An die Studenten unter euch

Ich bin mittlerweile im 6. Semester angekommen und es ist, wie es bereits erwähnt wurde: Die Störenfriede disqualifizieren sich im Laufe der Zeit von alleine und sind dann weg vom Fenster. Es ist eine gute Schätzung, wenn man sagt, dass nach dem 2. Semester nur noch die am Studium interessierten übrig bleiben. Der Rest wird ausgesiebt bzw. siebt sich selber aus.

Allerdings sind die Profs bei mir rabiater im Umgang mit zu lauten Leuten. Der eine scheißt die Kommilitonen regelrecht an ("Studieren besteht aus 50% in der Vorlesung zuhören, 50% Seminare besuchen und 50% Zuhause nacharbeiten!" -> 150% ja ne, is' klar. Und den Anschieß gab es im 1. Semester bei jeder Vorlesung dieses Profs.), der nächste wirft sie raus, der dritte bricht die Vorlesung einfach ab und der Vierte versucht es über die subtile Art, den Störenfried bloß zu stellen (bombardiert ihn mit Fragen zum Thema, von dem er natürlich keinen Plan hat).
Auch die Studenten hier beschweren sich auch mal gerne lautstarke - mitten in der Vorlesung über 100 Leute hinweg - bei den Störenfrieden. Und danach ist dann auch meist Ruhe.
 
Ich kann mich noch gut an meine Studienzeit erinnern, das war in den 90ern. Bei uns gab es Zwischenprüfungen nach den 4. Semester. Um zugelassen zu werden benötigte man entsprechende Leistungsscheine, die man vorher in Klausuren erwerben musste. Und wer eine Zwischenprüfung nicht bestand hatte maximal 2 Wiederholungschancen. Danach folgte unweigerlich die Exmatrikulation. Wer nicht zum 4. Semester alle Leistungsscheine vorlegen konntewurde ebenfalls geext. Glaub mir, spätestens nach dem vierten Semester kab es keine Störenfriede mehr bei uns.
 
Dann geh doch einfach an eine Fachhochschule / bzw mittlerweile Hochschule.
Dort hast du Klassen von 30 Leuten, bei uns schmeißen die auch Leute raus oder setzen sie auseinander, wenns zu laut wird.
 
Was man hier liest, unglaublich. Klingt teilweise schon leicht lächerlich. Was ihr da scheinbar für Leute drin habt klingt ja grauenhaft.

An den beiden Unis an denen ich studiert habe haben die Profs einfach eins gemacht wenn es unruhig wurde: Aufgehört zu reden. Ihr glaubt gar nicht wie schnell die Leute aufhören zu quatschen. Es wird nur ein wenig unruhig zum Ende hin. Dann wird daran erinnert es seien nur noch 5 Minuten, wie in der Schule damals, und alle sind still.

Und nein das war nicht nur die ersten Wochen so. Das ist heute immer noch genauso wie damals, obwohl die Leute im 6. Semester sind oder teilweise bereits den Master machen, warum auch immer die da teilweise in den Bachelor Vorlesungen drin sitzen.

@wiesel Aber in den 90er hat man auch noch Diplome gemacht, da ging dein Studium 10 Semester. Der Standard heute ist 6. Nicht jede Uni siebt mehr aus, das machen sie im Endeffekt automatisch dadurch das Leute gewisse Prüfungen nicht schaffen.
 
Habe das selbe und habe mich stark gewundert, als ich im letzten Wintersemester mit Informatik anfing.
Eigentlich dachte ich, die Leute wären anders bzw. ruhiger und am Stoff interessiert, aber bei vielen ist das nicht so.
Manche sitzen von Anfang vor ihren Laptops obwohl man sie nicht braucht oder lesen ein Buch oder schlafen...da würde ich gerne einfach mal Backpfeifen verteilen dürfen :D

Da allerdings Laptops, Lesende und Schlafende nicht stören ist das im Prinzip egal, aber die Laberleute sind wirklich zum heulen.
Wenn mal kurz geredet wird ist das natürlich kein Problem, aber ich hatte letztes Semester Mathevorlesungen wo 1 1/2 Stunden hinter mir geredet wurde und das fast durchweg.
Oder Leute die labern und sich dann genau das gegenseitig fragen oder erklären was der Prof gerade vor 5 Sekunden erklärt hat, auch zum weinen...^^

Da kann ich dann auch nur hoffen, dass es weniger wird.
Je weiter ich allerdings in den beiden Semestern ans Ende der Vorlesungszeit kam desto weniger Leute waren auch noch da...das ist schonmal von Vorteil ;)

