Einstiegsgehalt Informatikkaufmann - Hungerlohn?

Interessant wäre zu wissen, als was man dich anstellen möchte, explizit als Informatikkaufmann bzw. ähnliches (Fachkraft usw.) oder als etwas anderes?

Wenn du als Informatikkaufmann eingestellt werden sollst, würde ich an deiner Stelle mit dem Arbeitgeber verhandeln.
Du kannst zumindest die Information, wann du vom "Einstiegsgehalt" auf ein normales Gehalt umsteigen würdest in Erfahrung bringen.

Grundsätzlich ist bei einer Anstellung als Informatikkaufmann mehr drin, außer dein Arbeitgeber ist ein "Sklaventreiber" oder um den Arbeitsmarkt in deiner Region steht es schlecht.
Die von dir genannten Eckdaten (1500€ Brutto, 25 Urlaubstage, kein Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie 40 Stunden Woche), sind bei einer Anstellung als Informatikkaufmann, mehr als dreist.
Erinnert an Ausbeutung, was heutzutage leider viel zu oft versucht wird, siehe Zeitarbeitskräfte...

Bei einer Anstellung als Informatikkaufmann würde ich, bei gleichbleibenden restlichen Randbedingungen min. 1900€ brutto (eher mehr) fordern.
Du kannst natürlich auch versuchen alle Eckdaten zu verändern, was grundsätzlich nicht verkehrt wäre.

Falls du als Informatikkaufmann angestellt werden sollst, dein Einstiegsgehalt nicht angehoben wird und keine Anpassung deines Gehaltes in einem annehmbaren Zeitraum (sechs bis zwölf Monate) in Aussicht gestellt bekommst, such dir so schnell wie möglich einen anderen Arbeitgeber.

Sollte man dich als "Aushilfskraft" oder sowas anstellen wollen, wirst du es mit Verhandlungen schwer haben.
 
Hungerlohn beschreibt es ganz gut. Für mich ist das Ausbeutung. Bevor ich irgendwo für 1500€ arbeite, würde ich lieber ein Studium nachlegen. Ohne wirds eh nicht so einfach, soviel Geld verdienen zu können, dass man nicht nur über die Runden kommt, sondern sich darüber hinaus auch mal was gönnen kann.
 
Zur Ausbeutung gehören immer zwei. Das Ganze ist bislang nur ein freches Angebot des Arbeitgebers, das man aber nicht annehmen muss.
Wäre es unter einem Zwang ausgesprochen (das könnte auch sein, das der TE nichts anderes in seiner Region oder mit seiner Ausbildung findet) wäre es Ausbeutung.
 
Jungs mal ehrlich, die meißten tun ja so als wenn ihr >sofort< nach der Ausbildung mit 2k und mehr angefangen habt! ...

Wir kennen weder seine weiteren Qualifikationen und die Tätigkeiten die er beschreibt klingen doch stark nach 'Hilfsarbeiter-Job'.
 
Auch wenn die Tätigkeiten die er macht relativ anspruchslos sind, so hat er doch 3 Jahre lang den Beruf erlernt (und in der Ausbildung hoffentlich noch etwas mehr gemacht und war auch in anderen Abteilungen) und hat somit schon deshalb ein Gehalt verdient was sich deutlich von einem Hilfsarbeiterjob abhebt.

Sonst hätte er nach dem Schulabschluss auch direkt irgendwo am Band anfangen können.
Morgens das Hirn in den Spind, ans Band und seine 8h runterreißen und abends das Hirn wieder mitnehmen bevors heim geht. Das kann jeder Neandertaler.
Da hätte er aber von Anfang an ein Gehalt und keine (verglichen damit) kümmerliche Ausbildungsvergütung bekommen.
Der Sinn einer Ausbildung ist doch das man was lernt und nach der Ausbildung, mit seinem Wissen auch mehr verdient.
 
Kappoggo schrieb:
Auch wenn die Tätigkeiten die er macht relativ anspruchslos sind, so hat er doch 3 Jahre lang den Beruf erlernt (und in der Ausbildung hoffentlich noch etwas mehr gemacht und war auch in anderen Abteilungen) und hat somit schon deshalb ein Gehalt verdient was sich deutlich von einem Hilfsarbeiterjob abhebt.
[....]
Der Sinn einer Ausbildung ist doch das man was lernt und nach der Ausbildung, mit seinem Wissen auch mehr verdient.

Soweit gebe ich dir Recht, aber dann muss man auch eine Stelle entsprechend seiner Ausbildung annehmen - und nicht das machen was der TE im ersten Post beschrieben hat.
 
