Festplatte enorm langsam - nur "schnelle" Daten Retten

SeeD

Lt. Junior Grade
Registriert
Aug. 2009
Beiträge
443
Hallo zusammen,

ich habe hier leider eine Festplatte (WD Green 3TB) liegen, welche schlechte Smart werte in Bezug auf Sektorenfehler aufweist, und extrem langsam (teilweise sagen Programme 10MB / Minute an) ist. Dementsprechend verweigert Windows mir den Zugriff, obwohl die Platte im Bios und Windows als grundsätzliche Hardware erst mal erkannt wird.

Ich suche nach einem Programm, welches mir ermöglicht erst mal die Daten zu retten, welche möglicherweise noch schnell lesbar sind, falls es denn welche gibt.

Meine bisherigen Versuche mit:

Windows (PLatte erkannt, keine Zuweisung eines Laufwerkbuchstabens möglich)
Linux Zugriff (nicht mountbar, Platte wird aber erkannt)
Clonezilla (startet den Clone, allerdings bei 10MB / Min macht das 1500 Stunden)
Photorec ältere Version (startet die Suche, ist allerdings auch unendlich langsam - 5000h geschätzte Zeit)


Die Platte hat Videos, Spiele, Musik und Bilder drauf. Im Grunde sind aber nur die Bilder wichtig und da diesen einen kleineren Teil ausmachen, suche ich jetzt nach einem Programm, welches mir im Bestfall erst mal nur die Bilder raussucht, welche einfach zugreifbar sind.

Die Platte klingt übrigens erst mal absolut normal, nur dass man nahezu keine Lesezugriffe hört, wenn ich die Programme anschmeiße. Sie rattert also nicht so schön schnell vor sich hin, wie eine normale.

Kennt da wer eine gute Lösung? Danke euch.

Grüße
SeeD
 
Firmware kaputt(mögliche auch Fehlerhafte sektoren). Die beste was kannst du machen es ist eine Sektorweise Kopie, aber das wird dauert richtig lang. Oder schickst diese Festplatte zum Profis.
 
ddrescue unter Linux nutzen um ein Abbild zu machen
Falls der Schaden lokal begrenzt ist kannst du ein Abbild machen welches nach dem Schadensgebiet liegt. Also wenn die Sektoren 10000-15000 kaputt sind, dann erst nach 15000 anfangen.

Z.B. https://www.technibble.com/guide-using-ddrescue-recover-data/
 
Ich gehe davon aus, das die Festplatte im PC steckt.

Ich würde sie in diesem Fall in ein USB3-Gehäuse stecken, erkennen lassen und es dann mit den üblichen Tools versuchen.
In der Praxis habe ich es schon öfter festgestellt, das kränkelnde Festplatten sich leichter über das USB-Gehäuse auslesen lassen.

Hier hilft dann schon Robocopy oder mit mehr Komfort dann das relativ flinke "MiniTool Partition Wizard Free" in der aktuellen Version 9.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was soll das mit dem USB Gehäuse bringen? Vor allem geht es um eine 3TB Platte, wenn das USB Gehäuse eine 4k Sektoremulation hat, kommt er gar ncht an die Daten. Wenn die Platte nicht vorher hin einem USB Gehäuse war, ist das eine dumme Idee und wenn sie in einem USB Gehäuse genutzt worden ist, dann sollte sie zurück in ihr altes Gehäuse, falls das eine 4k Sekoremulation hat, ist das der einzige Weg an die Daten zu kommen, außer man hat ein anderes Gehäuse mit 4k Emulation.

@TE, poste bitte mal den Screen von CrystalDiskInfo (die Portable Standard Edition reicht und ist frei von Werbung), ziehe aber bitte das Fenster soweit auf, dass alle Attribute und auch die Rohwerte vollständig sichtbar sind. Je nach Zustand und vor allem wenn es da massiv schwebende Sektoren gibt, dann ist der Vorschlag aus #3 sinnvoll, da weitere Rettungsversuche mit Recoveryprogrammen viele Kopfbewegungen bedeuten und der Platte den Rest geben könnten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hiho,

danke euch für die Mühe, ich bin ab ca. 2 Uhr zuhause, dann schicke ich den Screenshot. Schlimmstenfalls komme ich auf den ersten Vorschlag zurück, ich habe aber das Okay von dem Besitzer der Platte, dass sie im Notfall kaputt gehen darf.

