Ausbildung -> danach Studium?

Tambay

Lieutenant
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Juli 2009
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Guten Abend,

da es langsam Zeit wird, wollte ich mal hier nachfragen, wie die Erfahrungen aussehen, welche Tipps es gibt, usw.

Ich mache im Moment eine Ausbildung und überlege, danach zu studieren.

Erstmal kurz zu mir und meiner bisherigen Laufbahn:

- Ich habe die höhere Handelsschule besucht, dort den schulischen Teil der Fachhochschulreife erworben
- Danach habe ich eine Ausbildung zum Steuerfachangestellten angefangen, die ich aktuell noch mache (bis Sommer 2013)

Ich kann also, nach Abschluss der Ausbildung, an einer FH studieren, und ziehe diese Möglichkeit immer stärker in Betracht. Ich bin dann zwar zu Beginn des Studium Ende 23, Anfang 24. Ein Berufsleben ist aber lang.

Es sieht zwar so aus, als ob ich übernommen werde. Ich persönlich sehe meine Zukunft aber eher in der freien Wirtschaft, und weniger in einem Wirtschaftsprüfungs-/ und Steuerberatungsunternehmen. Gerade den Bereich Steuern würde ich bei einem Studium gern komplett außen vor lassen.
Da ich aber im Moment eher den Bereich Wirtschaftsprüfung durchlaufe, habe ich auch kein Problem, erst einmal zu bleiben. Aber auf Dauer sind mir die Verdienstmöglichkeiten in diesem Bereich (gerade ohne Studium) zu gering. Denn Steuerberater werde ich auf keinen Fall, das tu ich mir nicht an.

Im Moment hat es mir das Wirtschaftsingenieurwesen angetan. Ich bin mir noch nicht zu 100% sicher, ob es wirklich was für mich ist. Mathe liegt mir zwar und finde ich interessant. Meine letzten Physik-Unterrichtsstunden liegen aber z.B. schon 6-7 Jahre zurück.
Aber da ich ja nicht Bauingenieur werden will, hoffe ich, dass der Faktor Physik dort nicht ganz so stark gefragt sein wird.

Meine Fragen:
1. Würdet ihr mir grundsätzlich ein Studium empfehlen?
Nicht jeder in meinem Umkreis ist von meinem Gedanken begeistert, gerade, da es, wie gesagt, so ausschaut, als ob ich unternommen werde.
Kann ich auch nachvollziehen, da ein Studium auch nicht automatisch eine Stelle nach dem Studium bedeutet.

2. Welche Alternativen Studiengänge könnt ihr mir empfehlen?
Es sollte Bezug zum wirtschaftlichen Bereich haben. Der liegt mir, das möchte ich definitiv machen (schulische Ausbildung in dem Bereich, berufliche Ausbildung auch).
BWL habe ich ausgeschlossen, da das jeder macht.
Wenn ich ein paar Alternativen habe, kann ich mich da näher erkundigen und auch mal die ein oder andere Vorlesung besuchen.

Ein duales Studium kommt übrigens nicht in Frage, da mein AG das nicht mitmacht.
Ein Abendstudium möchte ich nicht machen. Etwas Freizeit brauche ich dann doch.

Danke im Voraus für alle Meinungen und Tipps.
 
ich habe auch nach meiner Ausbildung angefangen zu studieren.

-Wenn du es von deiner Motivation und deinen Noten schaffst, dann geh studieren.
Du findest als studierte Person mit halbwegs brauchbaren Noten auch einen Stelle.
 
Davon gehe ich mal aus, dass ich es schaffen würde.

Ich habe das "Lernen" auch noch nicht verlernt, da man für die Berufsschule als Azubi zum Steuerfachangestellten dann doch ab und an was tun muss.

Was natürlich weh tun wird, ist der Wegfall des Gehaltes :p
Klar reißt man als Azubi finanziell keine Bäume aus. Aber als Student wird es noch eine Ecke härter.
 
