Blackout - Panikmache oder realistisches Szenario?

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Web-Schecki schrieb:
Das hast du vielleicht falsch verstanden, selbstverständlich ist es legitim, zu geplanten politischen Vorhaben eine Meinung zu entwickeln und die Regierung gegebenenfalls scharf zu kritisieren. Das ist sogar notwendig in einer gesunden Demokratie.[...]
M. E. gehört dazu auch noch etwas mehr, nämlich Diskussionsbereitschaft. Diese wird hier und an vielen anderen Stellen verweigert.

Ich habe bereits zigmal ausgeführt, dass ich das Ziel 100 % EE nicht in Frage stelle.

Ich bin für den weiteren EE-Ausbau.

Ich bin nicht für neue AKWs.

Ich habe die Geschwindigkeit und die Führungsgröße CO2-Budget als Basis einer rücksichtslosen und kurzsichtigen Dreisatz-Politik in Frage gestellt, welche hinsichtlich des Weltklimas keinen echten Mehrwert liefert.

Und ich bin dafür noch vorhandene und funktionierende Anlagen längst- und bestmöglich auszunutzen. Sich Zeit zu verschaffen, um den Umbau dauerhaft finanziell und gesellschaftspolitisch darstellbar zu machen.

Aber solche Details zählen nicht, wer nicht zu 100 % für 1,5°-Ziel und Dreisatz ist, ist grundsätzlich gegen EE, grundsätzlich gegen Klimaschutz, grundsätzlich gegen alles.

Ok, muss ich akzeptieren, genauso wie dass die drei Ampelparteien bei den letzten Wahlen eine Mehrheit erreicht haben und sich auch die nächsten zwei Jahre noch aneinanderklammern werden.

D. h. aber nicht, dass ich mich nicht verbal vehement gegen den aus meiner Sicht größten und gefährlichsten Murks, der jemals am Energieversorgungssystem des Landes (und damit an den Industriestandort), begangen wurde, zur Wehr setze.

Alle wesentlichen wirtschaftlichen Indikatoren zeigen nach unten, vom benötigten neuen Wohnraum ist bestenfalls die Hälfte in Sicht und gleichzeitig schickt man bestehenden Wohnraum in den wirtschaftlichen Totalschaden, weil er grünen Phantasien nicht mehr genügt. Gleichzeitig erklimmt eine grüne Ökobürokratie neue Rekordausmaße. Die Anzahl an neuen Vorschriften wird nur noch durch ihre Widersprüchlichkeiten übertroffen. Leute macht die Augen auf!

Beim Kraftwerkspark geht es um die Herzkammer. Der bestehende Anlagenpark altert, Kohlekraftwerke werden durch ständige Lastwechsel (wofür sie nicht ausgelegt sind) sauer gefahren, was die Nutzungsdauer zusätzlich reduziert.
Web-Schecki schrieb:
Blödsinnig ist es hingegen, darüber zu spekulieren, welche Vorhaben möglicherweise in welcher Form geplant sind und derartige Spekulationen von anderen Leuten zu verlangen, weil man keine inhaltlichen Argumente mehr hat.
Nein, eine solide Langfristplanung ist das A und O bei Infrastrukturanlagen, die jahrzehntelang ihren technischen und wirtschaftlichen Dienst leisten müssen.
 
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SW987 schrieb:
als Basis einer rücksichtslosen und kurzsichtigen Dreisatz-Politik in Frage gestellt
Tja und genau diese Prämisse ist halt scon völlig polemisch und nicht faktenbasiert…
 
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SW987 schrieb:
Nein, eine solide Langfristplanung ist das A und O bei Infrastrukturanlagen, die jahrzehntelang ihren technischen und wirtschaftlichen Dienst leisten müssen.
Das sehe ich genauso, aber deine Frage war, ob man daran glaubt, dass Habeck bestimmt Ziele verfolgt oder erreicht. Der Glaube von User xy ist aber kein Maßstab für eine rationale Meinungsbildung.
Für die langfristigen Planungsziele der Bundesregierung ist deren Kommunikation interessant und natürlich das Scheitern dieser Ziele an der Realität. Konkret heißt das: Was sagt Habeck über seine Ziele bezüglich neuer Kraftwerke und - im Nachhinein - was hat er von seinen Zielen erreicht?
Diese Sachen kannst du kritisieren. Aber dazu ist die Meinung von User xy, ob Habeck bis Jahresende irgendwelche Ziele erreichen wird oder nicht, vollkommen irrelevant.

