Beratung: WLAN Speaker vs. BT Speaker + Kompaktanlage

[dwyllan]

Hallo zusammen,

nachdem ich mich die letzten Wochen durch das Netz gewühlt habe, falle ich nun so langsam dem Wahnsinn anheim. Bevor dies passiert, wollte ich mir noch die Meinung von Menschen einholen, die sich mit den Themen auch etwas intensiver befasst haben, euch.

Mein Problem:
Ich habe vor kurzem die Musik wieder für mich entdeckt. Nach vielen Jahren in denen ich nicht die Ruhe und Muse aufbringen konnte lediglich der Musik zu lauschen, finde ich aktuell wieder gefallen daran.

Aktuell heißt das: Abspielen von Musik auf dem PC, hören mit Sennheiser Game One. Der neutrale Sound des Headsets gefällt mir sehr gut und ich empfinde die Darstellung detailliert. Allerdings will ich nicht immer am PC mit dem Headset sitzen und auch gerne die Musik im Raum wahrnehmen.

Mein erster Gedanke war die Anschaffung eines WLAN-Speakers. Hierbei habe ich meine Auswahl auf folgende Exemplare eingeschränkt:

• Bose Home Speaker 500 (testgehört und als zu basslastig empfunden)
• Audio Pro G10
• Teufel One S
• Denon Home 150
• Denon Home 250
• Yamaha MusicCast 50

Preislimit würde ich hier so bei 350 sehen.

Irgendwann bei meinen Recherchen bin ich dann darauf gestoßen, dass Stereo eigentlich recht nett wäre und habe von da an 2+-Systeme bevorzugt. Stark geliebäugelt habe ich mit dem Denon 250. Den könnte ich auch über AUX an den PC anschließen, falls ich mal nicht mit Headset einen Film sehen oder spielen möchte. Außerdem verfügt er über Bluetooth, den könnte ich auch mit in den Urlaub nehmen, wobei eine Stromquelle immer benötigt wird.

Dann bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass Stereo bei so nahen Lautsprechern und Klang bei so wenig Volumen vielleicht doch nicht das Wahre ist. So bin ich zu einer Alternative zum WLAN Speaker gekommen: für zu Hause eine kleine Anlage mit WLAN und Bluetooth. Vorteil: In meinem Alter habe ich noch jede Menge CDs, die könnte ich dann auch abspielen. Für unterwegs und zum Anschließen an PC einen kleineren Bluetooth-Speaker, dann auch mit Akku, aber eben auch einem AUX-Eingang.

Bei folgender Anlage bin ich hängen geblieben:
- Denon CEOL N11DAB

BT-Speaker:

• Teufel Boomster
• Teufel Rockster Cross
• Dockin D Fine 2

Bei der Anlage bin ich mir unschlüssig, aber die Auswahl ist mit dem Feature WLAN doch recht überschaubar. Vorteil wäre die Möglichkeit zur Nutzung der HEOS-App, das könnte man später mit WLAN-Speakern bei Bedarf ergänzen. Bis 600 Euro ist mir meinen aktuellen Überlegungen nach auch zu hoch. Allerdings könnte ich erst mal den BT-Speaker kaufen und bei der Anlage weiter suchen, warten oder irgendwann das Budget erhöhen.

Die BT Speaker sind jetzt nicht wirklich klein und insbesondere die Teufel sind eigentlich auch sehr hochpreisig. Sind die das wert?
In Kombination mit einer Anlage würde ich hier das Preislimit eher bei 200 Euro sehen. Der D Fine würde passen, aber bei dem gehen die Meinungen im Netz doch auseinander.

Meine Fragen an Euch:
Was macht in Euren Augen mehr Sinn? Denon Home 250 (oder Alternative) vs. Kompaktanlage + BT-Speaker?
Was haltet Ihr noch für eine gute Kompaktanlage?
Gibt es einen BT-Speaker der mit neutralem Sound glänzen kann?
Ist der Teufel Kundenservice wirklich so miserabel?
Welche untere Grenze des Frequenzbereichs erachtet Ihr für einen Lautsprecher als sinnvoll?

Danke für Euren Input!

 

[JohnStorm]

Wenn neu Lautsprechersystem für Musik, würde ich nach Sonos gucken - speziell wenn es in Zukunft Richtung mehrere Lautsprecher und evt. Multiroom geht. Hier gibt es mMn die beste Leistung/Komfort in Bezug auf Steuerung und keine Verzögerung.