1. Würdet ihr mir grundsätzlich ein Studium empfehlen?
Natürlich. Du bist noch immer jung und ohne großartige (finanzielle) Verpflichtungen.
Je älter du wirst umso wahrscheinlicher wird es aber das du Verpflichtungen wie Wohnung, Frau (Freundin) und evtl. Kind haben wirst. Dann ist das ganze nichtmehr so einfach... darum, studiere lieber jetzt als später.
Und die Arbeitslosenquote ist unter Akadamikern immer noch um einiges geringer als bei den Facharbeitern.
Das macht aber nur Sinn wenn du dir es auch zutraust. Dennoch, solltest du das Studium unerwarteterweise nicht zuendebringen können, hast du immerhin schon etwas in der Hand. Und wir brauchen uns keine Illusionen machen, unsere Generation wird wohl bis 70 arbeiten müssen. Wenn es denn reicht. Also hast du noch genug Zeit.
 
/s Vorschreiber!

Habe es auch in etwa so vor wie du, wenn ich im kommenden Sommer eine Ausbildung beginnen und anschließend ein Studium in Richtung Biologie machen will.
Habe immer Kontakt zu einem Mitarbeiter der Arbeitsagentur, der anfangs dachte, ich sei zu überqualifiziert auf Grund meiner momentanen Noten für eine Ausbildung, als ich ihm jedoch sagte, dass ich mit der Ausbildung eine Art "Fundament" bilden möchte war er begeistert.
Mit deiner absolvierten Ausbildung hast du schon einmal eine gute Vorraussetzung für dein weiteres Berufsleben. Mit einem absolvierten Studium wird das ganze noch einmal um weiten gestärkt.
Sollte dir während des Studium aber auffallen, dass du es nicht schaffst oder der Gleichen, hast du immer hin etwas gelernt und könntest zurück ins Berufleben.
 
also zum geld,

ich habe wärend der ausbildung angefangen geld aufs konto zu legen, und in den semesterferien zu arbeiten.

dann kann man locker das studium selber finanzieren (ohne Bafög).
 
Das geht hier ja klar und deutlich in Richtung Studium.

Es bestätigt somit mein Gedankenspiel. Ich denke, ich werde es einfach machen. Wenn man sich im Leben auch mal etwas gönnen (ein Haus z.B.) und daran finanziell nicht scheitern möchte, dann kommt man um ein Studium ja kaum noch herum.
Gerade in meinem Bereich sind die Gehälter irgendwann einfach begrenzt, und zwar relativ früh, wenn ich mich nicht zum Steuerberater o.ä. weiterbilde (was ich ja nicht möchte).

Zur Frage 2 werde ich selbst auch noch etwas recherchieren müssen. Es gibt soviele Möglichkeiten, dass man da leider schnell den Überblick verliert :p

EDIT:
Geldtechnisch werde ich auch mit etwas Reserven ins Studium gehen (dank der Ausbildung). Ganz soviel blieb bis jetzt aber nicht über, da ich mir relativ viel gegönnt habe.
Aber das war auch nicht verkehrt. So werde ich dann während des Studiums nicht auf den Gedanken kommen "Das brauche ich, das muss ich kaufen".
 
Hast du schon mal an ein berufsbegleitendes Studium gedacht?

Ich habe Nach meine Lehre (Betriebsschlosser/Betriebselektriker) und dem Präsenzdienst am 2. Bildungsweg die HTL gemacht (6-14:00 arbeiten 17:45-21:50 Schule, 4 Jahre Lang Mo-Fr am WE zur Prüfungszeit lernen)
Danach hätte ich um den Ing. ansuchen können.

Zum Glück ermöglichte meine Firma ein berufsbegleitendes Studium an einer FH. Das lief dann so ab, dass Freitag und Samstag die Vorlesungen/Konsultationen/Klausuren gelaufen sind, aber nicht über das ganze Jahr.
Sprich Oktober November war ich fast jedes Wochenende in den Vorlesungen und danach war wieder nur 1x im Monat so ein Wochenende.

Die benötigte Zeit wurde eingearbeitet oder Urlaub investiert, die Gebühren (~8000€) zahlte meine Firma.

