Leserartikel Dell Inspiron 1545

AndrewPoison

Admiral
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Meine Anforderungen
Meine Anforderungen waren von Beginn an niedrig angesetzt. Eigentlich war ein Laptop nicht mal fest eingeplant, bis ich das Angebot sah. Mein Ziel: Für möglichst wenig Geld ein solides System – und das Ganze bitte ohne den Performance-Killer in Gestalt eines Intel Atom. Ein Gamer-Gerät sollte es nicht werden, wenn gleich ich gegenüber ein wenig Grafik-Power auch nichts einzuwenden hatte. Die Akkulaufzeit spielte eine eher untergeordnete Rolle – diese ließe sich bei Bedarf ja erweitern. Wenn das Gerät dann noch mangels größerer Upgrade-Möglichkeiten relativ zukunftssicher wäre, wäre es meine Wahl.

Meine Wahl
Und so kam es dann, als ComputerBase Ende Juli ein Sonderangebot von Dell in den News hatte, schon kurze Zeit später zu meiner Bestellung. Allerdings erwarb ich nicht eines der in der News erwähnten Dell Inspiron 17-Modelle, sondern ein gleichteuren Inspiron 15. Genauer gesagt den Inspiron 1545 mit Gratis-Upgrades zum vergünstigten Preis und gratis Windows 7-Upgrade. Zwar war bei dem Inspiron 15 die Bildschirmdiagonale kleiner, doch bot er dafür die bessere Hardwareausstattung. Das Wichtigste im Detail:

  • Prozessor: Intel Celeron M T3000 (1800 MHz Dualcore, 800 MHz FSB, 1 MB L2 Cache, 45 nm)
  • Arbeitsspeicher: 3072 MB DDR2-800 (6-6-6-18)
  • Grafik: Intel IGP GMA 4500MHD (DX 10 & SM4, 475 MHz, 10 Shader), 32 MB Shared Video Memory
  • Display: 15,6-Zoll-WXGA-CCFL-TFT-Breitbild-Display (1.366 x 768 px)
  • Chipsatz: Intel GM45
  • Sound: IDT High Definition Audio
  • Festplatte: 320 GB Seagate SATA-Festplatte (5400 rpm)
  • Akku: 4-Zellen-Akku (24 Wh)
  • Sonstiges:
    DVD+/-RW-Laufwerk
    Dell Wireless 1397-Mini-Karte (802.11 b/g)
    Windows 7 Gratis-Upgrade berechtigt
    Software, Handbücher, Recovery-CD, 65W-Netzteil
Das Ganze zu einem Preis von 399 € zzgl. satten 29 € Versand, also 428 € insgesamt. Die Aktion ist mittlerweile abgelaufen, dafür gibt es andere zum gleichen Preis.

Bestellung und Versand
Die Bestellung über den Online-Shop von Dell war problemlos und in meinen Augen leicht zu bedienen. Dabei bietet Dell unzählige nützliche wie nutzlose Upgrades für den Laptop an, die den Endpreis entsprechend belasten. Ich habe alles bei Standard belassen und mich nur für das „Grundgerüst“ entschieden. Webcam? Brauch ich nicht. Bluetooth? Vielleicht, wenn ich ein Handy dafür hätte (oder wenigstens planen würde, ein solches zu kaufen). Der Preis war mir wichtiger als die Funktion.

Bestellt habe ich das Notebook am 31.07.2009, geliefert wurde es über 2 Wochen später – am 17.08.2009. Die Wartezeit setzte sich dabei wie folgt zusammen: am 03.08 hat Dell das Geld offiziell erhalten, bereits zu diesem Zeitpunkt wurde mir eine Lieferung um den 18. August „angedroht“ – denn was ich bis dahin nicht wusste: Dell produziert nur auf Bestellung. Am 06.08 ging das System in die „Produktionsvorstufe“, was immer das auch heißt. Am folgenden Tag wechselte es zum Status „In Produktion“ und verblieb dort schließlich bis zum 10.08. Darauf wurde es versandt und der erwartete Liefertermin auf den 17. August korrigiert. Doch 4 Tage lang tat sich bei der Paketverfolgung nichts. Schließlich ging das Paket kurz vor Mitternacht am 14. August auf die Reise und kam, sehnsüchtig erwartet, am 17. August an.

