News Halbleiterbranche: SK Hynix steckt 26 Milliarden Dollar in neue Fabriken

MichaG

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Ich werde auch weiterhin nur Speicher kaufen, der räsonable bepreist ist und dadurch deutlich günstiger als z. B. solcher von Markenherstellern mit etwas Plastik drauf, damit es "fancy" ausschaut oder mit Kühlrippen die den Einbau behindern und daneben noch reichlich sinnfrei sind bei nutzbringenden Taktungen.

Jetzt muss ich gerade an einen Werbespott einer deutschen Textilproduktionsfirma denken. Da laus mich doch der Affe :D.
 
Für alle die es nicht wissen So ist auch eine Gruppe mit 100Mrd Umsatz.

Ansonsten ist es schon beschämend das in einem kleines Land wie Korea x mal mehr Chipfabriken stehen als in ganz Europa zusammen.

Was noch hinzu kommt sie habe Weltkonzerne in allen Branchen im Gegensatz zum großen Europa.
Als Beispiel bauen sie mehr Schiffe als Europa und die USA zusammen.


Wo haben wir den Konzerne mit über 100 Mrd Umsatz?
 
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bertholdb schrieb:
Für alle die es nicht wissen So ist auch eine Gruppe mit 100Mrd Umsatz.

Ansonsten ist es schon beschämend dasein Korea x mal mehr Chipfabriken stehen als in ganz Europa.

das war auch mein Gedanke.. warum wird sowas nicht bei uns gebaut.
Ich glaube die Lohnkosten wären gar nicht so das Problem.. wahrscheinlich eher Kündigungsrecht seitens der Firma und solche Sachen.
Ich weiß hier sehen das viele anders, aber ich hätte ja lieber ein Job bei dem ich morgen gefeuert werden kann, als gar keinen Job :p
 
bertholdb schrieb:
Ansonsten ist es schon beschämend dasein Korea x mal mehr Chipfabriken stehen als in ganz Europa.

So ist nunmal der Kapitalismus. Fabriken werden dort gebaut und betrieben, wo die Kosten niedrig sind.
 
bertholdb schrieb:
Du kennst schon den Unterschied zwischen Nord und Süd Korea?

Ja, kenne ich. Und dir ist schon klar, dass selbst kommunistische Staaten längst nach kapitalistischen Schemata handeln? Schau dir doch mal China an! Glaubst du, deren Wirtschaft wäre so groß geworden, wenn bei denen alles streng kommunistisch zugehen würde?
 
Ein großes Erdbeben in Korea, alle Chipfabriken futsch -> super Preise
Wenn man sich z.B. an die Überflutung vor ein paar Jahren in Thailand erinnert, wie da die Festplattenpreise nach oben gingen...
 
Morrich schrieb:
Ja, kenne ich. Und dir ist schon klar, dass selbst kommunistische Staaten längst nach kapitalistischen Schemata handeln? Schau dir doch mal China an! Glaubst du, deren Wirtschaft wäre so groß geworden, wenn bei denen alles streng kommunistisch zugehen würde?

Wenn China, Japan oder auch Korea freie Marktwirtschaft zugelassen hätten (die es im Übrigen nirgendwo auf der Welt gibt) würden die Leute übertrieben gesagt immer noch Reis ernten.
 
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voraussichtlich bis 2024 fertiggestellt sein.

wenn man sowas bei uns in Deutschland anfangen würde, wäre es wohl dank der Bürokratie/Vorschriften/usw selbst 2030+ nicht fertiggestellt und dann wieder soo veraltet, dass die Fabrik direkt nen Update bräuchte...
Obwohl die Dauer eh schon recht lange klingt...

Andererseits scheint sich unser "möchtegern Hoch-Technologie-Land" wohl nicht besonders für mögliche Gewinne aus der Herstellung von Cpu/Gpu/Ram/Nand zu interessieren...
Nagut mal eben 13 Mrd für ne einzelne Fabrik zu investieren ist halt schon was, vor allem wenn meistens nur kurzfristig geplant wird, und schnelle Gewinne das wichtigste sind.
 
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Dass in Europa kaum Chipfabriken stehen, dürfte tatsächlich zu einem Teil an den Lohnkosten liegen. Wenn man von den Prozessingenieuren oder F&E absieht, sind der grosse Teil der Jobs in einer Chipfabrik Jobs für Geringverdiener.
Ich konnte mal eine Halbleiterfabrik besichtigen und da waren die meisten Angestellten ehemalige Friseusen, Putzfrauen etc.
 