Soweit gebe ich dir Recht, aber dann muss man auch eine Stelle entsprechend seiner Ausbildung annehmen - und nicht das machen was der TE im ersten Post beschrieben hat.

lol, das ist doch leider das was ihm die firma angeboten hat , und da er dort gelert hat bzw auslernt sollte man davon ausgehen können das die ihn als solchen auch anstellen was er gelernt hat!!

ich denke hier wird versucht n weiteren billiglöhner zu gewinnen, so nach dem motto " der depp kann froh sein das wir in weiterbeschäftigen"
aber in einigen branchen wo händeringend leute gesucht werden braucht man sich sowas gar nicht gefallen lassen


mein tipp versuchen am besten mit beispielen die dem echten lohn entsprechen mehr rauszuleiern und wenn das nicht fruchtet das evtl nur zur überbrückung annehmen und was besseres suchen


hast schonmal mit deinen mitlehrlingen aus anderen betrieben gesprochen? haben die auch so miese angebote bekommen? falls es da besser ist kannst dich ja gleich da bewerben!
 
damn80 schrieb:
lol, das ist doch leider das was ihm die firma angeboten hat , und da er dort gelert hat bzw auslernt sollte man davon ausgehen können das die ihn als solchen auch anstellen was er gelernt hat!!...

Das Problem wird eher sein das die Firma keinen Bedarf an einem Informatikkaufmann hat, sondern nur einen Supportler und kleinen Admin benötigt. Und die logische Reaktion der Firma ist, denjenigen anszusprechen der im Hause ist und der sich bereits auskennt. Die logische Konsequenz der Firma ist es aber auch dem Supportler nur das zu bezahlen was die Tätigkeit im eigenen Hause wert ist.

Hier sehe ich tatsächlich den Fall von "überqualifiziert", nur das die Firma den TE nicht damit wegschickt, sondern tatsächlich einstellen würde.

Der TE kann sich fügen und beugen und eine unterqualifizierte und unterbezahlte Anstellung annehmen oder die Firma wechseln. Aber keiner Seite kann man wirklich Vorwürfe machen, die Firma will ja nur einen kleinen Admin und Laufburschen und hat zufälig einen IT-Kaufmann an der Hand - und an dem obliegt es sich zu entscheiden.
 
theblade schrieb:
Jungs mal ehrlich, die meißten tun ja so als wenn ihr >sofort< nach der Ausbildung mit 2k und mehr angefangen habt! ...

Wir kennen weder seine weiteren Qualifikationen und die Tätigkeiten die er beschreibt klingen doch stark nach 'Hilfsarbeiter-Job'.

http://berufenet.arbeitsagentur.de/...ge&_pgnt_pn=0&_pgnt_id=resultShort&status=T07

Wenn man unter Gebäudereiniger-Niveau liegt, dann würde ich mir Gedanken machen.

Eine Ausbildung zum Informatikkaufmann ist mit Sicherheit hochwertiger, als keine Ausbildung und dann ein Job als Reiniger, welcher Art auch immer.

Mal davon abgesehen, dass 1500€ = ca. 1000€ Nettolohn absolut gar nichts ist. Zieh davon noch Miete, Nebenkosten, Unterhaltungskosten fürs Auto, Lebensmittel ab. Das wird knapp.
An Sachen wie Urlaub oder neue Technik für sich selbst oder Gründung einer Familie muss man nicht denken, außer die Freundin verdient gut.

Wie gesagt, ich würde mich Weiterbilden. Ein Studium eignet sich dafür ganz gut.
 
Eine Ausbildung zum Informatikkaufmann ist mit Sicherheit hochwertiger, als keine Ausbildung und dann ein Job als Reiniger, welcher Art auch immer.
Und auch der Bergmann oder Maurer verdient wesentliche mehr. Wer bestimmt ob die Ausbildung höherwertiger ist, du?
Grund warum man in den Berufen mehr verdient, ist die höhere körperliche Belastung und Gefahrenpotential . Davor haben viele Konsolen und Tastaturjunkie eh eine Allergie.
Auf der anderen Seite sind die Weiterbildungsmöglichkeiten bescheidener.
Interessant ist ja wie die Prioritäten gesetzt werden: Miete, Nebenkosten, Auto!, Lebensmittel, Urlaub!!, neue Technik!!!
Ach ja, irgendwann wird auch noch an die Familiengründung gedacht.
 
Einen Tipp für den Lebensweg hätte ich noch an den TE: kündige!

Es ist wirklich ein sau-gutes Gefühl einen Job von sich aus zu kündigen und sich zu sagen "es gibt Besseres mit mehr Geld" oder "ohne mich, ich werde für mich selbst entscheiden".
Wer nie selbst gekündigt hat (und evtl nur immer gekündigt wurde) wird IMO nie das Selbstbewusstsein und die Selbstverantwortung aufbauen die einem auf dem eigenen Weg voranbringt. Auch mal "nein" sagen, das hilft für den späteren Berufs- und Lebensweg und tut echt gut.

phil. schrieb:
...Interessant ist ja wie die Prioritäten gesetzt werden: ...
Ich hätte aus der Reihenfolge der Auflistung jetzt nicht auf die Priorität geschlossen.
 
hmm also der te hat nie gesagt das er als was anderes angestellt werden soll, er sprach nur von den tätigkeiten die er hat/hatte
 
damn80 schrieb:
... das er als was anderes angestellt werden soll, er sprach nur von den tätigkeiten die er hat/hatte

Niemand wird als "Informatikkaufmann" angestellt, das ist lediglich die Berufsbezeichnung der IHK für den Ausbildungsberuf. Bequemer Weise wird das mit in den Arbeitsvertrag aufgenommen, als Ersatz für die Stellenbezeichnung.