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„Yours is here“ – so schaut’s aus!

Erster Eindruck

Ein edles Gerät. Für so wenig Geld erwartet man nicht unbedingt so elegante Optik. Die Außenseite versteht mit einer dunkelgrauen Matt-Optik und glänzendem Dell-Logo zu gefallen. Klappt man das Gerät auf, so glänzt mit Ausnahme der Tastatur praktisch alles. Gehäuse, Display, Touchpad, Zierleisten. Das sieht zwar superschick aus, doch gerade an sonnigeren Fleckchen im Haus (oder gar draußen) fallen einem dann sofort Spiegelungen, Fingerabdrücke und die kleinsten Staubpartikel auf. Doch ich lasse lieber ein paar Bilder sprechen.

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Beim ersten Start des Notebooks galt es die Installation von Vista zu Ende zu führen (Benutzereinstellungen etc.). Danach konnte der Laptop in Betrieb genommen werden. Dell packt Unmengen Software hinzu, die den Start des Laptops bis zur endgültigen Benutzbarkeit lange herauszögern. Eine Entrümpelung des Autostarts, Deaktivierung der Windows Sidebar, abschalten unnötiger Dienste etc. pp. sowie schließlich der Installation des Service Pack 2 (das Gerät wird nur mit SP1 ausgeliefert) brachten das Gerät schließlich zu einer wesentlich beschleunigten Reaktions- und Startzeit. Das vorinstallierte McAfee wurde auch direkt durch AntiVir ausgetauscht. Andere Programme von Dell, z.B. das Support Center, habe ich belassen, da dieses im Hintergrund etwa nach neueren Treibern oder BIOS-Updates sucht – und das soll mir nur Recht sein.

Grafikkarte, CPU & Display
Die Grafikkarte war mir wie eingangs erwähnt nicht so wichtig. Als ich dann die technischen Daten laß, klang es dennoch ganz okay. 475 MHz, 10 Unified Shader, DX 10 / OGL 2.0 und SM 4. Das sind zwar keine Werte, die einen in die Crysis- oder GRID-Welt befördern, aber das ein oder andere Spiel sollte schon drin sein. Zumal ich mit einer anderen Onboard-Karte (GeForce 7025) bereits CoD4 flüssig spielen konnte (natürlich nicht auf den höchsten Details). Entsprechend habe ich CoD4 auch auf dem Laptop probiert, aber es lief alles andere als gut. Ob die Intel-Karte da technologisch einfach hinterher, die ziemlich schmalbandige Anbindung der Grafikkarte an das System (PCI wird laut GPU-Z verwendet) zu langsam oder der zu geringe (aber nicht änderbare) VRAM von 32 MB den Flaschenhals darstellen, weiß ich nicht. Vermutlich alles zusammen. Mit Patrizier 2 Gold habe ich dann schon mal einen Titel gefunden, der absolut flüssig läuft – alles andere wäre aber auch ein Hohn gewesen. Need for Speed: Most Wanted bekommt man auch noch spielbar hin. Bei entsprechend niedrigen Einstellungen lässt sich selbst mit dem Flight Simulator X noch Spaß haben. Wer gerne Zahlen sprechen lässt: im 3DMark05 erreicht mein Inspiron 1230 Punkte (1366x768). Ich hab‘s ja gesagt: die Welt ist das nicht ;)

Die CPU macht mir dagegen ganz andere Sorgen. Sie ist zwar für den Laptop ausreichend stark dimensioniert, beherrscht aber unbegreiflicherweise keine Stromspar-Techniken. Wobei ich in dieser Hinsicht auch selbst schuld bin, denn die exakten technischen Spezifikationen hätte ich mir bei Intel ja ansehen können. Allerdings bin ich fest davon ausgegangen, dass es schon seit Jahren keine CPU mehr geben könne (wir sprechen hier schließlich vom mobilen Bereich in einem Notebook), die weder Takt noch Spannung senken kann. In diesem Punkt hat Dell wohl Resteverwertung betrieben. Ansonsten lässt sich über die CPU nicht viel Negatives sagen. Sie ist ausreichend schnell, 64-Bit-fähig und als Doppel-Kerner nur selten am Limit bei üblichen Arbeiten.