Intenso84 schrieb:
Ein großes Erdbeben in Korea, alle Chipfabriken futsch -> super Preise
Wenn man sich z.B. an die Überflutung vor ein paar Jahren in Thailand erinnert, wie da die Festplattenpreise nach oben gingen...

Du meinst die Gewinne der Plattenhersteller bei gleichzeitig aussetzender Produktion? Jaja, aber die müssen sich ja auch darüber hinwegtrösten, dass ihr rotierender Rost nur noch über den Preis pro Speichermenge punkten kann. Auskosten, solange es noch geht. Klar, bis NAND preislich gleichzieht wirds noch ne ganze Weile dauern, aber die Plattenhersteller können nur noch zusehen, wie ihr Kerngeschäft langsam eingeht. Da kommt nix Großes mehr, man schaue sich nur den Aufwand für 8 TB an - entweder man füllt die Teile aufwändig mit Helium, oder man holt sich die Schreibpest mit SMR ins Haus. Mal gucken, was der Strohhalm HAMR bringen wird.

Günstigere Chips, egal ob NAND, DRAM oder wer weiß was: Ja, sicherlich, aber a) hat der Kunde die Fabrik schonmal vorfinanziert, b) machen die das ja nicht nur, damit der Kunde günstiger wegkommt, c) muss auch jemand die nächste Fabrik finanzieren. Und obendrein heißt doch 10+ Milliarden € für ne Chipfabrik, dass hier kein neuer Konkurrent "mal eben" sein erstes Werk auf die grüne Wiese nebenan stellen wird und dann den etablierten Riesen die Wurst vom Brot ziehen kann. Wenn sich was am Markt verändert, dann über Zusammenarbeiten (IMFT) oder Übernahmen (Elpida). Und die kennen sich heute alle und schießen sich nicht gegenseitig ins Aus.

@Schalk666: Du vergisst, dass hier überall Juchtenkäfer leben...

@Hansdampfi: Innerhalb oder außerhalb der höchsten Reinraumzone? Draußen, wo der produzierte Krempel unter mäßigen Reinraumbedingungen getestet wird, wirds viele Arbeiter ohne große Fachkenntnisse geben. Aber in der Produktion selbst...na, ich weiß nicht. Sah mir in Regensburg nicht so aus.
 
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Hansdampfi schrieb:
Dass in Europa kaum Chipfabriken stehen, dürfte tatsächlich zu einem Teil an den Lohnkosten liegen. Wenn man von den Prozessingenieuren oder F&E absieht, sind der grosse Teil der Jobs in einer Chipfabrik Jobs für Geringverdiener.
Ich konnte mal eine Halbleiterfabrik besichtigen und da waren die meisten Angestellten ehemalige Friseusen, Putzfrauen etc.

Deutschland ist das Billiglohnland in Europa und und Korea aber ganz besonders Japan stehen mit Sicherheit nicht darunter.
Vergleich mal das Vermögen eines durchschnits Japaners mit dem eines deutschen.
 
bertholdb schrieb:
Deutschland ist das Billiglohnland in Europa und und Korea aber ganz besonders Japan stehen mit Sicherheit nicht darunter.
Vergleich mal das Vermögen eines durchschnits Japaners mit dem eines deutschen.


Nee eher nicht. Ungarn und Rumänien sind weit unterhalb. Darum weichen viele große Konzerne in diese Länder als Produktionstätten aus wenn sie innerhalb der EU bleiben wollen. In Ungarn sind die Stundenlöhne so gering, dass einem am Eingang zu Fabriken fast die Schuhe geputzt werden. Da ist DE sicher kein NK (Niedrigkosten) Standort... Das liegt zum großen Teil daran, dass alle großen Betriebe nicht den Mindestlohn nur zahlen sondern Tarife...

Ich komme selbst aus einem Halbleiterwerk in DE und bin Mikrotechnologe als 1. Ausbildung.
In DE sind es neben den Löhnen auch die hohen Auflagen. Halbleiterwerke brauchen viele zum Teil gefährliche Chemikalien. Das ist in DE ein Problem. Billig geht da nicht. Hier darf man nicht wie in China Tonnen von Cyanid neben Wohnungen lagern... Die Betriebe die ein solches Werk in DE haben brauchen meist eine eigene Feuerwehr mit spezieller Ausrüstung und haben hohe Versicherungsprämien zu zahlen. Noch dazu der teure Strom (das Werk in dem ich war brauch ca. 16MW ständig)

Also wundert euch da nicht das es hier in DE nix mehr in der Richtung gibt bald. Wenn der Strom immer teuer wird weil Öko dann lohnt die Herstellung hier nicht mehr. Zumal für fast jede Art von Chip TSMC in Taiwan mit unschlagbar guten Preisen lockt.