Die Platte ist intern und hängt aktuell in meinem SATA-Wechselrahmen. War vorher direkt verbaut.

Grüße
SeeD
Ergänzung ()

Platte.jpg


Da ist der Screenshot
 
Wie habe ich früh geschrieben, Firmware Fehler und Fehlerhafte sektoren. Sektorweise Kopie mit dmde, aber ohne Firmware reparatur ich habe keine ahnung ob kannst du das schaffen....
 
Huhu, danke für den Tipp. Ich habe mich mal an dmde versucht, es funktioniert auch, ist aber ähnlich langsam. Scheint ja im wesentlichen an der Firmware zu liegen, gibts da nen Trick die zu umgehen, um die Geschwindigkeit zu steigern?
 
Was für ein FW Fehler soll das sein? Und wie soll die Firmware reparaturt werden? Sorry, aber das ist totaler Mumpitz!

Es gibt 61 schwebende Sektoren, also Sektoren die nicht mehr gelesen werden können und ein defekter Sektor wurde schon durch einen Reservesektor ersetzt. Aber die HDD hat schon 0x1DA151 = 1.941.841 Lade- Entladezyklen hinter sich, spezifiziert sind laut Datenblatt 300.000 für die Platte, die ist also um den Faktor 6,5 drüber. Da ist wohl die Mechanik für die Kopfbewegung verschlissen oder Abrieb hat sich gelöst. Die Platte wurde ja offenbar auch 24/7 laufen lassen, obwohl sie dafür weder ausgelegt noch zugelassen ist. Aber ein FW-Fehler liegen hier nicht vor, das Unload ist gewollt und spart etwa 1W, was in Zeiten wo der Kampf dem CO2 erste Bürgerpflicht ist, eben mehr zählt als die Haltbarbeit. Die Green sind meist ab Werk so eingestellt, dass sie nach 8s ohne Aktivität in den Unload gehen und diese wurde im Schnitt alle 23,4s in den Unload geschickt und wieder aufgeweckt. Mit dem DOS-Tool (funktioniert nicht in einer Windows Eingabeaufforderung!) WDIDLE3 kann man das bei aktuelleren Green auf bis zu 300s hochsetzen, bei älteren Modellen ganz deaktivieren, bei neuren führt der Versuch es zu Deaktivieren zum Gegenteil, also einer sehr kurzen Timereinstellung.

Ein Komplattklone (z.B. mit ddrescue unter Linux) und dann von dem Klone die Daten mit den bekannten Tools retten, wäre die sicherste Methode. Bei den Sektoren die nicht mehr gelesen oder nur schwer werden können, wird es langsam gehen, dass kann man nicht vermeiden, der Timeout für die Lesewiederholungen (der TLER) müsste bei den Green bei 14s liegen und ist auch nicht einstellbar (weshalb man auch davon spicht das sie keine TLER hat, aber die Lesewiederholungen und den Timeout gibt es natürlich trotzdem).
 
Hm das macht leider Sinn.....

Ich hab schon vereinzelt von FIrmwareproblemen gelesen, bei denen die Platte dann ungemein langsam geworden sein soll.

Siehe hier:

http://www.hddlab.de/datenrettung/datenrettung-wd.html



Das blöde ist, dass ich das wohl nicht mit meinen beschränkten Mitteln herausfinden kann was es jetzt wirklich am Ende ist oder?

Und vor allem, wenn sie so langsam ist wie sie ist, dann brauchen die diversen Clonetools zwischen 0,5 und 3 Jahren nach eigenen Angaben... Das müsste ich einmalig beschleunigen...