Nun zum Display. Das Breitbild-Display wird von Dell als „TrueLife“-Display betitelt, was nichts anderes als ein Glossy-Panel ist. Entsprechend stark spiegelt sich die Umgebung und vor allem Licht auf dem Display. Kurioserweise scheint der einzige Vorteil von Glossy-Panels – sattere Farben und eine gute Schwarz-Wirkung – auch nicht vorhanden zu sein. Man muss also mit einem Glossy-Panel leben, ohne dessen Vorteile wirklich nutzen zu können. Von der farblichen Brillanz sowie dem Schwarzwert her ist mein vor knapp 5 Jahren gekaufter Desktop-TFT (ebenfalls ein TN-Panel, aber matt) wesentlich besser. Als Lichtblick bleibt zu nennen, dass man sich an das Glossy-Display mit der Zeit gewöhnt und die Spiegelungen nur noch bei dunklen Bildern (Horrorfilmchen von DVD oder dergleichen) wirklich störend sind – sofern man nicht im Freien arbeitet. Die Blickwinkelabhängigkeit ist horizontal eher gering, vertikal dagegen sehr stark ausgeprägt.

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Obwohl die Pixeldichte im Vergleich zu meinem Desktop-TFT um 18% gestiegen und die Anzeige damit optisch kleiner geworden ist, lässt sich auf dem Inspiron von der Größe her alles sehr gut lesen und erkennen. Von den Verhältnissen wie bei Sonys Vaio P-Serie ist man also noch Meilenweit entfernt, trotz des heutzutage für manche vielleicht schon zu kleinen Displays.

Tastatur & Touchpad
Die Tastatur ist an sich ganz okay. Guter Druckpunkt, nicht zu kleine Tasten sowie Multimedia-Tasten. Doch, oh Schreck – keine 3 Stunden nach dem Auspacken machte es „Knack“ und ich hielt eine der Tasten in den Händen. Dabei war nicht die Taste selbst, sondern das Metall-Gegenstück der Tastatur gebrochen. Mit einer neuen Taste wäre es also nicht getan – ich brauchte eine komplett neue Tastatur. Zu diesem Zeitpunkt stieß das erste Mal Frust in mir auf. Ein neues Gerät und schon defekt – und dass, obwohl Dell in der tagelangen Produktionsphase doch auf Qualität geprüft haben will. Und so schrieb ich schon am Abend des 17. August meine erste Support-Mail an Dell. Zwischen Frage und Antwort vergingen immer rund 24 Stunden. 5 Mails später wurde mir am 21. August eine neue Tastatur zugeschickt. Die Länge des Gesprächs ergab sich hauptsächlich aus den Fragen, die ich zusätzlich an den Support hatte („kann mir eine Neue zugeschickt werden“, „muss ich ihn einschicken“ etc.). Mir wurden in den Mails insgesamt 3 Möglichkeiten angeboten:

  1. Ich bekomme eine neue Tastatur per Post. Der Einbau erfolgt dann aber auf eigenes Risiko.
  2. Ich kann ihn zu Dell einschicken. Dort würde er 2 bis 3 Wochen für die Reparatur verbleiben.
  3. Ich könnte für 34 Euro einen Techniker bestellen, der die Tastatur einbaut.
Ich entschied mich für erste Variante, da mir schon die 29 Euro für den Versand sauer aufgestoßen sind und eine weitere wochenlange Wartezeit absolut nicht drin war. Geschlagene 8 Tage nach dem Versand der Tastatur traf sie schließlich am 29. August bei mir ein.
Der Einbau der neuen Tastatur wurde durch eine Anleitung begleitet, die man online bei Dell abrufen konnte. Sie beschrieb zwar das prinzipielle Vorgehen; Details zu nicht unwichtigen Einzelheiten (etwa zur Position der Einrastpunkte) blieb sie aber schuldig und so war der Einbau eine kleine Nervensache, der letztlich aber glatt verlief. Die neue Tastatur funktioniert, abgesehen von einem leichten Quietschen der Backspace-Taste (das sich zum Ende des Reviews wieder gelegt hat), fehlerfrei. Wenn sie jetzt noch ein wenig länger durchhält als die alte, wäre ich ja schon zufrieden.