 

[Lumiel]

Ich bin ja eher Verfächter von klassischen Anlagen. Warum? Weil ich damit nicht so sehr abhängig davon bin, ob ein Hersteller seine Firmware pflegt und vorallem wie lange... Meine Lautsprecher habe ich nun schon fast 20 Jahre. Ich möchte den Smartspeaker sehen, der so lange unterstützt wird. Dazu hab ich einfach einen klassischen, tatsächlich noch vollkommen analogen, Vollverstärker. Angeschlossen daran ist lediglich noch ein CD-Player. Für die paar CDs, die ich immernoch habe. Ein Plattenspieler, für die Platten, die in letzter Zeit immer mehr werden und einen WXC-50 von Yamaha.

Der WXC-50 ist ein Netzwerkplayer, der auch als Vorverstärker genutzt werdn kann. Music-Cast ist natürlich auch integriert. Sämtliche Radiosender höre ich über das Netzwerk und der Streamingdienst meiner Wahl ist auch dabei.

Aber auch Musik vom Rechner ist über das Netzwerk auf dem WXC streambar. Für mich eine brauchbare Lösung...

Aber generell sollte man sich vorher Gedanken machen was man möchte. Zu unterschiedlich sind die persönlichen Vorlieben. Und wenn man sich darüber im Klaren ist, dann ist die Kaufentscheidung auch einfacher.

 

[JMP $FCE2]

Mit altmodisch verkabelten Aktivmonitoren bekommst Du wesentlich mehr Klang fürs Geld, als mit kabellosen Dekoartikeln.

https://geizhals.de/jbl-305p-mkii-a1902892.html

 

[dwyllan]

@JohnStorm: Sonos ist natürlich allgegenwärtig. Aber Multiroom strebe ich aktuell erst mal nicht an. Und davon abgesehen fehlt mir dann bei Sonos etwas die Flexibilität, keine AUX Eingänge und bei Denon/Yamaha bestünde die Möglichkeit auch eine "altertümliche" Anlage zu integrieren und dann auch auf CD-Spieler zurückzugreifen. Ist immer in der Betrachtung dabei, fliegt aber auch immer wieder raus, weil der eine oder andere Punkt nicht erfüllt wird.

@Lumiel: Grundsätzlich reizvoll, auch wenn das heuzutage von der Masse nicht mehr als Stand der Technik gesehen wird. Komfortabel geht anscheinend vor. Das mit der Firmware aber auch den Modellen selbst ist natürlich ein Punkt. Meine Schwester hat zwei Bose-Geräte die 10 Jahre alt sind, da ist halt irgendwie nichts mehr mit Support. Oder ein bewährtes Produkt nachkaufen.
Die Denon-Anlage wäre ja quasi der Einstieg in den Aufbau einer klassischen Anlage. Der Streaming-Verstärker würde alle Anforderungen abdecken. Nach nochmaliger Recherche würde ich den aber ohne Boxen nehmen und diese selbst aussuchen. Da könnte ich dann mit der Zeit nachrüsten, bspw. besseren Verstärker wie du ihn hast etc.
Daraus mache ich dann aber garantiert wieder eine Wissenschaft für sich, die a) dauert und b) deutlich kostenintensiver wird. Das wäre die extrem langfristige Perspektive bei der Anlage.

@JMP $FCE2: Vom Gefühl her würde ich dir zustimmen. Habe allerdings die letzten Wochen viel gelesen, dass das nicht der Fall sein soll. Was die Übertragung betrifft. Dass das ursprüngliche Konzept von Lautsprechern mit dem Kriterium Volumen für den besten Sound sorgt, das ist natürlich klar.

 

[Lumiel]

@Lumiel: Grundsätzlich reizvoll, auch wenn das heuzutage von der Masse nicht mehr als Stand der Technik gesehen wird. Komfortabel geht anscheinend vor. Das mit der Firmware aber auch den Modellen selbst ist natürlich ein Punkt. Meine Schwester hat zwei Bose-Geräte die 10 Jahre alt sind, da ist halt irgendwie nichts mehr mit Support. Oder ein bewährtes Produkt nachkaufen.
Die Denon-Anlage wäre ja quasi der Einstieg in den Aufbau einer klassischen Anlage. Der Streaming-Verstärker würde alle Anforderungen abdecken. Nach nochmaliger Recherche würde ich den aber ohne Boxen nehmen und diese selbst aussuchen. Da könnte ich dann mit der Zeit nachrüsten, bspw. besseren Verstärker wie du ihn hast etc.
Daraus mache ich dann aber garantiert wieder eine Wissenschaft für sich, die a) dauert und b) deutlich kostenintensiver wird. Das wäre die extrem langfristige Perspektive bei der Anlage.

