Der hintere Gehäuselüfter klackert und es sind nur zwei Gehäuselüfter eingebaut

Bisschen basteln musst halt schon.
Die Lüfterkabel kannst mit Kabelbindern an Ösen oder am Mesh im Dach aus dem Weg binden.

Der Lüfter sollte hinten oben hin, überm/hintern CPU Kühler, nicht dass er kühle Luft die von der Front kommt weg saugt, bevor sie beim CPU Kühler ist. Ausserdem hilft das die Abluft der Grafikkarte aus dem System zu bekommen und kühlt den VRM des Boards besser.

Wenn alle Deckel rundum weg machst, sollten die Kabel leicht zu verfolgen sein, direkt am Netzteil wäre er immer mit Vollgas unterwegs, da ist nix mit regeln, das ist nicht optimal.

Auch das Netzteil freut sich über zusätzliche kühle Luft und muss seinen Lüfter nicht so schnell hochdrehen.
Oft sind im Netzteiltunnel auch noch SSDs oder Harddisks verbaut, auch die mögens kühl.
Und zum Teil ist der Tunnel unter der Grafikkarte auch perforiert und somit kann sich auch die GPU mehr kühle Luft ziehen.

In der Front müssen die Lüfter die frische Luft meist durch einen Staubfilter ziehen, dieser Wiederstand ist oft so hoch, dass trotz zusätzlicher Lüfter gar nicht mehr rein kommt als hinten raus geht.
Ausserdem hat ein Überdruck im Gehäuse den Vorteil, dass die Luft nur durch die Staubfilter rein kommt und durch jede Ritze raus kann. Umgekehrt mit Unterdruck, also mehr raus als rein, zieht es die Luft durch alle möglichen Ritzen nach und damit verstaubt die Hütte nur.

Die Schrauben sollen widerspenstig sein, diese haben fast immer selbstschneidende Gewinde und müssen sich zuerst ein Gewinde ins Lüftermaterial schneiden, beim zweiten, dritten mal reinschrauben geht es wie geschmiert.
 
Hey, danke für die ausfürliche Antwort und Erklärungen!!! Wieder was gelernt hehe!! :daumen:
Ich werde mir das ganze die Tage nochmal anschauen, wenn ich Zeit finde. Beim letzten Mal hatte ich aber glaub ich keine Staubfilter gesehen, als ich den vorderen Deckel abgemacht hatte... Ist das schlimm?? 😅

Der vordere Lüfter der noch drin ist erschien übrigens tatsächlich nicht im BIOS... Dann muss er wohl am Netzteil sein oder?? Den kann man dann gar nicht steuern?? Und falls ich dann insgesamt 5 Lüfter am laufen hab, muss ich dann einfach nur noch die Lüfterkurve einstellen?? Und für alle gleich?? Wenn ich da die ungefähren Richtwerte hätte, das wäre natürlich super... Weil ich das nicht so ganz einschätzen kann als Quasi-Lüfter-Newbie... :freaky:

Also 400-500 RPM im idle entsprechen ca. 3x % und und 800-900 RPM unter Last entsprechen 6x %?? Und die anderen Punkte muss man ja auch ungefähr eintragen oder?? Und die Temperaturen brauch man ja auch noch... Und die Temperaturquelle... Oder soll ich einfach die Silent - Einstellung nehmen für alle Lüfter?? 😅
:confused_alt:
 
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Die Front scheint tatsächlich keinen Staubfilter zu haben, vielleicht saugt er die Luft ja durch ein Gitter
des Frontdeckels? Weil unterm Netzteil und am Dach ist ein Staubfilter die sonst wenig Sinn machen würden.
Wenns keinen hat, wird wohl das Gehäuse etwas zustauben, musst es halt öfters mal aussaugen.

Wenn die vorhandenen Lüfter nur am Netzteil hängen und sonst nirgends bekommen sie die vollen 12V und
laufen Vollgas mit Steuern ist da nix.

Du hast dir ja die Arctic PST Lüfter bestellt oder? Da kannst die vorderen drei zusammen stecken und an einen PWM Anschluss ans Board hängen und zusammen per PWM über eine Lüfterkurve regeln
und genauso mit den hinteren zwei über einen zweiten Anschluss.
So als Richtwert würd ich sagen im Idle gehst auf 450-600 RPM für alle 5 und unter Gamelast so Richtung 800-1100 RPM. Das hängt von deinen Temperaturen ab und wie leise du es haben willst.
Die Prozentwerte bei den ARGB P12er kann ich dir dafür nicht nennen, aber sind schnell ausgetüftelt. Einfach rumprobieren du siehst ja welcher Prozentwert in welcher Drehzahl resultiert.

