Das Ansehen der Bundeswehr in der Gesellschaft

Es geht nicht um das Risikopotential. Die Leute werden doch nicht gezwungen diesen Beruf auszuüben. Wenn mir als Bäcker nicht gefällt morgens um 4:00 aufzustehen, kann ich eben nicht als Bäcker arbeiten. Da würde es auch nicht helfen, wenn meine Kunden morgens um 6:00 wenn ich mein Geschäft aufmache erstmal mit Jubel-Trubel-Heiterkeit in meinen Laden gestürmt kommen, mich umarmen, weil sie ohne mich ja nichts zu essen hätten...

Ja, ich erbringe dann als Bäcker nur eine Dienstleistung, und die Gefahr dabei getötet zu werden ist geringer, außer vom Kampfbrot der Zwerge, aber ich wollte nunmal Bäcker werden, da muss ich früh aufstehen. Ich bin Soldat, dann muss ich auch mit Auslandseinsätzen in Krisengebieten rechnen. Bin ich Rockstar muss ich damit rechnen, dass die Paparazzis mir am Hintern kleben (oder Fotos machen wo ich jemand anderem am Hintern klebe). Aber das ist für mich nunmal Berufsrisiko.

Verstehen warum der Schumacher Millionen kriegt, der Bundeswehr-Kollege nicht kann ich auch. Beim nächsten Einsatz Coca-Cola trinken und in die Kamera lächeln und auf gehts....
 
@spacepilot
nö, sondern dass ein wehrdienstgericht zugunsten des oberstleutnants entschieden hat und somit jedem soldaten freistellt, sich gegen den einsatz in %insert random land% zu wehren und dem soldaten daraufhin auch keine dienstlichen nachteile entstehen dürfen!

@onkelhitman
es gibt auch leute, die haben vor 2001 ihren berufssoldaten unterschrieben... was ist mit denen?
 
Das Recht auf Kriegsdienstverweigerung steht grundsätzlich jedem offen, egal ob Zivilist, Reservist oder aktiver Soldat! Was viel anderes war es auch nicht. Und das Recht bestimmte Befehle zu verweigern hat ja auch jeder Soldat.

Und solche Entscheidungen sind wohl auch nicht immer übertrag.

Zudem kann es einem beim KDV passieren, das man Ausbildungskosten zurückzahlen muss..
 
es geht nicht um kdv oder so, sondern dass man als aktiver soldat den einsatz verweigert und danach weiter in der truppe dient... OHNE konsequenzen!
 
morphium schrieb:
@spacepilot
nö, sondern dass ein wehrdienstgericht zugunsten des oberstleutnants entschieden hat und somit jedem soldaten freistellt, sich gegen den einsatz in %insert random land% zu wehren und dem soldaten daraufhin auch keine dienstlichen nachteile entstehen dürfen!

Was in der Tat nicht ganz richtig ist. Die gefällten Urteile beziehen sich ausschließlich auf spezielle Einzelfälle und begründen noch kein allgemeines Recht sich gegen jeden Einsatz der Bundeswehr zu wehren.
Vom Bundestag beschlossene Einsätze mit Uno Mandat muß der Soldat mittragen. Punkt um.
 
@noxiel
und trotzdem kann man sich darauf beziehen

@onkelhitman
vorher gab es, bis auf den kosovo, keine einsätze wie AFG oder operation atalanta
 
Ja und? Aber die Bundeswehr war doch zum Frieden bewahren da und gedacht. Oder etwa nicht? Wenn hier jemand einmarschiert wäre hätte auch die Bundeswehr rangemusst. Oder wenn woanders was passiert wäre hätten wir evtl. auch mitgemischt. Das ist doch kein Argument.

Wenn jetzt alle Bäcker um 3:00 die Brötchen backen muss der Bäcker auch früher aufstehen. Aber er muss nunmal aufstehen.