Aus dem Verstärker muss man meines Empfindens gar keine so große Wissenschaft machen. Ein halbwegs brauchbares Gerät eines namhaften Herstellers reicht da in der Regel aus. Es muss auch nicht immer enorm viel Leistung sein. 60 - 90 Watt sind für die meisten Fälle für zuhause schon mehr als ausreichend. Ich glaube, hier kann man sich ganz nach seinem Geschmack richten. Was will man an Ausstattung, Verarbeitungsquallität oder auch Desighn haben. Mein Verstärker ist ein Yamaha A-S 700. Kein großer Überflieger, aber mehr als genug für mich.

Bei den Lautsprechern sehe ich das größte Potenzial für vernünftigen Klang und natürlich sollte die Raumakustik halbwegs optimal sein. Bei diesen zwei Punkten kann man am meisten erreichen, aber auch hier muss man keine Wissenschaft bis ins kleinste Detail betreiben. Der beste Faktor ist immernoch das eigene Gehör. Klingt es für einen gut, ist auch alles okay. Verbessern kann man immer etwas und man kann auch 100 Euro für ein simples Verbindungskabel ausgeben. Aber das fällt dann in den Bereich Übertreibung. Ich hoffe man merkt wo ich hin will... Es muss eben nicht immer ein super teurer Verstärker sein und auch die Lautsprecher müssen keine 3000 Euro pro Stück kosten. Bei Lautsprechern heißt es am besten selber probehören und wenn es möglich ist, dort wo man sie verwendet..

Was mich an diesem Setup reizt ist, dass ich meinen Verstärker und die Lautsprecher eben immer weiterverwenden kann. Auch wenn der Netzwerkplayer (WXC-50) mal gnadenlos veraltet sein sollte. Dann muss ich eben nur diese Komponente ersetzen. Die Lautsprecher kann ich im besten Fall mein ganzes Leben lang haben. Einen Verstärker muss man ggF. irgendwann auch mal ersetzen, aber die halten, sofern es nicht das allerbilligste Chinamodell ist, auch schon mal zwanzig Jahre durch. Oftmals sogar länger.

Letzten Endes will ich dir gar keine Entscheidung aufdrängen, denn dass muss jeder für sich selber entscheiden. Ich wollte einfach nur meine Herangehensweise schildern, vielleicht ist es ja ein Denkanstoß und ein Punkt, der in Betracht kommen könnte, bei der Auswahl der zukünftigen Geräte.

Man sollte es nur nicht übertreiben. Es braucht kein Kabel mit Feenstaub und im Zweifel auch kein Holzgehäuse am Verstärker. Vielleicht hilft es auch, einmal ein gut sortiertes Fachgeschäft aufzusuchen und einige Dinge auszuprobieren. Ist manchmal alles gar nicht so einfach. Darum überzeugt manchmal vielleicht auch, Geräte im Liveeinsatz zu erleben.

VG

 

[JMP $FCE2]

Was die Übertragung betrifft.

Die Funkübertragung ist weniger das Problem, sondern dass Komplettsysteme mit vernünftigen Lautsprechern gleich richtig teuer sind (KEF Wireless, Nubert XS etc.)

Bei Studiomonitoren fließt mehr vom Budget in die Klangqualität:

https://www.audiosciencereview.com/...mkii-and-control-1-pro-monitors-review.10811/

Daraus mache ich dann aber garantiert wieder eine Wissenschaft für sich, die a) dauert und b) deutlich kostenintensiver wird.

Macht keinen Sinn. Meine 1500€-Lautsprecher hängen an einem für 200€ gebraucht gekauften (inzwischen 100€) Yamaha-Receiver, und davor eine 80€-USB-Soundkarte. Und selbst die 25€-Soundkarte, die ich davor hatte, machte schon so wenig falsch, dass ich im Direktvergleich keinen Unterschied gehört habe.