Als Temperaturquelle würd ich die Systemtemperatur oder die Temperatur des PCIe Slots nehmen falls es sowas gibt. Und auch das kommt drauf an wie gut das alles in deinem Gehäuse funktioniert.
Im einen Gehäuse hast im Idle Systemtemps von so 28-30 Grad und unter Gamelast werdens denn halt 35-40.
Im Anderen Gehäuse hast im Idle schon 35-37 Grad und mit Gamelast werdens denn 45-50.
Das muss man sich alles erst anschauen, da hilft HWINFO weiter um alle Sensoren auszulesen und aufzuzeichnen.
Aber das ist alles kein Hexenwerk und wenns einmal eingestellt ist, freut man sich über gute Temps und
einem niedrigen Geräuschpegel.
 
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Ne, da ist auch kein Gitter im Frondtdeckel... da ist halt nur dieser Schlitz quasi, wo der LED-Streifen vorne dran ist.... Ja klar, da kann man wohl nichts machen und es muss hin und wieder durchgesaugt werden...

Alles klar dann weiss ich Bescheid...

Jop, hab die Arctic F12er genommen... Jop genauso wird das gemacht.... Ok, also dann hab ich den oberen und den unteren Wert und mach einfach dazwischen eine Linie als restliche Lüfterkurve quasi?? Die Silent-Eintellung ist nicht zu empfehlen?? Besser manuell die Lüfterkurve einstellen oder??

Ok oder ich teste es einfach aus, passieren kann ja nicht groß was passieren es sei denn man lässt die Lüfter gar nicht oder zu langsam laufen... Also mit den Richtwerten weiss ich ja quasi Bescheid und den Rest werde ich wie du meintest wohl auch relativ leicht selbst austüfteln können... :hammer_alt: :schluck:
 
dieEXE schrieb:
Besser manuell die Lüfterkurve einstellen oder??
Jupp. Ist auch gar nicht so kompliziert. Ich gehe so vor:

Als Temperaturreferenz nehme ich meist die CPU-Temperatur. Ganz einfach weil das ein Wert ist, der immer zur Verfügung steht. So Sachen wie Sys-Temp oder PCIe-Slot 1-Temp sind cool, werden aber nur von sehr wenigen Mainboards geliefert. GPU-Temp ist eigentlich der ideale Wert. Aber den liefert meines Wissens nach gar kein Mainboard. Da ich meistens versuche die Lüfter über das BIOS zu regeln, bleibt mir oft nur CPU-Temp als Quelle. Ist aber letztendlich nicht tragisch, weil die ja letztendlich auch durch die GPU beeinflusst wird. Heizt die GPU sehr stark, heizt sich die CPU (zumindest in klassischen Gehäusen) auch stärker auf.

Ich stelle die Lüfter zuerst auf eine fixe Drehzahl ein, die ich gerade so nicht mehr hören kann. Bei 120 mm-Lüftern sind das für mich je nach Einbauposition und Lüfter irgendwas zwischen 600 und 800 rpm. Dann lasse ich Win laufen und erzeuge leichte Lasten. Dabei beobachte ich die Temperatur und schaue wie die sich so durchschnittlich verhält und wie hoch diese maximal wird. Kurze Spitzen, die kürzer als 1-2 s sind, kannst du ignorieren.

Damit hast du die ersten beiden Punkte festgelegt. Drehzahl 1 liegt also ab der niedrigsten Temperatur an und wird gehalten bis ein paar Grad über der maximalen Temperatur, die du unter leichter Last erreichst (ich würde mal ca. +5 ° machen) . Wichtig ist ein paar Grad als Puffer drin zu haben, damit die Drehzahlen auch an heißen Tagen gehalten werden und das System immer lautlos bleibt im Idle.

Als nächstes suche ich mir eine Drehzahl, die ich zwar hören kann, die mich aber noch nicht wirklich unangenehm stört. Hier würde ich mal zwischen 700 und 1000 rpm probieren. Dann wird eine ganze Weile gespielt und wieder beobachtet, wie sich die Temperaturen verhalten. Und wieder nehmen wir die "maximale Durchschnittstemperatur", runden ein bisschen auf (gerne kräftig, +10 ° dürfen es gerne sein) und schon haben wir den den dritten Punkt unserer Kurve.

Der letzte Punkt wird dann ganz dreist auf 100 % Drehzahl ab 95 ° C gesetzt. quasi als Sicherheit.

Die Kurve ist jetzt fertig.

