ChatGPT und "Kreativität"?

Meta.Morph

Lt. Junior Grade
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Servus,

nutze ChatGPT schon seit einigen Monaten.
Vor einigen Tagen kam mir dann eine Idee - den Bot auch mal für etwas kreatives zu nutzen. Jedenfalls bekommt man das ja immer zu hören - das ChatGPT und co. bald auch die Kreativen ersetzen wird...

Vorweg; ChatGPT würfelt teils Beeindruckende Texte zusammen. Neuerdings auch Bilder. Das ist wirklich erschreckend, welche Qualität diese Sachen manchmal haben!

Aber:
Wie gesagt, ich hatte eine Idee und ich habe schon ein Konzept ausgearbeitet. Ich wollte eine generische Kurzgeschichte schreiben/ schreiben lassen. Nix wildes, keine hohe Kunst. Etwas, das man sich gerne anhört und dann sofort wieder vergisst (wie 90% der Hollywood-Filme).

Leider waren die Ergebnisse weniger beeindruckend. Hatte sogar das Gefühl, das, je mehr Input ich lieferte - desto mehr Murks kam raus. Ich hatte mir am Ende sogar ein eigenes Konzept für das schreiben von Skripten überlegt um den Prompt von ChatGPT zu optimieren. Bis mir aufgefallen ist, das es dass schon längst gibt 🤣. Hab mir dann sogar angeschaut, wie man ein Drehbuch schreibt. Die Ergebnisse wurden Noch dümmer! ! !

Klar, die Kurzgeschichte hätte ich in dieser Zeit locker selbst schreiben können. Aber ich wollte das System dahinter ... naja, verstehen.

Nun bin ich verwirrt. Warum sind die Drehbuchautoren nochmal in den Streik gegangen?
Welche Erfahrungen habt ihr schon mit ChatGPT und kreativen Aufgaben gemacht?
 
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In welcher Sprache hast du denn ChatGPT ausprobiert und welche Version?
 
Keine Ahnung was man dazu schreiben soll, was nicht in verdammt vielen Artikeln behandelt wurde.. Aber fair. Die in den klassischen Zeitungen sind technisch dünn.

Kurz und ein kleines bisschen technischer als die meisten DInge dazu in der: LLMs // Transformer netze + Gemüse, sind supervised learning + Reinforcement Learning from Human Feedback
Aka: Man trainiert sie auf bekannte Daten, beispielsweise Frage Antwort Tupel
Stellst du eine Frage, entscheidet das Netz, was wohl die Singalworte sind und versucht die am wahrscheinlichsten relevantesten Worte in möglichst korrekter Reihenfolge zu konkatenieren.
LLMs sind eine Kombination simpler, vernetzter Linearer Vorhersagemodelle

Kurz: LLMs versuchen, im Kontext der vorherigen Worte, das nächste Wort vorherzusagen. Dabei wird auf bekannte, statische Daten zugegriffen.

Und nein, egal was die AGI Doom Propheten auf X dazu Xeeten, Transformer netze sind nicht kreativ. Sie haben nur eine geringe Aufmerksamkeitspanne ueber einige 1000 Wortfragmente. Das hatten LSTMs bspw. vorher nicht in dem Umfang. Das ist die richtig wichtige Innovation in Transformern
mehr dazu:
What learning algorithm is in-context learning? Investigations with linear models
On the Creativity of Large Language Models
Ergänzung ()

besonders die 4 letzten links sind bei deiner Frage wichtig.
Ich glaube @AlphaKaninchen ist in dem Thema tiefer drin
 
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@madmax2010
Ob solche Modelle oder andere Künstliche Systeme kreativ sind oder werden, war eher eine Untergeordnete Frage.

Nenn es Clickbait 😊. Für mich ist diese Frage im übrigen klar. Diese Systeme können niemals kreativ sein (+ Clickbait ergibt Anführungszeichen).
Ergänzung ()

Aber für "Alltags-"irgendwas reicht auch eine KI...
 
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Meta.Morph schrieb:
Aber für "Alltags-"irgendwas reicht auch eine KI...
Absolut. Bspw. so ein Navi im Auto ist mmn eine feineSache

Und Naja.. jetzt ist im Klickbait Post eine weitere minimale Zusammenfassung :p
 
Ich Nutz depp-gpt, vor ein paar Monaten war der in Sachen Kreativität Oberklasse. Gestern wieder mal ein paar fragen reingehauen… aber die Antworten war irgendwie nur noch 0814. wahrscheinlich Herbstferien.
 