Die Tastatur besitzt keinen Nummernblock, sonst ist aber alles Wichtige dabei. Alle Funktions-Tasten (mit Ausnahme von F6) besitzen eine Zweitbelegung: Wechsel zum externen Display, Ab/Anschaltung des WLAN/Bluetooth-Adapters (soweit vorhanden), Batterieanzeige, Displayhelligkeit verringern, Displayhelligkeit erhöhen, Stummschaltung, Leiser, Lauter, Vorheriger Titel, Play/Pause, Nächster Titel. Darüber hinaus findet man auch eine Taste zum Auswurf des DVD-Laufwerks.

Das Touchpad misst rund 7 x 4 cm, darunter liegen die Knöpfe für die linke und rechte Maustaste. Ein häufig auftretendes Problem, das ich mit Touchpads habe, ließ sich glücklicherweise mittels der Dell-Software auslöschen: oft genug passiert es mir, dass ich in der Hektik (wer fummelt schon gern auf so einem Pad rum) meine Hand zu schnell auf das Touchpad lege und dadurch einen „Klick“ verursache oder sonstige Operationen durch meine „Gesten“ auslöse. Nicht zum ersten Mal habe ich auf diese Weise bei einem „Sind Sie sicher?“-Dialog die falsche Antwort gewählt. Doch wie bereits erwähnt: die beigefügte Software lässt einem die Wahl, welche Gesten das Touchpad in Aktionen umsetzen soll. Ich habe fast alle Funktionen abgeschaltet und bin nun zufrieden.

Soundkarte & Lautsprecher
IDT ist der Hersteller der Soundlösung für das Notebook und mir in diesen Gefilden damit ziemlich unbekannt. Das ist aber kein Grund zur Kritik, da dieser seine Aufgabe gut erledigt. Das hört man leider nur an extern angeschlossenen Boxensystemen oder Kopfhörern, da die Notebook-Lautsprecher standesgemäß keinen Klanggenuss bieten.
Die dazugehörige Software bietet grundlegende Einstellmöglichkeiten, wie etwa einen Equalizer (bei dem man es aber nicht übertreiben sollte) oder Bass-Routing. Der Anschluss eines Boxensystems, Kopfhörers oder eines Mikrofon- bzw. Line-In-Gerätes wird automatisch erkannt und entsprechend darauf reagiert (indem etwa die Notebook-Lautsprecher stumm geschaltet werden).

Zwei kleine Wermutstropfen gibt es für mich aber doch zu nennen: Surround ist dem Notebook unbekannt, eine 5.1-Konfiguration kann man also nur mit Stereo befeuern. Und: der Audioausgang ist zwar gut geeignet um Kopfhörer daran zu betreiben, beim Anschluss eines Boxensystems stört der Kabelsalat aber, der sich dann vor dem Notebook aufbaut. Hier wäre evtl. ein weiterer (rückwärtiger) Audioausgang nützlich gewesen. Aber für das Geld kann man wohl nicht alles haben.

Akku, Laufzeit & Stromverbrauch
Ich habe mal ein paar Messungen angestellt, um die Laufzeit des Notebooks mit dem schwachen 4-Zellen-Akku im „Außeneinsatz“ besser einschätzen zu können. WLAN war bei den Tests immer ausgeschalten, da ich keinen WLAN-Router habe.

