Das Ansehen der Bundeswehr in der Gesellschaft

Arcdar schrieb:
@space

nice. kann ich alles "unterschreiben" ... besonders den letzten absatz ^^
Dem schließe ich mich auch. Space bringt es auf den Punkt!

Es geht ja nicht darum, dass wir prinzipiell jeden deutschen Soldaten sofort als Held feiern. Sondern, dass das Deutsche Volk eine gewissen Anerkennung zeigt. Allerdings muss auch der Staat hier eingreifen. Beispiel - Abfertigung am Flughafen. Wenn die anderen Urlauber sehen "Hey das sind Soldaten, die fliegen nach Afghanistan", dann wird es denen zumindest bewusster, da sie es nicht nur am Fernseher sehen sondern auch live en vivo.

Auch wer freiwillig Soldat wird, die wenigsten gehen gerne ins Ausland. Ich denke es tut einen Soldaten schlichtweg gut, wenn er bei Abreise vom und Anreise ins Heimatland begrüßt wird - beispielweise durch klatschen oder Zusprüche. Ein Soldat fühlt sich dadurch gestärkt, motviert und vom Volk bestätigt als auch unterstützt.

Natürlich ist es nur ein geringer Prozentteil, aber allein die Geste ist schon viel wert!
 
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DonMasterChief schrieb:
Auch wer freiwillig Soldat wird, die wenigsten gehen gerne ins Ausland

Da frage ich mich, warum jemand Soldat wird, bzw. was für eine Erwartung der ans Berufsbild hat. Das erläutere mir mal.

Kann ja nicht nur Abenteuerurlaub im Erlebnispark Deutschland sein, mit der Erwartung, daß ja doch nie was passiert. Kampf- und Pioniereinsätze müssen als Regel und die Übungen als Ausnahme gesehen werden.

Wer Soldat wird, der will Macht auf andere Menschen ausüben oder geführt werden oder Beschützen, in veränderlicher Gewichtung.

Ich denke, Buh-Rufe sind fehl am Platz, aber Enttäuschung und Unmut über unbedingten Gehorsam muß wohl erlaubt sein.

Afghanistan ist da ein gutes Stichwort. Wie kann man da einmarschieren unter dem Deckmantel einer Friedensmission? Da sollte man auch über die schmutzigen Geschäfte der USA mit den Afghanen reflektieren. Und den USA verhilft man damit zum "weiter so".

Nee, die Bundeswehr ist Mittel zum Zweck, der USA die weltweiten Ressourcen zu sichern und danach aufzuräumen.

Solange Deutschland kein souveräner Staat mir Verfassung ist, und die Bürger (möglichst nur die mündigen) über wichtige Themen entscheiden läßt, solange kann man die Bundeswehr auch kritisch betrachten.
 
Auch in Deutschland hatte das Militär durchaus einen anderen, wenn auch fragwürdigen Stellenwert in der Gesellschaft, man denke nur an das Zeitalter des Imperialismus, Stichwort der 'Hurra Patriotismus' oder in seiner auf den Punkt gebrachten Kritik von G. Keller in 'Kleider machen Leute', zuletzt dann erneut vom Nationalismus aufgenommen, um mittels staatlicher Propaganda und einer Idealisierung des Militärs und seiner 'Helden' die Kriegsbereitschaft zu fördern.

Das solche Propaganda bei weiten Teilen der weniger gebildeten Teilen der Bevölkerung auch heute nicht seine Wirkungen verfehlt, läßt sich am Beispiel USA und des Hollywood Kintops im Umgang mit der jüngsten Geschichte recht eindrücklich veranschaulichen:

Sei es bei der Idealisierung der 'Helden' in der, bis heute nicht aufgearbeiteten, vorherrschenden Verherrlichung des Völkermords an den Ureinwohnern Amerikas , Stichwort Western, oder die Rolle des 'Helden' als nachträglichen, man möchte schon sagen posthumen, Retters der in den verschiedenen verlorenen Kriegen der USamerikaner wenigstens auf der Leinwand eine ebenso fragwürdige 'Ehre' mit ebensolchen Methoden retten muß.

In anderen Kulturen dagegen hatten und haben die Militärs und ihre ‚Helden‘ gesellschaftlich und historisch bedingt einen weitaus schwereren Stand.