Schön zu lesen(mehr oder weniger), dass es auch anderen so geht und es nicht an meiner Uni liegt ;)

Unsere Dozenten regeln den Lärm sehr verschieden, mein Dozent für Lineare Algebra letztes Semester hat gar nichts gemacht wie manche anderen auch, meine Dozentin für Programmierzeugs hört auf zu reden und spricht die Reihe oder Ecke an aus der der Lärm kommt und dieses Semester hatte ich noch einen Prof der sprach einfach ohne Mikro und je lauter die Leute wurden desto leiser wurde er.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Schlafenden finde ich immer lustig zu beobachten, wenn die Vorlesung gerade ähm... unspannend ist. Wenn sie da so aufrecht sitzen und der Kopf alle paar Sekunden nach vorne fällt... *g* Es wurden schon Wetten abgeschlossen, wann der Kopf mal auf die Bank knallt. :D
Aber immerhin sind die Leute leise und stören die anderen nicht.

DaysShadow spricht aber einen Punkt an, der einfach nur wahr ist: Am Anfang ist die Anwesenheit in den Vorlesungen sehr hoch und geht dann im Laufe der Zeit zurück. Bei mir waren dann von 90 Leuten irgendwie nur noch 20 übrig (Freitag 8:30 Uhr im tiefsten Winter, einzige Vorlesung (2h) an dem Tag). Und irgendwie wird es dann kurz vor der Prüfung wieder voll. Da raffen die Leute dann mal wieder, dass es ganz ohne Vorlesung doch nicht geht.
Aber es wahr herrlich ruhig mit nur 20 Leuten und alle waren beim Thema. Da sind dann ganz gute Fragerunden zwischen Prof. und Kommilitonen herausgekommen.
 
Das es ohne Vorlesungen nicht geht stimmt ja so auch nicht.

Kommt halt auf den Prof an. Bei mir zum Beispiel laden 80% der Leute alles hoch. Scripte, Übungen, Vorlesungen aufgezeichnet. Da kann man alles im Eigenstudium machen, sich in die Vorlesung zu setzen ist absolute unnötig.

Wenn jedoch Lücken sind die der Prof innerhalb der Vorlesung ausfüllt sieht das anders aus. Aber rein theoretisch muss man dafür auch nicht zu Uni. Gibt genug Leute von denen man das kopieren kann, oder man nimmt einfach gleich die empfohlene Lektüre zur Hand und schlägt das nach was LOGISCHER WEISE jetzt in die offenen Stellen gehört.

Vorlesungen sind so ziemlich die größte Zeitverschwendung beim Großteil der Professoren. Das ist ein Monolog der 1zu1 das wiedergibt was im Script steht. Ich brauche niemanden der mir das vorliest um ehrlich zu sein.

Aber wie gesagt, es gibt Ausnahmen.
 
Ich sehe das anders. Man lernt im Lesesaal einfach besser. Neben Lesen und Sehen kommt noch Hören dazu, dadurch prägt man sich vieles viel einfacher ein. Zumindest ist es bei mir so. Im direkten Gespräch mit dem Prof. kann man Unklarheiten auch viel schneller beseitigen, da nicht jeder Kommilitonen so exakt hingehört hat, dass er einen Sachverhalt auch richtig erklären kann.
Skripte sehe ich nur als Teil des Ganzen. Selbst meine Profs. sagen immer wieder: Zu den Vorlesungen kommen, ist schon die halbe Miete. Und die haben über viele Jahre schon viele Studenten aufsteigen und fallen sehen. Denen glaube ich das eher.

Falls du echt der Meinung bist, dass dir die Skripte völlig ausreichen, warum studierst du dann eigentlich? Dir würden ein paar Bücher aus der Bibliothek dann ja langen; es gibt dann keinen Grund, warum man sich mit dem ganzen Stress an einer Hochschule auseinandersetzen muss.
 
Warum studiert man, ja wieso tut man das. Weil man eine gewisse Qualifikation benötigt die einem über ein Blatt Papier bescheinigt wird.

Was denkst du wieso so viele Menschen ihr Abitur machen? Weil es dich bildet? Nein, sondern weil du es brauchst.

Deine Satzkonstrukte ergeben einfach Null Komma Null Sinn.

Unklarheiten beseitigen, tut man in Tutorien oder Sprechstunden mindestens genauso gut wie direkt nach oder während der Vorlesung.

Wie naiv kann man denn bitte sein es zwingend zu glauben wenn ein Professor dir sagt das "zu den Vorlesungen kommen" schon die halbe Miete ist. Das wird nicht aufgrund des Stoffes gesagt , oder weil die Leute in den Vorlesungen mehr mitkriegen. Sie sagen das weil man so am Ball bleibt. Wenn man alles im Eigenstudium macht kann ich dir versprechen das mindestens die Hälfte sagt "ja nächste Woche".

