Durchschnittseinkommen Deutschland

Doktor_Pa1n

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Laut diesen Daten verdienen Männer im Dienstleistungs Sektor durchschnittlich 4.039€ brutto monatlich in Deutschland: http://de.statista.com/themen/293/durchschnittseinkommen/

Laut diesem Link lag der Durchschnittsverdienst 2013 in Deutschland bei 41.388 € jährlich Brutto - und monatlich bei 2.000 bis 2.400 € netto!
https://www.lecturio.de/magazin/durchschnittsgehalt-deutschland/

All die Leute im niedrig Lohnsektor, Zeitarbeitsfirmen, Jugendliche, Aushilfen, Köche, Friseure, nicht studierte Sachbearbeiter...verdienen sowas nie und nimmer. Im Freundeskreis (25 - 35 Jahre) wird ~ 2.000 € bis 3.000 € Brutto monatlich verdient. Ich hätte das Durchschnittseinkommen in Deutschland monatlich auf 2.500 Brutto geschätzt, also ca. 1200-1700 € netto. Und ehrlich gesagt glaube ich, dass es noch niedriger sein könnte.

Die Frage ist:
Fließen in die oben genannten Zahlen aus den Links wirklich alle Gehälter mit rein? Also auch die Gehälter der Chefs von Dax Unternehmen, oder wie kommt man auf so hohe Verdienst Zahlen? Wiegen die Gehälter der oberen 1%, die ca. 60 % des gesamten Kapitals in Deutschland besitzen denn so viel, dass es den Durchschnitt des Einkommens der 99% an restlichen Menschen in Deutschland dearat massiv anhebt? Schließlich besitzen diese 99% der Deutschen nur 40% des übrig bleibenden Kapitals.
http://www.crp-infotec.de/01deu/finanzen/privat_verteilung.html

Ja sieht gut aus! Was wir brauchen ist ganz klar - mehr Wachstum! Bis 67 zu arbeiten ist schonmal ein guter Schritt. Sozialleistungen kürzen auch. Lean Management mit Profitmaximierung ohne Berücksichtigung menschlicher Faktoren ist auch gut. Gott sei Dank kommen auch schon die ersten "mehr als 40h Wochen" so langsam mehr und mehr in der Selbstverständlichkeit an ;) Vielleicht finden sich hier ein paar Gründe, warum immer mehr Arbeitnehmer nicht nur keinen Bock mehr haben, sonder gar richtig angewidert sind ,innerlich bereits gekündigt haben und die Psychatrien immer mehr mit Depressionen und Burnout füllen.
http://www.sueddeutsche.de/karriere...itte-ueber-hat-innerlich-gekuendigt-1.1617743

http://www.derwesten.de/gesundheit/...epressionen-und-burnout-steigt-id4891195.html

Sind die o.g. Durchschnittseinkommen also wirklich real, oder kennt ihr andere Daten Quellen?
Oder wie hoch schätzt ihr das reale Durschnittseinkommen (ohne Dax Unternehmen Chefs)?
 
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Ich glaube du verwechselst da was.
Die Verdienstzahlen sind Bruttozahlen und du siehst nur deinen Nettoverdienst (oder von wem auch immer).
Zwischen Brutto und Netto ist ein kleiner Unterschied. ;)
 
bartio schrieb:
Die Zeitarbeitsfirmen-Vertreter haben plädiert das Arbeitsrecht zu "flexibilisiert", damit die hunderttausend neue Arbeitskräfte" schneller und einfacher einen Job finden.
Ich weiß nicht wie es in Deutschland ist, aber in Österreich müssen die Zeitarbeitsfirmen den Kollektivvertrag laut der Qualifikation auszahlen.
 
Kronos60 schrieb:
Ich weiß nicht wie es in Deutschland ist, aber in Österreich müssen die Zeitarbeitsfirmen den Kollektivvertrag laut der Qualifikation auszahlen.
Bei euch darf ein Leiharbeiter per Gesetz nicht schhlechter gestellt sein als einer vom Stammpersonal. Das ist in Deutschland leider nicht so. Seit Jahren werden Gesetze gegen normale Arbeitnehmer und für die Arbeitgeber gemacht (wie Abkoppelung der Krankenversicherungserhöhungen, etc).


Für den gleichen Job gibt es massive Gehaltsunterschiede (ich rede hier das jemand weniger als 50% des Stammpersonalgehaltes bekommt) und dann muss man oft auch noch mehr oder ungeliebtere Arbeiten machen.

Zum Glück musste ich nie als Leiharbeiter arbeiten, habe aber einen Kumpel der das seit Jahren macht und bekomme da die Ungerechtigkeiten mit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Willkommen in der Welt der Statistik, denn wenn Du 10 Leute hast, 9 verdienen 1.000 im Monat und einer 11.000, dann sind das zusammen 20.000 und damit im Durchschnitt eben 2.000 und die 9 fragen sich warum sie so weit unterm Durchschnitt liegen. Der Median ist besser geeignet, da das der Wert ist bei dem die Hälfte drüber und die Hälfte drunter liegt, extreme Abweichungen wie in meinem Beispiel also keine so große Rolle spielen.
 