Hast du nur drei Punkte zur Verfügung setzt du den ersten Punkt auf eine Drehzahl 100-200 rpm unter der Hörbarkeitsschwelle. Den zweiten Punkt setzt du auf die "grad noch angenehm-Drehzahl" beim spielen. Allerdings schiebst du die jetzt auf bis zu 90 °. Der letzte Punkt bleibt bei 100 % rpm bei 95 ° C.

Solltest du sogar fünf Punkte haben, kannst du diesen so legen, dass die "gerade noch angenehm-Drehzahl" ab einer bestimmten Temperatur anliegt und da gehalten wird. So eliminierst du Schwankungen im Lastbetrieb komplett.

Zu guter Letzt stellst du dann noch die Hysterese ein. Dieser Wert beschreibt, wie lange deine Lüfter warten, bis sie nach einem Temperaturanstieg die Drehzahl hoch oder runter regeln. Wird auch als step up time oder ähnlich bezeichnet. Hier habe ich persönlich gute Erfahrungen mit Werten von 1-3 s gemacht.
Die Hysterese ist sehr wichtig, weil die Lüftersteuerung damit kurze Temperaturspitzen ignoriert. Ohne Hysterese werden die Lüfter immer kurz scheinbar grundlos aufheulen. Das ist ziemlich nervig.

So. Und dann würde ich das ganze einfach eine Weile probieren und dabei immer ein Auge auf Temperaturen und Drehzahlen haben. So kriegst du schnell raus, wo du evtl. nochmal nachbessern musst.

Im Endeffekt hast du so recht schnell ein angenehm leises System.
 
Wow, vielen Dank für die sehr ausführlichen Erklärungen fürs Tüfteln!! Damit bin ich wohl dann auf jeden Fall bestens gerüstet, denke ich!! :daumen:

So sollte ich es easy schaffen... Für den unwahrscheinlich Fall, dass doch was sein sollte, melde ich mich nochmal...

Ansonsten danke ich euch allen jetzt schonmal für die super Hilfe!! Echt genial!! :daumen:
:schluck:
 
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CPU Temp nehm ich nicht gerne als Quelle für die Gehäuselüfter, weil sie eben aufdrehen können wenn es nur Spikes auf der CPU gibt und es das eigentlich gar nicht braucht.
Weil nicht jedes Board kann Hysterese, aber die Gehäuselüfter über die Systemtemp regeln kann eigentlich jedes.

Mal ein kleines Beispiel für meine Regelung, das sind hier nur 80mm Lüfter als Gehäuselüfter (sind also auch auf 1500 RPM noch leise, was mit 120mm Lüftern so nicht geht)
neben der Entlüftung durch das Netzteil oben und auf der CPU ist im Moment ein Freezer 34 mit 2x 120mm Lüftern. Das System ist im Idle unhörbar und unter Gamelast extrem leise.

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Diese Einstellungen werden normal über Bios so gesetzt, sind aber natürlich im Windows über das Asrock Tool besser zu zeigen. Und das ist noch ein Ryzen 2000er, die werden nich so heiss, darum dreh ich den CPU Kühler bei 83 Grad schon voll auf.
 
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modena.ch schrieb:
aber die Gehäuselüfter über die Systemtemp regeln kann eigentlich jedes.
Wobei da bei mir auf meinem MSI B450 Gaming Pro Carbon AC halt meist keinen großartig nennenswerten Temperaturveränderungen auftreten. Aber klar, ohne Hysterese ist CPU-Temp Mist.
 
Wenn die Systemtemp unter CPU+GPU Last nicht wirklich steigt, hast schon einen
sehr guten Flow im Gehäuse und es gibt keinen Grund weiter aufzudrehen. Nomal
steigt die zumindest im Bereich von 6-15 Grad.
 
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@modena.ch Danke dir auch für die Beispiele und Erklärungen!! :daumen:
Sind da 3 oder mehr Gehäuselüfter drin bei dir?? Also mit Y-Kabel oder so??
 
Bei dem habe vorne drei und hinten zwei. Da es noch ein altes Gehäuse ist
entlüftet das Netzteil dazu noch hinten oben. Die Lüfter vorn und hinten sind jeweils
mit einem Y-Kabel verbunden.

Wenn ich das Gehäuse wieder auf Wasserkühlung umbaue, entlüftet zusätzlich noch der Radiator im Dach.
 
Ahh okay alles klar... Hmm wenn ich dann auch die gleiche Anzahl Lüfter drin hätte, könnte ich die Lüfterkurve, zumindest von den prozentualen Werten, ungefähr übernehmen? Oder würde sich die Lüfterkurve wegen den kleineren Lüftern, die du ja meintest zu haben, groß unterscheiden??