Wenn du täglich deine Routine einhältst bist du vermutlich eher im Stoff als wenn du 2 Wochen vor der Prüfung anfängst zu lernen. Mal ganz zu schweigen davon würde dir der Typ wohl niemals ins Gesicht sagen, dass die Vorlesungen eigentlich nicht notwendig sind. Wie würde er sich selbst denn damit darstellen?

Mal ganz zu schweigen davon, dass ein Professor überhaupt nicht wissen kann wer bei den Übungen, Tutorien oder in den Vorlesungen war. Denkst du der behält Überblick über 500+ Leute? Von denen reden ein paar mit ihm im Verlaufe des Semesters, die behält er im Kopf, UNTER UMSTÄNDEN, diese sind aber wahrlich nicht die einzigen Erfolgreichen.

Und Stress einer Hochschule? Ernsthaft? Genau was ist am Studentenleben bitte stressig? Die Zeit vor den Prüfungen ist es, korrekt. Die Zeit in der du deine Bachelor Thesis verfasst vermutlich auch, aber unter dem Semester? Das ist Alltag in meinen Augen, kein Stress.

Und nur mal so am Rande. Ich weiss nicht was du studierst, oder wie dieser Studiengang aufgebaut ist, aber bei mir sind Vorlesungen nicht das Einzige was unter der Woche veranstaltet wird. Vorlesungen geben dir die Grundlagen, die du dir durchs lesen der Skripte aneignen kannst, Tutorien/Übungen vertiefen diese. Jene zeigen die wie du die theoretischen Modelle überhaupt anwendest, somit geben diese den Stoff der in den Klausuren rankommt wesentlich eher preis als ein monologisierter Blätterblock.

Aber wie ich bereits sagte. Es gibt auch Ausnahmen. Manche Professoren sind interessant oder gestalten die Vorlesung so, dass man aktiv mitarbeitet. Da lohnt sich die Anwesenheit dann. Aber du scheinst nicht in der Lage differenzieren zu können zwischen jemandem der das Ganze anschaulich erklär und dabei den Zuhörer direkt mit einbezieht, und jemandem der einfach nur jeden einzelnen Stichpunkt wie er auf dem Blatt steht Wort für Wort wieder gibt.
 
Da muss ich dir Recht geben nynyny.
Ich hatte letztes Semester wie schon geschrieben Lineare Algebra und der Prof der das lehrte hatte ein Buch dazu geschrieben und dieses nette Buch trug er 1:1 mündlich und an der Tafel vor.
Da diese Vorlesung ohnehin die vollste war, weil sie auch für Maschinenbau und andere Studiengänge war, habe ich mir einfach das Buch geholt und das durchgegangen für die Übungen die wir abzugeben hatten.
Der einzige Fehler war, dass ich nicht zu den Übungen ging, was dann im nicht-bestehen der Klausur endete, immer nur die Aufgaben zu machen die wir abzugeben hatten war zu wenig auch wenn ich die gelöst hatte.

Dieses Semester hatte ich Analysis beim selben Prof und beim selben Übungsleiter, da habe ich das selbe Spiel gemacht, bin aber immer zur Übung gegangen und das war das wichtige, weil da die Anwendung war.
Das theoretische konnte ich mir wieder im Buch durchlesen, aber für die Anwendung ist die Übung, jedenfalls für mich wie ich gemerkt habe, sehr wichtig und ich habe auf jeden Fall ein besseres Gefühl für diese Prüfung.

Als Gegenbeispiel: Ich hatte dieses Semester auch Rechnerarchitektur und der Prof dort hat die Hörer immer mit eingebunden, hat gefragt woher was kommt, wie hoch irgendne Zahl liegt usw.
Das war eine Vorlesung zu der ich ganz gerne gegangen bin weil sie nicht so öde war, notwendig war sie aber auch nicht, weil man es im Skript nachlesen konnte.
 
Starker Tobak, den du mir vorwirfst.

Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass zur Vorlesung kommen mir sehr hilft. Wenn ich in der Lage wäre, ausschließlich aus Büchern zu lernen, hätte ich mich für einen Fernstudium o. ä. entschieden. Habe ich aber nicht. Ich brauche für meinen Lernerfolg jemanden, der mir den Stoff ins Hirn stampfen kann. Und dafür sind Lehrer oder Professoren am besten geeignet.
Skripte sind nicht immer verfügbar und oft löchrig.