SW987 schrieb:
D. h. aber nicht, dass ich mich nicht verbal vehement gegen den aus meiner Sicht größten und gefährlichsten Murks, der jemals am Energieversorgungssystem des Landes (und damit an den Industriestandort), begangen wurde, zur Wehr setze.
Es ist wichtig und richtig, das zu tun, aber was mir und auch anderen in dieser Diskussion sauer aufstößt ist die ständige Verwendung von Polemik, wie z.B.
SW987 schrieb:
grünen Phantasien
oder
SW987 schrieb:
grüne Ökobürokratie
usw.
Es ist vollkommen daneben in einer sachlichen Diskussion und vergiftet das Diskussionsklima. Für mich kann ich sagen, dass du schon längst wie so einige andere "Teilnehmer" auf meiner ignorelist gelandet wärst, wenn du nicht bereits gezeigt hättest, dass du eine Diskussion auch mit Faktenwissen und sinnvollen Argumenten bereichern kannst. Umso mehr ärgere ich mich, wenn ich sehe, dass du stattdessen an irgendeiner Stelle mal wieder die Polemikkeule rausholst. Insbesondere, wenn man diese Keule aus einer politischen Ecke kennt, mit der sich für mich jegliche Diskussion erübrigt, weil es dort ohnehin weder Interesse noch Fähigkeiten gibt, komplizierte Zusammenhänge aufzudecken und Ambivalenz auszuhalten.

Du solltest Widerspruch zu deinen Äußerungen auch nicht als persönlichen Angriff verstehen und schon gar nicht als fehlende Diskussionsbereitschaft verbuchen. Wenn du das Gefühl hast, dass ich Habeck oder die Grünen verteidige, dann heißt das auch nicht, dass ich deren Meinung teile - im Gegenteil. Für eine Diskussion sind Widersprüche aber nötig und vielleicht kannst du etwas aus den Argumenten für deinen eigenen Standpunkt lernen. Meines Erachtens machst du es dir ein bisschen zu einfach, wenn du alle Probleme, die du siehst, einfach auf die Grünen schiebst und politische Zusammenhänge komplett ignorierst, wie z.B., dass das 1.5°C-Ziel ein politischer Kompromiss zwischen vielen Ländern mit unterschiedlichen Interessen ist. Das heißt beispielsweise nicht, dass ich dir absprechen will, das Ziel zu kritisieren, aber sich daran halten zu wollen ist höchstens naiv, aber niemals verwerflich. Und die Frage ist, ob es nicht ebenso naiv ist zu glauben, signifikante Beiträge zum Klimaschutz auch ohne derartige globale Abkommen weltweit durchsetzen zu können. Es ist eben kompliziert.

Anyway. Vielleicht kannst du ja etwas daraus mitnehmen.
 
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Erkekjetter schrieb:
Tja und genau diese Prämisse ist halt scon völlig polemisch und nicht faktenbasiert…
D. h. das 1,5°-Ziel und das damit verbundene CO2-Budget ist mit den Grünen verhandelbar?
 
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Wie wärs wenn du das die grünen fragst? Bei der akw laufzeit und dem heizubgsgesetz haben sie offensichtlich verhandlelt. Aber selbst wenn nicht, macht es das nicht rücksichtslos oder kurzsichtig. Zumindest nicht faktisch. Das du dieser meinung bist ist jedem mitlesenden wohl mehr als klar.
 
