Samsung 850 pro - Fiepen noch problematisch?

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Admiral
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Hallo,

ich spiele mit dem Gedanken, mir eine Samsung 850 pro in 512GB oder 1TB zu kaufen.

Ich habe im Netz gelesen, dass es bei der 850 pro zu Anfang Probleme mit der Lautstärke, genauer gesagt Fiepen gab.
Dies wurde scheinbar durch ein größeres Wärmeleitungspad behoben.

Jetzt habe ich aber bei Amazon eine Rezension gelesen, wo jemand dieses Fiepen bemängelt und jemand anders in den Kommentaren dies auch tut.

Jedoch sind Rezensionen nicht immer zuverlässig/vertrauenswürdig und das Fiepen im PC kann viele Quellen haben.


Deshalb meine Frage: Gibt es hier Personen, die die Platte in einer der beiden Größen (oder auch beide ;)) haben und mir ihre Erfahrungen dazu mitteilen können?


Das wäre echt super - Vielen Dank im Voraus!:)
 
hallo und guten tag,

um Ehrlich zu sein, ich wusste gar nicht das SSD's fiepen. ich habe in meinen PC drei SSD von samsung verbaut. eine orginal mit 512 mb (Samsung 850 pro) und noch zwei ältere jahrgänge. keine von den dreien hat jemals einen muck's von sich gegeben. wenn nur alles so lautlos wäre.

mfg

buerger-xxl
 
Höre das Fiepen nur bei dem AS SSD Benchmark, sonst nirgends.
 
Das Fiepen hat es bei einzelnen SSDs immer wieder mal gegeben, die ersten 850 Pro für die Reviews waren teils auch betroffen und danach habe dann ja wohl von Samsung etwas gemacht, angeblich eben mit den Wärmepads. Meine 950 Pro hat die gleichen NANDs und fiept nicht, auch sonst habe ich noch von keiner fiependen 950 Pro gelesen oder gehört, dabei haben die gar keine Wärmepads.

Aber wieso überhaiupt die 850 Pro und nicht die 850 Evo? In 500GB und 1TB schreibt die auch bei vollem TurboWrite Cache ähnlich schnell wie die 850 Pro und ist auch sonst nicht langsamer, aber deutlich günstiger. Nur im SteadyState hat die 850 Pro einen Performancevorteil, aber für Heimanwender ist das nicht relevant und vom Fiepen bei einer 850 Evo habe ich auch noch nie etwas gelesen.
 
Naja, günstiger ist relativ. Die EVO hat nur 1/3 der garantierten P/E Cycles der PRO. Dementsprechend müsste sie eigentlich auch nur ca. ein Drittel davon kosten. :D (Ja, ich weiß, jetzt werden viele sagen, die krieg ich sowieso nicht totgeschrieben. Aber die Abnutzung hat ja auch Einfluss auf die Haltbarkeit der Daten auf der SSD, z.B. ohne Strom).
Außerdem traue ich TLC NAND seit dem Debakel mit der 840EVO nicht mehr wirklich.

Aber ist ja auch eigentlich egal. Das soll ja hier keine Kaufberatung sein.
 
Ich will jetzt echt keine Diskussion starten.

Aber gerne noch mehr Erfahrungsberichte von Besitzern :)
 
MrJules schrieb:
Naja, günstiger ist relativ. Die EVO hat nur 1/3 der garantierten P/E Cycles der PRO.
Ein Drittel war es zu Zeiten der 840 (1000) und 840 Pro (3000), die 850 Evo hat aber selbst schon 3000 spezifizierte P/E Zyklen und die 850 Pro müsste 5000 oder 6000 haben, also "nur" doppelt so viele. Bei 3D NNAD gelten eben andere Regeln, da macht die Anzahl der Bits pro nicht so viel aus, weil die Zellen so groß sind und so viele Elektronen aufnehmen, dass der Unterschied zwischen zwei Ladungszuständen auch viel Elektronen ausmacht und das ist die viel entscheidendere Größe, nicht die absolute Anzahl der Ladungszustände die es zu unterscheiden gilt.
MrJules schrieb:
Dementsprechend müsste sie eigentlich auch nur ca. ein Drittel davon kosten. :D
So linear ist das aber nicht und nur wenn Du davon ausgehst die NANDs auch wirklich kaputt zu schreiben macht so eine Rechnung Sinn, denn dann müsstest Du von der SSD deren NANADs nur ein Drittel aushalten ja auch 3 kaufen während von der andere eine genauso lange durchhalten würde. Aber Du wirst das sicher nicht schaffen, außer Du legst es darauf an und machst einen Endurancetest.
MrJules schrieb:
(Ja, ich weiß, jetzt werden viele sagen, die krieg ich sowieso nicht totgeschrieben. Aber die Abnutzung hat ja auch Einfluss auf die Haltbarkeit der Daten auf der SSD, z.B. ohne Strom).
Wie lange soll denn diese teure SSD, so eine 850 Pro mit 512GB kostet 205€ und eine mit 1TB 400€, stromlos mit den Daten rumliegen? Bei neuen SSDs kann man grob so 5 bis 10 Jahre Datenerhalt erwarten, bei 30°C und bis zum Erreichen der spezifizten P/E Zyklen sollte es noch ein Jahr sein, wenn die SSD bei 30°C gelagert wird und im Schnitt bei 40°C betrieben wurden.