Meta.Morph schrieb:
Diese Systeme können niemals kreativ sein (+ Clickbait ergibt Anführungszeichen).
Das finde ich mutig diese Aussage.
wenn man mal den SPrung von Chat-Bots zu erster verfügbaren "KI" gesehen hat, dann ist die Entwicklung enorm.

Man muss sich auch überlegen, was "Kreativ" eigentlich ist. Man erfindet oder erdenkt ja nicht von 0 auf was neues, sondern das Hirn nutzt dabei vorhanden Erfahrungen und Wissen um was neues zu schaffen. Jeder Mensch hat wahrscheinlich hunderte Ideen am Tag, von denen die meisten instant verworfen werden und ein paar Wenige überhaupt nochmal weitergedacht werden. Dass aus einer Idee am Ende wirklich was wird, ist wahrscheinlich im extrem niedrigen Promille-Bereich.

Und was ist das Hirn überhaupt? Es ist auch "nur" eine Verschaltung von Synapsen, die mehr oder weniger aus dem erlernter und viel Chaos/Zufall besteht.
Insofern verstehe ich nicht, wie du zu dieser Annahme kommst, dass eine der nächsten KI-Generationen nicht selbst zu so etwas fähig sein sollte?
Du überhöhst den Menschen hier viel zu sehr.

Das einzige was KIs in absehbarer Zeit nicht haben werden, ist ein Bewusstsein. Und wenn das mal passieren sollte, dann Gnade uns Gott (und ich bin Atheist :D ).
 
rg88 schrieb:
Das finde ich mutig diese Aussage.
wenn man mal den SPrung von Chat-Bots zu erster verfügbaren "KI" gesehen hat, dann ist die Entwicklung enorm.
hast du meinen Absatz und insbesondere die Quellen gelesen? Das sollte schon vieles dazu sagen. Insbesondere die allerletzte Quelle zerlegt das Recht gut.

allgemein sollte man dringend differenzier AI und AGI differenzieren.
beides ist ohne Kreativität möglich und beides sind zumeist distinkte Forschungsgebiete. Unter anderem, da Intelligenz und Kreativität sehr schwierig definierbar sind.

AI hingegen ist zumeist recht klar als autonomes System, welches anhand von Umgebungsinfornatinen rationale Entscheidungen trifft (Peter norvig iirc), definiert.

nach allem wo die Forschung gerade hin geht, sind Kreativität und Intelligenz unterschiedliche Dinge. keines davon ist für das andere eine notwendige Bedingung.
Von den heute in vielen Bereichen der Psychologie untersuchten Intelligenz Klassen mal abgesehen.

hilft das zu deinen Fragen, @rg88?
 
Ok, dachte du wolltest da tiefer mit gehen:D Sorry.
Gerade auf dem Heimweg in der Bahn
 
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rg88 schrieb:
Man muss sich auch überlegen, was "Kreativ" eigentlich ist.

Genau.

Wenn man die Messlatte für Kreativität bei den Marvel-Filme anlegt, ist so ziemlich alles kreativ...
Und nicht falsch verstehen, ich bin großer Marvel-Fan. Aber die verwursten auch nur das Zeug von vor 2000-3000 Jahren.

Ich mag ja folgende Definition für Intelligenz von Jean Piaget:
Intelligenz ist das, was man einsetzt, wenn man nicht weiß, was man tun soll.
Das kann man sicher auch auf Kreativität ummünzen.

Und ja, diese Definition trifft viele sehr Menschen in ihrem Alltag.

Aber, wie gesagt, ich bin auch sehr enttäuscht, was ChatGPT-4 mit meinem Drehbuch gemacht hat. Ich will mich aber auch nicht gegen den Gedanken wehren, das ich bislang noch nicht die richtigen "knöpfe gedrückt" hab.

Der Bot hat ja auch brauchbares herauspurzeln lassen, ich hätte es nur Modifizieren müssen. In meinem Szenario gibt es für die Kurzgeschichten sehr viele vorgaben und damit konnte ChatGPT bei mir nicht umgehen. Der Bot ist eben ein echter "Freigeist" 😁.

Heute versuche ich ChatGPT mit diesen Vorgaben Fine zu Tunen. Bin gespannt.
 
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