Vergiss einfach Verstärker- und DAC-Klang, komplett vernachlässigbar.

 

[Sound-Fuzzy]

Aktuell heißt das: Abspielen von Musik auf dem PC, hören mit Sennheiser Game One. Der neutrale Sound des Headsets gefällt mir sehr gut und ich empfinde die Darstellung detailliert.

Genau diese Aussage lässt eigentlich nur eine Zielrichtung bei dem Budget zu, und zwar aktive Studiomonitore. Bose, Teufel, Sonos etc. ist dorch arg gesoundet, für Deinen Geschmack sind Monitore die bessere Wahl.
Da gibt es auch Modelle mit BT.

 

[kawanet]

Mit altmodisch verkabelten Aktivmonitoren bekommst Du wesentlich mehr Klang fürs Geld, als mit kabellosen Dekoartikeln.

https://geizhals.de/jbl-305p-mkii-a1902892.html

Man/n kann's gar nicht oft genug erwähnen.

Unabhängig davon macht der Raum die Musik. Sprich, wie gut das Ganze am Ende in deinen Ohren klingt, entscheidet vorrangig der Raum.

Bose, Teufel, Sonos und wie sie nicht alle heißen, halte ich für überbewertet. Aber ja, was Marketing angeht, wissen alle drei zu überzeugen. Sich die JBL hingegen mal zu Gemüte führen, wird mit Sicherheit nicht dein Schaden sein.

Hier noch etwas zu schmökern...

JBL LSR305P MKii

mit frdl. Gruß

 

[Enurian]

Kann dir auch nur empfehlen, "richtige" Lautsprecher zu holen und ggf. nötige Funktionalität anzubauen. Wenn sie bereits aktiv sind, brauchst du ja nicht viel.
Hier war ich mal auf der Suche und bin mittlerweile sehr glücklich, die Dali Kubik Free behalten zu haben (gibt´s immer noch im Abverkauf für 199€, ist aber nur eine Box, das passive Erweiterungsstück für Stereo gibt´s nur noch mit Glück bei ebay) und die mit einem Raspberry Pi "smart" gemacht zu haben [WLAN zum Pie -> digital per USB in die Box].

Es macht viel mehr Spaß, wenn da hochwertiger Sound rauskommt und man sich nicht ständig denkt "das jetzt auf´m Kopfhörer / auf der großen Anlage wäre viel geiler".

 

[booja]

Meine Lautsprecher habe ich nun schon fast 20 Jahre. Ich möchte den Smartspeaker sehen, der so lange unterstützt wird.

Sonos unterstützt noch immer Lautsprecher die du 2005 gekauft hast, in Sachen Nachhaltigkeit macht denen keiner was vor. Und ganz ehrlich, das Thema Eine richtige Anlage ist besser bla bla bla, das ist überholt. Gerade Sonos ist in Sachen Audioqualität so gut geworden, die brauchen sich mit Sicherheit nicht hinter einer herkömmlichen Anlage verstecken. Ich kann das beurteilen, weil ich bereits alles in meinem Wohnzimmer hatte, Auto 3d mit 9.2, Dolby Atmos mit 5.1.2, Yamaha YSP 5600 und jetzt am Ende ein Sonos Setup mit ARC, Sub und 2 Rears. Und ich bleibe bei Sonos, es ist einfach das Gesamtpaket was es so interssant macht. Software ist Bärenstark, Nutzerfreundlichkeit 9/10, Musikwiedergabe ist sehr gut und Heimkino ist bombastisch.

 

[dwyllan]

So, ich wollte noch ein abschließendes Feedback geben.
Ich habe extrem günstig einen Denon Home 250 geschossen, der erfüllt jetzt erst mal den unmittelbaren Bedarf nach (semi-mobilem) raumfüllendem Sound. Gefällt mir gut, ist allerdings nicht die 100% Lösung.

Für die besonderen Momente, wenn man einfach nur Musik genießen möchte, werde ich den langen Weg gehen und mir - wie die meisten ja auch empfohlen haben - eine Anlage zusammensuchen. Aber da kann ich mich jetzt in Ruhe nach Boxen und weiterer Hardware umsehen. Sprich ich kann meinem Faible nachgehen, und eine Wissenschaft daraus machen. Der Weg ist das Ziel... oder so ähnlich.🤔

Danke jedenfalls Euch allen für den konstruktiven Input.