Und wenn Krieg ist, oder eben gemeint wird, dass Krieg ist, muss unsere Armee, in dem Falle die Bundeswehr, da ran.
Das soll ja kein Hohn sein, oder eine Herabwürdigung. Aber so ist es doch nun einmal. Die Leute, die nicht wollen können ja den Dienst quittieren wenn sie meinen ein "Friedenseinsatz zur Erhaltung des Friedens" ist nicht der Sinn der Sache. Damit haben sie aber in dem Berufsfeld nunmal nichts zu suchen. Ein Mensch in höherer Rangstufe muss sich evtl. mit seinem Gewissen auseinander setzen, ob er ein Flugzeug mit Zivilisten an Board, welches von Terroristen entführt wurde entweder abschießt oder nicht. Da hilft es auch nicht, wenn er von seinem Posten zurücktritt oder sagt: "Ich weiss es nicht, ich weiss es nicht, kann das nicht jemand anders entscheiden?" Man nimmt mit einem Beruf eine gewisse Verantwortung an. Wenn ich als Elektriker, der ich bin, meine, ich müsste vor dem abklemmen der Steckdose nicht die Sicherungen rausmachen UND nochmal nachprüfen ob Spannung auf den Leitungen sind, und dann nippel ich ab, ist das auch mein Berufsrisiko. Sorgfältig alles abwägen. Und bei einer Stelle beim Militär und damit auch der Bundeswehr, bin ich nunmal bereit, mich im Falle des Falles im Krisengebiet und Kriegsgeschehen wieder zu finden.
 
der thw ist auch dafür gedacht bei katastrophen in deutschland zu helfen - was denkst du wie viele berufs-thw'ler (sofern es welche geben sollte) den aufstand proben, wenn es plötzlich heißt "du, heinz, viel spaß in afghanistan, da bist du nämlich die nächsten 6 monate"
 
DonMasterChief schrieb:
Findest du es nicht leichtfertig das Risikopotenzial eines Soldaten und eines Geschäftsmannes im Ausland gleichzusetzen? Ich glaube das sind zwei Jobs, die man nicht vergleichen kann. ;)
Wenn man Soldat wird dann sollte man davon ausgehen das man um das Risikopotential bescheid weiß.

Es wird niemand gezwungen bei der Bundeswehr Zeitsoldat zu werden.
 
morphium schrieb:
@noxiel
und trotzdem kann man sich darauf beziehen

Klaro, mit dem Ergebnis das Vorgesetzte und Richter kurz amüsiert die Mundwinkel nach oben ziehen und den Soldaten im Anschluss in den Einsatz schicken.
 
legst du dafür deine hand ins feuer?
 
Warum sollte ein Berufssoldat dem Befehl für den Auslandseinsatz nicht folge leisten müssen? Er hat sich immerhin dazu verpflichtet - das ist sein Job!

Wer glaubt die Bundeswehr sei ein gut bezahlter Spaßhaufen wo man jeden Tag rumballern kann und Panzer fahren und sich daher verpflichtet hat, der hat halt Pech gehabt.
Und wer eben nicht ins Ausland will der muss eben damit rechnen das die BW ihn rausschmeißt und er muss sich dann halt einen anderen Job suchen.

Wenn ich irgendwo als Bäcker anfange muss ich eben damit leben mitten in der Nacht zur Arbeit zu fahren. Da kann ich auch nicht sagen ja Pech Arbeitgeber, hab keine Lust so früh aufzustehen, ich komm später.
 
Warum sollte ich?
Deine Aussage ist in sofern falsch, als das sich ein Soldat natürlich auf das Urteil berufen kann, es aber auf zukünftige Auslandseinsätze der Bundeswehr in sofern keinen Einfluss hat, als das sie ohnehin von einem UN Mandat gedeckt sein müssen und somit die Beschwerdegrundlage wegfällt.
 
der soldat kann den befehl verweigern und sich dann rechtlichen beistand nehmen und gegen den befehl, aufgrund von "gewissensbissen", klagen... so stehts in den internen papern...
 
Das Ansehen des bewaffneten Teils der Gesellschaft ist gleich dem Wert den diese Gesellschaft diesem Teil der Gesellschaft entgegenbringt (wäre ich jetzt nicht völlig besoffen hätte ich das nie hingekriegt), und wenn man alles verfolgt was so läuft, hat unsere Gesellschaft für eine bewaffnete Fraktion unserer Gesellschaft kaum was übrig (zB Bewaffnung uuu).
 
der soldat kann den befehl verweigern und sich dann rechtlichen beistand nehmen und gegen den befehl, aufgrund von "gewissensbissen", klagen... so stehts in den internen papern...

In der Realität funktioniert das jedoch nicht! Es gab genügend Beispielfälle, die das belegen würden.
 
dann hau mal ein paar namen und/oder beispiele raus...
 
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