News Ausverkaufter US Chips Act: Halbleiterhersteller wollen bereits über 70 Milliarden USD

SIR_Thomas_TMC schrieb:
Ansonsten kann ich das Eigeninteresse der Firmen, möglichst viel Förderung bei möglichst wenig Steuern, durchaus sehr gut nachvollziehen. Oder setzt du keine Ausgaben ab bei der Steuer, wenn es möglich ist? Oder lässt du ne Förderung oder ein Rabatt liegen, wenn er dir angeboten wird und zu dem passt, was du eh machen willst?
Ich bin schon bei dir; und wir haben in der Tat eine eigene Firma.
Nur haben wir als kleiner Handwerksbetrieb halt nicht die Möglichkeit unsere Umsätze steuergünstig ins Ausland zu verschieben und wenn du investieren willst sei es in den Fuhrpark, größeres Lager und zusätzliche Arbeitsplätze wird dir nicht vom Staat das Geld nachgeworfen.
Ja, finanzielle Aufwendungen kannst du abschreiben, das heisst aber nur es verringert um die jeweilige Summe den steuerpflichtigen Umsatz; geschenkt bekommst du nichts.

Dass hier die Politik solche Regelungen geschaffen hat ist richtig, und darum wirds auch Zeit dass endlich diese 15% (was immer noch weniger ist als wir bezahlen....) für weltweit agierende (IT)-Unternehmen eingeführt wird, damit solche Absurditäten dass Konzerne wie Apple in Irland pro Million Umsatz nur 50€ Steuer bezahlen endlich ein Ende hat und diese Firmen auch ihrer sozialen Verantwortung nachkommen.

Wir haben das bei der letzten Finanzkrise schon gesehen. International haben Experten jahrelang gewarnt von völlig hirnrissigen Finanzprodukten und eine Regulierung gefordert.
Nur das wollten die Banken&Co halt nicht dass sich die Politik einmischt. Weils sich der Markt ja selber reguliert.... ja das haben wir dann 2008 gesehen wie sich der Markt selber reguliert als der Steuerzahler einspringen durfte um das System zu retten, während sich Aufsichtsräte weiterhin ihre (steuerfreien!) Boni gegönnt haben.

Aber isch schweife ab. Danke für den Rant.... :freak:
 
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@fdsonne mach mal dieses Jahr Urlaub in Spanien, damit die armen Spanier mit unserer Hilfe noch überleben können.
Ich werde ein dringlichen Brief an den spanischen Wirtschaftsminister verfassen, da nach diesen Informationen Spanien besser das Geld in neue Pflüge investieren soll, weil ihnen das Knowhow fehlt für mehr als Obst und Gemüse anzubauen.
 
NameHere schrieb:
Ich werde ein dringlichen Brief an den spanischen Wirtschaftsminister verfassen, da nach diesen Informationen Spanien besser das Geld in neue Pflüge investieren soll, weil ihnen das Knowhow fehlt für mehr als Obst und Gemüse anzubauen.
Knowhow kann man lernen - aber eben kostet das Geld und Zeit. Wir drehen uns im Kreis. Du hast diese steile These von "Schwach von den Amis" aufgestellt und ein wildes Konstrukt erschaffen, indem Spanien irgendwie 4Mrd. Subventionen in Halbleiter stecken könnte. Ich versuchte dir lediglich darzulegen, warum der Standort Spanien dafür eher schlecht ist. Während in deiner eigenen Relation zum Bruttoinlandsprodukt 70Mrd. der USA in die eigenen Sandkörner eben viel effizienter eingesetzt sind.

Aber da du dich eh nicht erklären kannst, verbuche ich das eher unter schlecht geführtem Ammi bashing. "Schwach von den Amis" war ja dein initialer Aufhänger...
 
NameHere schrieb:
Für wen sind die besser?
Du glaubst das ist den Unternehmen nicht bekannt? Und dennoch haben sie sich trotz niedrigerer Subventionen und den Bedingungen für den US Markt entschieden.

Es zeigt wie unattraktiv Europa ist. Die USA haben niedrigere Steuern, günstige Energie, wahrscheinlich mehr Fachkräfte in dieser Branche, keine Proteste gegen eine neue Fabrik (wie zumeist in Deutschland), weniger Gewerkschaften, keine 4-Tage/32h Woche Diskussionen etc pp.
 