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Web-Schecki schrieb:
Das sehe ich genauso, aber deine Frage war, ob man daran glaubt, dass Habeck bestimmt Ziele verfolgt oder erreicht. Der Glaube von User xy ist aber kein Maßstab für eine rationale Meinungsbildung.[...]
Das sehe ich etwas anders. Für mich spielt es schon eine Rolle, ob jemand der die grüne Politik immer verteidigt, auch selbst davon überzeugt ist und an die Maßnahmen glaubt. Denn zu 100% zu verteidigen oder selbst ein Bekenntnis abzulegen (auch wenn es nur anonym ist), ist eine andere Sache. Derjenige muss nämlich, wie alle anderen morgens in den Spiegel schauen.
Web-Schecki schrieb:
Für die langfristigen Planungsziele der Bundesregierung ist deren Kommunikation interessant und natürlich das Scheitern dieser Ziele an der Realität. Konkret heißt das: Was sagt Habeck über seine Ziele bezüglich neuer Kraftwerke und - im Nachhinein - was hat er von seinen Zielen erreicht?
Diese Sachen kannst du kritisieren. Aber dazu ist die Meinung von User xy, ob Habeck bis Jahresende irgendwelche Ziele erreichen wird oder nicht, vollkommen irrelevant.[...]
Ist es m. E. eben nicht. Mich würde schon interessieren von welchem Schlag Leute sind, die das alles zu 100 % toll und richtig finden.
Web-Schecki schrieb:
Es ist wichtig und richtig, das zu tun, aber was mir und auch anderen in dieser Diskussion sauer aufstößt ist die ständige Verwendung von Polemik, wie z.B.[...]
Ich nenne die Dinge gern beim Namen. Wie sonst soll man die Entwürfe zum GEG und zum Festlegungsverfahren §14a EnWG nennen? Zumindest beim Ersten hat es sich wohl rumgesprochen, weil es oft genug durch die Presse ging.
Web-Schecki schrieb:
Es ist vollkommen daneben in einer sachlichen Diskussion und vergiftet das Diskussionsklima. Für mich kann ich sagen, dass du schon längst wie so einige andere "Teilnehmer" auf meiner ignorelist gelandet wärst, wenn du nicht bereits gezeigt hättest, dass du eine Diskussion auch mit Faktenwissen und sinnvollen Argumenten bereichern kannst. Umso mehr ärgere ich mich, wenn ich sehe, dass du stattdessen an irgendeiner Stelle mal wieder die Polemikkeule rausholst. Insbesondere, wenn man diese Keule aus einer politischen Ecke kennt, mit der sich für mich jegliche Diskussion erübrigt, weil es dort ohnehin weder Interesse noch Fähigkeiten gibt, komplizierte Zusammenhänge aufzudecken und Ambivalenz auszuhalten.[...]
Subsummiere das einfach unter der Ernsthaftigkeit meiner Sorgen und meines Grolls.
Web-Schecki schrieb:
Du solltest Widerspruch zu deinen Äußerungen auch nicht als persönlichen Angriff verstehen und schon gar nicht als fehlende Diskussionsbereitschaft verbuchen.[...]
Für Dich lass ich das gelten, für manch anderen nicht.
Web-Schecki schrieb:
Wenn du das Gefühl hast, dass ich Habeck oder die Grünen verteidige, dann heißt das auch nicht, dass ich deren Meinung teile - im Gegenteil. Für eine Diskussion sind Widersprüche aber nötig und vielleicht kannst du etwas aus den Argumenten für deinen eigenen Standpunkt lernen. Meines Erachtens machst du es dir ein bisschen zu einfach, wenn du alle Probleme, die du siehst, einfach auf die Grünen schiebst und politische Zusammenhänge komplett ignorierst, wie z.B., dass das 1.5°C-Ziel ein politischer Kompromiss zwischen vielen Ländern mit unterschiedlichen Interessen ist. Das heißt beispielsweise nicht, dass ich dir absprechen will, das Ziel zu kritisieren, aber sich daran halten zu wollen ist höchstens naiv, aber niemals verwerflich. [...]
"Höchstens naiv" wäre für eine Industrienation schon schlimm genug (aber es ist "mehr").
Web-Schecki schrieb:
Und die Frage ist, ob es nicht ebenso naiv ist zu glauben, signifikante Beiträge zum Klimaschutz auch ohne derartige globale Abkommen weltweit durchsetzen zu können. Es ist eben kompliziert.[...]
Eben, und deshalb ist m. E. Realitätssinn und Flexibilität angebracht.