So kennt z.B. in China jedes Kind das Sprichwort „Ein guter Mensch wird kein Soldat“, das, als logische Folge, die Frage nach einem ‚Helden‘ als Kontradiktion per se ausschließt.

Oder auf staatspolitischer Ebene in der nicht minder bekannten Parabel vom Kǒng Zǐ (Konfuzius), der, ausgehend auf der Annahme, daß eine gute Regierung ausreichend Nahrung, ausreichend Militär und Volksvertrauen bedürfe, auf die Frage auf welche Säule er wohl am ehesten verzichten könne antwortet:

"Zuerst auf die Armee, dann vielleicht auf das Getreide, niemals aber auf das Vertrauen des Volkes."

Die geringe Wertschätzung des Militärs liegt letztendlich in dem hohen Maß des Harmoniebedürfnisses in der chinesischen Kultur begründet, im Gegensatz zur westlichen Entwicklungsgeschichte in der dieser moralische Aspekt eher eine untergeordnete Rolle gespielt hat, aber das ist schon wieder eine ganz andere Geschichte.

Ich persönliche begrüße die heutige weitgehend neutrale Haltung gegenüber dem Militär, zumal ich keinen sinnvollen Grund sehe, eine bestimmte Berufsgruppe zu idealisieren oder heroisieren.

Aber bekanntlich lernt der Mensch ja, leider, nichts aus seiner Geschichte. ;)
 
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DonMasterChief schrieb:
Sondern, dass das Deutsche Volk eine gewissen Anerkennung zeigt.
Wofür genau? Das sie grob gesagt ihren Arbeitsvertrag einhalten? Jedem Berufssoldaten ist (sollte es zumindestens sein) bewusst das er ein erhöhtes Berufsrisiko hat, insbesondere in sog. Krisengebieten. Genauso ist es den Familienangehörigen klar was die Ausübung dieses Berufs mitsich bringt. (nur manche wollen es nicht wahrhaben)

Auch wer freiwillig Soldat wird, die wenigsten gehen gerne ins Ausland.
Die meisten gehen in Auslandseinsätze, weil es einfach richtig gut Geld gibt und nicht aus ideelen Gründen. Und am Anfang sind viele gerne dahin, ich weiß es von einem ehmaligen Berufsschulkameraden. Die Wenigsten sind dort hin mit dem Hintergrund das Land wieder aufzubauen.
Viele dachten es sei leicht verdientes Geld (das ist auch der Grund warum viele zur BW gehen).
Doch dann musste die Bundeswehr blutig lernen das es da eben sich um einen Krieg handelt und man dort auch sterben kann. Dann fing das große Muffensausen an. :rolleyes:

Ich denke es tut einen Soldaten schlichtweg gut, wenn er bei Abreise vom und Anreise ins Heimatland begrüßt wird - beispielweise durch klatschen oder Zusprüche. Ein Soldat fühlt sich dadurch gestärkt, motviert und vom Volk bestätigt als auch unterstützt.

Natürlich ist es nur ein geringer Prozentteil, aber allein die Geste ist schon viel wert!
Dann kann ja die Bundeswehr ein paar Statisten engagieren, welche sich beim Flughafen positionieren und anfangen zu jubeln... :rolleyes: Machen andere Berufsgruppen ja auch das sie sich bezahlte Mitdemonstranten o.ä. kaufen.
 
Auch wer freiwillig Soldat wird, die wenigsten gehen gerne ins Ausland. Ich denke es tut einen Soldaten schlichtweg gut, wenn er bei Abreise vom und Anreise ins Heimatland begrüßt wird - beispielweise durch klatschen oder Zusprüche

Leute, die gehen alle freiwillig in dieses Gebiet! Und diejenigen die quasi nicht freiwillig hingehen, wussten dass es nötig sein könnte, als sie ihren Vertrag unterschrieben haben!
Diejenigen die wiederum freiwillig hingehen, tun dies in erster Linie aus finanziellen Gründen. Es geht darum möglichst schnell Geld zu verdienen.

Sie verteidigen nicht mein Leben in Afghanistan! Und auch nicht das eines jeden anderen deutschen Bürgers. Wir können uns jetzt über diesen Punkt streiten, aber Fakt ist und bleibt, dass Afghanistan uns nicht im klassischen Sinne angegriffen hat und das wir uns dort nicht akut verteidigen! Es geht nicht um den Schutz unseres Landes vor einer Invasion oder ähnlichem.

