Erfahrungen mit der Bundeswehr als Arbeitgeber

Erfahrungen mit der Bundeswehr als Arbeitgeber

  • Habe gute Erfahrungen gemacht

    Stimmen: 9 64,3%
  • Meine Erfahrungen waren eher Negativ

    Stimmen: 5 35,7%

  • Umfrageteilnehmer
    14
Vllt noch ein letzter Hinweis falls der Thread keine Satire ist:

Ich empfehle Härtefällen oft die Doku "Feldtagebuch" des SWR. Diese stammt aus Anfang der 00er Jahre und sollte "eigentlich" die Erfahrungen von Frauen in der damaligen AGA darstellen.

Bevor man sich dies anschaut muss man allerdings folgendes wissen:

  • Hauptfeldwebel F.hat mehrmals einige Grenzen überschritten, aber das war gerade in den Kampfeinheiten damals "normal". (ich habe meinen Dienst nur wenige Zeit danach gemacht)
  • Es waren damals andere (alte) Laufbahnen, so war die PG Nagel damals Uffz o.P im Truppendienst(damals gab es ncoh keine Trennung) Und HG (w) m. wurde mit höherem DG eingestellt, aufgrund eines Berufs
-Dienstaufsicht durch den Chef oder höhere Stellen fand während der Dreharbeiten kaum statt
  • Der Presseoffizier war wohl oft nicht zugegen sodaß relativ viel durchging.
  • Es gibt keinen Grundwehrdienst mehr, sodaß einige Argumente heute ungültig sind.
  • Ebenso stand damals ein UA nach knapp 12 Monaten selbst als AGA Ausbilder vor der Kompanie, udn das haben viele U o.P jahrelang gemacht, da entsteht dann auch spezielles Personal.
  • Die Bw war damals noch nicht die "Einsatzarmee" von heute so war die AGA noch am KK orientiert.

Was bleibt ist eine interessante relativ ungefilterte Doku über eine recht "harte" AGA bei der Bundeswehr, da ganze fand in Stetten am Kalten Markt im Winterquartal statt. "Recht" viel härter konnte man es damals kaum noch haben.

Bezeichend ist vor allem die Haupterson Panzergrenadier (w) Nagel, die schon beim Eingangs-PFT versagt, ständig krank ist, aber bei der Auszahlung der Abschläge auf die Dienstbezüge wieder lachen kann, und in den letzten Szenen weinend vor dem Gebäude steht, weil sie wesendliche Teile der AGA wiederholen muss und ihre Karriere gefährdet sieht (was aber nie passiere). Bemerkenswert ist, aber das Sie nie von ihrem Widerrrufsrecht Gebrauch machte.
Man sieht aber an ihr das typische Verhalten von jungen SaZ die sich überfordert füllen. Die Demotivation zu Wochenbeginn und die Steigerung zum WE hin, ebenso das "Neukrank" sein bei wichtigen Ausbildungen ohne sich der Folgen bewusst sein.

Von den Frauen hat es lediglich eine wirklich durchgehalten.

Was einem die Doku bringt? Die Damen (es hätten auch genauso Männer sein können) ging relativ blauäugig, unsportlich zur Kampftruppe (das PzGrenbtl in Stetten galt schon damals als "hart), und da sieht man was eine AGA aus einen macht, es ist kalt, nass, dreckig, anstrengend und mit Gebrüll.
Die Damen natürlich falsch beraten und hätten nie zur Bw bzw. zur Kampftruppe gehen sollen, zumindest erst nach einiger Zeit. Aber Nagel hatte es auch besonders schwer. (meine Rekrutenprüfng fand nur knapp 2,5 jahre später in Stetten statt und wir jungen Soldatne hatten auch die Gelegenheit mit einigen Ausbildern von damals zu sprechen)


Und diese Doku würde ich dem TE empfehlen. Vieles wird heute nicht mehr so sein, aber man sieht was sein kann. Und jemand der zur möchte und behauptet nach dem Stil der Samurai und des Budo zu leben, der sollte das vor allem ansehen und sich fragen "Könnte ich PG (W) Nagel sein?, was würde ich machen"?
 
