tao te schrieb:
Zur Ausgangsfrage:
1.) Selbstdarstellung. Offizielle Videos, Webpräsenz, Öffentlichlichkeitsarbeit an Schulen wirken viel zu
stark idealisiert. Nie ist von negativen Aspekten die Rede, nie sieht man Selbstkritik.
Das würde ja implizieren, dass Konzerne wie BMW, Siemens oder Thyssen-Krupp mit Vorzügen wie unbezahlten Überstunden, befristeten Zeitverträgen und leeren Auftragsbüchern provokativ werben. Tun sie das?
Was du aufzählst ist kein Alleinstellungsmerkmal der Bundeswehr, die um neue Soldaten wirbt. Die Jugendoffiziere an Schulen informieren in erster Linie erst einmal über die Bundeswehr, über Auslandseinsätze und welche Möglichkeiten geboten werden. Niemandem wird nach der - übrigens freiwilligen - Stunde eine Verpflichtungserklärung unter die Nase gehalten. Von massiver Beeinflussung wie in den USA sind die Jugendoffiziere der Bw Lichtjahre entfernt.
tao te schrieb:
2.) Nachwehen von GWD-Leistenden. Viele Bekannte haben diesen vollzogen und die Geschichten ...
Die meisten Zeitsoldaten haben sich bis dato aus Grundwehrdienstleistenden rekrutiert und nur ein kleiner Teil über die Zentren für Nachwuchsgewinnung.
Diese Geschichten sind also bei weitem nicht repräsentativ.
tao te schrieb:
3.) Etat. MMn unsinnige Summen im Bundeshaushalt ...
Meiner Meinung nach sind so einige Summen im Bundeshaushalt unsinnig. Hilft uns das aber ohne weitere Erläuterung weiter? Und was sagt uns das zu deinem dritten Punkt?
Cr[0]miX schrieb:
Allerdings...
Schmackhafte Werbeflyer (Propaganda) werden von der Bundeswehr an 17 jährige Schulgänger verschickt.
Sobald der Magen knurrt und sich keine andere Einkommensmöglichkeit bietet, werden die jungen Männer und Frauen das Angebot annehmen - so wie sie früher ins Kloster gingen.
Nach Wegfall der Wehrpflicht ist es nur logisch Werbung zu schalten und über den Beruf zu informieren.
Und nur weil jemand zur Armee möchte, heißt, dass nicht, dass die Armee auch ihn möchte. Das Bild vom tumben Befehlsempfänger brauchen wir nicht einmal ansatzweise bemühen.
Cr[0]miX schrieb:
Systemzwang bzw. Profitlogik stehen prinzipiell über der Moral respektive ist die Moral. Wer also gegen die Bundeswehr ist, will sich seinen Profit im "sozialen" Bereich holen. Also wo bleibt da die Moral? ...die Rechnung kommt später!
Eine ziemlich misanthropische Weltansicht. Bedauerlich.
Cr[0]miX schrieb:
Die Profitlogik kontrolliert alle; Dich und mich.
Wenn die Militärapparate und dessen Armeen dekonstruiert worden sind, wird die Welt nicht mehr oder minder friedlicher sein als zuvor.
Der Frieden bzw. Krieg in seiner Grundkonzeption hat eine andere Ursache - nur mal so als Randnotiz.
Ist doch paradox, weiter oben siehst du Systemzwang und das Streben nach Profit als der Moral höhergestellt, meinst aber hier, dass die Welt auch ohne Militärapparate friedlich wäre. Kennst du die Simpsons Folge in der alle Waffen aus Springfield verschwinden und schließlich zwei Aliens mit Nagelbrettern auftauchen?
Über Grundkonzeption von Krieg und Frieden zu debattieren gehört eher in einen philosophischen Thread und kann sicher nicht mit einem Nebensatz abgehandelt werden.
Cr[0]miX schrieb:
Jedenfalls hilft die Bundeswehr dabei andere Länder auszubeuten und rein wirtschaftliche Interessen zu unterstützen bzw. diese zu sichern, unzwar unter dem Deckmantel der Demokratisierung oder der humanitären Hilfe.
Die momentane Angriffs-Militärinsitution Bundeswehr zum Katastrophenschutz u.ä. - OK. Aber Wirtschaftsmorde sollten nicht ins Aufgabengebiet dieser implementiert bleiben.
Du bedienst dich einem ziemlich polemischen Vokabular, wenn du erlaubst. Aber ohne näher darauf einzugehen was du im Einzelnen genau meinst, bleiben die Phrasen ziemlich hohl.
Cr[0]miX schrieb:
Fazit: Zur jetzigen Zeit jubelnde Anerkennung (kampferprobten) Soldaten zu vermitteln ist, mit Verlaub, per se nur von einfältigen Individuen zu erwarten bzw. als gegeben zu vermerken. Informierte Bevölkerungsschichten begenen dieser Thematik von Natur aus vorallem rudimentär. Das hat gute Gründe, die sich jeder Bewusst ist - nach meiner Weltanschauung zumindest.
Hast du den Beitrag von der TEDx Amsterdam überhaupt gesehen? Mit keinem Wort wird dort versucht jubelnde Anerkennung zu erheischen, geschweige denn werden zu solchen Veranstaltungen "einfältige Individuen" eingeladen.
Dein dezenter Hinweis, dass nur - salopp gesagt - Deppen die Notwendigkeit von Armeen sehen und gut finden können, disqualifiziert dich nach meiner Weltanschauung komplett für dieses Thema. Besagte höhere Geister setzen sich dagegen tatsächlich gehaltvoll mit dem Thema auseinander.