Ich befürchte mittlerweile, dass dieser "Kulturkampf" nicht mehr mit Diskussionen zu lösen ist, sondern zukünftig über Kreuze auf dem Wahlzettel ausgetragen wird.
Ergänzung ()

Erkekjetter schrieb:
Wie wärs wenn du das die grünen fragst? Bei der akw laufzeit und dem heizubgsgesetz haben sie offensichtlich verhandlelt. [...]
Bei den AKW-Laufzeiten blieb ihnen nach dem zweiten Stresstest und dem Statement der ÜNBs gar nichts anderes übrig als bis April 2023 zu verlängern.

Und beim Heizungsgesetz geht es nicht um die unvermeidbaren Verhandlungen nach dem großen Krach im Frühjahr, sondern um den Text der in der Urfassung steht. Diese Art von Denke und Sprache steckt nämlich in so ziemlich allen Texten, welche das BMWK, seit der grünen Machtübernahme, verlässt.

Falsche Reihenfolge (GEG <> Wärmeplanung)? Realitästferne Fristen? Fehlende Ressourcen? Bis jetzt fehlende konkrete Angaben zu Förderungen?

Alles offensichtlich egal. CO2-Tunnelblick und durch.
Erkekjetter schrieb:
Aber selbst wenn nicht, macht es das nicht rücksichtslos oder kurzsichtig. Zumindest nicht faktisch.[...]
Doch, auch faktisch. Und das zeigt sich auch an den Aussagen hiesiger Foristen. Leute die sich Dämmung und Wärmepumpe für 50k aufwärts nicht leisten können, haben halt Pech gehabt und müssen über die Klimaschutzklinge springen.
 
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SW987 schrieb:
Leute die sich Dämmung und Wärmepumpe für 50k aufwärts nicht leisten können, haben halt Pech gehabt und müssen über die Klimaschutzklinge springen.

Vor allem gilt die Grenzwerteplanwirtschaft immer nur für Verbraucher/Kleinunternehmer, Staat und Großkapital klinken sich bei Unwirtschaftlichkeit (z.B. ÖPNV bis ins kleinste Kuhkaff) sofort aus.

Die Wirtschaft schlampt ja jetzt schon bei den Ladesäulen, obwohl die große Masse ohne private Lademöglichkeit noch gar keine E-Autos kauft.

Gegenvorschlag für ein akzeptables GEG:

  • fixer Kostendeckel von 30k€ pro 100 m² Wohnfläche.
  • sämtliche darüber hinausgehenden Kosten, um einen vermietungsfähigen Zustand (20°C) wiederherzustellen, übernimmt bedingungslos der Staat, bis hin zur Nachbarschaftsklage wegen Wärmepumpenlärm.
  • keine Ausreden, keine Fördertopflotterie oder sonstige Schikanen. Der Staat hat zwei Optionen: entweder sämtliche Folgekosten zu zahlen, oder auf das 65%-Plansoll zu verzichten.

Wenn die ganzen Komplikationen alle nur böse Gruselmärchen der AfD sind, sollte es für den Staat ja kein Problem sein, in ein paar Einzelfällen für die Zusatzkosten zu haften.
 
Also den fehler wiederholen, dass gewinne privatisiert werden, verluste aber der gemeinschaft aufgedrückt werden?

Nene, ich aka der staat zahle freiwillig nicht für andere mit, die lieber konsumiert haben statt rücklagen zu schaffen um ihr eigentum in stand zu halten. Wer 50k+ in dämmung stecken muss hatte entweder lanhe zeit zu sparen oder hat sich bestand zu teuer eingekauft.

SW987 schrieb:
Doch, auch faktisch.
Nein. Das ist einseutig eine meinung deinerseits, kein fakt…

Ps: Die AfD hat für das problem auch keine lösung. Also bitte jetzt nicht hier hinstellen und so tun, als würden die über billigen populismus hinaus irgendwas sinnvolles zu dem thema beitragen. Letztlich geht es, wie der beitrag vor mir zeigt, ja nur wieder primär darum, Konsequenzen des eigenen handels nicht selber tragen zu wollen.
 
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SW987 schrieb:
Ich habe die Geschwindigkeit und die Führungsgröße CO2-Budget als Basis einer rücksichtslosen und kurzsichtigen Dreisatz-Politik in Frage gestellt
Hast du dich mal gefragt warum diese Geschwindigkeit eingeschlagen wird ? Vielleicht um nachzuholen was die letzten 15 Jahre versäumt wurde.