Verbrauch:

  • Idle, volle Display-Helligkeit, keine Aktionen:
    19,5 Watt
  • Idle, geringste Display-Helligkeit, keine Aktionen:
    13,5 Watt
  • Idle, geringste Display-Helligkeit, Soundwiedergabe:
    15,5 Watt
  • Load, volle Display-Helligkeit, Prime95 (64 Bit):
    44 Watt
  • Load, geringste Display-Helligkeit, Prime95 (64 Bit):
    38 Watt
  • Load, geringste Display-Helligkeit, 720p-Film:
    25 Watt
  • Load, volle Display-Helligkeit, 720p-Film:
    30 Watt
  • Idle, Display aus (geschlossen), keine Aktionen:
    10,5 Watt
  • Load, Display aus (geschlossen), Prime95 (64 Bit):
    35 Watt
  • Energiespar-Modus:
    <1 Watt
Die Werte sollten nur als Anhaltspunkt verwendet werden, da aufgrund des insgesamt niedrigen Verbrauchs bereits kleine Messungsungenauigkeiten oder Fehler (etwa Netzteil-Effizienz) prozentual größere Auswirkungen haben.

Akku & Laufzeit (24 Wh Modell):

  • Idle, Display aus (geschlossen):
    2h 50m
  • Idle, geringste Display-Helligkeit:
    2h 15m
  • Idle, volle Display-Helligkeit:
    1h 35m
  • Load, geringste Display-Helligkeit, Prime95 (64 Bit):
    0h 55m
  • Load, volle Display-Helligkeit, Prime95 (64 Bit):
    0h 50m
  • Szenario Office/Internet, geringste Display-Helligkeit:
    1h 40m
  • Szenario „Gaming“, geringste Display-Helligkeit:
    Patrizier 2 Gold: 1h 40m
    NfS Most Wanted: 1h 05m
    Flight Simulator X: ~ 1h, stark schwankend
  • Energiesparmodus:
    ~ 32h
  • Aufladung 0-95%:
    1h 30m
  • Aufladung 0-100%:
    2h 0m
Der verwendete Akku war zum Zeitpunkt des Tests rund 2 Wochen alt und hatte bereits mehrere Lade-/Entladezyklen hinter sich.

Temperatur, Vibrationen & Lautstärke
Bei 24°C Zimmertemperatur erreicht der Dual-Core im Idle zwischen 38 und 40 °C. Unter Volllast steigt die Kern-Temperatur auf bis zu 66 °C. Das geht in meinen Augen völlig in Ordnung. Wesentliche Erhöhungen erlaubt der mit zunehmender Temperatur in Stufen schneller drehende Lüfter nicht. Die Lautstärke des Notebooks ist in diesem Moment nicht mehr angenehm, allerdings gibt es Billig-Desktop-Rechner, die im Leerlauf lauter sind. Direkt nach dem Ende des Last-Szenarios dreht der Lüfter wieder eine Nummer ruhiger, um sich schließlich nach wenigen Minuten auf ein harmonisches Hintergrunddasein zu besinnen und nicht weiter aufzufallen. Erst in diesem Moment nimmt man auch das leichte Laufgeräusch der Festplatte war. Völlig „silent“ ist das Gerät damit nicht, aber auch nachts lässt sich mit eingeschaltetem Notebook gut schlafen – ein ausgesprochen gutes Zeugnis von jemandem, den sonst schon die Fliegen im Nachbarzimmer stören. Die Festplattentemperatur liegt im Bereich von 42 bis 45 °C.

Die Vibrationen, die von dem Inspiron 1545 ausgehen, sind sehr gering. Weder die Festplatte noch das DVD+/-RW-Laufwerk bringen den Laptop oder dessen Unterlage zum Erzittern. Viel größere Vibrationen gehen da von dem Schreiben auf der Tastatur aus, wobei auch diese völlig unbedenklich sind.

BIOS
Ich habe noch nie die beschnittenen BIOS-Versionen von Fertig-PCs oder Notebooks gemocht – denn alles was über Kinderkram wie Bootreihenfolge und Co. hinausgeht, ist dort meistens nicht vorhanden. So auch beim Dell, wenn gleich das Menü im ersten Blick als umfänglich bezeichnet werden kann. Das BIOS ist zwar mit einer grafischen Oberfläche und Maus-Unterstützung versehen, doch das ist so ziemlich das einzige Feature. Natürlich ist dies eine Absicherung seitens Dell, damit niemand Unsinn anstellt – aber jeder Pro-User fühlt sich mal deutlich auf den Schlips getreten, wenn er mit Einstellungen leben muss, die er nicht für Optimal hält oder dass man manch Einstellung nicht noch ein wenig tunen kann.

