Festplattenrettung

JUSchmidt

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Hallo liebe Mitglieder des Forums, Hallo Fiona,
ich habe ein großes Problem mit einer der Festplatten die ich installiert habe.

Es handelt sich um eine WD4000AAJS

ich habe in einem Computer zwei baugleiche Festplatten verbaut und diese auch eine zeitlang als raid System genutzt.

Nach Systemwechsel war dies aber nicht mehr möglich.

Seit geraumer Zeit nutze ich die beiden Festplatten nun ohne Raidsystem.

Nun mein Problem: Nach einem Neustart wurde eine der Festplatten nicht mehr vom Bios erkannt. Es war nicht mal -keine- oder -none- zu sehen sondern wirklich leerer Raum.

Nun habe ich vieles probiert. Ich habe nun eine externe Festplatte mit 1TB um die Daten zu sichern sollte das möglich sein.

Ich habe von meiner baugleichen Festplatte die Platine abgeschraubt und sie auf die defekte Platte angebracht.

Nach dieser Änderung wird die Platte wieder vom BIOS erkannt. Dies ist ein sehr wichtiger Teilerfolg.

Nun habe ich die Platte in einem startbaren Computer ausprobiert, dieser startet aber nicht mehr (eventuell war ich nicht geduldig genug, Windows Xp braucht sehr lange zumn hochfahren) wenn ich die Platte eingebaut habe.

Der Computer in dem die Platte ursprünglich war lies sich mit der Platte nicht starten.

Nun habe ich ein externes Gehäuse gekauft und die Festplatte an ein Notebook angeschlossen. Testdisk gibt Read error at 2/20/59 (nicht exakte Zahlen) aus beim scan und läuft extrem langsam.

Data Life Guard gibt folgenden Fehler aus
06-Quick Test on drive 3 did not complete! Status code = 07 (Failed read test element), Failure Checkpoint = 65 (Error Log Test) SMART self-test did not complete on drive 3!

Ich habe auch schon die FreeDos boot cd sowie die linux version (mit ubuntu start cd) getestet sie alle verhalten sich gleich.

Hier im Foprum fand ich noch den Tip es mit Restorer Ultimate zu versuchen, dieses Programm startet auch nach längerer Wartezeit überhaupt nicht. Es greift aber auf die Festplatte zu.

Ich bin allmähölich mit meinem Latein am Ende.

Danke im Vorraus für die Antworten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit dem Platinentausch alleine ist meist kein geeignetes Mittel, um wieder die Daten lesen zu können. Die Jubelmeldungen, dass sowas funktioniert, stammen meist aus grauer Vorzeit mit heute auf neuen Festplatten nicht mehr gültigen Vorgangsweisen...
 
ich habe selber vor ca 1jahr bei einer 400GB Platte die Platine ausgetauscht. Hat problemlos funktioniert. Muss nur die gleiche Festplatte und FW sein.
 
Das funktioniert aber leider nicht bei jedem Hersteller / Modell - baugleich ist kein ausreichendes Kriterium
 
Zuletzt bearbeitet:
Das stimmt wohl leider, die Platte wird im Bios erkannt aber testdisk gibt einen haufen Lesefehler aus.

Was bleiben mir den noch für Optionen? Wie würden denn Profis hier Daten retten? Direkt die Scheiben auslesen?
 
Im Normalfall wird auf eine identische Platine mit absolut identer Chip-Bestückung ein Chip von der alten auf die neue umgelötet, damit die überhaupt mit den richtigen Einstellungen die Firmware(teile) von der Platte richtig lesen kann, damit sie dann ordnungsgemäß funktioniert. Macht man das nicht, kann schon der Versuch ohne Chiptausch durch falsche Parameter zur Adjustierung der Köpfe Beschädigungen auf der Oberfläche zur Folge haben( glaube ich mal gelesen zu haben)
 
Danke für die schnellen Antworten.

Das hört sich sehr interessant an. Ich muss also einen Chip umlöten?

Vielleicht sollte ich mich doch nicht daran trauen.

Eventuell habe ich die ganzen Daten mit meinem Reparaturversuch bereits beschädigt...

Gibt es keine Tools mit denen ich ein löten umgehen kann? Die beiden Platten wurden zeitgleich bestellt, sollten also wirklich (fast?) komplett identisch sein.
 
ich habe mal ein wenig gestöbert, weil mich das auch sehr Intressiert ob es funktioniert einfach eine baugleiche Platine zu wechseln.
Vorweg ich habe nichts gefunden wo User beschreiben das es geklappt hat. Bei einer ganz alten 40er IDE Maxtor habe ich das mal gemacht, da hat es funktioniert.