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fdsonne schrieb:
Aber da du dich eh nicht erklären kannst, verbuche ich das eher unter schlecht geführtem Ammi bashing. "Schwach von den Amis" war ja dein initialer Aufhänger...
Du kannst Zahlen nicht ins Verhältnis setzen. Wenn Deutschland alleine mit 10 Milliarden Euro Intel subventioniert, sind die 70 Milliarden Dollar auch schwach von den USA für den ChipAct. Gemessen an der Wirtschaftskraft müsste diese Summe deutlich höher sein. Deren heimische Markt ist um ein vielfaches höher und Amerikaner mögen es zu exportieren.
Man sollte sowas nicht nur auf CPU, NAND und DRAM reduzieren, den es werden deutlich mehr Relais, Sensoren und anderes in deutlich gröberen Strukturen gebraucht.
Intel wurde und wird in den USA nur subventioniert damit die nicht in anderen Billiglohnländern Fabriken bauen und produzieren.
Samsung und TSMC müssen keine Fabriken in den USA haben um den dortigen Markt zu beliefern, den das tun die jetzt schon. Die bauen widerwillig dort die Fabriken weil den gesagt wurde, wenn sie es nicht tun würden, kommt der Tag an dem sie ihre Produkte nicht mehr in die USA verkaufen dürfen. Der andere Grund ist Technologietransfer , den egal wie es kommt die Technologie ist transferiert worden und das eingesammelte Knowhow auch.
Diese 70 Milliarden sind wie du es schon gesagt hast einfach nur eine Summe um eine Summe nennen, der dem ganzen ein seriösen Anstrich gibt. Für ein Raub dieser Dimension sind die 70 Milliarden lächerlich, vor allem wenn du das Geld selbst drucken kannst.

Die Argumentation, seine kleine Industrie aufzugeben, da wir/andere das doch viel besser und billiger können, haben wir an Griechenland, Spanien und anderen Ländern erlebt. Die haben ihre Industrie gekillt, haben das Tafelsilber verkauft zu Spotpreisen und sind über Jahrzente von anderen Nationen abhängig.
 
JackTheRippchen schrieb:
Mein Abteilungsleiter sagte letztens: "Subventionen sind wie Drogen."
Was bei Entzug passiert, sieht man aktuell an den Bauern-"Protesten".
Das ist schon richtig. War in der Windbranche auch gut zu sehen, die vor ein paar Jahren enorm eingebrochen ist durch EEG-Änderungen.
Aber Subventionen sind auch einer der wenigen Wege, über die der Staat die Wirtschaft etwas lenken kann und das ist wichtig.
 
supermanlovers schrieb:
Es zeigt wie unattraktiv Europa ist.
Deutsche Industrie kaputt = Europa kaputt. Die Rezession greift schon um sich.
supermanlovers schrieb:
Die USA haben niedrigere Steuern,
nicht in jedem Staat
supermanlovers schrieb:
günstige Energie,
Hatten wir, aber wir haben uns dagegen entschieden
supermanlovers schrieb:
wahrscheinlich mehr Fachkräfte in dieser Branche,
Es wandern auch andere Konzerne rüber. Solar, Stahl, Chemie und der Hauptgrund ist Energie
supermanlovers schrieb:
keine Proteste gegen eine neue Fabrik (wie zumeist in Deutschland),
gibt es dort auch
supermanlovers schrieb:
weniger Gewerkschaften,
Die haben auch ohne Ende Gewerkschaften und die sind manchmal sogar schlimmer als unsere hier
supermanlovers schrieb:
keine 4-Tage/32h Woche Diskussionen etc pp.
Der allgemeine Trend geht zu nicht arbeiten und trotzdem bezahlt zu werden. Work/Life Balance und anderes.

Die Frage lautet wie immer: "Wer profitiert davon?"
 
NameHere schrieb:
Du kannst Zahlen nicht ins Verhältnis setzen. Wenn Deutschland alleine mit 10 Milliarden Euro Intel subventioniert, sind die 70 Milliarden Dollar auch schwach von den USA für den ChipAct.
Doch ich kann das schon. Weil man dafür auch die richtigen Zahlen in ein Verhältnis setzen sollte, nämlich die auch was miteinander zu tun haben. Buttoinlandsprodukt von Ländern ohne (Chip)Industrie in Relation zu Subventionssummen in die IT Branche allgemein ist und bleibt halt Käse.

Der News zur Folge rennen die dem ChipAct aktuell "die Bude ein" - wenn man das so sagen kann. Das heißt, erste genannte Summe von 70Mrd. Dollar bis dato steht 600 Antragstellern gegenüber. Der News zur Folge wird über einen US ChipAct 2 gesprochen bzw. es ist den Beteiligten klar, dass es weitere Investitionen geben muss. -> steht alles in der News.