Ich kenne diese Doku und sie erinnerte mich sehr an meine eigene AGA 2005. Obwohl später "Falli" (aufgrund eigenen Versetzungsantrags während der AGA), fand diese komplett beim PzGrenBtl 52 in Rotenburg a.d.F. statt. Ich persönlich finde die in der Doku dargestellte AGA ähnlich hart wie meine eigene. Aber das war doch alles zu schaffen! Nichts Unmögliches wurde einem abverlangt, auch trotz manchem "Dummfick", den es gab, fand ansich grundsätzlich eine menschenwürdige Behandlung von allen Seiten statt. Und wer wirklich (!) nicht mehr konnte, wurde von Kameraden geschleppt oder von den Sanis versorgt. Die Wehwehchen und Gebrechen, die manche aber auch in meiner Einheit ständig hatten, darüber konnte ich als schmächter Lauch und Zockerkiddie, als der ich zum Bund gegangen bin, schon nur ungläubig staunen. Ich meine, ich hatte damals bei einer Körpergröße von 180 ein Gewicht von 65kg oder gar etwas weniger... an mir war wenig dran, ich hatte kaum nennenswerte Muskelmasse, aber war recht ausdauernd, relativ gesunde Ernährung aus dem Elternhaus und Nichtraucher, nur gemäßigter Alkoholgenuss. Vielleicht waren meine Voraussetzungen dahingehend ja gut. Letztlich bin ich der Ansicht, ich hatte eine gute AGA, wie sie imho heute eigentlich noch sein sollte. Ich bin überzeugt, durch sie habe ich viel für's Leben mitgenommen und bin dankbar.
 
Mit Motivation kannst du halt viel machen. Solange der Kopf nicht aufgibt, ist einiges drin. Aber soweit muss man erst mal sein.
Meine AGA fand ja nur relativ kurz nach Feldtagebuch statt und ich fand auch einiges wieder (und einige "Typen").
Es war zwar "nur" SKB und nur Logistik, aber dennoch hart genug für manche Möchtegernkommandoanwärter..

Wir hatten auch viel gemacht, Granatenwerfen, Bahn der SÜ usw. Und viele Ausbilder kamen von der Panzer oder Pioniertruppe.


Im Nachhinnein ist da auch viel gewesen, über das man sich beschweren hätte können, (Kollektivstrafen, unnötige Diensterschwerniss, Dienstverlängerung usw.)aber wenn ich zurückblicke war es einer der Highlights meiner Dienstzeit. Und ich weiß noch wie wir einen unserer Ausbilder regelrecht "gehasst" haben. Aber bei Licht betrachtet war seine Ausbildung eine der besten und er war wirklcih nur in der AGA so.

Und bei mir war noch vieles von der "Null Bock" Mentaliät einiger GWDLer geprägt, und die Ausbilder schafften es trotzdem uns zu motiveren und zussammenzuschweißen, zumindest die meisten.


Allerdings bin ich überzeugt davon, das hätten wir heute so ein Widerrrufsrecht ala sofort raus, das dann die Hälfte des Zuge nach 2 Tagen nicht mehr da gewesen wäre. Allerdings hatten wir damals GWD (also eh nicht möglich) und die SaZu mit Widerrruf hätten dann noch den Rest GWD ableisten müssen. Also biss man sich durch.

Ich denke, heute macht man dank Widerruf diese Erfahrung nicht mehr, weil man schon nach der ersten Nacht den Widerruf zieht und dann heimfährt.. (Und das ist leider schon Realität)
 
Daumen hoch für Stetten am kalten Arsch.
Ich hatte 2008 das vergnügen, wobei damals schon alles sehr verweichlicht war.
Wer keine Lust hatte meldete sich Neukrank.
Stress wurde bei uns vor allem mit Schlafentzug erzeugt.
4 Tage hintereinander nur ~5h sind schon hart.
 
Jetzt hat man ja wohl "garantieren" Schlaf und "Überstunden. Das geht soweit das die GA manchmal Donnerstag schon heim fährt weil die Ausbilder Std. abbauen müssen, SAZV sei dank...

Bei uns hat sich das mit dem Schlaf von selbst geregelt. 5 Uhr Wecken, 5:15 antreten im FA Grundform, bei fertigem Bettenbau, gewaschen und rasiert.
Wir sind geschlossen um 4:30 oder 4:15 aufgestanden. Und oft ging es vor 0 Uhr nicht ins Bett gerade nach Geländetagen.

Aber Stetten war ein Erlebnis. Wir sind da an einem Freitag mit dem Bus hinverlegt und waren eine ganze Woche dort inkl. Wochenende. War Ende November Anfang Dezember, da hatte es dort natürlich Schnee.

Wir waren im Lager Heuberg (die gesamte Kompanie auch mit Gezi usw. und auch ein Santrp aus Ulm), Dienst von früh bis spät und teilweise 10 Mann Stuben.
Das war die geilste Zeit, und Respekt vor den Grennis die immer noch mehr gerödelt haben als wir.
 
Die ganzen Abkürzungen hier :)
Aber wegen mir: Macht den Laden dicht. Aber bitte nachhaltig. Und leise. Die Bundeswehr ist ja aber auf einen guten Weg sich selbst zu entmilitarisieren, ich bin da guter Hoffnung.