Wenn dein Studium dich in deinem Beruf weiterbringt und du auch in der Sparte bleiben willst, spricht ja nichts dagegen einmal mit deinem Chef über deine Pläne zu diskutieren.
Unterstützt dich deine Firma ist es fein, du verdienst und ziehst dein Studium gleichzeitig durch, natürlich ist es eine Doppelbelastung, aber die ist auch nicht unlösbar.
Wenn deine Firma dich nicht unterstützt kannst du noch immer Vollzeit-Student mit Nebenjob werden.

Manche Firmen zahlen ihren Mitarbeitern die Ausbildung, da diese Kosten dann der Firma steuerliche Begünstigungen bringen und auch qualifiziertes Personal der Firma Vorteile bringt. Meistens ist im Vertrag zur Auusbildung eine Klausel enthalten, dass man sich 5 Jahre ans Unternehmen binden muss und bei Kündigung von deiner Seite im ersten Jahr sämtliche Kosten von dir zu bezahlen. Jedes weitere Jahr verringert sich der Betrag um 1/5 (zumindest bei mir.)

EDIT: Hab gerade gelesen, dass der zweite Bildungsweg (also simultan) nicht so dein Ding ist, aber vielleicht hilft der Beitrag ja einen der Mitleser.

EDIT die 2.: Ich habe im 9. Schuljahr an der HTL ein Jahr Wirtschaftsingenieurwesen gemacht und kann dir sagen, dass es, zumindest bei uns, Maschinenbau mit wirtschaftlichen Einschlägen war (Fokus war eindeutig auf Maschinenbau), von daher wirst du Mathematik und Physik dringend brauchen, da sie das Rüstzeug für Mechanik in allen Varianten sind (Statik,Dynamik, Thermodynamik etc.). Ohne Mechanik keine Konstrunktionen, da du dein Produkt ja so auslegen musst, dass es hält.
 
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Berufsbeleitend ist leider nicht drin, AG-technisch bedingt. Der macht das nicht mit, wieso auch immer. Wir nehmen quasi nur fertige Studenten.

Zum Wirtschafts Ingenieur:
Mathe wird kein Problem, Physik leider schon. Danke für deine Einschätzung.

Ich hatte halt seit 6-7 Jahren keine Stunde Physik.
Ich weiß nicht, inwiefern es machbar wäre, sich den Stoff, der dort gebracht wird, selbst beizubringen.
Das stelle ich mir nicht unbedingt einfach vor.

Das Gleiche gilt im Grunde genommen auch für den Bereich Chemie.

Wenn der Schwerpunkt im Bereich Wirtschaft liegen würde (BWL, VWL, etc.), und der wissenschaftliche und technische Bereich das dann quasi ergänzt, dann wäre das perfekt. Denn das sollte dann machbar sein.
 
Naja wie gesagt, das war bei mir so, als ich die neunte Schulstufe besucht habe, also vor 17 Jahren. Vielleicht meldet sich ja jemand der derzeit eine Ausbildung zum Wirtschaftsingenieur macht. Der weiß sicher genauer Bescheid. Kann ja durchaus sein, dass sich die Schwerpunkte verschoben haben.
 
hast du mal drüber nachgedacht "nur" den fachwirt zu machen? seit der bachelor/master-einführung zwar kein akademischer titel, einem bachelor aber gleichgestellt.. und das kannst du nach feierabend machen über 3 jahre hinweweg. kostet in der regel auch kein geld, nur zeit, 2 abende die woche in jeden zweiten samstag vormittag....
 
nurmalsoamrande schrieb:
hast du mal drüber nachgedacht "nur" den fachwirt zu machen? seit der bachelor/master-einführung zwar kein akademischer titel, einem bachelor aber gleichgestellt...

War der Fachwirt mal ein akademischer Titel? Vor der B/M-einführung? Und ob der einem Bachelor gleichgestellt ist .. kann man damit dem Master machen? Ist der im Personalwesen dem Bachelor gleichgestellt?
Ich kenne Fachwirte, die Ausbildung ist echt anspruchsvoll und dem Bachelor wirklich in nichts nachstehend, aber ist der akademisch und betrieblich gleichgestellt?!
 
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