Und nochmal im Klartext. Nur weil die Summe größer ist, heißt das nicht, das es bessere Ergebnisse bringt. Intel mit 10Mrd. in Magdeburg ist viel Geld - aber es liegt eben daran, dass der Komplex 20-30Mrd. kostet.
Eine Bosch in Dresden hat vor 3 Jahren etwas über 1Mrd. Euro investiert - und entsprechend ähnlich in Relation bis etwas niedrigere Subventionen erhalten. Was hätte eine Bosch mit einer 30Mrd. Fabrik in Dresden gewollt? Selbst wenn sie dafür 10Mrd. Subvention bekommen hätten? Nix... Das wäre nicht notwendig.

Die Ammis haben ihren Topf wohl nach einer gewissen Kalkulation hin beziffert. Wenn jetzt Unternehmen mehr investieren und damit der Topf nicht reicht, weil die Anteiligen Subventionen diesen ausschöpfen, dann fassen die sehr sicher auch nach. Gerade Intel ist dabei mit dem aufflammenden Foundry Geschäft eine ganz andere Thematik für die USA als es bspw. für Spanien wäre. Die haben nen Deal mit dem US Verteidigungsministerium. Im Kriesenfall nutzt die Fabrik in Deutschland nix. Dafür gibts von den Ammis kein Geld. Wohl aber die in Ohio.

NameHere schrieb:
Gemessen an der Wirtschaftskraft müsste diese Summe deutlich höher sein. Deren heimische Markt ist um ein vielfaches höher und Amerikaner mögen es zu exportieren.
Das ist theoretisch auch alles richtig. Aber der Markt ist nunmal nicht unendlich groß. Nur weil du mehr Kohle rein stopfst, kannst du am Ende nicht zwangsweise automatisch auch mehr exportieren. Wer soll das denn abnehmen?
Irgendeiner wird bei der ganzen Thematik am Ende verlieren - und ich denke, es wird Taiwan sein.

NameHere schrieb:
Intel wurde und wird in den USA nur subventioniert damit die nicht in anderen Billiglohnländern Fabriken bauen und produzieren.
Wohl eher weil vor nicht all zu langer Zeit da ein Trampeltier was von "America first" in die Mikrofone gelabert hat, der Laden nen Deal mit dem Verteidigungsministerium hat - quasi eine Art Blankocheck für das aufkeimende Foundry Geschäft und weil allgemein sich der Weltmarkt dahingehend wandelt, dass abseits von US Gebiet im Zweifel einfach Niemand findet, der das beschützt.
Dieser besagte Mann hat btw. auch in Frage gestellt, andere Länder im Natobündnis zu schützen, wenn diese nicht entsprechend in das Bündnis investieren.

Welches Billiglohnland hilft unter diesen Vorraussetzungen denn jetzt im Fall der Fälle weiter?
NameHere schrieb:
Die Argumentation, seine kleine Industrie aufzugeben, da wir/andere das doch viel besser und billiger können, haben wir an Griechenland, Spanien und anderen Ländern erlebt. Die haben ihre Industrie gekillt, haben das Tafelsilber verkauft zu Spotpreisen und sind über Jahrzente von anderen Nationen abhängig.
Ähm ja? Wenn dir das bewusst ist - wie kommst du jetzt aber darauf, dass das nciht so laufen würde?
Es läuft halt so, weil der Kapitalismus halt so funktioniert.
 
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@NameHere
Keine Ahnung auf was du hinaus willst, außer meine Argumentation zu bestätigen.
 
Und die Deutschen bauen in Peru Fahrradwege, wenn nach dem 3 Weltkrieg alles, wo ein Chip drin ist, nicht funktioniert sind Fahrradwege nützlich. Da denken die Deutschen 3 schritte voraus Applaus.
 
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Du meinst wegen den rund 40 Mio Euro @Zanza ? Als ob die Entwicklungshilfe, irgendwas an den Subventionen für Firmen verändern würde.
 
JackTheRippchen schrieb:
Mein Abteilungsleiter sagte letztens: "Subventionen sind wie Drogen."
Was bei Entzug passiert, sieht man aktuell an den Bauern-"Protesten".
Wahrscheinlich kann er nicht weiter denken als von der Tapete bis zur Wand.
 
