Bitte um Beratung bei Einrichtung Heimnetzwerk im Neubau

tobi386

Cadet 4th Year
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Juli 2008
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Hallo zusammen,

wir planen derzeit einen Neubau und in diesem Zusammenhang auch die Einrichtung eines kabelgebundenen Heimnetzwerks. Es handelt sich um ein 2-geschossiges Haus ohne Keller, mit Hausanschlussraum im Erdgeschoss. Nun müssten wir dem Bauträger schildern, wie das ganze konkret aussehen soll.

Meine Vorstellung ist derzeit die Folgende:

Netzwerk

- zentral von Hausanschlussraum ausgehend sternförmige Verlegung von CAT 7 Kabeln (je 2 Kabel oder 1 Duplex-Kabel in einem Rohr)
- in festgelegten Räumen Anschluss der Netzwerkkabel an RJ45-Unterputzdosen CAT 6 (Doppeldosen mit je 2 Ports)
- im Außenbereich 2 x je eine RJ45-Dose CAT 6 und Steckdose für Kameras (Unterputz mit Leerraum und Trennung für Kabelstrang der Kamera)
- im Hausanschlussraum Verbinden der Kabel mit einem Patchfeld CAT 6
- weitere Verbindung von Patchfeld ausgehend in Eigenleistung (Switch, Router, Serverschrank 19“)
- Prüfung der Internetdosen auf Funktion, mit Messprotokoll
- am Standort Serverschrank wird eine Doppelsteckdose und eine Telefondose TAE (als Übergabepunkt Telekom) benötigt
- erforderliches Material Netzwerktechnik wird nach Absprache mit dem Auftraggeber von diesem zur Verfügung gestellt

TV
- SAT-Schüssel mit Quattro-LNB auf dem Dach
- von LNB 4 einzelne Koaxkabel in Hausanschlussraum (Serverschrank)
- dort Anbindung an Multiswitch (insgesamt werden mindestens 6 Anschlüsse benötigt)
- Belegung der TV-Dosen einfach, Wohnzimmer zweifach (paralleles Ansehen und Aufnehmen)

Belegung der einzelnen Zimmer (=Anzahl der Doppeldosen)
- Diele 1 (evtl. Standort AP)
- Flur OG 1 (evtl. Standort AP)
- Wohnzimmer 3
- Kinderzimmer 1+2 je 1
- Schlafzimmer 1
- Arbeitszimmer 2

Das wären damit 20 Anschlüsse, d.h. sinnvoll ist hier ein 24er-Patchfeld und 24-Port Switch am Verteiler?

Weitere Telefondosen als den Übergabepunkt im Hausanschlussraum plane ich nicht, da alles per DECT über die Fritzbox dort angebunden werden sollte. Notfalls lässt sich dann ja immer noch mit Repeatern arbeiten.

Ich würde die gesamte Technik gern zentral im Hausanschlussraum zusammenführen, um dann hier zentral genutzte Geräte wie z.B. einen NAS direkt mit dem Switch zu verbinden. Der Multiswitch sollte ebenfalls dort liegen, um evtl. später einmal auf SAT-IP umrüsten zu können (im Moment sehe ich nicht wirklich einen Vorteil darin).

Eine Frage noch zum Standort des Routers: An einigen Stellen wird vorgeschlagen, diesen nicht zentral im Hausanschlussraum zu platzieren. Ich verstehe hierbei allerdings den Hintergrund dieser Empfehlung nicht wirklich. Mag ja sein, dass er sich dann evtl. nur eingeschränkt als wLAN-Zugangspunkt nutzen lässt. Ich würde hier allerdings, wenn erforderlich, an einzelnen Netzwerkdosen jeweils direkt kabelgebunden einen wLAN-AP anschließen.

Ich wäre euch sehr dankbar für eine kurze Meinungsabgabe zu dem geplanten Aufbau. :)


VG Tobias
 
Hört sich schon vernünftig an.