Selbst bin ich wohl ein "KDV" (Kriegsdienstverweigerer? Es entspricht einfach nicht meiner Natur zu erlernen andere Menschen für niedere Machtinteressen zu töten oder für einen Arbeitgeber tätig zu sein, dessen Hauptaufgabe das töten anderer Menschen, ach sorry, das Verteidigen unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung am Hindukusch natürlich, ist).
Habe damals meinen Zivildienst in einer WfB geleistet (Abkürzung können wir auch ~_+) Das war eine meiner wichtigsten Erfahrungen in meinem Leben. Anderen Menschen, die es nicht leicht haben, zu helfen und dennoch diese Lebensfreude von ihnen und mit ihnen zu erfahren. Schade, dass nicht jeder Soldat nach seiner Tötungsausbildung einen um ein Jahr verlängerten Zivildienst leisten muss, nur um das Leben und dessen Einzigartigkeit und Besonderheit erneut schätzen und schützen zu lernen.

Naja. Das war wohl genug Seitenfeuer. Will hier auch kein massiven Flamewar vom Zaun brechen (aber auch nicht meine Meinung verstecken!)
Hab ja auch noch was zum Thema an sich beizutragen: Zwei meiner guten Freunde waren SaZ4, einer hat zuvor eine Ausbildung zum Mechatroniker bei der "Die Bahn" abgeschlossen ein anderer eine Ausbildung zum Maurergesellen absolviert. Beide arbeiten jetzt als Müllmann, weil sie nach ihrer "Bundeswehrkarriere" (hüstel beides Mannschafter, einer HG, einer sogar noch ein Monat lang SG) keine "zivile Anschlussverwendung" (Vulgo Job entsprechend ihrer Qualifikation) gefunden haben.
Fragt die mal, ob die, wenn sie nochmal die Wahl hätte, mit dem Wissen von heute, zur Bundeswehr gehen würden :D

PS: Wundert mich, dass in einem öffentlichen IT-Forum mehr als ein Soldat unterwegs ist. WTF!
 
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Na Gott sei Dank war ich in einer Stabskompanie. Kein Antreten, kein Grüßen, keine Kopfbedeckungspflicht. Wenn was wichtiges war, hat unser Major das an die Tafel geschrieben, damit morgens auch mal jemand da war. Klar, in der Grundausbildung herrschte schon ein etwas anderer Wind.

Schlafentzug war für mich aber nie ein Thema. Ich schlafe seit Ewigkeiten maximal 6 Stunden pro Nacht.
 
Wenn man sich bewusst für die Mannschaftslaufbahn entscheidet ist man auch eben selbst Schuld. Man hat ja quasi 4 Jahre berufsfremd gearbeitet. Auf Hilfsarbeiterniveau.

nach 4 Jahren SG halte ich auch für ein Gerücht.

Naja. Das war wohl genug Seitenfeuer. Will hier auch kein massiven Flamewar vom Zaun brechen (aber auch nicht meine Meinung verstecken!)

Keine Sorge, aus dem Alter bin ich raus. KDV ist ein Grundrecht und das erkenne ich es als Soldat an. Und das die Bw wieder nur aufs "töten" reduziert wird, da stehe ich mittlerweile auch drüber. Was die Bw sonst so macht wird dann immer gerne vergessen.

Und ich habe schon vor meiner Dienstzeit als auch danach genug im Bereich RD/FFw/Kats gemacht und tue es gelegentlich immer noch.

Beide arbeiten jetzt als Müllmann,

Also Müllwerker ist gar kein so schlechter Job wenn man noch bei der städtischen Müllabführ bezahlt ist. Recht gut bezahlt und man hat früh Feierabend. Unsere Müllabfuhr sucht nie lange Personal.

Noch ein Bonbon für den Abend:

https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,66990.15.html

Der TE tritt dort genauso auf hier und ist schon auf unseren guten Ex-Spieß getroffen.

Unglaublich wie manche Leute einfach immer nur das glauen was sie hören wollen.
 
Warum regt ihr euch so auf?
Soll doch jeder das machenn, was er möchte. Dem TE gefällt die Bundeswehr offensichtlich sehr gut. Ist doch kein Problem.
 
Soll doch jeder das machenn, was er möchte.

Kann er ja, aber er nimmt keine HIlfe an und weiß selbst alle besser, ich glaube hier immer noch an einen Troll.
 
Offtopic:

Nach zwei kaufmännischen Ausbildungen (auch abgeschlossen?) und entsprechendem Alter, hätte ich besser zu lesende Texte erwartet.

Wenn das kein Troll ist, sollte ich es wohl auch mal bei der Bundeswehr versuchen.
Wenn bei ihm schon die FW-Laufbahn möglich wäre, wie weit oben würden „wir“ dann anfangen?
 
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