Das hier habe ich z.B. gefunden.

Quelle: http://www.compuclinic.de

Frage: Auf der Elektronik (-Platine) meiner Festplatte ist ein Chip verbrannt. Ich habe eine baugleiche Festplatte besorgt (-Platine und Bauteile stimmen in Modell und Aussehen überein). Die Festplatte läuft zwar an, aber man hört ein Klackern, und die Festplatte funktioniert nicht. Was habe ich falsch gemacht?

Antwort: Das ist sehr gefährlich, dadurch könnte die Festplatte weiter beschädigt werden! Nur bei sehr wenigen Festplatten-Modellen kann einfach die Platine getauscht werden. Auch wenn Platine und Bauteile gleich aussehen, können darin Informationen enthalten sein (Flash-, EEPROM-Chips), die nur für diesen Subtyp des der Modellfamilie passen. Eine Übersicht gibt es leider nicht dazu. Desweiteren muss in der Regel die CPU/ROM-Version der Platine zur Firmware auf der Festplatte passen. Auch wird die verwendete Stromspannung vom Hersteller manchmal verändert, ein Tausch kann so zu einem Schaden an der Kopfeinheit oder dem Motor führen und eine Datenrettung unmöglich bzw. sehr teuer machen. Das sind lange nicht alle Probleme bei einem Tausch der Platine. Professionelle Datenretter tauschen nicht einfach die Platine - es muss eine korrekte Diagnose vorausgehen.


Hier im Forum hat das vor kurzem auch jemand versucht, sozusagen als Test, weil er nicht glauben wollte das es nicht funktioniert. Er hat jedenfalls jetzt aus 2 funktionierenden Festplatten eine mit Totalschaden liegen. Ergebnis: Versuch gescheitert.
Finde nur den Thread grad nicht.

Und noch was...

Hallo,
habe mich mit den Ex-Fuzzi's von der Fehleranalyse in Verbindung gesetzt und versucht, mir ein klareres Bild zu verschaffen.

Es gab verschiedene Modelle, bei denen ein Platinentausch gar nicht möglich war, weil die Drive-Serialnummer auf der Platine in einem EPROM fest eingebrannt war. Das sind aber allesamt alte Modelle (vor 2000) gewesen.
Bei den neueren Drives wird die Platine bewusst "dumm" und damit flexibler gehalten.
Die bei der Erst-Konfiguration in der Fertigung ermittelten Parameter werden im reservierten Bereich der Platte gespeichert und von der Platine bei jedem Start ausgelesen. Wichtig ist es, bei gleicher Plattenfamilie auf die identische Teilnummer der Platine zu achten (die extra auf der Platine auf einem Label steht).
Das Funktioneren des Platinentausches bei Einhaltung der o.g. Restriktion wäre demnach primär abhängig von der zufälligen Abweichung der Signaloptimierung auf der neuen Platine.

Diese Information gilt für Hitachi/IBM Drives. Es ist möglich, dass andere Hersteller das anders handhaben und die Platine mehr mit ins Geschehen einbeziehen.


Und noch einer:

In der Fertigung wird folgendermassen vorgegangen:
1. Mechanik im Reinraum zusammenbauen - Transport nach draussen
2. Karte für die Baureihe drauf montieren.
3. Function Test....drive wird gestartet, Firmware wird geladen, danach werden die erforderlichen Signalverstärkungen ermittelt und auf die Platte oder auf der Karte gespeichert.

Ich versuch, die Signalverstärkung mal ein bischen genauer am MR (Magneto Resistance) Lesekopf Prinzip zu erklären.
Der Lesekopf ist z.B. ein Stromdurchflossener Leiter von nur ca. 30 nm Schichtdicke. Die Richtung der Elementarmagnete, die sich normalerweise nach dem Stromfluss ausrichten, werden durch ein vorbeifliegendes Magnetelement auf der Disk je nach Polarität nach oben oder nach unten abgelenkt, was eine Widerstandsänderung bedeutet. In diesem Zustand kann man aber noch nicht sagen, was ein Nordpol, was ein Südpol war, denn die Widerstandsänderung ist in Flussrichtung gesehen die gleiche. Der Widerstand erhöht sich nur.
Man bringt also eine dauermagnetische Schicht unter den Lesekopf auf, die um 90 Grad gedreht polarisiert ist. Dadurch erreicht man eine Drehung der Elementarmagnete um ca. 45 Grad. Ein Vorbeifliegen eines Nord/Süpol Feldes ist nun messbar, da sich der Widerstand verringert oder erhöht und man kann nun eine binäre Aussage des Signals machen, 0 und 1, die Rechenweise des Computers.
Allerdings ist durch die Streuung der Kopfparameter (Schichtdicke, Spurbreite,) und der von der Platine gelieferten Komponentenschwnakungen eine Optimierung der Ausrichtung der Elementarmagnete nötig. Der optimale Spannungswert pro Kopf wird in diesem Test ermittel und eingestellt, die Werte auf der Drive gespeichert.

