HP Smart: Nutzer dürfen Microsofts Drucker-Panne selber korrigieren

Marc Stöckel
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HP Smart: Nutzer dürfen Microsofts Drucker-Panne selber korrigieren
Bild: pixabay.com / efes

Auf einigen Windows-Systemen erschien vor einigen Wochen plötzlich und unerwartet die HP-Smart-App. Grund dafür waren fehlerhafte Drucker-Metadaten, die Microsoft verteilt hatte. Mit einem neuen Troubleshooter-Tool lässt sich das nun korrigieren. Betroffene Anwender müssen allerdings selber aktiv werden.

HP Smart durch falsche Metadaten verteilt

Das Problem machte sich erstmals Ende November bemerkbar: Auf sozialen Plattformen wie Reddit behaupteten zahlreiche Nutzer, auf ihren Windows-Systemen sei plötzlich und unerwartet eine Anwendung namens HP Smart aufgetaucht. Dabei handelt es sich um eine Software zur Steuerung von HP-Druckern. Besonders ungewöhnlich daran war jedoch die Tatsache, dass mit den Rechnern der meisten Betroffenen gar keine HP-Drucker verbunden waren. Auch die ComputerBase-Redaktion konnte das Problem auf einem privaten Windows-10-Notebook nachvollziehen.

Nach internen Untersuchungen sorgte Microsoft für Aufklärung. Die automatische Installation von HP Smart wurde wohl durch die Verteilung fehlerhafter Drucker-Metadaten ausgelöst. Dadurch wurde die Modellbezeichnung verschiedener Drucker auf betroffenen Systemen fälschlicherweise in „HP Laserjet M101-M106“ geändert. Auch reine Software-Drucker wie der auf Windows-Systemen vorinstallierte PDF-Drucker „Microsoft Print to PDF“ oder der „Microsoft XPS Document Writer“ wurden damit als HP-Drucker eingestuft und mit einem entsprechenden Druckersymbol versehen. Infolgedessen kam es zur automatischen Installation der HP-Smart-App über den Microsoft Store – auch wenn gar kein echter HP-Drucker verbunden war.

Korrektur auf Knopfdruck – aber nicht per Update

Statt die Problembehebung vollständig über ein Windows-Update zu automatisieren, hat Microsoft nun ein Troubleshooter-Tool bereitgestellt, mit dem Anwender die Metadaten manuell korrigieren können. Betroffene Nutzer dürfen also offenkundig selbst Hand anlegen, indem sie das Tool aktiv über Microsofts Download-Center herunterladen und auf ihrem Rechner ausführen. Microsoft selbst bezeichnet diese Vorgehensweise auch als eine „vom Benutzer initiierte Problembehandlung“. Eine automatische Korrektur stellt der Konzern bisher nicht in Aussicht.

Adminrechte sind erforderlich

Die Verwendung des Tools wird in einem separaten Support-Beitrag erläutert. Die Software überprüfe die Druckerinformationen auf dem Zielsystem und stelle alle zuvor heruntergeladenen Modellinformationen und Symbole wieder her, erklärt der Konzern. Die fälschlicherweise bereitgestellten Informationen des HP Laserjet M101-M106 sollen dadurch automatisch entfernt werden. Und auch die HP-Smart-App werde deinstalliert, „wenn falsche Metadaten gefunden wurden, keine HP-Drucker oder HP-Druckertreiber installiert sind und die Anwendung nach dem 25. November 2023 installiert wurde“.

Um das Troubleshooter-Tool ausführen zu können, sind Adminrechte erforderlich. Ist die Korrektur der Drucker-Metadaten gelungen, so weist das Tool den Anwender darauf hin, dass die „Problembehandlung erfolgreich abgeschlossen“ wurde. Werden hingegen gar keine fehlerhaften Metadaten gefunden, so meldet es laut Microsoft „Problembehandlung nicht anwendbar“. Verfügbar ist das Tool für x86- und Arm-basierte Systeme mit Windows 8, Windows 8.1, Windows 10, Windows 11, Windows Server 2016, Windows Server 2019 und Windows Server 2022.