Höhere Temperaturen machen die Isolierschicht durchlässiger, die NANDs verlieren damit schneller die Ladung, so grob um den Faktor 2 pro 10°C mehr, also ist eine kühle Lagertemperatur vorteilhaft (also luftdicht einschweißen und ab ins Gefrierfach damit, das Datenblatt erlaubt ja -40°C bis 85°C Lagertemperatur), dann sollten die Daten lange genug halten! Beim Betrieb sollten die NANDs möglichst nicht kühl sein, da die warme Isolierschicht dann beim Schreiben und Löschen, wenn die Elektronen da durchgeschossen werden, auch weniger leidet, die warm betriebene NANDs also mehr P/E Zyklen vertragen als wie wenn sie kalt beschrieben und gelöscht werden.
MrJules schrieb:
Außerdem traue ich TLC NAND seit dem Debakel mit der 840EVO nicht mehr wirklich.
Die 850 Evo hat aber wie gesagt mit den 3D NANDs eine ganz andere NAND Technologie und die Probleme der 840 Evo nicht, die außerdem durch ein FW Update behoben wurden. Aber wenn Du die 850 Pro willst, weil Du der 850 Evo traust ist das Deine Sache, ich denke nur das Du da unnötig mehr Geld ausgeben wirst von dem Du dann am Ende keinen Vorteil hast, aber wenn Du Dich damit wohler fühlst, nimm eben die 850 Pro oder wie wäre es mit einer SM863, der Enterpriseversion der 850 Pro? Die hat auch noch eine Pwer-Loss-Protection, bietet also noch mehr Sicherheit für die Daten.
 
Danke für deine Ausführungen. Ich werd mir das ganze noch mal überlegen.

Was ich ein bisschen blöd finde, ist dass Samsung weder für die EVO noch für die PRO die UBER (unrecoverable bit error rate) angibt.
Bei anderen Modellen von Samsung war das der Fall. Intel macht das wohl immer noch.
Ich hab gerade eine Email an den Support geschrieben, aber bin nicht sehr zuversichtlich, dass ich da eine vernünftige Antwort bekomme. :rolleyes:
 
Die UBER ist bei SSDs über lange Zeit praktisch 0, dann steigt sie aber wenn die NANDs an die Verschleißgrenze kommen stark an, das ist also keine lineare Funktion wie bei HDDs:

uber_hdd-ssd_spec-png.541767


Daher zieht man dann wenn die NANDs sich dem Ende nähren eine Linie und gibt eine UBER an, meist von 1:10^17 für SSDs, aber eine wirklich sinnvolle Angabe ich das eben nicht.

Beachten sollte man, dass das TBW Rating nicht der TBW Angabe entspricht, diese wird für Consumer SSD von vielen Herstellern künstlich gering angegeben. Das TBW Rating stimmt eher bei den Enterprise SSDs, wobei es dort meist auf Worst Case oder die in der JESD 219 definierte Enterprise Lasten bezogen ist und dann auch etwa zu den spezifizierten P/E Zyklen passt. Für SSDs wie die 850er sollte man an der Stelle eben die spezifizierten P/E Zyklen ansetzen, nicht eine TBW Angabe die nur dazu dient die Garantie für Enterprisekunden die Consumer SSD verwenden auszuschließen.