Für eine Übersicht der meisten BIOS-Einstellmöglichkeiten, hab ich die Screens mal in einer RAR-Datei zusammengefasst:

Anhang anzeigen Inspiron 1545 BIOS Pics.rar

Windows 7 Upgrade
Mit ein Grund für die Kaufentscheidung war das von Dell angepriesene kostenlose Upgrade auf Windows 7. Nachdem mein Gerät geliefert wurde, habe ich auch direkt probiert mich mit meinem Service-Tag (Gerätekennzeichung von Dell) auf deren Windows-7-Upgrade-Website zu registrieren. Ging nicht. Mein System sei nicht berechtigt. Das habe ich dann die folgenden Tage mehrmals versucht, aber nie wollte es klappen. Schließlich ging auch dieses Problem an den Support. Die erste Mail darauf war schon geradezu Witzhaft nutzlos. Ich solle mich bei solchen Problemen doch an den Support wenden, oder für weitere Fragen zum W7-Upgrade deren Website nutzen. Ich weiß zwar nicht, was die Herren dachten, wo sie sich befänden, als sie mein Support-Request gelesen haben, aber nach einer zweiten Mail meinerseits und ein paar Tagen Geduld kam schließlich die Antwort: mein System wäre manuell nachgetragen worden, eine Registrierung sollte jetzt klappen. Und das tat sie auch. Noch mal Glück gehabt.

Das Update war schließlich am 3. November verfügbar. Ich habe es noch am selben Tag bestellt, das kostete mich geschlagene 20 Euro Bearbeitungsgebühr/Versand (es ist kostenlos innerhalb der USA). Die Versandbestätigung erhielt ich am 10. November. Bereits 3 Tage später hielt ich es in Händen, obwohl sein Weg nicht gerade der kürzeste war: von der Los Angeles Metropolitan Area nach Louisville, von dort nach New York, dann nach Stansted (GB) und schließlich über Köln, Herne, Nürnberg und Löbischau zu seinem Zielort.
In dem gepolsterten Umschlag befanden sich 2 DVDs: eine von Dell zur Vor- und Nachbereitung des Systems und die Win 7 HP-Upgrade DVD. Auch gab es noch ein mehrsprachiges Heftchen mit knapp gehaltener Installationsanweisung.

Ich habe ein vollständiges Backup der 320 GB-Festplatte gemacht und schließlich das Update durchgeführt. Dazu sollte zuerst die Dell-DVD eingelegt werden, diese prüft auf Kompatibilität der Dell-Treiber und Anwendungen. Es deinstalliert dabei nicht mit Windows 7 kompatible Software, um das Upgrade nicht zu gefährden, und installiert diese nach Abschluss des Upgrades in einer mit Windows 7 kompatiblen Version neu. Nachdem die Dell-DVD relativ zügig ihren Dienst verrichtete forderte sie zum Einlegen der Windows 7-Upgrade-DVD auf. Dies tat ich dann auch. Fortan lief ein normales Windows-Upgrade, das geschlagene 4 Stunden und 30 Minuten dauerte. Größer Zeitfresser lag hierbei beim zusammentragen und anschließendem Wiederherstellen aller Dateien und Einstellungen, da das Windows 7-Upgrade auch die Festplatte neu partitioniert. In meinem Fall hat es die Recovery-Partition an den Festplattenanfang geschoben, die knapp 300 GB fassende Datenpartition musste also nach hinten weichen - und das dauert eben. Anschließend lief wieder der Dell-Assistent und installierte neue Treiber und Software.