"Angela Merkel drängt darauf, das Tempo beim Klimaschutz anzuziehen. Auf ihrer letzten Sommerpressekonferenz räumte die Kanzlerin ein, dass »nicht ausreichend viel passiert« sei.

Soll man sich daran jetzt ein Beispiel nehmen und im gleichen Tempo weitermachen ? Wenn es nach der CDU geht dann scheinbar ja. Wenn man halt nichts macht kann man auch nichts falsch machen.

SW987 schrieb:
Aber solche Details zählen nicht, wer nicht zu 100 % für 1,5°-Ziel und Dreisatz ist, ist grundsätzlich gegen EE, grundsätzlich gegen Klimaschutz
Ich bin ja grundsätzlich für Klimaschutz, ABER es muss wirtschaftlich bleiben. Wo ist den da der Realitätssinn ? Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit lassen sich meiner Meinung nach nicht miteinander verbinden.

"Mehrere Energiekonzerne wollen Entschädigungen für den Kohleausstieg einklagen"
Denen ist Klimaschutz best. auch ganz wichtig, ABER ...

SW987 schrieb:
D. h. das 1,5°-Ziel und das damit verbundene CO2-Budget ist mit den Grünen verhandelbar?
Das 1,5 Grad Ziel ist übrigens, außer mit der AfD, mit keiner anderen Partei verhandelbar.
 
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Erkekjetter schrieb:
... die lieber konsumiert haben statt Rücklagen zu schaffen, um ihr Eigentum in stand zu halten. Wer 50k+ in Dämmung stecken muss, hatte entweder lange Zeit zu sparen oder hat sich Bestand zu teuer eingekauft.
Das ist pauschalisierender Unsinn und an der Lebensrealität vieler Menschen vorbei. Fahr mal in strukturschwache Regionen und sprich mal mit Leuten, denen solche Ausgaben vermutlich oder tatsächlich das finanzielle Genick brechen würden.

Ich behaupte: Es wird nicht wenige solche Menschen in Deutschland geben.

Was willst du denen sagen?

"Ihr habt nicht genug Geld? Ihr Maden im Speck!"
"Verkauft eure Hütten! Wohnt zur Miete (sofern ihr eine Wohnung findet und zahlt dafür monatlich noch mehr)!"

Wer sich dann über einen Zulauf bei der AfD wundert, der muss schon sehr blind durch die Welt laufen. Und, die AfD muss gar keine Lösung anbieten. Nach meiner Erfahrung reicht es vielen (Neu)Unterstützern, dass mit einer Stimme für die AfD nicht die Lösungen anderer Parteien unterstützen.
 
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Ach ich darf nicht mit pauschalen aussagen auf pauschale vorschläge eingehen? Wieder dieses zweierlei maß…
 
Capet schrieb:
Wer sich dann über einen Zulauf bei der AfD wundert, der muss schon sehr blind durch die Welt laufen. Und, die AfD muss gar keine Lösung anbieten. Nach meiner Erfahrung reicht es vielen (Neu)Unterstützern, dass mit einer Stimme für die AfD nicht die Lösungen anderer Parteien unterstützen.
Das hatte ich auch bereits schon in einem längeren Beitrag ausgeführt und es zieht sich tatsächlich weiter durch diesen Thread bei dem man es zusammenfassend ausdrücken kann:

"Du kannst dir XY Klima-Maßnahme nicht leisten? Geh halt Kuchen essen!"

Die Klima-Thematik scheint den Klassismus in Deutschland wieder richtig Salonfähig zu machen, wie es auch kürzlich ein Juraprofessor ja deutlich sagte, selbstredend bewusst provozierend, denn er kann sich ja auch nur ein 120qm Haus in Berlin Zehlendorf leisten und es war ja auch nicht sein Porsche vor dem Biergarten und er hat ja auch ein E-Auto und radelt brav und Snowboarden im Sommer, hach muss doch mal sein 🤦‍♂️

Das ganze zieht sich einfach zu oft wie ein roter Faden, den Kapitalismus mit hohem Einkommen/Erbe bis zum Anschlag genießen, ein paar Ablassbriefchen kaufen (E-Auto/CO2 Kompensation/Solardach etc.) und dann nach unten auf die zeigen, die sich das nicht leisten können und mit erhobenen Hauptes den Chai-Latte genießen.

