gute Backupstrategie für NAS

Hagen_67

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Ich habe eine Frage zur Backup-Strategie. Ich möchte meine Backups von meiner TS453 erweitern.

Aktuell habe ich eine ext. USB-HDD, die ich regelmäßig über den vorderen USB- Port an die TS anschließe. Das Backup läuft über HBS3 und ist so automatisiert, dass das Backup automatisch startet, wenn ein ext. Datenträger angeschlossen wird. Nach dem Backup wird der Datenträger dann automatisch ausgeworfen. Aktuell habe ich etwa 400 GB an Daten, die so gesichert werden. Im NAS laufen zwei 4TB- Platten im RAID1. Der Backup-Vorgang dauert nie länger als etwa 30min (wichtige Info für später).

Jetzt hatte ich mir überlegt das Backup zu erweitern und folgende Idee:
Ich habe eine Icybox für 3,5 Zoll- HDDs und mit USB3.0- Schnittstelle. In die würde ich eine HDD mit z.B. 12TB stecken. Das ganze an den Front USB- Anschluss des NAS. Stromseitig würde ich die Icybox über eine Zeitschaltuhr einstecken. Jede Nacht um 03:00 bekommt die Icybox Strom und läuft an. Das NAS startet mit dem Backup weil es ja einen ext. Datenträger erkennt. Nach dem Backup wird die Icybox wieder vom NAS ausgeworfen. Und nach etwa 1Stunde schaltet die Zeitschaltuhr die Icybox wieder stromlos.
Die Platte in der Icybox ist ja dreimal größer als das Volumen des NAS. Ich könnte also immer drei unterschiedliche Backups machen im Wechsel. Damit würde ich mich absichern gegen:
1. Totalausfall des NAS
2. Ausfall der Platten im NAS
3. Dusseligkeit meinerseits, wenn ich im NAS "rumpfusche" (größte Wahrscheinlichkeit)
4. Wenn ich beim Syncen vom PC aufs NAS Bockmist baue und wichtige Daten lösche (wäre sehr nah an Punkt 3 und somit auch mit am wahrscheinlichsten)
Nachteil: Bei Brand, Diebstahl, Überspannungsschaden ist alles samt Backup futsch.
Und dagegen würde ich die jetzige USB- HDD nehmen und zweimal die Woche ein Backup machen, indem ich diese einfach händisch zwischendurch anklemme. Und lagern würde ich die Platte bei mir auf der Arbeit im Büro. Ich könnte die dort in meinem Schreibtisch einsperren. Damit wären die Daten schon sehr sicher gegen Brand, Einbruch und Überspannungsschaden. Halt mit dem Nachteil, dass die Daten nicht absolut topaktuell sind.

Ist das eine machbare Lösung, oder übersehe ich da etwas?

THX für den Support
 
Das könnte klappen.

Vielleicht zur Überlegung mein Konzept.
Ich habe mir vor ein paar Jahren ein 2. NAS besorgt und mache das Backup auf das 2. NAS über rsync mit Versionierung, d.h. ich kann dann auch 10 Backups zurück.
Das NAS steht auch in einem anderen Raum, dann sind die Daten getrennt gelagert falls es den Keller flutet oder so.

Das NAS schaltet sich bei mir 1x die Woche an (lässt sich da einstellen), eine Stunde später macht es das Backup über LAN und nachmittags fährt es wieder runter.

Hätte den Vorteil, dass die Platte nicht direkt neben Deinem NAS liegt, sonst ist Dein Konzept recht ähnlich und könnte wie gesagt auch klappen.
 
Es gibt da die 3-2-1 Faustregel: 3 Sicherungen - aus 2 verschidene Medien (z.B. Bandlaufwerk) - 1 Sicherung ausser Haus. So wird das zumindest bei uns im Betrieb gehandhabt. Nun ist ein Bandlaufwerk für privat doch etwas übertrieben, daher ignorieren wir mal die 2 und kommen dann zu...

...mache ich auch fast gleich. Haupt NAS wird 1x pro Woche auf ein zweites NAS synchronisiert, ebenfalls mit HBS.
Zudem mache ich 1x im Monat manuelle Sicherungen der "wichtigen" Dinge, weil nicht alle BluRays etc. auf die externen HDDs passen. Das ganze 2x auf externe HDDs, wovon eine einfach stromlos in einem anderen Raum liegt und die zweite ebenfalls im Büro wohnt (hier könnte man wahlweise auch bei den Eltern oder so lagern).
 
Ich hoffe, du machst - wenn du schon ein RAID1 hast - auch mal hin und wieder einen Scrub.

Ein Backup, das mit dem Medium, von dem es ein Backup erstellt, dauerhaft verbunden ist, ist im Grunde kein Backup - aber das hast du ja auch selbst erkannt.

Du kannst das sicher so machen. Du hast schließlich auch noch das weitere, echte Backup.
 
@Banned
Das 1. Backup, also das, welches, wenn auch meist stromlos, mit dem NAS verbunden ist, ist ja, wie ich ja auch schrieb, eher ein DAU- Backup 😆
Zum Thema Scrubbing habe ich gelesen, ginge bei Qnap erst ab RAID 5 oder 6.
 
Hagen_67 schrieb:
Zum Thema Scrubbing habe ich gelesen, ginge bei Qnap erst ab RAID 5 oder 6.

Kommt auf das Dateisystem an. QNAP unterstützt doch bestimmt auch BTRFS, oder? Damit ginge es auch mit RAID1 (Data-Scrubbing).
RAID-Scrubbing wird aber hier erst ab RAID5 unterstützt, da hast du recht.

EDIT: Okay, QNAP unterstützt BTRFS (anders als Synology und ASUS mit bestimmten Geräten) tatsächlich allgemein nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hagen_67 schrieb:
Aktuell habe ich etwa 400 GB an Daten, die so gesichert werden. Im NAS laufen zwei 4TB- Platten im RAID1.

Sind 400GB wirklich die Gesamtmenge an wichtigen, sicherungswürdigen Daten? Dann sind 4TB etwas oversized, oder?

Hagen_67 schrieb:
Der Backup-Vorgang dauert nie länger als etwa 30min (wichtige Info für später).

Halte ich für zu langsam. Nimm DirSync, das sichert nur alle neuen und/oder veränderten Daten statt eines pauschalen Backups und ist somit erheblich schneller.



Mein Vorschlag, wie es u.a. in diversen Arztpraxen umgesetzt wird, ist folgender: Die haben für jeden (Werk-)Tag der Woche eine externe HDD, also fünf Stück. Jeden Abend wird die jeweilige Platte angeklemmt und mit DirSync die wichtigen Ordner gesichert. So wird max. die Veränderung im Datenbestand eines Werktages betroffen sein bei Überspannung o.ä..
Als Privatmann sollten zwei HDDs (in Deinem Fall 1-2TB) reichen.
Ein Backup kann außerhalb des Hauses gelagert werden, also jeweils nach Backup die Platte mit zur Arbeit nehmen und dann die andere von dort nach Hause für das nächste Backup mitnehmen...
 
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