Ich war angenehm überrascht von der Problemlosigkeit, mit der das Upgrade schließlich über den Tisch gelaufen ist. Selbst nach mehreren Tagen im Betrieb fällt mir nichts auf, das nach dem Upgrade nicht mehr ginge - selbst die Programme, die als mit bekannten Problemen behaftet gelistet waren, laufen anstandslos. Stattdessen kann ich mich über einige sinnvolle Neuerungen von Windows 7 freuen. Ich bin zuversichtlich, schon in wenigen Tagen mein Pre-Win7-Backup löschen zu können.

Dies & Das
Ein paar Kleinigkeiten, die mir aufgefallen sind:

  • Der Laptopdeckel besitzt keine Arretierung. Dem geschlossenen Laptop steht lediglich eine Feder im Scharnier gegenüber, die den Deckel auf den Laptop presst. Dreht man den Laptop um und fasst ihn dabei nur am Gehäuse und nicht am Deckel an, löst sich dieser wieder selbstständig und klappt bis zu einem gewissen Grad auf.
  • Die USB-Anschlüsse scheinen über ein relativ schwaches Backplane angebunden zu sein oder anderweitig vom Chipsatz ausgebremst zu werden. Während eine Datenübertragung von einer USB-Festplatte auf die interne Festplatte alleine mit voller Geschwindigkeit (~30 MB/s) von statten geht, bricht sie beim hinzu schalten einer USB-TV-Lösung direkt auf die Hälfte ein – ohne dass die CPU überfordert wäre.
  • Der 4-Zellen-Akku ist Standard bei dem Notebook. Zur Wahl hätte es noch ein 6-Zellen-Modell sowie eines mit 9 Zellen gegeben. Die Aufpreise bei der Konfiguration des Notebooks waren mit ca. 40 respektive ca. 80 Euro allerdings größer, als wenn man sich die Akkus im Dell-Shop kaufen würde. Dort kosten die Akkus nur 20 bzw. 40 Euro mehr als das 4-Zellen-Modell. Findige Geister könnten das als eine Form der Abzocke betrachten.
  • Der integrierte Card-Reader unterstützt auch SDHC-Karten, was ich eine Erwähnung Wert fand.
  • HD-Filme sind begrenzt möglich. Mangels eines BluRay-Laufwerks musste ich bereits entschlüsselte und damit weniger rechenaufwendige 720p- und 1080i/p-Demovideos nutzen. 720p sowie 1080i waren dabei flüssig möglich, wobei die Datenrate einer „echten“ BluRay-Disk das System letztlich doch in die Knie zwingen würde. 1080p war auch verschlüsselungsfrei nicht flüssig möglich.
  • Der Nutzer hat die Wahl, ob der die Funktions- oder die Sondertasten (Multimedia, Bildschirmhelligkeit etc.) als Standard-Belegung auf der Tastatur wünscht. Die jeweils andere Option muss dann über die Fn-Taste realisiert werden.
  • Die Festplattenleistung ist relativ gering. Sequentiell erreicht die Platte nur ganz zu Beginn die 60 MB/s-Marke, aber die hohen Zugriffszeiten machen parallelen Festplattenzugriffen schnell den gar aus. Es gibt übrigens auch keine HDD-Led – stören tut es mich allerdings nicht.
  • Eine CAPSLOCK-Led gibt es genauso wenig. Stattdessen wird beim betätigen der Taste eine entsprechende Information auf dem Display anzeigt.
 
Zuletzt bearbeitet: (Win 7 Upgrade-Nachtrag)
Schönes Review.

edit:
Was mich interessiert.
Als du dich entschieden hast die Tastatur auf eigene Gefahr zu wechseln. Verliert man dann die ganze Garantie?
oder nur eine Teilgarantie ?
Bilder zum Tausch wären auch schön gewesen, aber daran hast du sicher in dem Moment nicht gedacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also mit der Garantie ist es wohl so, dass sie auch nach dem Tausch noch vollständig erhalten ist - aber hätte ich während des Einbaus was kaputt gemacht, hätte ich dafür zahlen müssen da der Umbau ja nicht von einem zertifizierten Servicetechniker etc. durchgeführt wurde.

