VIA/QMK-Firmware: Ducky setzt bei der Tinker 75 Tastatur auf Open Source

Max Doll
25 Kommentare
VIA/QMK-Firmware: Ducky setzt bei der Tinker 75 Tastatur auf Open Source
Bild: Ducky

Ducky baut eine schlichte 75-Prozent-Tastatur mit austauschbaren Tastern und vielversprechenden Eckdaten. Erstmals bei Ducky müssen Tastenbelegungen per Software konfiguriert werden. Dafür kommt eine quelloffene Lösung zum Einsatz.

Bei der Tinker 75 streicht Ducky den Nummernblock. Pfeil- und Funktionstasten bleiben, werden aber nicht wie häufig üblich dicht an das Tastenfeld gerückt, sondern räumlich etwas abgegrenzt. Der Unterbau besteht aus einem PCB, das vom Gehäuse entkoppelt montiert wird („Gasket Mount“).

MX-Taster der 1. Generation

Taster können dank Hot-Swap-Unterstützung frei getauscht werden. Die Webseite spricht zwar von einer Barebone-Ausgabe der Tastatur, im deutschen Handel wird das Modell aktuell aber nur mit Tastern bestückt gelistet. Zur Auswahl stehen Cherry-MX-Modelle der ersten Generation in den Varianten Red, Brown, Blue und Speed. Cherry MX2 werden derzeit ausschließlich von Cherry angeboten, haben aber etwa in der Xtrfy K5V2 Compact (Test) einen vielversprechenden Eindruck hinterlassen.

Cherry MX Speed Silver
Cherry MX Red
Cherry MX Brown
Charakteristik: linear taktil
Hubweg: 3,4 mm 4,0 mm
Position des Signalpunktes: 1,2 mm 2,0 mm
Widerstand am Signalpunkt: 45 g
Widerstand am Druckpunkt: 55 g
Lebensdauer (Anschläge): 50 Mio. 100 Mio. 50 Mio.
Ducky Project D Tinker 75 (Bild: Ducky)

Tastenkappen bestehen bei der Tinker 75 aus PBT-Kunststoff, der im Double-Shot-Verfahren beschriftet wird. Hierbei werden zwei verschiedenfarbige Kunststoffe miteinander verschmolzen. Lichtdurchlässig ist die Beschriftung bei Ducky allerdings nicht, die RGB-LEDs der Tasten leuchten also ausschließlich in ambienter Art das Tastenfeld aus.

Quelloffene Software

Programmiert wird die Tastatur erstmals nicht über Tastenverknüpfungen. Vorbelegt sind lediglich sechs Tasten zur Steuerung der LEDs, was sich auch in der Beschriftung niederschlägt: FN-Funktionen sind nirgends dokumentiert, Anwender können völlig frei selbst belegen. Genutzt wird dazu die VIA/QMK-Firmware, die sich unter anderem im Browser, also ohne Installation eines Programms, verändern lässt. Änderungen betreffen stets das erste und einzige „Profil“ der Tastatur. Die dazu nötige Firmware-Datei stellt Ducky auf der Produktseite bereit.

Dass eine quelloffene Lösung gegenüber proprietären Hersteller-Apps zahlreiche Vorteile bietet, liegt auf der Hand. Unter Beweis stellen konnte sie dies bereits in der nerdytec Cykey (Test): Die Einarbeitung braucht zwar ein paar Minuten, wird aber durch die Vorzüge – schlanke Ausführung, Plattformunabhängigkeit, Flexibilität, Langlebigkeit – mehr als aufgewogen.

Im Handel kann die Tinker 75 mit allen vier Tastertypen bereits für rund 120 Euro ab Lager erworben werden.

Ducky Tinker 75
Größe (L × B × H): 33,0 × 15,5 × 4,5 cm
Layout: 75 Keys
Gewicht: 802 g
Kabel: USB 2.0
Hub-Funktion:
Key-Rollover: N-KRO
Schalter: Cherry MX Red / Blue / Brown / Speed Silver
Hot-Swap-fähig
Tasten: Form: zylindrisch
Material: PBT-Kunststoff
Beschriftung: Double-shot molding
Zusatztasten:
Medienfunktionen:
Zusatzfunktionen: Helligkeit (regeln, ausschalten), LED-Modi
Beleuchtung: Farbe: RGB
Modi: Atmungseffekt, Welleneffekt, Reaktiver Modus, Farbschleife
Sonstige: individuelle LED-Profile
Makros & Programmierung: 1 Profile, Hardware-Wiedergabe
vollständig (inkl. Sekundärbelegung) programmierbar
Preis: ab 119 € / ab 119 € / ab 119 € / ab 124 €