Ahja hehe Wasserkühlung ist natürlich auch nicht schlecht... Teurer, aber auch besser... ;)
:p
 
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Kannst ja ausprobieren wie mit meinen % Werten klappt, aber das ist von Lüfter zu Lüfter unterschiedlich.

Die Werte der Noctua Lüfter in der Front, kann ich nicht für die Arctic Lüfter im Heck anwenden.
Und selbst die Noctualüfter in der Front haben leichte Unterschiede, die einen gehen bis ca 1900 und
das gleiche Modell darunter macht bei 1770 RPM schluss. Da ist dann natürlich auch nicht der gleiche
Prozentwert dieselbe Drehzahl.
Andere Ansteuerung und andere Drehzahlbereiche. Sind aber alles 80mm Lüfter.

Auch meine Systemtemps werden andere sein als deine ich liege da meist nur 4-5 Grad über Raumtemp
und selbst bei Gamlast werden es kaum 36-39 Grad. Das ist sehr wenig, liegt aber auch am grossen Tower.

Meine Drehzahlen würden dir auch nix bringen. Da unterscheiden sich 120mm Lüfter und 80mm Lüfter deutlich. Meine sind bei 1200 noch extrem leise, wo viele 120mm Lüfter schon laut werden können.

Das musst selbst probieren und die Lautstärke ist ja auch für jeden individuell.
Ich kann dir nur etwa Richtwerte geben.
Ich sag so 450-650 RPM im Idle und 700-950 unter Gamelast. Jeh nach Lüftertyp können sich die aber auch deutlich unterscheiden. Die Arctic F12 sind bei 1000 RPM schon etwas lauter, während die P12 bei 1250 RPM noch leise sind. Die F12er gehen aber auch nur bis 1300 RPM und die P12er bis 1800. Fördern aber etwa
dieselbe Menge Luft.
 
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Ok alles klar verstehe... Super, dann weiss ich Bescheid und hab auf jeden Fall die Richtwerte... Das ist ja kein Hexenwerk und das krieg ich dann schon hin denke ich... 😅

Ah wow das sind wohl recht gute Temperaturen... ;)

Ja klar, ist wohl alles relativ... Und wenn die Lüfter z.B. kleiner sind, sind sie auch leiser, aber schaufeln natürlich auch weniger Luft.. Also kommt am Ende wahrscheinlich dasselbe dabei raus oder?? Oder die schaufeln dann quasi mit mehr Druck so wie der Arctic P12 im Vergleich zum F12, was für gewisse Anwendungen von Vorteil sein kann??
 
Richtig ein 80mm Lüfter wird bei 1000 RPM weniger Luft fördern als der 92mm, dieser
weniger als der 120mm und dieser weniger als der 140mm.
Den 140er könnte man normalerweise bei 1000 aber bereits hören, den 120er nicht unbedingt, den 92er eher nicht und den 80mm schon gar nicht. Dafür ist der kleine Lüfter halt aber auch bei der Max Förderleistung sehr beschränkt. Auch richtig ist, dass der kleinere Lüfter meist bei derselben Drehzahl mehr Druck aufbauen kann.
Aber das kommt auch schwer auf das Design der Lüfterblätter an. Es gibt Lüfter für Druck und wieder Andere für Airflow. Wenn man keine Filtermatten oder enges Mesh oder enge seitliche Luftschlitze am Gehäuse oder den Gegendruck eines dichten Luftkühlers oder Radiators überwinden muss, braucht man keinen Druck.
Also Airflowlüfter sind normalerweise als Gehäuselüfter und auf Kühlkörpern mit grösseren Abständen der Lamellen eingesetzt und Drucklüfter für dichte Kühlkörper und Radiatoren.

Aber wenn das Gehäuse mitspielt braucht man auch nicht arg viel Flow oder Druck.
Oder halt mehre Lüfter. Wo bei nem modernen Gehäuse meist ein 120 oder 140mm Lüfter hinten raus geht,
sinds bei mir 2x 80er und ich könnte oben beim Netzteil noch einen 92mm montieren, den es aber nicht braucht. Das Netzteil entlüftet ja auch noch.

Du machst bei dir hinten oben raus nen Lüfter hin und bewirkst das Gleiche wie mein Netzteil.

Das sind eben verschiedene Konzepte aus verschiedenen Dekaden, die aber beide funktionieren.
 
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Schon interessant, wie so selbst die Luftkühlung fast schon eine eigene kleine Wissenschaft für sich ist. :p
 
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