UBER_HDD-SSD_Spec.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr interessant. Was ich jedoch nicht ganz verstehe: Inwiefern werden die Schreibvorgänge bei der Berechnung der UBER überhaupt berücksichtigt?
Wenn ich beispielsweise eine Enterprise HDD nehme, deren UBER 1 in 10^15 ist, heißt das also, dass von 10^15 Lesevorgängen durchschnittlich 1 unkorrigierbarer Bitfehler auftreten kann.
Ist es für die Berechnung dieses Wertes nötig, eine bestimmte Anzahl an Wiederbeschreibungen der Bits zugrunde zu legen?
Bei einer SSD könnte man sich bei der Messung nach den angegebenen p/e cycles richten. Aber bei HDDs wird kein vergleichbarer Wert angegeben (außer ich steh jetzt grad auf dem Schlauch).
Deshalb ist mir gerade nicht ganz klar, wie man das über haupt vergleichen bzw. festlegen kann.

Vielleicht kannst du mir da ja weiterhelfen^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht auf 10^15 Lesevorgänge, sondern auf 10^15 gelesene Sektoren, die Angabe ist immer in Fehler pro gelesne Sektoren. Die Schreibvorgänge sind da egal, die Grafik zeigt einfach nur die Anhängigkeit vom Alter und gewöhnlich werden ja auch Daten gelesen und geschrieben. Die Skala und auch die Werte von 1000 Wirte, 70GB und 70TBW sind einfach nur symbolisch gemeint. Es geht nur darum zu zeigen, dass bei HDDs die unkorriegierbaren Bitfehler immer auftreten, auch bei neuen HDD und im Alter werden es dann sicher mehr, was dort nicht zu sehen ist. Alle Angaben die MTBF und UBER beziehen sie ja immer nur auf die Zelt der geplanten Nutzungsdauer, die legen die Hersteller auf so 5 bis 7 Jahre aus.

Bei SSDs treten die unkorrigierbaren Bitfehler dagegen erst im Alter auf, wenn also sich die NANDs schon dem Ende ihres Lebens nähren, wobei es das minderwertigen NAND Qualitäten halt schon früh sein kann.

Von der 840 Pro 128GB gibt es hier einen Endurance Test, da sieht man diese Verhalten auch gut und ebenso, wie konservativ Samsung dort die P/E Zyklen angegeben hat:
wear-normalized.png

data-lba-all.png


Weiter sieht man gut, dass die Badblock wie bei vielen anderen SSD im Dauerschreibtest auf xtremesystems.org so etwa nach der Hälfte der Zeit anfangen zu steigen:

program-fail-count-total.png

runtime-bad-block.png

ecc-recovered.png


Aber erst wenn die ECC-Recoveries massiv ansteigen, dann wird es wirklich kritisch und die NANDs sind dem Ende nah. Die 840 Pro hält rund 6 mal so viel aus und der Verschleiß fing erst wirklich nach der dreifachen Anzahl der spezifizierten P/E Zyklen an und kritisch wird er, wenn die ECC Fehlerrate anfängt massiv zu steigen. Da hatten die NANDs dann die vierfache Anzahl der spezifizierten P/E Zyklen runter und haben trotzdem noch einmal etwa doppelt so viele P/E Zyklen ausgehalten wie angegeben waren. Die 3000 waren ja nach 500TBW verbraucht, die ECC Fehler fingen so Mitte August an, da waren so etwa 2PB geschrieben und am Ende waren es dann 3PB.

Die Kurve der ECC Fehlerrate zeigt überigens den gleichen Verlauf wie die auf dem Bild in dem anderen Beitrag, wobei de ECC Fehler der 840 Pro noch alle korrigiert wurden:
Dort gibt es einen Fehler, den demnach könnte 183 zwei Bedeutungen, entweder die Summe von 181 und 182 oder eben die ECC Fehler die nicht mehr korrigiert werden konnten. Aber die Kurve passt gut zu der der von Program Fail Count, demnach wäre also die Bedeutung als Runtime Bad Count für das Attribut 183 anzunehmen, so zeigt Magician das z.B. auch an und dort steht das 187 Uncorrectable Error Count, es dort also eine Tippfehler gibt und das zweite 183 eigentlich 187 sein müsste. Leider wurden aber dort keine Ausgabe zu dem Wert Uncorrectable Error Count gemacht, das wären die bösen die dann für die UBER verantwort sich. Vermutlich war da einfach nichts spanndes passiert, aber den Werte müsste man halt im Auge behalten, wenn man zur UBER etwas aussagen will, denn das sind dann wirklich die Fehler die bei HDDs den schwebenden Sektoren entsprechen.
 
Super, vielen Dank für die Erklärung. Ist jetzt auf jeden Fall um einiges klarer. :)
 
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