A415 schrieb:
Ich bewerbe mich ja schließlich auf die Stelle und wie ich zum Arbeitsplatz, auch später, komme ist ja meine Angelegenheit und nicht die des AG (bei der Haupttätigkeitsstätte). Dass ich z. B. 200 Km entfernt wohne ist ja nicht das Problem des AGs.
Naja, der Arbeitgeber sollte schon ein Interesse haben ob ein künftiger Angestellter den Weg zur Arbeit gut bewältigen kann. Bei Pendlern fragt man schon auch im Rahmen der Vorstellung nach den Unterstützungsmodellen der Firma. Gibt es eine Firmenbahncard? Firmen in Großstätten haben heute oftmals Jahrestickets für den Örtlichen Öffentlichen Nahverkehr (hier in Hamburg HVV-Ticket), teilweise gibt es Leih- und Miet- Fahräder bei größeren Firmen.
Da ist der Fakt, das man auf dem Arbeitsweg auch durch den Arbeitgeber versichert ist noch das geringste.
Und wenn es noch ein paar Km mehr werden ist es auch nicht unangebracht nach dem Unterstützungsangebot für einen Umzug zum Arbeitsplatzwechsel zu fragen. Firmen die International nach Talenten suchen halten oft sogar Wohnungen für solche Fälle vor.
Und ich kenne ein paar unter anderem meinen Bruder, die 3-4 Tage die Woche in einer kleinen von der Firma gestellten Wohnung unterkommen, um dann nur 2 mal die Woche die 350 Km zu Frau und Kind zu pendeln.
A415 schrieb:
Meine Lebenserfahrung sagt mir auch dass die welche am lautesten nach Erstattungen rufen meist nicht die sind die ein Unternehmen produktiv voranbringen. Mit den Pflichten und Leistungsbereitschaft ist es dann meist nicht weit her, leider.
Stimmt, immer diese Menschen, die wenig Kapital haben und trotzdem noch Arbeit suchen. Einfach widerlich.
Und dann noch auf seine Rechte bestehen, nur weil der Kühlschrank sonst nochmal ne Woche leer bleiben muss.
Aber keine Bange die paar € spart kein Arbeitgeber wenn er dafür endlich einen Angestellten gefunden hat. Laut schreien müssen nur die, welche die Stelle ohnehin nicht bekommen haben.
Das ist ja auch der Grund warum die Kosten beim AG liegen. Er hat in der Hand wen er Einlädt und auch Einstellt.
Also Potentieller AN hat man weniger Einblick, Expertise und Handlungsspielraum um zu Überblicken ob die Anfallenden Kosten gerechtfertigt sind, dass neben der deutlich schwächeren Wirtschaftlichen Situation.
brettler schrieb:
Das ganz ergibt sich halt aus dem BGB. Man könnte ja die Fahrtkosten einklagen wenn man möchte, aber dann wird man vermutlich ehr nicht eingestellt werden
Das BGB stellt diesen Rechtsrahmen ja nicht her, damit jeder fröhlich klagt. Sondern unter anderem um die Verantwortlichkeit und damit auch die Gesellschaftliche Norm klar zu regeln.
Wenn es nicht grade in die Hunderten von € geht können wohl die meisten darauf verzichten wenn sie denn eingestellt werden. Wenn ich aber wieder und wieder nicht eingestellt werde sind die Kosten eine ganz andere Belastung. Und auch aus Sicht des Arbeitgebers wäre es natürlich viel angenehmer sich dieser Verpflichtung zu entziehen, denn was will ich den noch von der Person die ich da gerade nicht Einstellen möchte?
Und wenn ich höre (zum Beispiel auf Bewertungsportalen) das ein Arbeitgeber die Reisekosten nicht zahlen möchte, dann ist der für mich sofort raus. Und da bin ich nicht der Einzige.
Ich brauche kein Firmen-Fittnesstudio, oder Büro-Massagen oder was weis ich an Firlefanz. Aber den respektvollen Umgang, und die Einhaltung der Gesetzlichen vorgaben zumindest in den einfachsten Fällen erwarte ich schon.
Und wenn mir die Kosten hier nicht erstattet werden, wie sieht es dann erst aus mit der Wertschätzung für geleistete Überstunden?
Wie sieht es aus wenn die Hilfsmittel mal erneuert werden müssten? Sei es das Notebook was nach 4 Jahren noch immer nicht erneuert wird, oder der Besen der nur noch die Hälfte der Borsten hat, oder der Bürostuhl der bald auseinanderfällt?
Und ich hoffe wir können hier jetzt mal aufhören mit diesen Unterstellungen, das Menschen die Fahrkostenerstattungen anfragen faul wären oder unmotiviert oder was da noch so alles durch kommt.
Wenn überhaupt sind diese Menschen informiert, organisiert und keine Duckmäuse die zu viel Angst haben damit einen schlechten Eindruck zu machen, wenn sie ganz normal nach dem Fragen was ihnen zusteht.