Bluerock
Commander
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Wie ich gerad erschreckend auf der faz Seite gelesen habe, muss man bei der eine Einreise in die USA einen Fingerbadruck und ein Foto machen lassen. Also ich warte ja nur noch darauf das die DNA erfasst wird.
faz schrieb:330. September 2004 Wer einen Aufenthalt in den Vereinigten Staaten plant, muß sich auf verschärfte Sicherheitskontrollen einstellen. Seit Donnerstag werden Deutsche und Reisende aus 26 weiteren Ländern über zwei Fingerabdrücke und ein Foto erfaßt. Darauf weist das Heimatschutzministerium in Washington hin (weitere Informationen auf der Internetseite www.us-botschaft.de).
Amerikanische Grenzbeamte sind verpflichtet, auch von visumsbefreiten Reisenden aus Deutschland (wie aus der Schweiz, aus Österreich und aus fast allen anderen europäischen Staaten) die Fingerabdrücke beider Zeigefinger zu scannen und ein Digitalfoto des Gesichts anzufertigen. Die Bilder werden mit Datenbanken abgeglichen, in denen Verbrecher und mutmaßliche Terroristen gespeichert sind.
Maschinenlesbarer Reisepaß nötig
Zudem muß der Einreisewillige Fragen zu Art und Dauer seines Aufenthalts beantworten. Zu den wenigen Ausnahmen gehören Reisende mit offiziellen beziehungsweise diplomatischen Visa, Kinder unter vierzehn und Personen, die älter als 79 Jahre sind. Visumspflichtige Besucher müssen sich bereits seit Januar 2004 diesen Kontrollen unterziehen und biometrische Daten erfassen lassen.
"Visa-Waiver"-Reisende konnten bisher, wie der Name schon sagt, visafrei und nur mit ihrem Reisepaß bis zu 90 Tage in die Vereinigten Staaten reisen und waren von den biometrischen Kontrollen ausgenommen. Deutschen Touristen genügte ihr alter grüner Reisepaß. Vom 26. Oktober an ist die Einreise in die Vereinigten Staaten ohne Visum nur noch mit einem maschinenlesbaren Reisepaß (bordeauxfarben) möglich.
Geldbuße möglich
Alle Reisenden, auch Kinder jeglichen Alters, benötigen von diesem Stichtag an einen eigenen maschinenlesbaren Paß. Auch der neue maschinenlesbare Kinderpaß und der maschinenlesbare vorläufige Reisepaß werden für die visafreie Einreise anerkannt. Wer nach dem 26. Oktober mit einem nicht maschinenlesbaren Paß in die Vereinigten Staaten einreisen will, muß sich zuvor ein Visum beschaffen.
Welche Konsequenzen es haben wird, wenn Reisende die geforderte Vorlage eines maschinenlesbaren Passes nicht erfüllen, ist noch ungeklärt. Nach Angaben des Heimatschutzministeriums soll die Einreise aber nicht verweigert werden. Möglich sei jedoch eine Geldbuße.
Pässe mit biometrischen Daten
Von ihrem bisherigen Plan, nach dem 26. Oktober 2004 nur noch maschinenlesbare Pässe mit biometrischen Daten zu akzeptieren, ist die Regierung in Washington abgerückt. Die meisten "Visa-Waiver"-Länder hätten diese Frist, die im Jahr 2002 vom amerikanischen Senat als Teil eines Gesetzespakets verabschiedet worden war, nicht einhalten können. Derzeit besitzt kein einziges Land derartige Pässe, nicht einmal die Vereinigten Staaten.
In Deutschland sollen entsprechende Dokumente frühestens im nächsten Jahr eingeführt werden. Die amerikanische Regierung bat daher den Kongreß, die Frist um zwei Jahre zu verlängern. Der Kongreß stimmte einer Fristverlängerung bis zum Oktober 2005 zu, unter der Bedingung, daß auch die jährlich ungefähr dreizehn Millionen von der Visumspflicht befreiten Besucher unter die Kontrollen von "US-Visit" fallen.