Wozu sollte ich also bitte Soldaten bejubeln? Sie tun ihren Job, den sie sich freiwillig ausgesucht haben. Zudem ist es ein dreckiger Job,mit dem Ziel Leute zu töten.
Jede Klofrau/mann ist für mich persönlich deutlich näher an dem was ich als "Held" interpretiere, als ein jeder Soldat, der aus Geldgeilheit in den Krieg zieht!
 
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DonMasterChief schrieb:
Sondern, dass das Deutsche Volk eine gewissen Anerkennung zeigt. Allerdings muss auch der Staat hier eingreifen. Beispiel - Abfertigung am Flughafen. Wenn die anderen Urlauber sehen "Hey das sind Soldaten, die fliegen nach Afghanistan", dann wird es denen zumindest bewusster, da sie es nicht nur am Fernseher sehen sondern auch live en vivo.


Ich frage mich ernsthaft: hast Du darüber nachgedacht, was Du damit sagst? Der Staat soll 'eingreifen' dabei, dass Passanten irgendwelche, ihnen unbekannte Soldaten am Flughafen herzen und ihnen Mut zusprechen? Der Staat?

Das erinnert mich an ganz merkwürdige Dinge: verordnete Jubelposen und alles was damit zusammenhängt und v.a.: zusammenhing.

Im übrigen würde ich gern mal wissen, in welche Richtung dieses Thema geführt werden soll. DonMasterChief hat bereits ein Thema zum 'Nationalstolz', den man mit neuen Argumenten und Gesichtspunkten gern forführen darf. Das muss man hier also nicht noch einmal aufwärmen. Zum anderen: ich denke weniger, dass das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung pauschal schlecht ist - oder hängt dieser Eindruck eher mit einem empfundenen 'Patriotismusdefizit' zusammen, das einfach holzschnittartig auf die Bundeswehr übertragen wird? Vielleicht könnte man sich auch Gedanken machen, wie der Staat in seinen Institutionen mit seinen (ehemaligen) Soldaten umgeht bzw. umgegangen ist. Aktuelles Beispiel: http://www.tagesschau.de/inland/radaropfer100.html

Eine offizielle Entschädigung nach dem Versorgungsrecht haben bislang aber nur rund 20 Prozent der betroffenen rund 3800 Soldaten und deren Angehörige erhalten. Viele Verfahren zogen sich bis zu zehn Jahre in die Länge, etliche frühere Soldaten verstarben, bevor über ihren Fall entschieden wurde.

Zudem kann man auch die Situation in den USA differenzierter sehen, Beispiel Vietnamkriegveteranen: http://de.wikipedia.org/wiki/Vietnamkrieg:

Insgesamt verloren die Vereinigten Staaten nach Kriegsende durch Spätfolgen über 60.000 weitere ehemalige Soldaten durch traumatisch bedingte Selbstmorde. Das bedeutet mehr Tote als im Krieg selbst. Über 40.000 Veteranen wurden während ihrer Dienstzeit in Vietnam heroinsüchtig, 330.000 wurden einerseits wegen der Demobilisierung, andererseits wegen der politischen Lage und der psychischen Spätfolgen, arbeitslos. 1972 saßen über 300.000 Veteranen in Gefängnissen ein, weil sie aus den genannten Gründen straffällig geworden waren und es ihnen nicht gelungen war, wieder in das zivile Leben zurückzufinden

Wie sieht es also dort aus? Wurden die Leute nach ihren Einsätzen auch dort richtig von den Institutionen behandelt? Wie weit geht also die 'moralische' Unterstützung derer, die die Leistungen der Soldaten auf dem Feld benötigen. Und inwieweit ist 'moralische Unterstützung' auch Teil eines politischen Kalküls? Man kann sowas gern problematisieren, aber wenn das hier in Richtung eines Stammtischpalavers geht bzw. wie es als solches in der Eröffnung angelegt wurde, sehe ich für das Thema hier keine Zukunft.
 