Oh doch, das kann er. Kannst du es?
Wie bei Drogen setzt ein Gewöhnungseffekt und eine Abhängigkeit ein. Bei Entzug wird sich gewehrt.
So, nun deine Argumente bitte.
 
Es geht nicht um einen Gewöhnungseffekt bei den Diesel-Subventionen. In anderen Ländern z.B. Belgien zahlen die Bauern überhaupt keine Steuern auf Diesel. Was passiert nun also, wenn die Subventionen in D wegfallen ? Keine Entzugserscheinungen, sondern steigende Kosten und Importe sind plötzlich billiger als Lebensmittel von deutschen Bauern. Folge - weitere Bauernhöfe schließen und wir werden abhängig von Importen so wie beim Gas.
Aber soweit reicht die Vorstellungskraft Deines Abteilungsleiters leider nicht.
 
-=[CrysiS]=- schrieb:
Unglaublich aber so war es wohl schon immer!
Diejenigen die alles haben, geben nichts her und wollen immer mehr.
Diejenigen die wenig oder nichts haben geben gerne ab.
Steile These. Du weißt schon, dass du selbst (persönlich) in Deutschland auf jeden Fall mehr als 80-90% der Weltbevölkerung hast, und dein Wohlstand (und sei es nur "Bürgergeld") dich genau zum Ziel deiner eigenen These macht?

-=[CrysiS]=- schrieb:
Milliardenunternehmen bei der Tafel am Betteln…:stock::headshot:
Ist eigentlich genau andersrum. Da ist ein gedeckter Tisch, von dem sich - und bei dem Teil gebe ich dir absolut recht - Unternehmen bedienen, die das in keinster Weise nötig haben.
Der Fehler liegt jedoch aus meiner Sicht nicht beim Unternehmen, dessen Aufgabe es ist, Profit für die Eigentümer zu machen, sondern bei dem Anbieter (hier Regierungen), die bereit sind, diese Summen dafür herzugeben.

Oder, um vom Fehler wegzukommen, ggf. ist es - so wie hier - einfach eine strategische Investition.
Ergänzung ()

JackTheRippchen schrieb:
Wie bei Drogen setzt ein Gewöhnungseffekt und eine Abhängigkeit ein. Bei Entzug wird sich gewehrt.
Ich finde den Vergleich durchaus passend, auch wenn er natürlich überdramatisiert. Aber Subventionen sollten aus meiner Sicht schon beim Aufsetzen eine kontinuierliches Abschmelzen inklusive ein Enddatum haben. Damit könnte ein Industrieunternehmen auch umgehen und verlässlich kalkulieren. Diese harten Cuts, Subvention an/aus, aber tatsächlich einen leicht "süchtig" machenden Aspekt (weil diese Summen für das Geschäftsmodell dann mitunter unabdingbar werden). Daher wäre ein von vornherein geplanter geregelter "Entzug" aus meiner Sicht sehr nützlich, gibt es aber glaube ich fast nie.
Ergänzung ()

mxpower schrieb:
Es geht nicht um einen Gewöhnungseffekt bei den Diesel-Subventionen.
Der ist ja schon längst da.
mxpower schrieb:
In anderen Ländern z.B. Belgien zahlen die Bauern überhaupt keine Steuern auf Diesel.
Das hat aber nichts mit dem Gewöhnungseffekt, sondern mit der Wettbewerbsfähigkeit zu tun. Mitunter ist ja beides der Fall (muss also nicht entweder oder sein, sondern - wie bei deinem Beispiel - sowohl als auch). Daher können die gewetzten Messer auch wieder eingepackt werden. :D
 
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mxpower schrieb:
Was passiert nun also, wenn die Subventionen in D wegfallen ? Keine Entzugserscheinungen, sondern steigende Kosten und Importe sind plötzlich billiger als Lebensmittel von deutschen Bauern. Folge - weitere Bauernhöfe schließen und wir werden abhängig von Importen so wie beim Gas.
Erstens haben wir eine EU mit gemeinsamem Wirtschaftsraum, deren Anliegen es sein sollte, Wettbewerbsverzerrungen zu unterbinden. Okay, dass das leider viel zu selten funktioniert, sieht man auch an der fehlenden Kerosinsteuer, oder den Dumpingländern Luxemburg und Irland.

Zweitens glaube ich kaum, dass Belgien aufgrund seiner Fläche soviel produzieren kann, um in der Menge einen großen Effekt zu haben.

Außerdem macht Deutschland das gleiche mit anderen EU-Staaten, z.B. bei der (Schweine-) Fleischindustrie. Wäre also nur fair.
 
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