Bereits 8,5 Millionen Ausländer erfaßt
Visumpflichtige Besucher, Reisende, die länger als drei Monate im Land bleiben, unter ihnen auch Austauschschüler und Studenten, müssen persönlich beim amerikanischen Konsulat in Frankfurt oder bei der amerikanischen Botschaft in Berlin vorsprechen. Für das Visum benötigen Bewerber ein Foto, außerdem werden digitale Fingerabdrücke erstellt.
Meist muß der Antragsteller auch Auskünfte über das Motiv seiner Reise oder zu seinen Vermögensverhältnissen geben. Die Fingerabdrücke werden bei der Ein- und Ausreise mit den gespeicherten abgeglichen. Die neuartigen Einreisekontrollen werden schon an 115 Flughäfen und 14 Seehäfen der Vereinigten Staaten ohne größere Verzögerungen praktiziert, seit Januar wurden bereits 8,5 Millionen Ausländer erfaßt.
„Schnell, einfach, sicher und erfolgreich”
In den nächsten beiden Jahren sollen die Kontrollen auf alle Grenzübergänge ausgeweitet werden. Und es sollen auch jeweils automatische Ausreisekontrollen hinzukommen: An Selbstbedienungsschaltern werden dann bei "US-Visit" registrierte Besucher ihre Reisepapiere und beide Zeigefingerabdrücke scannen müssen, um zu bestätigen, daß sie die genehmigte Aufenthaltszeit nicht überzogen haben. Nur an den Flughäfen in Baltimore und Miami sind bisher solche Ausreisebestätigungsschalter installiert.
Für James A. Williams vom Heimatschutzministerium, den Direktor des Programms "US-Visit", hat das Verfahren nur Vorteile: "Die Kontrollen sind schnell, einfach, sicher und erfolgreich", sagt er. "Seit dem Start des Programms haben wir 280 Personen mit Verdacht auf kriminelle Straftaten oder Verletzung der Einwanderungsgesetze identifizieren können."
Datenabgleich mit Rasterlisten
"US-Visit" erfaßt biographische Daten, Ein- und Abreisedaten, die von den Flug- und Kreuzfahrtgesellschaften an das Heimatschutzministerium weitergegeben werden, sowie die bei der Visabeantragung, der Ein- und Ausreise erfaßten biometrischen Daten. Diese Daten werden mit Rasterlisten abgeglichen. Noch während der Abfertigung erscheinen auf dem Monitor des Grenzbeamten Informationen zum Status des Reisenden.
"Das Programm verbessert die Sicherheit der amerikanischen Bürger und der Besucher, es erleichtert legale Reisen und Handel, gewährleistet die Sicherheit des Einwanderungssystems und schützt zugleich die Privatsphäre der Besucher", meint Williams. Die erhobenen Daten würden gemäß amerikanischer Datenschutzgesetze behandelt und gespeichert.
Mehr Amerika-Touristen aus Deutschland
Bei Fragen und Problemen könnten sich Besucher jederzeit an den "US-Visit Privacy Officer" oder den Datenschutzbeauftragten des Heimatschutzministeriums wenden. "Wir wollen nach wie vor, daß Menschen die Vereinigten Staaten besuchen", sagt Williams, "wir wollen nur genauer wissen, wer sie sind." Negative Auswirkungen auf Handel und Tourismus befürchtet James A. Williams nicht. Die Reisestatistiken bestätigen diese Annahme.
Obwohl im Mai unter anderen der Fall des beim Grenzübergang von amerikanischen Behörden inhaftierten deutschen Geschäftsmanns Jakob Trapp Schlagzeilen hervorrief, ist nach Angaben des "Visit USA Committee Germany" die Zahl der deutschen Amerikareisenden im zweiten Quartal des Jahres 2004 um 37 Prozent gestiegen. Im ersten Quartal habe die Steigerung bei 21 Prozent gelegen. Insgesamt sei die Zahl der Amerika-Touristen aus aller Welt im ersten Quartal um zwölf Prozent auf knapp acht Millionen angewachsen. Westeuropa legte in diesem Zeitraum um sechzehn Prozent auf 1,9 Millionen Besucher zu.
Text: usch./pps., Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.10.2004, Nr. 229 / Seite 7
Bildmaterial: AP