Wichtig ist eben, dass man Leerrohre verlegt, sodass man ohne weiteres später mal bessere/schnellere Kabel verlegen kann.

Außerdem lieber zu viel als zu wenig verlegen, jetzt ist es günstig, wenn du später Wände aufreißen musst wird es deutlich teurer.

Und direkt jetzt schon evtl. Upgrades im Hinterkopf behalten, also Sat-IP und VoIP. Aber das hast du ja eh schon.
Bei den Kameras draußen wäre es am besten Power over Ethernet zu nutzen, dann brauchst du da nicht mal Stromkabel zu verlegen.
 
Vielen Dank!

Über PoE für die Außenkameras hatte ich auch schon nachgedacht. Würde allerdings lieber vorsichtshalber noch Steckdosen vorsehen, falls irgendwann einmal höherwertigere Modelle kommen, für die PoE dann nicht mehr ausreicht.

Auf Netzwerkdosen in Sanitärbereichen, Ankleide, Küche etc. habe ich erst einmal bewusst verzichtet, da ich nicht glaube, dass evtl. noch kommende Heimautomatisierungstechnik so hohe Datenraten benötigt, dass es sich nicht mehr über wLAN umsetzen lässt.
 
Vip3r86 schrieb:
Auf Netzwerkdosen in Sanitärbereichen, Ankleide, Küche etc. habe ich erst einmal bewusst verzichtet, da ich nicht glaube, dass evtl. noch kommende Heimautomatisierungstechnik so hohe Datenraten benötigt, dass es sich nicht mehr über wLAN umsetzen lässt.

Datendurchsatz ist das Eine, Sicherheit und Fehleranfälligkeit das Andere. "Richtige" Heimautomatisierung würde ich persönlich niemals über WLAN realisieren. Lieber in einem eigenen Subnetz ohne Zugriff auf das "normalo-"WLAN, sofern das nicht zur Steuerung notwendig ist.
 
Moin,

du hast dir ja schon ganz schön viele Gedanken gemacht :)
Ich antworte einfach mal pro Bereich:

LAN:

Passt soweit, nur reichen dir 2 Netzwerkdosen im Wohnzimmer/Kinderzimmern/schlafzimmer?
Denke mal an PC, BluRay, TV, Konsole, etc. . Oder du nimmst an den entsprechenden Stellen nochmal einen Switch.
Auch könntest du dir Gedanken machen, wo überall ein AP hin kommen soll. Dann kannst du z.B. reine APs nehmen die über PoE (Power over Ethernet) mit Strom versorgt werden. So hängt nur der AP an der Wand und sonst nichts. Das Kabel kann dann von hinten an den AP herangeführt werden.

Ich sehe keine Probleme damit, dass der Router direkt im Technikraum steht. Wenn du das Wlan so oder so über APs lösen willst.
Lass dir ruhig alles an einen Ort (z.B. 19-Zoll Schrank) legen. Dann ist alles an einer Ecke. Nur mit dem Platz musst du aufpassen :)

Wie machst du es mit dem Telefon? Entweder direkt IP-Telefone oder du nimmst ein Lan-Port für einen Telefonanschluss.

TV:
Kann auch so ohne Probleme umgesetzt werden. Nur ob du es in den Serverschrank mit reinlegen willst, ist deine Entscheidung. Da der MUltiswitch passiv ist, kannst du Ihn auch unter der Decke platzieren. Da musst du ja nicht so oft ran ^^
Es ist nur eine Frage der Kabelführung und der Ordnung.

Belegung der einzelnen Zimmer (=Anzahl der Doppeldosen)
- Diele 1 (evtl. Standort AP) OK
- Flur OG 1 (evtl. Standort AP) OK
- Wohnzimmer 3 Incl. Telefon?
- Kinderzimmer 1+2 je 1 Eher 2, wg. Konsole, etc..
- Schlafzimmer 1 OK
- Arbeitszimmer 2 OK, Telefon?