Die Tätigkeiten können später immer frei zugewiesen werden, in nahezu jedem Arbeitsvertrag steht drin, das dem Arbeitnehmer auch andere Aufgaben zugewiesen werden können. Von daher ist die Tätigkeit wichtiger als der Arbeitsstellentitel.

Und wenn die Tätigkeiten einfach nicht dem eigenen Wunsche entsprechen kann er als was auch immer angestellt sein.
 
phil. schrieb:
Und auch der Bergmann oder Maurer verdient wesentliche mehr. Wer bestimmt ob die Ausbildung höherwertiger ist, du?
Grund warum man in den Berufen mehr verdient, ist die höhere körperliche Belastung und Gefahrenpotential . Davor haben viele Konsolen und Tastaturjunkie eh eine Allergie.
Bergmänner/Maurer mit Fensterputzern zu vergleichen ist ein Apfel Birne Vergleich ;)
Neben der deutlich höheren, körperlichen Belastung der beiden erst genannten Berufe müssen sie auch über deutlich mehr "Fachwissen" verfügen, als ein Fensterputzer oder Gebäudereiniger.

Zu den Prioritäten:
Die Reihenfolge der Aufzählung ist nicht gleichzusetzen mit meinen Prioritäten.

Aber sind Miete, Nebenkosten, Lebensmittel und Auto (wenn man drauf angewiesen ist) Sachen, die auf jeden Fall zu zahlen sind.
Danach muss man schauen, was übrig bleibt und was machen damit macht. Der eine sagt sich: Keine Gründung einer Familie. Ich verdiene so wenig, dass ich glücklich darüber bin, wenn mal was für mich übrig bleibt. Der andere gründet eine Familie und nimmt das Risiko eines finanziellen Ruins in Kauf, wenn die Freundin nichts verdient.
 
GiGaKoPi schrieb:
... Der eine sagt sich: Keine Gründung einer Familie. Ich verdiene so wenig, dass ich glücklich darüber bin, wenn mal was für mich übrig bleibt. Der andere gründet eine Familie und nimmt das Risiko eines finanziellen Ruins in Kauf, wenn die Freundin nichts verdient.

Man muss fairer Weise für Deutschland sagen, dass man sich in diesem Land nicht finanziell ruiniert wenn man eine Familie gründet. Es gibt genug Stütze und im schlimmsten Fall Hartz IV, das ist aber kein Ruin, man lebt nur nicht in der finanzielle Mitte oder im Überfluss, aber ruiniert ist noch was anderes. Aber das ist mal OT ;)
 
Ruin ist etwas stark formuliert, das stimmt wohl schon :p

Wer eine kaufmännische Ausbildung absolviert hat, der sollte aber in der Lage sein, eine Familie gründen zu können, ohne auf staatliche Unterstützung (Kindergeld mal außen vorgelassen) angewiesen zu sein.
Das ist meine Meinung.

Wenn ich in meinem Bekanntenumkreis sehe, was manche Kaufleute oder Steuerfachleute nach ihrer Ausbildung verdienen sollen, dann ist das absolut lächerlich in Relation zu dem, was an Fachwissen in Ausbildung und Berufsschule vermittelt und verlangt wird.
 
Das Problem im kaufmännischen Bereich ist einfach das die Stellen überlaufen sind. Es gibt zuviele (Realschüler, Abiturienten, Studienabbrecher), also Schlichtweg zuviele die in den Bereich wollen. Und das drückt dann natürlich die Löhne.
Also an Kaufleuten wird es in Deutschland sicherlich nicht so schnell einen Mangel geben. ;)
 
Bergmänner/Maurer mit Fensterputzern zu vergleichen ist ein Apfel Birne Vergleich
Aber IT-Kaufleute mit Fensterputzer nicht?


Ich verdiene so wenig, dass ich glücklich darüber bin, wenn mal was für mich übrig bleibt.
Ich möchte keine Verurteilen, ein Kind "kostet" halt ca. 550€ im Monat. Auf der anderen Seite trifft man auch ein soziale Verantwortung. Nur wird dieses auch gerne als Ausrede für den persönlichen Vorteil genommen.
Aber das ist ein anderes Thema.
 
Also ich finde 1500€ Brutto als Einstiegsgehalt nach der Ausbildung ok. Wenn man noch daheim wohnt, hat man schonmal die ganzen Ausgaben gespart....da kommt man locker hin.
Ich hatte zu Beginn der Ausbildung auch 1550€ Brutto, besser als Hartzer oder Arbeitslos zu sein isses allemal!
Man kann sich ja immernoch umschauen und wenn man was andere findet, kündigt man eben oder verhandelt dann mit seinem Chef!
 
Also den AG möchte ich gerne kennenlernen, dem man mit "Wert von Arbeit und Ausbildung, achja und Familie ist teuer" eine Lohnerhöhung abkneifen kann.
Ich kenn den AG vom TE zwar nicht, aber vermute mal ohne Erpressung, sprich Kündigung weil bessere Stelle gefunden, wird da rein garnichts laufen.
 

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