Ich habe überhaupt keine Ahnung wie ein immer stärkerer Klassismus in der Gesellschaft, Medien und Politik dazu führt das Menschenmassen in die Fänge der Populisten laufen, war bestimmt noch nie der Fall, muss an "Urrechten" Ossis liegen oder so, es gibt keine andere Erklärung.
 
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The_waron schrieb:
Hat damit nichts zu tun. Klimaschutz leistet man sich auch nicht einfach so als luxus genauso wenig wie ein fckw verbot, bleifreies, schwefelfreies benzin oder saubere Flüsse und eine möglichst intakte natur. Das ist kein luxus, dass ist lebensgrundlage.

Das problem isz vielmehr, dass sich die reichen nicht genügend beteiligen. Und da muss man zunehmend mit zwang ran, denn in einem sind sich arm und reich stets gleich: eigenverantwortung predigen aber dieser nicht nachkommen.

PS: Wenn ich halt so Vorschläge lese
JMP $FCE2 schrieb:
fixer Kostendeckel von 30k€ pro 100 m² Wohnfläche.
dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Die selben Leute kritisieren dann die Regierung für unausgegorene Gesetze. Was ist den die Folge von sowas? Vornehmlich die, dass Sanierungen dann solange verzögert werden, bis die Gemeinschaft einen erheblichen Teil der Sanierungskosten trägt. Die Wertsteigerung kommt aber allein dem Eigentümer zu. Oder es werden Bruchbuden gekauft und auf Gemeinschaftskosten hin saniert, Wertsteigerung landet wieder ein beim Eigentümer.
Sowas wäre nur im Ansatz denkbar, wenn die Wertsteigerung entsprechend anteilig ebenso bei der Gemeinschaft landet, insbesondere bei Mieteinnahmen. Noch besser wäre hingegen eine verpflichtendes Hausgeld für jeden, der Wohneigentum besitzt. Es müssen dann verpflichtend 1% jährlich oder 0,1% monatlich des Kaufpreises (inkl. Sanierung bei Bestand) auf ein Konto eingezahlt werden, mit denen Sanierungen bezahlt werden können. Ausschließlich wenn jemand unverschuldet dazu nicht in der Lage ist, wie beispielsweise Kündigung durch den AG (welche nicht vom AN provoziert wurde), ist davon befreit (die Nachweishürden müssen hoch liegen) und es greift oben zitierte Regel.

Aber pauschal solche Grenzen und dann zahlt der Steuerzahler? Im Leben nicht, vor allem weil davon ausschließlich Eigentümer profitieren, die per se nicht zu den Armen in DE gehören können, da sie ja Vermögen haben. Das wäre also rein eine Maßnahme zum Schutz von Vermögenden, Mieter ohne Vermögen hätten davon nichts. Das wäre also eine Verteilung von unten nach oben.
 
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Erkekjetter schrieb:
denn in einem sind sich arm und reich stets gleich: eigenverantwortung predigen aber dieser nicht nachkommen.
In dieser Gesellschaft haben die armen nur leider nix zu melden, haben kaum Einfluss aufs Klima und sind auch bei weitem nicht das Problem, sondern eben die reichen auf diesem Planeten, die Macht haben, die in Politik und Wirtschaft das Sagen haben und genau die geben die Marschroute für die armen vor, erhöhen sich die Diäten, fahren dicke Fahrzeuge, besitzen fette Immobilien, bekommen ne fetten Pension, sitzen nach der Politkarriere in Aufsichtsräten bei dicken Konzernen, die die Welt steuern. Menschen sollen bei anhaltender Dürre Wasser sparen, gleichzeitig dürfen Wasserkonzerne Grundwasser entnehmen, es in Flaschen abfüllen und teuer verkaufen. Diese Welt ist und bleibt ungerecht und auf die armen zeigen ist leider genauso armseelig, sorry.
Das Klima wird erst dann ernsthaft geschützt, wenn ein Ruck durch die Eliten geht. Das wird aber wahrscheinlich nicht passieren. Geld und Macht sind zu verlockend. Die Renditen müssen stimmen.
Aktionäre müssen befriedigt werden. Konsum muss weitergehen, ansonsten macht Kapitalismus keinen Sinn mehr.