Videoüberwachung:

Ich bin da etwas zwiegespalten. Persönlich würde ich im Haus eine/zwei Unterputzdose(n)/Elektrodose(n) setzen und dann fertige Kabel nach außen führen. Das hat den Vorteil, dass du außen keine offene Steckdose/netzwerkdose hast sodern nur ein Kabel zum Anschluss. Im Haus kannst du dann über die Dosen die Kabel anschließen. Außerdem kann dann die Kabel außen komplett abgedichtet werden und es hängen nur die reinen Kabel außen dran.
Je nachdem ob die Kamera ein eigenes Gehäuße hat oder nicht.

Und zusammengefasst, alles zentral im Haustechnikraum zusammen zu führen passt :)

gruß

EDIT:
ggf. kannst du dir für Innen z.B. Unifi AP ansehen. Das sind dann reine Access-Points. Natürlich kannst du auch andere nehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
An sich ist das ziemlich gut!
Würde so wie auch error geschrieben hat mir nochmal überlegen Netzwerkdosen außen ans Haus zu machen wenn ich das richtig verstanden habe. Lieber innen eine hin und das Kabel der IP Kamera nach innen führen.
Ich würde auch abgeschirmte Leitungen nehmen und auch darum bitten dass wirklich Leerrohre verwendet werden. Erspart ein Haufen ärger!
Persönlich würde ich mir auch so eine Verkabelung in unserem Haus wünschen. Das ist echt genial. Vor allem kann man dann den Nas auch von überall mit einer anständigen Geschwindigkeit ansprechen. Managed sind ja die meisten 24 Port Switches...
 
CitroenDsVier schrieb:
Falls der TE das wirklich so meinte, auf keinen Fall! Stell dir vor, du bist im Urlaub und Jeder kann mit einem LAN Kabel in dein Netzwerk rein :freak:
Bei IP-Kameras ist die Verwendung von VLANs natürlich pflicht.
Dann bekommt der Server der die Streams auf nimmt eine dedizierte/virtuelle Netzwerkkarte nur für diesen Zweck verpasst, dann kann jemand der draußen an der Dose steht gar nichts anstellen.
 
Für gewöhnlich werden die Kabel bei der Videoüberwachung direkt im Gehäuse der Kamera oder in deren Halter versteckt.
Montiert im Idealfall auf einer nicht leicht zugänglichen höhe und das sich die Kameras gegenseitig betrachten können.

Alternativ gingen zwar auch zusätzliche Anschlussboxen aber diese gehören eigentlich erst recht weit nach oben.
Zumahl es halt auch nicht ganz so toll aussieht auch wenn ich selbst schon Kunden hatte wo es so gelöst wurde.

Mit PoE ist es zudem problemlos möglich sehr gute Kameras zu betreiben.



Wobei es natürlich darauf ankommt ob das ganze professionell gemacht wird oder halt die Baumarkt variante :D (was je nach verwendung natürlich ausreicht)
 
Vielen Dank für eure Meinungen! Ihr habt mir damit sehr weitergeholfen und mich auch auf so einige Punkte gebracht, da ich bisher überhaupt nicht wirklich bedacht habe.

Gerade beim Anschluss der Außenkameras bin ich noch absolut unentschlossen. Diese sollen in jedem Fall relativ weit oben angebracht werden, so dass sie nur mit einer Leiter erreichbar sind. Kabelführung nach innen war meine erste Planungsvariante. Ich sehe hier allerdings das Problem, dass wegen der Kabelpeitsche an den Kameras (z.B. hier http://www.instar.de/poe-netzwerkkameras/in-5907hd-poe-black.html gut sichtbar) jeweils ein relatives großes Leerrohr durch die Außenwand in den angrenzenden Innenraum verlegt werden müsste. Das wiederum muss so dicht sein, dass keine Wärmebrücke entsteht. Sollte einmal etwas an der Kamera sein, lässt sich diese nur mit sehr viel Frickelei abmontieren.