Die meisten Halbleiterwerke in DE stellen nur Chips für spezielle Applikationen her, wie in meinen Fall KFZ ASICs und Sensoren / MEMs. Die ganzen Chips mit hoher Schaltungsdichte und krassen Prozessen passieren kaum noch in DE. Evtl. noch bei GF oder Infineon.

Viele Chips kommen heute schon nur aus Asien, wen wundert es dann wenn die Hersteller dort bleiben wo ihre Kompetenzen sind und ihre Mitarbeiter? Halbleiter lassen sich wenn sie Fertig sind leicht transportieren und haben daher geringe Kosten in der Logistik. Da ist es egal wo man auf der Welt das Werk hat.
 
Hmm ich hätte gedacht, dass Lohnkosten in einer Chipfabrik eher weniger eine Rolle spielen, sondern dass eher Anschaffungs und Betriebskosten in die Waage fallen und dass meiste eh automatisiert abläuft.
Selbst putzen müsste doch heute nen Roboter besser erledigen, als nen Mensch.

Aber wenn dann noch strenge Auflagen / Vorschriften / Versicherungen / Steuern dazukommen...
danke für die Erklärung @ Candy_Cloud
 
@ Schalk666:

Da es sich bei der Herstellung um Prozesse handelt, die viel Geld kosten ist leider immer ein kontinuierlicher Schichtbetrieb erforderlich. Daher müssen die Mitarbeiter in drei Schichten und 365 Tage im Jahr ran. Ich erinnere mich an das Problem wer Weihnachten und Neujahr da ist...

Wenn man nun auch berücksichtigt das man den Mitarbeitern Schichtzulagen und Wochenend/Feiertag Zuschläge zahlen muss.. Und das zu einem guten Kündigungsschutz oben drauf...

Sicherlich wird immer mehr automatisiert. Es wird in Zukunft immer weniger Personal in den Werken geben da gerade der operative Bereich zunehmend verschwindet. Aber die einfachen Operatoren wurde eh nie sehr hoch bezahlt. Im Normalfall nach EG4 oder EG5 (Süd-West Metall). Allerdings auf die technischen Einsteller, die die Anlagen bedienen und warten, kann man kaum verzichten und die werden auch besser bezahlt mit EG7 oder EG8. Dann braucht es noch Schichtführer in EG11.

Es fallen also in DE wenn dann die eh billigen Arbeitskräfte weg. Die besser bezahlten braucht man immer noch.

Und als technischer Einsteller bringt man heute mit Sicherheit fertig mit Schichtzulagen und Zuschlägen in EG7 rund 3200-3300€ Brutto zu haben. Das kann man im Vergleich zu den meisten Löhnen in Asien nicht als günstig bezeichnen.

Ich sehe an dieser stelle für Halbleiter kaum Billiglohn. Sicher gibt es so feine Herren wie z.B. ganz stark bei GF die nur noch Leiharbeiter einstellen wollen weil sie 1. von heut auf morgen gehen müssen 2. weniger Lohn bekommen als richtige Mitarbeiter. Das klappt aber nur da, wo der Betriebsrat nachlässig ist. Denn dieser muss die Einsätze genehmigen.

Es ist einfach nicht leicht bei uns für eine solche Industrie die wegen der Produkte immer zwischen hohen Investitionen und dem nahen Bankrott steht.
 
Hallo,

warum wird der Mensch immer nur als Kostenfaktor angesehen? Ohne ihn gebe es keine Fabriken und keine Herstellung von Produkten. Ohne Mensch geht es nicht. Er wird aber immer nur unter der Rubrik Kosten eingestuft. Und Fakt ist, egal was hier alles erzählt wird. Die Halbleiterindustrie ist eine Branche wo die Lohnkosten nun wirklich eine untergeordnete Rolle spielen. Der Rest der Kosten um einen Standort am laufen zu halten ist x mal höher. Darüber redet niemand.

Warum ziehen dann die Firmen weiter. Fördergelter, geringere Bürokratie usw.
 
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