Genau so sieht es aus.....

Hier in der Nähe von Stuttgart gibt es kleinere Handwerksbetriebe, die zwischen 2000€ und 2500€ an ihre Gesellen bezahlen. Ein befreundeter Gärtnermeister "verdient" 2800€. Fährt man dann in Richtung Stuttgart zu Porsche, Daimler oder Bosch, dann bekommt ein gelernter Werkzeugmacher am Band bereits 4500€ bis 5000€ Brutto. Ein Techniker beim Bosch bei 35h gerne mal zwischen 5500 Brutto und 6000 Brutto.
Am Ende dann steht da ein "toller" Durchschnittswert, was denn alle im Schnitt so verdienen und unsere weltfremden Politiker meinen: ach geht es uns ALLEN doch gut.

Das Beispiel vonj Holt passt aber gut - denn nur so setzen sich solche "Statistiken" zusammen!


Holt schrieb:
Willkommen in der Welt der Statistik, denn wenn Du 10 Leute hast, 9 verdienen 1.000 im Monat und einer 11.000, dann sind das zusammen 20.000 und damit im Durchschnitt eben 2.000 und die 9 fragen sich warum sie so weit unterm Durchschnitt liegen. Der Median ist besser geeignet, da das der Wert ist bei dem die Hälfte drüber und die Hälfte drunter liegt, extreme Abweichungen wie in meinem Beispiel also keine so große Rolle spielen.
 
Besser ist es nach Haushaltseinkommen oder Einkommensquintile zu schauen. Diese nehmen eine Gruppierung vor ... Beispiel Haushaltsnettoeinkommen oder Einkommensquintile. Damit kann man schon mehr anfangen, als mit einem einfachen Durchschnittswert.

PS die Einkommen der DAX Vorstände wirken sich in der Durchschnittseinkommensberechnung kaum aus -> dafür sind es einfach zu wenig Vorstände und die Gehälter sind nicht so extrem hoch ... die verdienen ja nicht pro Person 100 Millionen ... die Anzahl der DAX Vorstände die überhaupt über 10 Millionen bekommen ist sehr überschaubar ... ;)
 
Unterschätze das nicht.

Es gibt in Deutschland etwa 15.000 Einkommensmillionäre.

Allein diese 15.000 schleppen locker 285.000 Menschen mit durch, die keinen einzigen Cent verdienen und trotzdem läge das Durchschnittseinkommen dieser 300.000 Personen bei 50.000 Euro pro Jahr. :o
 
Seih doch froh - schließlich zahlen die oberen 10% zwei Drittel der Einkommenssteuer.
 
Derem Einkommen, das zahlt ihnen ihre Arbeitgeber oder ihre Firma oder sonstwer, aber kaum der Staat, der kassiert nur. Streng Dich an, lern was und verdiene eines Tages auch mal gut, das ist besser als dafür zu kämpfen statt Harz4 dann ein Bedingungsloses Grundeinkommen zu bekommen ohne sich zu fragen woher das Geld dafür kommen soll.
 
@ hamju63

Deshalb ist ja das Durchschnittseinkommen auch nicht aussagekräftig und man sollte sich lieber die Einkommensgruppen anschauen. Entsprechende Links findest du ja in meinen Post.

@ can320

Es ist natürlich das Geld der Einkommensmillionäre das versteuert wird und die über 66% der Einkommenssteuer ausmachen. Reichtum verpflichtet und hier in Deutschland mit unseren Sozialsystemen zahlen nunmal die Leute die haben das Geld und die die bedürftig sind bekommen es. Entgegengesetzt ist natürlich das BGE wo jeder etwas bekommt unabhängig von der Bedürftigkeit ... echt asozial.
 
_killy_ schrieb:
Entgegengesetzt ist natürlich das BGE wo jeder etwas bekommt unabhängig von der Bedürftigkeit ... echt asozial.
Das ist nicht asozial, da zwar jeder das gleiche bekommt, aber diejenigen, die zusätzlich mehr verdienen, nach wie vor auch mehr abgeben.

Der Vorteil vom BGE ist der gesparte Verwaltungsaufwand. Durch entsprechende Anpassungen am Steuerrecht kann dem Millionär, der dann auch das BGE erhält, der Betrag quasi direkt wieder abgenommen werden. Dann hat er am Ende nicht mehr als zuvor, aber die ganzen Sozialsysteme (Hartz 4, Wohngeld und der Kram) können konsolidiert und vereinfacht werden.

Dieser Post sagt übrigens nichts darüber aus, ob ich pro oder contra BGE bin. Ich will nur klarstellen, dass "die Reichen" nicht ungerechtfertigterweise vom BGE profitieren würden.
 
