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BerichtC:\B_retro\Ausgabe_23\: Der Commodore Web.it mit Windows 3.1 und AMD Elan
Ich weis nicht ob eine C64 Enulation auf einem 486 laufen würde, die CPU besitzt nichtmal einen L2-Cache er dürfte extrem langsam gewesen sein. Die Grafikarte ist auch der Hammer ich denke die hat nichtmal 1 MB RAM mit dem Entwickler würde ich gerne mal sprechen was die sich damals so vorgestellt hatten.
Ich hatte den damals sogar kurz ausprobiert und wollte den meinen wenig internetaffinen Eltern an den TV anschließen. Das Ding war wirklich unterirdisch langsam und wenn ich mich Recht erinnere, gab es den schon im Jahr 2000 für 100 DM in irgendwelchen Resteecken zu kaufen, Vobis, ProMarkt oder wie die Technikläden damals hießen 🙄
Ich habe dieses Ding damals live auf der Cebit gesehen, aber ich verstand irgendwie den Sinn nicht, selbst für jemanden mit Retro-Ambitionen. Wobei der Retro-Charme eines C64 damals auch noch nicht so furchtbar groß war.
Der echte C64 war ja bis in die 90er hinein ein Ding. Ich selbst bin erst 1992 vom C128 auf einen PC gewechselt.
Und das Internet als Killer-Anwendung, dafür war es in Deutschland eher auch noch zu früh. Das Dial-Up-Internet in den 90ern war noch sehr teuer, Flat-Rates gab es nicht und man zählte nervös die Minuten, die man Online war.
Da stimmte das Timing für so einen Computer einfach nicht.
Dieser komische Web.it-PC disqualifizierte sich außerdem schon durch das Windows 3.1. 1998 war Windows 9X schon lange Standard. Die ganzen Beschränkungen von Win 3.1 / 16 Bit wollte man sich da nicht mehr antun. Kurze Dateinamen, kein echtes Multitasking, stark begrenzte Systemressourcen (Win 3.1 konnte in die Knie gehen, wenn man zu viele "Taschenrechner"-Apps gleichzeitig gestartet hatte, weil es nicht zuviel GUI-Elemente verkraftete) usw.
Da doch lieber einen C64-Emulator seiner Wahl auf den leistungsfähigeren Win98-Gaming-PC installieren und man hatte das beste aus beiden Welten.
Kann mir gut vorstellen das da jemand eine gute Idee hatte und von oben gab es dann immer ein wir müssen mit dem Budget runter und nochmal runter und nochmal runter und die Arme entwickelungsabteilung hat nur mit den schultern gezuckt.
Der Screenshot des CCS64-Emulators stammt direkt vom CCS64-Projekt aus dem C64 Wiki und zeigt die Version 3.c. Auf dem Web.it war noch die Version 2.x installiert, womit du vollkommen Recht hast.
@SV3N ja stimmt 64MB war 98 doch etwas viel des guten.
Also das Design der Kiste war für 98 ja richtig gut.
Nur 98 war es mit dem Internet noch nicht weit her. Und dann noch die lahme CPU gepaart mit nur lächerlichen 2MB Speicher, abgesehen vom ROM. Das wäre schon 93 lächerlich gewesen.
Was hat man damals für 1000DM bei Aldi und Mediamarkt eigentlich bekommen?
@SV3N ja stimmt 64MB war 98 doch etwas viel des guten.
Also das Design der Kiste war für 98 ja richtig gut.
Nur 98 war es mit dem Internet noch nicht weit her. Und dann noch die lahme CPU gepaart mit nur lächerlichen 2MB Speicher, abgesehen vom ROM. Das wäre schon 93 lächerlich gewesen.
Was hat man damals für 1000DM bei Aldi und Mediamarkt eigentlich bekommen?
Die Aldi-PCs waren damals deutlich teurere (immernoch günstiger als die Konkurrenz): ~2000 DM
Hier der 1999er PC: P3 mit 667 MHz und 128MB RAM und TNT2-GFK: Aldi-PC Medion PIII-667
Die Leute, die sich damals diese veraltete Windows3.1-Kiste gekauft haben, sind wohl vom selben Schlag wie die, die heute an ihrem veraltetem Windows 7 hängen.