Uns sollen alle 2 Jahre neue Autos schmackhaft gemacht werden, um das Klima zu retten. Finde den Fehler.
 
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getexact schrieb:
Uns sollen alle 2 Jahre neue Autos schmackhaft
Wer fordert sowas?

Ansonsten hast du zwar im Kern irgendwie ein ganz winzig kleines bisschen Recht, aber es geht in Polemik und Übertreibungen gnadenlos unter. Am Ende hast du wieder einen Rant verfasst, den man nicht wirklich diskutieren kann.
Die "Armen" wählen auch. Sollen sie halt ihrer Verantwortung aus der Wahl nachkommen, dann "lenkt" sie auch keiner. Wäre das der Fall, würde die AfD nicht so erstarken, denn sie bietet keine Lösung im Sinne der Armen. Dann hätte man CDU/CSU für jahrzehntelanges verschleppen abgestraft oder auch einen HErrn MErz nicht als Vorsitzenden gewählt. Dieser Herr hat doch keinerlei Bodenhaftung mehr.
 
Erkekjetter schrieb:
Wer fordert sowas?
Hast du dir schon mal angeschaut wie unser Wirtschaftssystem funktioniert? Worauf ist das denn ausgerichtet? Jetzt kann immer sagen: Jeder ist ja in der Lage vernünftige Entscheidungen zu treffen, klar. Aber so funktioniert es ja nicht.

Was denkst du, warum habe wir in Supermärkten Tausende Artikel zur Auswahl? Warum gibt es dutzende Automarken, warum dutzende verschiedene Modelle? Warum schalten wir überall Werbung? Warum wird das alles gemacht? Warum gibt es Milliarden von Kleidungsstücken, die jedes Jahr produziert werden? Konsum ist das Stichwort und das Thema Konsum steht ja konträrzum Thema Klimaschutz. Das sollte ja klar sein, oder?
Erkekjetter schrieb:
Sollen sie halt ihrer Verantwortung aus der Wahl nachkommen, dann "lenkt" sie auch keiner.
Klar, vorher haben die Bürger rot/schwarz gewählt. Und nun? Hat das was gebracht? 16 Jahre Merkel? Was hats gebracht?
Davor rot/grün. Davor schwarz/gelb. Was hats den Menschen gebracht? Werlche Leute soll man denn Wählen, um nicht mehr "gelenkt" zu werden?
 
getexact schrieb:
Klar, vorher haben die Bürger rot/schwarz gewählt. Und nun? Hat das was gebracht? 16 Jahre Merkel? Was hats gebracht?
Ja und was hat man erwartet wenn man eine Lobbypartei wie die CDU/CSU wählt ? Vielleicht solltest du dich mal damit beschäftigen welche Parteien seit 1945 die meiste Zeit in der Regierung waren.

Die Annahme: Jede Partei die regiert würde Politik für Reiche machen ist falsch.

Wir hatte noch nie eine Linke Politik
Wir hatten noch nie eine Grüne Politik

Wie eine solche Politik aussehen würde weis keiner.

Vielleicht braucht man auch einfach ein gewisses "Einkommen" um die Zeit zu haben sich mit politischen Themen zu beschäftigen.
 
