Western Digital: Festplatten mit 28 TB ab Dezember erhältlich

Michael Günsch
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Western Digital: Festplatten mit 28 TB ab Dezember erhältlich
Bild: Western Digital

Wie versprochen liefert Western Digital im vierten Quartal des Jahres die ersten HDDs mit 28 TB Speichervolumen aus. Wie der Hersteller betont, werden diese in „großer Stückzahl“ ausgeliefert. Das Interesse im Cloud-Sektor an Festplatten mit SMR-Technik sei mittlerweile groß. Ohne SMR gibt es nun bis zu 24 TB.

Im Wettstreit um die höchste Speicherkapazität bei herkömmlichen 3,5"-Festplatten herrscht nun praktisch Gleichstand zwischen Seagate und Western Digital. Seagate hatte im Oktober seine erste 24-TB-Festplatte mit CMR sowie einer Option auf 28 TB mit SMR angekündigt. Bei Western Digital klingt es nun fast genauso. Beide sprechen von einer Verfügbarkeit der HDDs im Dezember, doch nur Western Digital spricht bisher von hohen Stückzahlen.

Ultrastar DC HC680 mit 28 TB und SMR

Schon im Sommer hatte Western Digital die erste 28-TB-HDD angekündigt und hält das Versprechen, dass diese im vierten Quartal 2023 ausgeliefert wird. Zunächst wird sie allerdings in den eigenen Hybrid-Speicherplattformen Ultrastar Data60 und Ultrastar Data102 ab Dezember verfügbar sein. Der Einzelverkauf soll erst im ersten Quartal 2024 folgen, was auch für die HC580 mit 24 TB und CMR gilt.

Noch liegen nicht alle Eckdaten zur Ultrastar DC HC680 mit 28 TB vor. Wie auch die Modelle mit 26 TB und 27 TB der Serie rotieren die Magnetscheiben mit 7.200 U/min in einem versiegelten Gehäuse mit Heliumfüllung. Die 28-TB-Version soll bis zu 265 MB/s erreichen und besitzt 512 MB Cache. Sie ist auf einen Workload von 550 TB pro Jahr ausgelegt.

Ultrastar DC HC680 mit 28 TB und SMR
Ultrastar DC HC680 mit 28 TB und SMR (Bild: Western Digital)

Der Einsatz von Shingled Magnetic Recording (SMR) bedeutet, dass Datenspuren überlappend für eine größere Speicherdichte angeordnet sind. Werden Bereiche mit Daten neu beschrieben, müssen auch angrenzende Spuren aktualisiert werden, was einen Leistungseinbruch bedeuten kann. Durch diesen Nachteil werden SMR-Festplatten vorwiegend für Aufgaben mit seltener Schreiblast eingesetzt. Zusätzlich werden die Techniken eAMR und OptiNAND genutzt.

SMR-Technik findet Verbreitung in der Cloud

Auch wenn SMR-HDDs (auch durch das frühere Verschweigen der Technik) einen etwas schlechten Ruf besitzen, finden sie in Cloud-Rechenzentren immer größere Akzeptanz, erklärt Western Digital. „Bereits die 26 TB SMR HDDs von Western Digital haben im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2024 fast die Hälfte der insgesamt an Rechenzentren ausgelieferten Exabytes ausgemacht“, heißt es in der aktuellen Pressemitteilung des Unternehmens.

In den Tenor stimmt Ed Burns, Research Director für Festplatten und Speichertechnologien beim Marktforschungsunternehmen IDC, mit ein: „Wir sehen ein starkes Momentum für Western Digitals SMR-Festplatten und sind der Überzeugung, dass die Akzeptanz von SMR weiter wachsen wird. Ihre neue 28 TB SMR HDD liefert überzeugende TCO-Vorteile, die Cloud-Kunden nicht ignorieren können“, wird er von Western Digital zitiert.

24 TB mit CMR als Ultrastar und WD Gold

Festplatten, die kein SMR nutzen, werden unter CMR (Conventional Magnetic Recording) geführt. Ohne die SMR-Nachteile bieten sie in der Spitze aber weniger Speicherplatz. Wie bei Seagate liegt das Maximum bei Western Digital nun bei 24 TB.

Für große Rechenzentren ist die Ultrastar DC HC580 mit 24 TB vorgesehen, die laut Produktseite auf bis zu 298 MB/s beschleunigt.

Ultrastar DC HC580 mit 24 TB und CMR
Ultrastar DC HC580 mit 24 TB und CMR (Bild: Western Digital)
WD Gold mit 24 TB und CMR
WD Gold mit 24 TB und CMR (Bild: Western Digital)

Für kleinere Server und Systemintegratoren ist wiederum die WD Gold mit 24 TB bestimmt, die bei den grundlegenden Eckdaten identisch ausfällt.

Zur Verfügbarkeit der WD Gold 24 TB wurden keine Angaben gemacht. Preislich sollte sie über der WD Gold mit 22 TB liegen, die beim Hersteller direkt 550 USD und im hiesigen Online-Handel rund 570 Euro kostet.