Mir kommt da 'ne Geschäftsidee...
Den Bericht zu lesen hat mir wiedermal ein lächen ins Gesicht gezaubert mit den ganzen alten Begriffen, Namen und Spezifikationen.
2013/2014 (bin nichtmehr sicher wann genau das war) hab ich mal auf einem Flohmarkt in Hamburg (ich wohne da nicht, war aufgrund meiner Arbeit vor Ort) so ein Ding gesehen. Ich dachte zuerst das es ein Fake, da ich noch nie zuvor davon gehört hab. Der Aussteller wollte 15€ dafür, haben uns auf 10€ für das Ding mit einer Lampe geeinigt. Auf die Frage ob es dafür irgendwelches Zubehör gäbe hat er mich nur verdutzt angeschaut ohne zu antworten.
Zu Hause habe ich dann ebenfalls recherchiert, um herauszufinden was das Ding eigentlich ist.
Es war wohl, wie auch im Bericht zu lesen und auch andere bereits bemerkt haben, wohl eher an die "ältere" Generation gerichtet und nciht an Enthusiasten.
Ein Netbook, wenn man so will, natürlich abgesehen vom mobilen Part eines netbooks.
Von vernünftiger Hardware hatten diese "Zielkunden" keine Ahnung. Problem war somit aber wohl auch das die Zielgruppe auch von "Commodore" und "C64" keine Ahnung hatte, somit diese Markennamen kein Wert hatten.
Ich müsste schauen ob das Teil bei mir noch irgendwo im Keller/Dachboden/Garage rumfliegt.
Hab das Teil leider auch nie zum laufen gebracht.
Danke für einen weiteren Artikel aus meiner Lieblings Reihe.
Hinter der Bezeichnung Web.it vermuten nur die wenigsten einen internetfähigen PC von Commodore mit Windows 3.1 und einem seltenen AMD-Prozessor vom Typ Elan.
Das ist irgendwie symptomatisch für das System Teleshopping, gerade im Bereich Technik: Schrottreife Produkte werden zu absolut überteuerten Preisen verhökert, und das komische ist .... es scheint niemanden zu stören.
Man fragt sich irgendwie, ob die Käufer dieser Produkte keine Freunde haben? Irgendwann muss doch mal jemand vorbeikommen, der dem Käufer erzählt, was für eine Gurke er erstanden hat?
Oder der Käufer geht selbst zu einem Freund, steht staunend vor dem "richtigen Internet" und fragt seinen Freund, wie viel er für den PC bezahlt hat. Aus dieser Erfahrung müsste man eigentlich etwas über Teleshopping lernen....
In dem lustigen Video wird das Ding quasi als Laptop beworben: man könne ihn überall mit hinnehmen, sogar nach Schottland.
Und was ich ebenfalls nicht verstehe, @Sven: Wie kam diese Firma zu dem Recht, Windows 3.1 zu verändern? Ich kann mir schwer vorstellen, dass Microsoft Lizenzen für so ein Vorhaben vergeben hat. Sie wollten ja Windows 98 an den Mann bringen.
Und was ich ebenfalls nicht verstehe, @Sven: Wie kam diese Firma zu dem Recht, Windows 3.1 zu verändern? Ich kann mir schwer vorstellen, dass Microsoft Lizenzen für so ein Vorhaben vergeben hat. Sie wollten ja Windows 98 an den Mann bringen.
Ich weis nicht ob eine C64 Enulation auf einem 486 laufen würde, die CPU besitzt nichtmal einen L2-Cache er dürfte extrem langsam gewesen sein. Die Grafikarte ist auch der Hammer ich denke die hat nichtmal 1 MB RAM mit dem Entwickler würde ich gerne mal sprechen was die sich damals so vorgestellt hatten.
Klar würde sie das. Der C64 war ein einfacher Apparat, vom SID mal abgesehen.
Mein 286er mit Hercules-Karte kann auch einen C64 emulieren.
Und auf meinem 486er Laptop läuft die Amiga Workbench..