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rumpel01 schrieb:
aber wenn das hier in Richtung eines Stammtischpalavers geht bzw. wie es als solches in der Eröffnung angelegt wurde, sehe ich für das Thema hier keine Zukunft.

Dann sei doch konsequent und mach die Hütte zu, allein schon die Eröffnung ist eine mittlere Katastrophe.

Wir reden hier von Heldentum, Respekt und Ehre und dann.....

Wir brauchen keine Helden, weil ein guter Held ist tot. Respekt muß man sich verdienen. Die Ehre wird einem gegenüber gebracht oder auch nicht.
 
DonMasterChief schrieb:
Wieso werden unsere Soldaten das nicht?

  • 11. September 2001 ?
  • Stellenwert der Armee in der Gesellschaft ?

Ich kenne einige die bei privaten Sicherheitsunternehmen arbeiten, auch in Afghanistan, denen jubelt am Flughafen auch niemand zu.
Ist im Prinzip das gleiche heutzutage, ein Beruf mit gewissen Risiken.
Die Landesverteidigung mit Massen von Wehrpflichtigen ist eben etwas anderes als ein (zumindest für Deutschland) schwer begreifbarer "Auslandseinsatz" in Afghanistan bei dem es für die meisten Soldaten nur um die Erfüllung des Arbeitsvertrages geht.
 
Ich war von 1999 bis 2000 beim Bund und zu der Zeit gab es im Ausland 6 Tote Soldaten.
5 davon kammen durch eigenes verschulden um, einer schoss bei der Wache anderen tot, Panzer ist von der Brücke gestürzt, andere haben in Afganistan versucht eine russische Rakete mit Hammer aufzumachen um zu entschärfen- boomm. 1 Arzt wurde vom Feind erschossen.

Und was ich selber als Soldat erlebt habe ist ein Witz, ich vürde nimmals mit denen in den Kampf gehen und mein Leben jemanden da anvertrauen.
Natürlich gibt es auch gute Leute wie überall aber die Maße ist echt frag würdig.
da sind meistens MMM = Maurer, Metzger, Mörder.:freak:

Hatte auch damals ein Gericht und der Richter sagte "jetzt sind sie bei der Bundeswehr und 100% noch mehr am saufen als vor her" das kamm von einem Zivilrichter, wie soll dann also Ansehen der BW wohl sein.
 
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Könnte es denn nicht auch damit zusammenhängen, dass diese Thematik der Bevölkerung vollkommen am Ars*h vorbeigeht?

Ist es denn nicht so, dass der Großteil der Bürger in D den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan sowieso eher kritisch gegenüber steht? Nach dem Motto: Holt unsere Soldaten lieber zurück als sie hinzusicken.

Warum dann noch zujubeln?

Edit: Im Übrigen, wenn bei uns andauernd Blockbuster im Kino erscheinen würden, worin die Bundeswehr zum Xten mal die Welt rettet, dann wäre es unter Umständen auch bei uns etwas anders.
Es ist auch ein Stück weit der Formung der Gesellschaft durch Medien, Filme etc. zu verdanken, wie die Soldaten in Amerika behandelt werden. Die Army hat dort einen anderen Stellenwert als die Bundeswehr hierzulande. ;)
 
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Ich denke, dass man so wenig wie möglich die Soldaten den Gefahren eines möglichen Anschlages aussetzen will, gerade wenn sie auf dem Weg zu Auslandseinsätzen sind. Man denke hierbei z.B. an den Anschlag am Flughafen Frankfurt im März diesen Jahres, als ein politisch motivierter Attentäter amerikanische Soldaten erschoss.
Indem man die Soldaten isoliert, ist die Gefahr eines Anschlages auf diese viel geringer.

Stellt euch vor, eine Menschenmenge würde jedes Mal an den Flughäfen stehen und den Soldaten mit den Fahnen wehend zujubeln. Was könnte da wohl leicht passiern? Richtig, dass ein "Durchgeknallter" einen oder sogar mehrere Soldaten töten kann. Um die Soldaten dann ausreichend sichern zu können, wären wieder Maßnahmen nötig, die einiges an Geld kosten, was wir nunmal nicht gerade dicke haben.

Ich denke, das ist auch mit der Grund, warum es so ist, wie es ist.
 
_Systemfehler_ schrieb:
Ich denke, dass man so wenig wie möglich die Soldaten den Gefahren eines möglichen Anschlages aussetzen will, ....