Und Bilder vom Einbau... ja... hätte man machen können :D

Hätte jetzt aber zu viel Angst nochmal das Gerät aufzuschrauben, da gabs ein paar Bauteile die das vermutlich nicht noch ein zweites mal überstehen würden ;)
 
Schönes Review. Kann da auch einiges zu schreiben ;):
Ich hatte das Notebook für meine Mutter bestellt, jedoch mit einem Pentium DualCore T4200 aber mit nur 160 GB Festplatte zum selben Preis.
Der Pentium DualCore verfügt über Stromsparfunktionen und hat 200 MHz mehr als dein Celeron. Des weiteren war die Fläche mit der Tastatur das Notebook meiner Mutter Silber anstatt schwarz.
Die kleinere Festplatte ist übrigens genauso schnell wie deine.
Zu den Akkulaufzeiten kann ich nichts sagen, wurde bisher so gut wie nur über Netzstrom betrieben.
Meine Meinung zu den Lautsprechern: Was soll man erwarten von Notebook-Lautsprechern? Der Klang ist nicht schlecht, aber auch nicht sehr gut. Der Ton ist in meinen Ohren etwas zu hoch.
Von der GPU hab ich übrigens auch nichts erwartet, aber die ist sogar noch schlechter als ich gedacht hatte...
Ansonsten würde ich noch gerne was zur Verarbeitung sagen. Das Notebook ist in meinen Augen für seinen Preis sehr gut verarbeitet und besteht auch stabilen Kunststoff. Nach einem Drücktest entlang des Notebooks ( ;) ) gab nur die linke Handauflage etwas nach und knarzte etwas. Das Notebook macht für mich daher einen robusten (wenn man das bei Notebooks so nennen darf) Eindruck.

Zu DELL selber: Der Versand exakt pünktlich, die Versanddauer betrug 2 1/2 Wochen, was sehr lange und ärgerlich war. Zudem sind die Versandkosten von 29€ in meinen Augen ziemlich hoch. Das Windows 7 Upgrade funktioniert bei dem Notebook meiner Mutter auch nicht, werde morgen auch am DELL Support schreiben müssen.
 
Hi Tommy,

warum gibt´s denn hier keine Kommentare?
Aber ich hab´s ja auch erst über die Startseite gefunden.

Wie sieht´s denn nach zwei Monaten aus? Bist du noch zufrieden mit dem Dell?
Schön geschrieben auch das Ganze!

Und zum Celeron M nur soviel - ich hatte mal einen, den ich gegen einen Dothan getauscht habe, weil er eben endlahm und ein Stromfresser war. Hab beim Umbau ganz schön geschwitzt, aber was soll´s. :)

Gruß
Hypo.

P.S. Hast du ne Ahnung ob & wann der Journal-Thread wieder aufgemacht wird?
 
Heyho,
hab auch erst durch deinen Hinweis festgestellt, dass das Ding nu auf der Startseite klebt ;)

Tjoar nach 2 Monaten kann ich folgendes sagen: bin nach wie vor zufrieden, wenngleich die fehlenden Stromspartechniken nach wie vor nicht so erfreuen. Da es aber nur ein Zweitgerät ist und auch für die Uni nicht taugt (zumindest mit dem Akku, der gerade mal eine Vorlesung hält), steckt dass Ding nun ohne Akku am Netzstrom und erledigt fleißig alle anfallenden "Langzeit"-Aufgaben, oder unterstützt meinen großen Rechner ab und an beim verteilten Arbeiten.

Die Lautstärke muss ich im Review evtl. neu bewerten, jetzt wo er schon ein wenig gebraucht (also staubig ^^) ist reichen schon ziemlich leichte Tasks aus um den Lüfter gerne mal einen Sprung machen zu lassen.

Das Windows 7 Upgrade habe ich gestern bestellt (ging nur mit Kreditkarte und kostet saftige 20€ Bearbeitungsgebühr+Steuern, in den USA ist es kostenfrei). Mal sehen wie es damit dann läuft.

PS: habe schon länger nicht mehr im Journal-Thread nachgesehen, da ich keine E-Mail-Benachrichtigung über Updates bekommen habe. Ist natürlich traurig was da so abgeht, hoffentlich tut sich da bald was.
 
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