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getexact schrieb:
Hast du dir schon mal angeschaut wie unser Wirtschaftssystem funktioniert? Worauf ist das denn ausgerichtet
Ich habe eine konkrete Frage gestellt. Da musst du nicht mit sinnlosen Gegenfragen kommen, die nur darauf abzielen, dass ich vermeintlich keine Ahnung von Wirtschaftssystemen habe. Nichtmal in unserem System wird einem wirklich ein Auto alle 2 Jahre schmackhaft gemacht, Leasing ist nämlich kein Besitz/Kauf (aus Sicht des Leasingnehmers) und ich kenne niemanden, der sich ein Auto kauft und dann alle 2 Jahre wechselt. Also baut auch unser System nicht daruaf auf. Und fordern tut es sowieso keiner.
getexact schrieb:
Konsum ist das Stichwort und das Thema Konsum steht ja konträr zum Thema Klimaschutz.
Das ist der Fall, weil es die Leute wollen. Der Markt ist ganz einfach zu lenken durch den Kunden, vor allem einem Angebotsmarkt wie unserem: Nicht kaufen. Was nicht gekauft wird, wird nicht angeboten. Und ja es ist wirklich so simpel.
getexact schrieb:
Was hats gebracht?
Dazu habe ich doch explizit was geschrieben oder nicht? In einer Demokratie ist jeder mitverantwortlich. Davon kommst du nicht weg. Eine Demokratie funktioniert nicht, wenn ich nur die Rechte daraus haben will, aber nicht die Pflichten.
Und genau deshalb ist die aktuelle Wahrheit bei der Erstarkung der AfD auch: Nicht wenige haben absolut kein Problem damit, wenn das "3. Reich" und ein neuer Führer wiederkommen sollte, mancher wünscht sich das sogar explizit. Denn der "übernimmt" dann diese Pflichten für den für diese Leute "günstigen" Preis einiger Freiheiten, die diese Menschen nicht mehr wertschätzen weil sie sie als gegeben sehen und nicht versehen, dass man diese sich sehr hart erkämpft hat und was wirklich die Konsequenzen sind, wenn man diese abgibt.

Eigentlich könnte man es sich ansehen. Putin, Erdogan, Orban. Sie zeigen, wohin die Reise schon mit populistischer, autokratischer Politik geht. Das ist die direkte Vorstufe zu einem Führerstaat/Diktatur. Man hat es vor der Nase. Niemand kann wirklich sagen, dass man es dann nicht hätte wissen können.
 
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getexact schrieb:
Konsum ist das Stichwort und das Thema Konsum steht ja konträrzum Thema Klimaschutz.
Regulierung mal als Stichwort. Dafür muss auch nicht unser Wirtschaftssystem (oder Kapitalismus) abgeschafft werden.
Die wesentlichen Emittenten sind bekannt, und hier kann interveniert werden. Das bloße Bestehen ist ja kein Naturgesetz sondern eine politische-gesellschaftliche Entscheidung.
Die Armen haben imho einen geringen Footprint, auch das ist bekannt. Jede:r kann unabhängig davon selbst entscheiden ob und wieviel konsumiert wird. Werbung hin oder her, beim Konsum kann ganz leicht auf Nachhaltigkeit geachtet werden.
 
SW987 schrieb:
Das es ohne nicht geht, sieht man doch tagtäglich. Die Eigenverantwortung zieht nicht... Und Das Ozonloch ist ebenfalls nicht durch Eigentverantwortung geschlossen worden, der Rhein ist dadurch nicht sauberer geworden und auch der Regen ist nicht dank Eigenverantwortung nicht mehr sauer.

Der Narrativ, es dürfe keine Verbote bei solchen Themen geben, zieht nicht. Die Faktenlage ist genau konträr dazu. Diesen Anrrativ zu füttern ist nichts anderes als billiger Populismus. Wer ihn glaubt, wird seiner demokratischen VErantwortung nicht gerecht.

Und mal ganz hart: Die oft beschriene reiche grüne Elite muss nicht im Land bleiben, wenn der Faschismus wieder regiert. Die hat die Möglichkeit auszuwandern. Die Armen nicht. Nur mal so als Denkanstoß, wer sich hier wie sein eigenes Grab schaufelt... Ich persönlich bin weg wenn die AfD an die Macht kommt. Weder ich noch meine Kinder/Enkel werden sich der Willkür einer solchen Regierung hingeben oder, im schlimmsten Fall, für so eine Regierung in einen Krieg ziehen, den ich dann für ziemlich wahrscheinlich halte. Denn die Flüchtlingswelle dank Klimaveränderungen wird unweigerlich kommen. Die AfD hat dafür keine Lösung und wird entsprechend Wege finden müssen, davon abzulenken. Wohin innenpolitische Probleme führen, von denen faschistische autokratische Regime ablenken müssen durch Außenpolitik, wissen wir alle und sehen es grade sozusagen vor der Haustür...
 
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