Dann sind die Soldaten am Flughafen ein Sicherheitsrisiko für den normalen Bürger, wenn ich dich richtig verstanden habe.

Sch...., ich dachte die sind für unsere Sicherheit zuständig.

Da haben wir ja ein schönes Paradigma.
 
Ich war mal als GWDL beim Marinewaffendienst, in meinem Zug befanden sich damals auch SaZ, für welche die Teilnahme an ATALANTA geplant war. Auffällig ist, dass die mediale Aufmerksamkeit für die Kreuzfahrten der Gorch Fock schon immer höher war als die Einsätze am Horn, zumindest ist das mein Eindruck. Da kamen dann nicht nur ein paar Angehörige zum Abschied.

@achnu
Bei den Spezialkommandos gibt es höchstens private Zeremonien, tatsächlich um diese Leute zu schützen. Der Verzicht auf öffentliche Anerkennung dient hier der Sicherheit der Soldaten, nicht der Bürger.
 
Im übrigen ist für unsere Sicherheit zunächst nur die Polizei zuständig. Wir befinden uns schließlich nicht im Krieg ;)
 
@achnu

Du scheinst mich nicht richtig verstanden zu haben.

Ich wollte keineswegs damit sagen, dass die Soldaten ein Sicherheitsrisiko für den Bürger darstellen, weil ein Bürger bei einem möglichen Anschlag auf die Soldaten in Mitleidenschaft gezogen würde, sondern die Soldaten können selbst gefährdet sein, wie man ja schon sehen musste. Ein Beispiel war ja der Anschlag im März diesen Jahres, als am Frankfurter Flughafen amerikanische Soldaten sterben mussten.

Ja klar wäre auch der Bürger gefährdet bei einem möglichen Anschlag auf die Soldaten, wenn sie diese jubelnd verabschieden oder empfangen und da müssten selbstverständlich Bürger UND Soldaten geschützt werden, ist schon klar. Das würde bedeuten, dass jedes Mal Hundertschaften anrücken müssten, wenn Einheiten der BW ankommen oder zum Einsatz fliegen und Tausende wie in den USA Spalier stehen würden, um (überspitzt ausgedrückt) mit den Fähnchen zu wedeln.

Das war nur ein Denkansatz von mir, warum die Soldaten so abgeschottet werden. Das wird wohl nicht der alleinige Grund sein, aber spielt ganz sicher eine Rolle.

Dass hier keine Menschmassen da sind, um die Soldaten zu verabschieden oder zu empfangen liegt ganz sicher auch mit an der Vergangenheit und an die Denkweise der deutschen Bevölkerung. Die Soldaten kommen aus dem Krieg und werden bejubelt, das will eben keiner so richtig, denn ein nicht geringer Teil findet, dass wir in einem Krieg ausserhalb Deutschland nichts mehr zu suchen haben. Wir haben ausserdem nicht so einen riesigen Patriotismus, wie die US-Amerikaner.
Das alles wurde hier aber schon öfter genannt und spielt wohl so in etwa zusammen.
 
Ich weiß zumindest, das in es in Köln Wahn einen eigenen Bereich gibt, wo die Kameraden aus den Einsätzen dann ankommen, und auch von ihren Familen empfangen werden. Ein öffentliches Interesse ist da z.T. auch nicht gewollt. (ist ja schließlich auch ein "Militärflughafen". Gerüchtewiese soll es dort auch Sicherheitsbereiche geben, wo nicht mal die Feldjäger ohne weiteres reinkommen.

Klar es hat sich jeder SaZ und auch FWDL dazu bereit erklärt in den Einsatz zu gehen. Aber gerne gehen wohl die wenigsten. Es ist eben ein Befehl und wenn es der Dienstherr so vorsieht das man geht, dann geht man eben. Als Soldaten steht es uns ja auch nciht zu über Sinn oder Unsinn des Einsatzes zu entscheiden, das machen andere für uns. Und das mit dem Geld ist wohl schon seit Beginn ISAF nicht mehr.

Soo wirklich hoch ist das nicht, für das Risiko dort. Auslandseinsätze gehören eben zum Beruf des Soldaten in der Bw dazu, ebenso das Riskio. Genau wie beim Polizisten der überfahren werden kann, oder beim Feuerwehrbeamten, der im IA umkommen kann. Wer mit sowas nicht klarkommt sollte den Beruf nicht wählen.