Die Signalverstärkung und die Firmware sind zwei unterschiedliche Sachen. Liegt die Kapazität, bzw. die Anzahl der Köpfe der "neuen" Drive unter der der alten, fehlen schlicht und einfach Werte für die Signalverstärkung, bzw sind Null.

Auf der anderen Seite passen die vorhandenen Werte auf der "neuen" nicht 100% zu denen auf der alten Platine, weshalb da ein ähnliches Risiko besteht, dass der Platinentausch nicht funktioniert. Liegt die Gesamtstreuung des Grundsignals abhängig von den verbauten Komponenten jedoch relativ nah beieinander, kann es funktionieren.
 
Hier im Forum hat das vor kurzem auch jemand versucht, sozusagen als Test, weil er nicht glauben wollte das es nicht funktioniert. Er hat jedenfalls jetzt aus 2 funktionierenden Festplatten eine mit Totalschaden liegen. Ergebnis: Versuch gescheitert.
Finde nur den Thread grad nicht.
Du meinst wohl den maista in diesem Frickelthread :D Naja, im Gegensatz zu dem läuft die HDD des TE wieder...
@JUSchmidt: die dort gezeigte Lösung ist zu Deinem Problem leider nicht kompatibel; deshalb würde ich eher zu einer Fachwerkstätte raten.

Nachtrag: Der Link war leider der Falsche... jetzt ausgebessert :)
 
Zuletzt bearbeitet: (Falscher Link zum "Frickelthread")
In der Fertigung wird folgendermassen vorgegangen:
1. Mechanik im Reinraum zusammenbauen - Transport nach draussen
2. Karte für die Baureihe drauf montieren.
3. Function Test....drive wird gestartet, Firmware wird geladen, danach werden die erforderlichen Signalverstärkungen ermittelt und auf die Platte oder auf der Karte gespeichert.

Ich versuch, die Signalverstärkung mal ein bischen genauer am MR (Magneto Resistance) Lesekopf Prinzip zu erklären.
Der Lesekopf ist z.B. ein Stromdurchflossener Leiter von nur ca. 30 nm Schichtdicke. Die Richtung der Elementarmagnete, die sich normalerweise nach dem Stromfluss ausrichten, werden durch ein vorbeifliegendes Magnetelement auf der Disk je nach Polarität nach oben oder nach unten abgelenkt, was eine Widerstandsänderung bedeutet. In diesem Zustand kann man aber noch nicht sagen, was ein Nordpol, was ein Südpol war, denn die Widerstandsänderung ist in Flussrichtung gesehen die gleiche. Der Widerstand erhöht sich nur.
Man bringt also eine dauermagnetische Schicht unter den Lesekopf auf, die um 90 Grad gedreht polarisiert ist. Dadurch erreicht man eine Drehung der Elementarmagnete um ca. 45 Grad. Ein Vorbeifliegen eines Nord/Süpol Feldes ist nun messbar, da sich der Widerstand verringert oder erhöht und man kann nun eine binäre Aussage des Signals machen, 0 und 1, die Rechenweise des Computers.
Allerdings ist durch die Streuung der Kopfparameter (Schichtdicke, Spurbreite,) und der von der Platine gelieferten Komponentenschwnakungen eine Optimierung der Ausrichtung der Elementarmagnete nötig. Der optimale Spannungswert pro Kopf wird in diesem Test ermittel und eingestellt, die Werte auf der Drive gespeichert.

Die Signalverstärkung und die Firmware sind zwei unterschiedliche Sachen. Liegt die Kapazität, bzw. die Anzahl der Köpfe der "neuen" Drive unter der der alten, fehlen schlicht und einfach Werte für die Signalverstärkung, bzw sind Null.

Auf der anderen Seite passen die vorhandenen Werte auf der "neuen" nicht 100% zu denen auf der alten Platine, weshalb da ein ähnliches Risiko besteht, dass der Platinentausch nicht funktioniert. Liegt die Gesamtstreuung des Grundsignals abhängig von den verbauten Komponenten jedoch relativ nah beieinander, kann es funktionieren.