Btw, die Profs bei mir wissen recht genau, wer regelmäßig erscheint und wer nicht. Die Mehrheit kennen sie auch mit Namen, abgesehen von den jüngeren Semestern.

Stress gibt es teilweise recht viel, zB in solchen Momenten, in denen man mal wieder mit Projekten zugeworfen wird. Und wenn dann manchmal einige Kommilitonen im Team nicht aus dem Knick kommen, dann geht man auch schon mal die Wände hoch. Für einen Frustanfall sind die Profs auch immer recht gut geeignet. Aber das Leben ist ja kein Ponyhof.

Aus deinen vorherigen Posts schließe ich, dass du mit deinem Studium (oder waren es zwei?) fertig bist. Hast du noch im alten System (Ingenieur, Diplom) oder neuen System (Bachelor, Master) studiert? Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Früher war es vielleicht einfacher (wenn man teilweise noch so von 10+ Semestern hört, weil man sich den Stundenplan gestreckt hat), heute ist es aber strikter. Für jede Prüfung ist man automatisch angemeldet und einfach so ohne Grund kann man sich da nicht wieder abmelden. D. h. man ist gezwungen Prüfungen zu schreiben, ob man bereit ist oder nicht. Und dann wären da noch andere Dinge, aber die will ich jetzt nicht erwähnen.
 
Für jede Prüfung ist man automatisch angemeldet und einfach so ohne Grund kann man sich da nicht wieder abmelden. D. h. man ist gezwungen Prüfungen zu schreiben, ob man bereit ist oder nicht. Und dann wären da noch andere Dinge, aber die will ich jetzt nicht erwähnen.
:lol: Das ist ja wie in der Schule bei euch....
Persönlichkeitsentfaltung, die Freiheit zu lernen/zu lehren und der universitäre Charakter gehen bei so einer Ausbildung wohl unter.

Bist du auf einer Fachhochschule oder auf der Uni?
 
Gut, eine Uni und FH zu vergleichen ist wie Birnen und Äpfel. Grundsätzlich erledigt sich das Problem mit den störenden Studies früher oder später von selbst.

lg
dalini
 
So dann will ich mich auch mal zu Wort melden.
Ich hab das 3. Trimester (duales Studium) nun hinter mir.

Die Ausgangslage ist jedoch eine leicht andere, so sind "wir" alles duale Studenten im Beamtenverhältnis und bekommen 1. Kohle und 2. haben eine gewisse Dienstpflicht ggü. unserem Dienstherren.
Die Laberbacken sind daher stark begrenzt (sind immer die 5 gleichen Leute).
Gleichzeitig ist Gesamtgröße mit 93 Leuten im Jahrgang doch deutlich kleiner.

Aber man sieht m.E. schon, dass es starke Unterschiede zwischen Leute mit starken Anreizen gibt und Leute, deren Anreize in "etwas weiterer" Ferne liegen, so ist ein Wiederholen von bestimmten Scheinen etc. bei uns nicht möglich (entweder man packts oder fliegt).

Als Tipp würde ich sagen : Ab in die 1. Reihe und dann läuft das auch.
 
Word, Bologna ist der größte Dreck der je passiert ist. Jede europäische Universität hat Deutschland um seine Diplome beneidet, aber nein, MIMIMIMI wir müssen jetzt alle den selben Dreck Bachelor haben!

Gott was bin ich froh das ich auf Staatsexamen studiere und das auch weiterhin wohl so bleiben wird - Was will man auch mit nem 6 Semestrigen Bachelor in Humanmedizin? :freak:
 
Absolute Zustimmung. Wir hätten neben dem Diplom immer auch ein Bachelorzeugnis parallel ausstellen können, für diejenigen, die ins Ausland wollen. Und wer den Master dann machen will, kann ihn an das Diplom/Bachelor anfügen. Aber das Diplom aufzugeben für einen Abschluss mit weniger Inhalt (1 anstatt 2 Schwerpunkte u.a.) war Grütze.
 
Ich kann den Erfahrungen, die hier geschildert wurden, nur zustimmen:

In den ersten beiden Semestern hat man extrem viele Störenfriede, was glaub ich auch daran liegt, dass die Hörsäle extrem voll sind und man eng an eng sitzt. Dann lass es noch Frühling/Sommer sein und heiße Temperaturen haben und dann geht gar nix mehr^^

Jetzt im 6. Semester ist das anders, die Störenfriede sind weg (hatten nach 2 Semestern ca 50% Abbrecher, weil meine Kohorte ausgerechnet die war, wo es keinen NC gab. In den Jahren vorher und nachher gab es wieder einen, das hat halt die seltsamsten Gestalten angezogen...)
 
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