Ich selbst war von Vorgesetzen zwar geeigent zum FW und Unterofffizier befunden worden, war aber damals mit nur RS Abschluss einfach uninteressant. Zudem hatte ihc mich einfach zu spät beworben.
Im Falle der Annahme wäre ich wahrscheinlich nach SFOR, oder KFOR gegangen, für KFOR hatte ich damals sogar als GWDL einen Teil der PSO Ausbildung durchlaufen dürfen.
Für mich war das Riskio klar, ich hatte mich damit auseinandergesetzt.

Ich bin und war jedenfalls sehr gerne Soldat. Und es wäre mir auf gut Deutsch auch sowas von Stuhl, ob ich bejubelt werde oder nicht. Auch als Feuerwehrman ist mir das egal. Ich bin lieber bescheiden und mache meinen Job. Es reicht wenn ich weiß das ich es gut mache. Fähnschenschwingende Menschen am Flughafen wird man vllt, bei WM/EM sehen, aber nicht bei Soldaten, wengistens nicht ni den nächsten 300 Jahren
 
Ich verstehe denn Sinn des Topics nicht?

Wieso sollte ich Soldaten, Politiker, den Piloten, die Merkel beklatschen? Das ist deren Job, den die auszuführen haben. Wenn ich als normaler Arbeitnehmer ins Ausland geschickt werde, werde ich am Flughafen auch nicht bejubelt obwohl ich ja ansich gar nicht dorthin möchte, sondern eben nur meinen "Befehl" bekommen habe. Was hat das mit Patriotismus oder Nationalstolz zu tun, eine kampfbereite Truppe zu haben (auch nur zur Verteidigung von mir aus) ?

Also wenn ich an nem Fluss wohne, und die bauen mir da ne Sandsackburg auf, und ich bin da Hausbesitzer, dann würde ich mit anpacken und denen die Hände schütteln, wegen Anerkennung und Dankbarkeit.

Ich empfinde aber keine Dankbarkeit, wenn in irgendwelchen Auslandseinsätzen Dinge getan werden, mit denen ich nicht einverstanden bin, oder die sich meiner eigenen Logik entziehen. Auch wenns blöd klingt aber: (nicht auf D-Land bezogen) Wenn ich als Land in der Lage bin, ein anderes Land in Schutt und Asche zu bomben, mit einem riesigen Heer und einer Armee, dann muss ich auch in der Lage sein, dass wieder auszubauen ohne fremde Hilfe.

Aber D-Land und die Bundeswehr ist für solche Krisengebiete ja wie geschaffen. Aufbauen helfen wir immer gerne mit wenn wir können. Panzer und dergleichen ans Ausland verkaufen, da sind wir ja auch ganz groß.

Wenn wir nur echte Pazifisten wären, würden wir die Bundeswehr und den Quark endgültig abschaffen. Und nein, ich glaube nicht, dass Polen dann einfällt. Wofür haben wir die Nato/Uno ? Ich bin viel eher für eine gemeinschaftliche, übergeordnete, länderunabhängige "Streitmacht", die in Krisengebieten ihre Einsätze fährt. Eben nicht für ein Land, sondern als Symbol der Gemeinschaft. Die Bundeswehr repräsentiert das für mich nicht. Das ist nur wieder so ein solidarisches: "Ochjo, da schickmer unser Leuts au ma hin."
 
Findest du es nicht leichtfertig das Risikopotenzial eines Soldaten und eines Geschäftsmannes im Ausland gleichzusetzen? Ich glaube das sind zwei Jobs, die man nicht vergleichen kann. ;)
 
spacepilot11 schrieb:
Klar es hat sich jeder SaZ und auch FWDL dazu bereit erklärt in den Einsatz zu gehen. Aber gerne gehen wohl die wenigsten. Es ist eben ein Befehl und wenn es der Dienstherr so vorsieht das man geht, dann geht man eben. Als Soldaten steht es uns ja auch nciht zu über Sinn oder Unsinn des Einsatzes zu entscheiden, das machen andere für uns.

mööp, falsch

informier dich mal über jürgen rose!
 
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