Engpässe und steigende Preise: KI-Boom macht nicht vor Festplatten halt

Michael Günsch
106 Kommentare
Engpässe und steigende Preise: KI-Boom macht nicht vor Festplatten halt
Bild: Western Digital

Das Wettrüsten für KI-Anwendungen steigert die Nachfrage nach diversen Komponenten. Dazu zählen augenscheinlich auch mechanische Festplatten (HDD). Western Digital hat seine Partner über Engpässe und steigende Preise informiert.

In einem Schreiben an Geschäftspartner erklärte Scott Davis, der für das globale Channel- und OEM-Geschäft von Western Digital zuständig ist, dass die Nachfrage über das gesamte Flash- und Festplatten-Portfolio des Unternehmens hinweg höher als erwartet ausfalle. Dies führe wiederum zu Engpässen bei der Versorgung, die durch allgemeine Einschränkungen in der Lieferkette für Elektronik zusätzlich geschürt würden.

AI-Boom verlangt auch nach großen HDDs

Laut Medienberichten sorgt der aktuell herrschende KI-Boom für hohen Speicherbedarf und somit auch für eine gestiegene Nachfrage nach Festplatten mit viel Speicherplatz. Western Digital reagiert mit weiteren Preiserhöhungen, die eben nicht mehr nur die bereits massiv verteuerten SSDs, sondern auch HDDs betreffen.

Laut einem Bericht der taiwanischen Website TechNews haben die Preise für Festplatten im Zeitraum vom dritten Quartal 2023 bis zum ersten Quartal 2024 bereits um 10 bis 20 Prozent angezogen. Im zweiten Quartal werden weitere Preiserhöhungen im Bereich von 5 bis 10 Prozent erwartet. Das betreffe vor allem Enterprise-HDDs mit hohem Speichervolumen und weniger kleine Datenträger für Endkunden.

Bereits im Dezember hatte Western Digital in einem Schreiben vor steigenden HDD-Preisen im ersten Halbjahr 2024 gewarnt.

Die HDD-Produktion wurde gedrosselt

Während die Flash-Speicherproduktion zum Stoppen des Preisverfalls heruntergefahren wurde, was zu einer Verknappung und steigenden Preisen führte, soll auch die HDD-Produktion nicht auf Hochtouren laufen. Der Bericht aus Taiwan spricht von einer um 20 Prozent gedrosselten HDD-Fertigung im Jahr 2023. Ob aufgrund der nun gestiegenen Nachfrage die Produktion wieder mit voller Kraft erfolgt, geht aus den Berichten nicht hervor.