AMD Radeon HD 7950 (CrossFire) im Test: 1 × leise, 1 × Durchschnitt

Wolfgang Andermahr
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AMD Radeon HD 7950 (CrossFire) im Test: 1 × leise, 1 × Durchschnitt

Einleitung

Mit der Radeon HD 7970 entließ AMD im vergangenen Dezember nach einer langen Wartezeit die erste Grafikkarte der Southern-Island-Generation mit der neuen Graphics-Core-Next-Architektur („GCN“). Die Karte vollbrachte keine Wunder, konnte im Test dank solider Ergebnisse aber überzeugen.

Abgesehen von einer höheren Performance hatte AMD unter anderem den anisotropen Filter merklich verbessert (sehr gefreut haben wir uns zudem über das erst vor ein paar Tagen frei gegebene Super-Sampling-AA unter DirectX 10 sowie DirectX 11). Auch die Fähigkeiten für das GPU-Computing wurden massiv ausgebaut und die Effizienz weiter verbessert – inklusive ZeroCore Power und damit einer beinahe vollständigen Deaktivierung des 3D-Beschleunigers bei abgeschaltetem Bildschirm.

AMD Radeon HD 7950
AMD Radeon HD 7950
PowerColor Radeon HD 7950 PCS+
PowerColor Radeon HD 7950 PCS+

Einen Haken gab es denn aber doch: die Radeon HD 7970 war und ist mit einer offiziellen Preisempfehlung von 500 Euro sehr teurer. Mittlerweile gibt es immerhin die ersten Karten, die etwas weniger kosten – doch meist nur im Lockangebot, lieferbar ist die HD 7970 dann doch wieder erst ab der bekannten Marke.

Echte Besserung versprechen erst langsamere Modelle wie die Radeon HD 7950, die am heutigen Tage vorgestellt wird. Die neue Grafikkarte entspricht bezüglich der Technik 1:1 dem größeren Bruder, kommt aber mit weniger Ausführungseinheiten sowie einem niedrigeren Takt aus. Der 3.072 MB große Speicher ist hingegen geblieben.

In wie weit der Käufer Einbußen gegenüber dem Flaggschiff hinnehmen muss, wollen wir in diesem Artikel prüfen. Und viel wichtiger noch: Schafft es die Radeon HD 7950, sich vor der GeForce GTX 580 zu platzieren? Das finden wir auf den nächsten Seiten heraus. Darüber hinaus werfen wir einen Blick auf die PowerColor Radeon HD 7950 PCS+ mit höheren Frequenzen sowie einem anderen Kühlsystem, das deutlich besser als der Referenzkühler arbeiten soll.

Technische Eckdaten

Die Radeon HD 7950 basiert wie das Flaggschiff Radeon HD 7970 auf AMDs neuer Graphics-Core-Next-Architektur (technische Details zu GCN finden sich in unserem Launch-Review zur Radeon HD 7970), die im modernen 28-nm-Prozess bei TSMC hergestellt wird und sich aus satten 4,3 Milliarden Transistoren zusammen setzt. Die einzigen Änderungen bei der HD 7950: Die Anzahl der Ausführungseinheiten sowie die Taktraten sind geringer.

Von den ursprünglichen 32 Compute Units, kurz CU, sind auf der Radeon HD 7950 noch deren 28 übrig geblieben. Da auf GCN pro CU auf 64 Shadereinheiten verbaut werden, stehen der Grafikkarte 1.792 skalare ALUs zur Verfügung, die pro Takt ein MADD (Multiply-Add) berechnen können. Darüber hinaus setzt sich ein CU unter anderem aus jeweils vier vollwertigen Textureinheiten sowie 16 Load/Store-Einheiten für das Texture-Fetch zusammen, was 112 TMUs sowie 448 L/S-Units ergibt. Die Tahiti-GPU arbeitet auf der Radeon HD 7970 mit 800 MHz.

Tahiti-GPU
Tahiti-GPU

Davon abgesehen hat es bei der Radeon HD 7950 keinerlei Modifizierungen gegeben. So sind weiterhin alle acht ROP-Cluster mit jeweils vier einzelnen ROPS aktiv, was deren 32 Raster Operation Processors ergibt, die pro Takt 32 Farb- sowie 128 Z/Stencil-Aufgaben erledigen können. Auch an den diversen Cache-Größen hat sich nichts getan.

Dasselbe gilt für das Speicherinterface, das aus sechs 64-Bit-Speichercontrollern besteht, die ein 384 Bit großes Speicherinterface ergeben. Der Speicherausbau beträgt 3.072 MB des Typs GDDR5, wobei es zu einem späteren Zeitpunkt wahrscheinlich ebenfalls Varianten mit einem 1.536 MB großen VRAM geben wird. Die Frequenz liegt bei 2.500 MHz.

Die Feature-Liste ist groß: PCIe 3.0, DirectX 11.1, UVD 3.0, VCE (Video Codec Engine) und noch vieles mehr kann vom Käufer genutzt werden. Die „Maximum Board Power“ der Radeon HD 7950 per PowerTune-+20-Einstellung liegt laut AMD bei 200 Watt (eine Angabe zur „Typical Board Power“ gibt es nicht). Dementsprechend kommt die Grafikkarte mit zwei Sechs-Pin-Stromsteckern aus.

Radeon
HD 6970
Radeon
HD 7970
Radeon
HD 7950
GeForce
GTX 580
Logo AMD-Logo AMD-Logo AMD-Logo Nvidia-Logo
Chip Cayman Tahiti Tahiti GF110
Transistoren ca. 2,64 Mrd. ca. 4,31 Mrd. ca. 4,31 Mrd. ca. 3 Mrd.
Fertigung 40 nm 28 nm 28 nm 40 nm
Chiptakt 880 MHz 925 MHz 800 MHz 772 MHz
Shadertakt 880 MHz 925 MHz 800 MHz 1.544 MHz
Shader-Einheiten
(MADD)
384 (4D) 2.048 (1D) 1.792 (1D) 512 (1D)
FLOPs (MAD) 2.703 GFLOPS 3.789 GFLOPS 2.867 GFLOPS 1.581 GFLOPS
ROPs 32 32 32 48
Pixelfüllrate 28.160 MPix/s 29.600 MPix/s 25.600 MPix/s 24.704 MPix/s
TMUs 96 128 112 64
TAUs 96 128 112 64
Texelfüllrate 84.480 MTex/s 118.400 MTex/s 89.600 MTex/s 49.408 MTex/s
Shader-Model SM 5 SM 5.1 SM5.1 SM 5
effektive Windows
Stromsparfunktion
✓ (ZeroCore) ✓ (ZeroCore)
Speichermenge 2.048 MB GDDR5 3.072 MB GDDR5 3.072 MB GDDR5 1.536 MB GDDR5
Speichertakt 2.750 MHz 2.750 MHz 2.500 MHz 2.004 MHz
Speicherinterface 256 Bit 384 Bit 384 Bit 384 Bit
Speicherbandbreite 176.000 MB/s 264.000 MB/s 240.000 MB/s 192.384 MB/s
Stromangaben
Typisch/Maximal
190/250 Watt 210/250 Watt ?/200 Watt 244/? Watt
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