Dieser komische Web.it-PC disqualifizierte sich außerdem schon durch das Windows 3.1. 1998 war Windows 9X schon lange Standard. Die ganzen Beschränkungen von Win 3.1 / 16 Bit wollte man sich da nicht mehr antun. Kurze Dateinamen, kein echtes Multitasking, stark begrenzte Systemressourcen (Win 3.1 konnte in die Knie gehen, wenn man zu viele "Taschenrechner"-Apps gleichzeitig gestartet hatte, weil es nicht zuviel GUI-Elemente verkraftete) usw.
Komisch, wie Leute oft mit zweierlei Maß messen.
(Edit: Ich Meine das nicht persönlich. Viele dachten/denken so.)
Windows 9x war in dem Sinne genauso ein Murks, zumal es aus DOS/Win3.x entstand.
Bei Netscape (?) sprach man damals nicht um sonst von Win 95 als
"einem Haufen schlecht programmierter Treiber".
(Edit: Genauer Wortlaut: a mundane set of poorly debugged device drivers) http://www.wired.com/2015/01/90s-startup-terrified-microsoft-got-americans-go-online/
Die ganzen genannten Beschränkungen früher Versionen sind weiterhin in Win9x enthalten.
Die "langen Dateinamen" sind ein einziger Hack, bei dem Einträge in der FAT zweckentfremdet werden.
Und die begrenzten Ressourcen (~64KB, GDI/USER/KRNL) sind noch begrenzter als zuvor.
Es gab Fälle (z.B. das Spiel Creatures!) in denen 32-Bit Programmen unter Win95 früher die Puste aus ging
als unter Windows 3.1+Win32s, weil Windows 95 einfach fetter war.
Apropos Win32, eine Besonderheit von Win32s war, abesehen davon, dass es das erste
verfügbare Win32 war, war, dass es sogenannte Relocation Tables brauchte,
da Windows 3.1 einen gemeinsamen Speicherraum hatte, den sich die Programme teilten.
Dies wiederum bedeutete, d. Win32s-Programme unter NT auch unter anderer Adresse hätten laufen können,
während "echte" Win32 (WinNT) bzw. Win32c (Win9x) Programme das nicht konnten (Startadresse 0x10000).
Mit Blick auf heutige Techniken wie DEP/NX-Bit und Co. war das keine schlechte Sache.
Nachteilig von Win32s war, dass es weder Threading konnte, noch die GDI-Erweiterungen von Win95.
Wer damals ein richtiges Windows wollte, nahm Windows NT 4 bzw. OS/2 Warp mit Win-OS/2.
Oder besser noch NT 3.51, bei dem der VGA-Treiber noch nicht im Kernel-Space gelandet war.
(Das wurde erst mit Vista, - ja, Vista -, wieder "gefixt".. )
Ergänzung ()
HaZweiOh schrieb:
Und was ich ebenfalls nicht verstehe, @Sven: Wie kam diese Firma zu dem Recht, Windows 3.1 zu verändern? Ich kann mir schwer vorstellen, dass Microsoft Lizenzen für so ein Vorhaben vergeben hat. Sie wollten ja Windows 98 an den Mann bringen.
Vielleicht über IBM ? Soweit ich mich erinnere hatte IBM durch ein uraltes Abkommen
legalen Zugriff auf den MS-DOS und Windows 3.x Sourcecode.
Anderst hätten die ihr WIn-OS/2 ja auch nicht verwirklichen können.
Eine Meta Box hatte ich auch mal.... die ist DEUTLICH potenter als diese Commodore Kiste, da war glaube ich ne
200 oder 300 Mhz Cyrix CPU (+64MB SD-RAM) CPU drin... Das coolste war eigentlich der SCART Ausgang, damals gabs noch kein HDMI.
Und bei dem Netzteil musste man höllisch aufpassen beim öffnen des Gehäuses, denn das war da einfach auf den Boden montiert, ohne Gehäuse. Beim ersten Öffnen hab ich erstmal eine gewischt bekommen
Und das Ding hatte eine Funktastatur.
Ja, das Ding war damals und heute eher ein Lacher, das Ding war für Nostalgiker entwickelt und die Firma dachte wohl mit dem Namen C64 noch irgendwelche Leute hinter dem Ofen vorzulocken :-)