Auf jeden Fall schon mal vielen Dank für die Mühe.

Grüße
SeeD
 
Zuletzt bearbeitet:
Da steht "Die Festplatten fallen ohne Anzeichen einfach aus. Bis zum Ausfall der Festplatte ist der S.M.A.R.T-Status unauffällig." Das ist hier nicht der Fall, die Platte hat ja auffällig Fehler wie schwebende Sektoren die zu lesen halt wesentlich länger dauert und die hat einen plausiblen Wert für die Anzahl der Lade- Entladezyklen, der weit jenseits der Spezifikationen liegt und daher auf einen überhöhten Verschleiss hindeutet.

Ob es nun wirklich zwischen 0,5 und 3 Jahren dauern wird die HDD zu klonen, kann man schwer vorhersagen, weil man ja so nicht sicht welche Sektoren schwebende sind. Vielleicht nur welche am Anfang und danach geht es dann flott weiter. Vielleicht schweben die Sektoren aber auch, weil die Mechanik der Köpfe verschlissen ist und keine korrekte Postitionierung mehr erlaubt, dann wird es wirklich lange dauern und vermutlich fehlschlagen.
 
Huhu....Hiesse....Platter umbauen? Oder die Mechanik?

Aber dafür braucht man denke ich nen Reinraum, das kann ich wohl vergessen...
 
Holt schrieb:
Da steht "Die Festplatten fallen ohne Anzeichen einfach aus. Bis zum Ausfall der Festplatte ist der S.M.A.R.T-Status unauffällig."

Jeder Fall ist andere. 61 Fehlerhaften Sektoren das ist nichts. Normalerweise den Rest soll man ganz einfach auslesen. Wenn das ist nicht möglich, am meistens sind die Fehlerhafte Sektoren im "Service Area". Das heißt, dass Firmware Module beschädigt sind. Ohne werkzeuge und Wissen kann man nichts machen.
 
HominiLupus schrieb:
ddrescue unter Linux nutzen um ein Abbild zu machen

Bei ddrescue dann unbedingt von dieser Option gebrauch machen:

-a, --min-read-rate=<bytes> minimum read rate of good areas in bytes/s

Dann überspringt ddrescue langsame Bereiche. Standardeinstellung ist leider daß ddrescue fröhlich 100 Jahre lang rumwerkelt um 1MB zu retten bevor es an die restlichen 3TB geht. Solange die Festplatte keinen harten Fehler wirft was leider manche Festplatten an sich haben.
 
Hab grad alles versucht. Egal an welchem Ort der Platte ich Anfange, egal welche Optionen ich setze, ich komme auf maximal 100-200 KB/s....

Komischerweise konnte ich an der min read rate rumschrauben wie ich wollte, das hat nix am Speed veraendert....Keine Ahnung ob er es ignoriert hat, weil die Platte eh so lahm ist....Komischerweise aber keine Error...

Anbei der letzte Stand, bevor ich aufgebe... ;/

Danke euch fuer die Hilfe
 

Anhänge

  • Screenshot from 2015-06-17 23:22:57.png
    Screenshot from 2015-06-17 23:22:57.png
    295,9 KB · Aufrufe: 237
Sobald du aufgegeben hast, und du die Platte sowieso nicht wegschicken willst, würde ich das Gefrierfach versuchen... auf eigene Gefahr!!! Bitte selber mal nach googlen, da gibt es verschiedene Methoden...

Einmal hat es bei mir geklappt, nach 10 Minuten war die Platte endgültig tot, aber die wichtigsten Daten waren gesichert. Das Wetter derzeit verkürzt aber die mögliche Kopierzeit, weswegen ich diesen, LETZTEN Versuch nur abends oder im Keller ausprobieren würde.

Wie gesagt, diese Methode verbietet sich, sollten noch Datenrettungsunternehmen in Anspruch genommen werden; durch eventuelles Kondenswasser ist die Platte danach wirklich hinüber.
 
Zurück
Oben