Das wird wohl so ungefähr bei mir der Fall sein. Ich müsste also die Werte von einem Chip auf der nicht mehr erkannten Platine auslesen, diese Werte dann in den Chip von der anderen einspeisen und dann müsste es funktionieren...

Fehlt mir nur noch eine Möglichkeit Chips auszulesen... Ich werde mal bei Western Digital anrufen, vielleicht können die mir weiterhelfen.
 
Ich müsste also die Werte von einem Chip auf der nicht mehr erkannten Platine auslesen, diese Werte dann in den Chip von der anderen einspeisen und dann müsste es funktionieren
Genau das kann man auch durch den erwähnten Chiptausch bewirken.
 
Die Fragen bleiben. Welcher Chip ist das und wie lese ich ihn aus (ich würde gerne das Löten umgehen).

Danke nochmal für die vielen Antworten.

Ich werde mal weiter googeln.
 
Das Löten läßt sich nicht umgehen, aber mit ein bißchen Erfahrung ist das garnicht so schlimm. Wenn denn ein externer FLASH-Speicher vorhanden ist - bei vielen Modellen (vor allem bei Samsung und WD) sitzt der mittlerweile im Controller, das spart bei der Herstellung ein paar Cent ein, und macht die Datenrettung nicht gerade einfacher. Seagate und Hitachi sind da wesentlich reparaturfreundlicher.

Wenn Sie mir ein Bild der Platine schicken, markiere ich den Speicherling mit einem Kringel drum.

Ich muß aber sehr zur Vorsicht raten! Ich hatte schon eine Platte mit einem (für Fachleute) ganz trivialen Fehler, da war der FLASH falschrum aufgelötet. Aus, vorbei, futsch!
Und andere "Experten" haben munter Kondensatoren, Motortreiber usw. umgelötet... Es ist also wirklich nur was für Elektroniker, die auch wissen, was sie tun. Und mit einem normalen Lötkolben sollte man das auch nicht wagen, da braucht man schon eine Heißluftlötstation.

@Kampfwurst Hugo: Solche pauschalen Aussagen sind leider wertlos. Was war es denn für eine Platte (Hersteller, Modell, ...)? Zwischen WD, Samsung, Seagate und Hitachi gibt es teils große Unterschiede, was die Platteninterna angeht.

@JUSchmidt: Bei WD anrufen wird nicht viel bringen. Meine Erlebnisse mit dem dortigen "1st / 2nd Level Support" waren mehr als ernüchternd. Vielleicht lag das ja nur an den begrenzten Detailkenntnissen des Herrn "Riccardo W.", aber ich werde mit den Herrschaften so schnell nicht wieder Kontakt aufnehmen.

Viele Grüße

Thomas
http://tk-datenrettung.de
 
doch das mit dem Platinen wechel klapt, zumindest bei meiner samsung HD 753LJ hatte zwei davon, bei einer war die platine mal voll verkohlt und da hab ich die gewechelt und es hat geklpt, platte arbeitet danach wieder einwandfrei, es warn auch zwei komplet unterschiedliche platienen und beide platen wurden im abstand von einem jahr gekauft
 
Hier die Bilder:




@frucktzwerg: da hast du wohl Glück gehabt das die Werte auf dem Chip ähnlich genug sind. Ich würde micht trotzdem nicht mehr auf diese Platte verlassen und die Daten regelmäßig sichern (Ich sichere seit dem obengenannten Vorfall wöchentlich)
 
Klasse Foto!

Tut mir leid, die Informationen stecken hier im Controller. Das ist der Chip in der Mitte ("M" 88I6745-TFJ1 ...).
Eventuell ist nur die Motor-und Spannungssteuerung ("SMOOTH") defekt, das läßt sich meist reparieren.

Aber viel öfter erwischt es einen Kopf oder den Vorverstärker im Platteninneren, und dann ist es endgültig ein Fall für die großen Labore.

Update (24.2.10)
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Liebe Leser dieses Forenbeitrages!

Bitte tauschen Sie NIEMALS Platinen von WD-Platten untereinander!
Selbst wenn die defekte Platte noch lesbar gewesen wäre, meldet sie sich jetzt überhaupt nicht mehr, und die ehemals funktionierende Spenderplatte wird anstatt als "WD4000AAJS-22YFA0" als "WD4000AAJS-57YFA2" erkannt. Offensichtlich wurden durch den Platinentausch hier Daten verändert, was bis zur Unbrauchbarkeit führen kann!

Die eigentliche Fehlerursache war ein (von insg. 5) defekter Schreib- / Lesekopf.
 
Zuletzt bearbeitet: (Ergänzt)
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