Mit VLANS habe ich mich überhaupt noch nicht befasst. Wäre es z.B. über diesen Switch hier (http://www.amazon.de/Netgear-JGS524...263615&sr=8-1&keywords=Switch+24+Port+Managed) möglich, festzulegen, dass bestimmte Ports nur von einer fest definierten MAC-Adresse - also hier die der jeweiligen Kamera - genutzt werden können? Die Kameras müssten wegen Senden von Push-Mitteilungen bzw. E-Mails Internetzugriff haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf keinen Fall MAC basiertes VLAN wenn das ein Sicherheitsfeature sein soll. Unbedingt Port-basierend.

Und wenn du einen extra Switch wegen VLAN kaufst - da reicht ja ein 4 Port aus - dann achte da gleich auf PoE.

Mal was anderes:
Muss man eigentlich zu den Schaltern im Haus noch ein Kabel verlegen für irgendwelche Home Automation Steuerungen?
 
Hört sich grundsätzlich schon sehr solide an, 2 Sachen sind mir noch aufgefallen. Die Heimautomatisierung über WLAN, kann man machen und man ist sicher auch flexibler damit allerdings sollte man dann auch eine entsprechende Anzahl von Access Points einplanen. Wir bewohnen ein Haus mit 3 Etagen und setzen momentan 2 Access Points ein, darunter ein Modell von Cisco mit Außenantennen, trotz allem gibt es Bereiche im Haus welche nicht die volle WLAN Leistung haben. Mit einem AP hatten wir keine Chance bei gemauerten Innenwänden und Stahlbetondecken.

Bezüglich der Außenkameras kommt es sehr darauf an wie paranoid man ist, eine Lösung mit VLANs ist grundsätzlich möglich und bei einer professionellen Einrichtung auch "sicher". Aus dem Firmenumfeld würde ich allerdings immer zu einer Coax Lösung raten. Die Kameras werden über Coax angeschlossen und haben somit keine direkte Verbindung in dein Netzwerk, im Datenschrank erfolgt dann eine Umsetzung auf IP. Das ist sicherlich auch immer eine Preisfrage und aus der Sicht eines paranoiden Sysadmins ;)

Cu, Abyss_X
 
CitroenDsVier schrieb:
Datendurchsatz ist das Eine, Sicherheit und Fehleranfälligkeit das Andere. "Richtige" Heimautomatisierung würde ich persönlich niemals über WLAN realisieren. Lieber in einem eigenen Subnetz ohne Zugriff auf das "normalo-"WLAN, sofern das nicht zur Steuerung notwendig ist.

Für zu Hause am Ende wohl doch zu viel des Guten. Er möchte ja die APs an die Dosen im Wohnbereich hängen. In dieser Zusammenstellung müsste man dann schon wieder mit VLANs arbeiten, was die Kosten für einen ordentlichen Switch nach oben treibt.
 
ohne alles zu lesen: erst Post klingt sehr gut. Ich habe im Wohnzimmer die Fritzbox stehen mit einer Doppeldose: die eine RJ45 ist an den Internetanschluss verbunden (und geht halt an den WAN der Fritz). Der switch der Fritz geht dann an den 2ten Anschluss, welcher im 19" mit dem Switch verbunden ist. So haben alle Dosen im Haus schonmal Internet.
Das mit dem Sat hab ich auch so geregelt wie du.
 
Es gibt übrigens inzwischen auch Kameras und Recorder etc. mit denen eine HD Übertragung über Coax kein Problem ist.

Wobei IP Kameras wohl die leichtere bzw. günstigere variante sein werden. Kein Recorder notwendig und man kann mittels jedem beliebigen Rechner oder Smartphone auf die Kameras zugreifen.
 
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