BlackSavage
Commander
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UN-Generalsekretär Kofi Annan hat die USA aufgefordert, das Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba so schnell wie möglich zu schließen. Es sei nicht zulässig, Menschen dauerhaft ohne Anklage festzuhalten und ihnen nicht die Möglichkeit einer Aussage vor Gericht zu geben, sagte Annan in New York.
Er schloss sich damit einer Expertenkommission der Vereinten Nationen an, die sich zuvor für eine Schließung von Guantanamo ausgesprochen hatte. Die Kommission hatte in einem 54-seitigen Bericht den USA vorgeworfen, praktisch ein Folterlager zu betreiben.
Einer der schwerbewachten Gefangenen im Lager in Guantanamo Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Einer der schwerbewachten Gefangenen auf dem US-Stützpunkt]
Das Weiße Haus hatte zuvor den Bericht und die Forderung nach einer Schließung Guantanamos zurückgewiesen. "Wir sprechen hier über gefährliche Terroristen", erklärte Sprecher Scott McClellan. Die Vereinten Nationen hätten bei ihrer Untersuchung die Fakten nicht berücksichtigt.
Irritationen in Berlin und London
Der Regierungskoordinator für die deutsche-amerikanischen Beziehungen, Karsten Voigt, reagierte irritiert auf die amerikanische Position. Er habe dafür kein Verständnis, sagte Voigt im Inforadio Berlin-Brandenburg. Auch viele Amerikaner hielten das Gefangenenlager und die dort angewandten Praktiken für unvereinbar mit den amerikanischen Rechtsnormen. "Es läge auch im amerikanischen Interesse, Guantanamo sobald wie möglich, also eigentlich sofort zu schließen."
Ungewohnt offene Kritik an der US-Politik kam auch aus der britischen Regierung. Nordirlandminister Peter Hain sagte in der BBC, er zöge es vor, das Lager würde geschlossen. Auf Nachfragen, ob dies auch Auffassung der britischen Regierung und ihres Premierministers Tony Blair sei, antwortete Hain: "Ja, das denke ich". Hain ist das erste britische Kabinettsmitglied, das offen die Schließung des 2002 eingerichteten Camps für Afghanistan-Gefangene fordert.
Keine Gespräche mit Gefangenen
Die UN-Experten hatten einen Besuch in Guantanamo beantragt, den die USA im vergangenen Jahr auch bewilligt hatten. Die Kommission verzichtete jedoch darauf, nachdem ihr mitgeteilt worden war, dass sie nicht mit den Gefangenen hätten sprechen dürfen.
In ihrem Bericht stützt sie sich auf Aussagen ehemaliger Gefangener, öffentlich zugängliche Dokumente, Medienberichte, Aussagen von Anwälten und einen von der US-Regierung ausgefüllten Fragebogen. Derzeit sind 490 Menschen in Guantanamo inhaftiert, seit Öffnung des Lagers vor fünf Jahren wurden fast keine Anklagen erhoben.
Quelle: www.tagesschau.de
Was wieder einmal zeigt, daß es den Amerikanern piepegal ist, was die UNO fordert.
Selbst die eigenen Landsleute schaffen es nicht, die Regierung dazu zu bewegen, Guantanamo zu schließen!
Er schloss sich damit einer Expertenkommission der Vereinten Nationen an, die sich zuvor für eine Schließung von Guantanamo ausgesprochen hatte. Die Kommission hatte in einem 54-seitigen Bericht den USA vorgeworfen, praktisch ein Folterlager zu betreiben.
Einer der schwerbewachten Gefangenen im Lager in Guantanamo Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Einer der schwerbewachten Gefangenen auf dem US-Stützpunkt]
Das Weiße Haus hatte zuvor den Bericht und die Forderung nach einer Schließung Guantanamos zurückgewiesen. "Wir sprechen hier über gefährliche Terroristen", erklärte Sprecher Scott McClellan. Die Vereinten Nationen hätten bei ihrer Untersuchung die Fakten nicht berücksichtigt.
Irritationen in Berlin und London
Der Regierungskoordinator für die deutsche-amerikanischen Beziehungen, Karsten Voigt, reagierte irritiert auf die amerikanische Position. Er habe dafür kein Verständnis, sagte Voigt im Inforadio Berlin-Brandenburg. Auch viele Amerikaner hielten das Gefangenenlager und die dort angewandten Praktiken für unvereinbar mit den amerikanischen Rechtsnormen. "Es läge auch im amerikanischen Interesse, Guantanamo sobald wie möglich, also eigentlich sofort zu schließen."
Ungewohnt offene Kritik an der US-Politik kam auch aus der britischen Regierung. Nordirlandminister Peter Hain sagte in der BBC, er zöge es vor, das Lager würde geschlossen. Auf Nachfragen, ob dies auch Auffassung der britischen Regierung und ihres Premierministers Tony Blair sei, antwortete Hain: "Ja, das denke ich". Hain ist das erste britische Kabinettsmitglied, das offen die Schließung des 2002 eingerichteten Camps für Afghanistan-Gefangene fordert.
Keine Gespräche mit Gefangenen
Die UN-Experten hatten einen Besuch in Guantanamo beantragt, den die USA im vergangenen Jahr auch bewilligt hatten. Die Kommission verzichtete jedoch darauf, nachdem ihr mitgeteilt worden war, dass sie nicht mit den Gefangenen hätten sprechen dürfen.
In ihrem Bericht stützt sie sich auf Aussagen ehemaliger Gefangener, öffentlich zugängliche Dokumente, Medienberichte, Aussagen von Anwälten und einen von der US-Regierung ausgefüllten Fragebogen. Derzeit sind 490 Menschen in Guantanamo inhaftiert, seit Öffnung des Lagers vor fünf Jahren wurden fast keine Anklagen erhoben.
Quelle: www.tagesschau.de
Was wieder einmal zeigt, daß es den Amerikanern piepegal ist, was die UNO fordert.
Selbst die eigenen Landsleute schaffen es nicht, die Regierung dazu zu bewegen, Guantanamo zu schließen!