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Fürs BGE haben wir ein eigenen Thread. Und natürlich ist es asozial wenn man die Sozialsysteme abschafft und nicht mehr auf die Bedürftigkeit schaut. Alle erhalten dann gleich viel Geld. Es zahlt niemand aber mehr ein. Somit ist das Geld was der einzelne erhält weitaus weniger.

Nehmen wir mal ein Hartz IV Satz inkl. Miete von 800€ p.M. an. Es gibt 4 Millionen Hartz IV Empfänger. Macht in Summe 3,2 Milliarden die monatlich ausgezahlt werden. Teilt man diese 3,2 Milliarden aber jetzt auf 80 Millionen Bundesbürger auf, so erhält der Einzelne nur noch 40€ im Monat. Diese 40€ erhält er bedingungslos. Sehr toll. Super BGE!!! :freak:
Damit jeder 800€ bekommen kann, müsste sich die Ersparnis der Verwaltungskosten bei 60,8 Milliarden € pro Monat belaufen.

Ein Sozialsystem baut darauf auf, das die Personen die nicht bedürftig sind einzahlen und die Personen die bedürftig sind empfangen. Finanzieren kann es sich nur, wenn mehr Leute einzahlen als empfangen. Ein System wo alle einzahlen und empfangen ist zum scheitern verurteilt. Auch in einem progressiven Steuersystem wie wir es in Deutschland haben, wo höhere Einkommen prozentual höher besteuert werden funktioniert kein BGE. Das progressive Steuersystem existiert jetzt ja schon und die Sozialkassen schwimmen dennoch nicht im Geld ...

Wenn man nicht mehr auf die Bedürftigkeit schaut, dann verhält man sich asozial. Warum? Nehmen wir mal Menschen mit Behinderung. Diese erhalten deutlich mehr als den Hartz IV Satz um ihr Leben bewähltigen zu können - abhängig vom Grad ihrer Behinderung. Im BGE wäre aber ihre Behinderung egal.
 
Das Problem ist, dass du die Idee hinter dem BGE offensichtlich nicht verstanden hast.

"Es zahlt niemand aber mehr ein" ist nämlich Unfug, genauso wie "damit jeder 800€ bekommen kann, müsste sich die Ersparnis der Verwaltungskosten bei 60,8 Milliarden € pro Monat belaufen" und "diese 40€ erhält er bedingungslos". Alles falsch.

Von Behinderung redet übrigens niemand. Das ist eine ganz andere Kiste, die mit dem BGE nichts zu tun hat (genau wie Pflegeversicherung und Krankenkasse).

Am besten du informierst dich erstmal. Zum Diskutieren ist dann, wie du schon gesagt hast, der andere Thread da.

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Zum Thema: Durchschnittswerte sind ohne zusätzliche Informationen in aller Regel sinnlos oder zumindest irreführend.
 
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@ woodpacker
Das ist schon klar. Gehaltsangaben sind immer Brutto, sofern nicht anders vermerkt. Ich habs rein editiert um Missverständnisse zu vermeiden.

@ Holt
Ah der Median. Vielen Dank für die Info, habe mal gegooglet. Wikipedia fasst eigentlich sehr gut zusammen.

"Der Median des Nettoäquivalenzeinkommens der Bevölkerung Deutschlands lag im Jahr 2008 bei 1.772 Euro pro Monat.[1]

Kaufkraftbereinigt auf Basis der Preise von 2005 lässt sich folgende Entwicklung des Medians des Nettoerwerbseinkommens aller abhängig Beschäftigten feststellen."
...
im Jahr 2010 (35,3 Millionen abhängig Beschäftigte) 1.294 Euro/Monat."

Quelle:
Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Mittleres_Einkommen
 
Da war vor kurzem ein interessanter beitrag im zdf, auch über mediathek abrufbar: "wie fair sind unsere löhne"
Anschauen lohnt
 
Laut dem ZDF Beitrag sind es 3000€ Brutto für eine Vollzeitstelle (Median, nicht Durchschnitt). Hängt aber auch davon ab, in welchen Kreisen man sich bewegt. Als z.B. Friseur wird man nicht soviel verdienen.
 
Wirkliche Neuigkeiten gab es in dem Beitrag nun auch nicht, allgemein bekanntes neu aufgewärmt.
 
Gehalt ist ja immer was relatives und muss in Abhängigkeit der Kaufkraft betrachtet werden. Mit 3k Brutto kann man in Rostock richtig gut leben, in München muss man dafür irgendwo außwärts in S-Bahn Nähe wohnen (also eigentlich nicht mehr in München). Ich war eine Zeitlang regelmässig in Wilhelmshaven. Nachdem dort einiges an Arbeitsplätzen dicht gemacht wurde gabs zentrale 3 Zimmer Wohnung für ~100.000€, dafür gibt es hier in Düsseldorf schlecht gelegene 50qm... 3k können also recht viel oder recht wenig sein.
 

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