Kommentar Kommentar: Ubuntu war noch nie so langweilig

So in etwa. Es geht um den Anspruch, den Canonical einmal angemeldet hatte und der nichts Geringeres wollte als den Desktop zu revolutionieren. Der Konvergenzgedanke ist für Viele reizvoll, aber bisher nicht realisiert. Snappy könnte wieder einmal ein Schritt zu einem neuen Desktop-Linux sein.
 
Ok, der Vergleich ist verständlich. Wobei zwischen Win 95 -> Win 98 und Win Vista -> Win 7 auch kaum Desktop Unterschiede waren. Aber ich verstehe, worauf ihr raus wollt.
 
Neuerungen hin oder her, Ubuntu bleibt in meinen Augen nach wie vor erste Wahl für Einsteiger. OK, die nehmen eh besser ein LTS-Release, aber auch ein normales soll doch in erster Linie laufen. Umbruch um Umbruch mag zwar angekündigt werden, nur ist das auch wünschenswert? Wenn man in den sechs Monaten zwischen Releases keinen großen Schub schafft, weil man mit anderen Dingen beschäftigt ist, dann kommen die tollen Neuerungen eben später.
Ich bin eigentlich ganz froh, dass nicht wie bei Windows alle Jubeljahre mal ein großer Sprung kommt.

black90 schrieb:
Kennt jemand irgend wen der Unity nicht hasst?

Ja.
Als Windows-7-Umsteiger empfand ich Ubuntu 14.4 mit Unity auf dem kleinen Bildschirm eines Netbooks als große Erleichterung. Das "Fenstermenü" in der Kopfleiste zu haben, ist eine tolle Idee. Dagegen finde ich die "hohe Stirn" von Fenstern in Gnome3 geradezu dekadent.
Die Maus über ein Symbol in der Starterleiste halten und scrollen, um durch die zugehörigen Fenster zu wechseln, wunderbar.
Ein Desktop ohne Symbole gefällt mir hervorragend.
Insgesamt weiß das Design zu gefallen.

Inzwischen ist es Manjaro mit Gnome geworden. Das liegt mir prinzipiell nochmal besser, abgesehen von der angesprochenen Stirn.

Aber warum hasst man Unity?
 
fethomm schrieb:
Es geht um den Anspruch, den Canonical einmal angemeldet hatte und der nichts Geringeres wollte als den Desktop zu revolutionieren. Der Konvergenzgedanke ist für Viele reizvoll, aber bisher nicht realisiert. Snappy könnte wieder einmal ein Schritt zu einem neuen Desktop-Linux sein.

Gut, mit diesem Zitat und nach nochmaligem Lesen des Artikels (--> "Dabei steht immer noch der konvergente Desktop als Vision groß auf Canonicals Fahnen. Von Vision oder Innovation ist allerdings derzeit bei Ubuntus Desktop nichts zu spüren. ") verstehe ich nun endlich auch den Sinn des Ganzen hier. Sorry, war gerade (bzw. heute Nachmittag mit meinem Kommentar) etwas schwer von Begriff und hatte die Kernaussage von Ferdinand Thommes nicht realisiert.

So gibt es nun meine Zustimmung: Unter dem genannten Aspekt ist Ubuntu in der Tat langweilig.
 
sacridex schrieb:
Ich sehe die "Langeweile" positiv!
Unity8 wurde in ein eigenes SpinOff ubuntu-desktop-next ausgelagert und Unity7 wird halt in der regulären Version weitergepflegt.
....
Besser so, als Unity8 übereilt als Standard Desktop durchzuprügeln!
Seh ich genauso. Wenn Unity 8 eben noch Zeit braucht, dann sollte man sich diese Zeit nehmen. Schon bei Unity 7 hatte man einen Schnellschuss gewagt und es brauchte dann einiges Hotfixing, damit alles korrekt läuft.

Möchte man als Anwender wirklich, dass die Konvergenz-Weiterentwicklung im eigenen Produktivsystem durchgeführt wird? Ja, ein paar Pakete könnten getrost etwas aktueller sein, aber im Zweifel ist Stabilität und Konsistenz bei einem so beliebten System eben doch wichtiger. Man stelle sich vor wie viele User man erst vergrault, wenn sich quasi halbjährlich der gesamte Desktop verändert.

MXE schrieb:
Ubuntu müsste dem gemeinen Ubuntu Noob nur eine Auswahl an Desktopoberflächen bei der Installation zur Auswahl stellen.
Tut es. Paketverwaltung auf, passendes Meta-Paket des gewünschten Desktops installieren, ausloggen, umschalten, einloggen.
Was willst du noch? Ein Äquivalent zu Microsofts Browser-Auswahl?

Unity ist und bleibt beschissen in meinen Augen und der Grund warum so viele zu Mint wechseln ist, dass sie keinen anderen Desktop installieren bzw. auswählen können.
Mit anderen Worten: MINT fischt im Pool derer, die zu blöd sind die Paketverwaltung zu bedienen.

SoilentGruen schrieb:
Ich hoffe das Ubuntu 16.04 nicht völlig verhunzt wird... sonst müsste ich mich für die Servermiogration mit den feinheiten von debian auseinander setzen.
Was soll groß verhunzt werden bei Ubuntu LTS im Server-Einsatz? Herumkritisiert wird doch eigentlich immer nur an Unity und Mir, beides spielt da keine Rolle. Wenn ein Update von 14.04 mit Upstart auf 16.04 mit Systemd sauber klappt, dann ist der Rest eh in Sack und Tüten. 90% des Ubuntu LTS Server-Anteils stammt doch eh von Debian Stable, maximal Debian Testing.

Also beim Server-Einsatz bin ich verdammt guter Dinge, dass Ubuntu da auch weiterhin ein sehr solider Partner ist, aufgrund LTS sogar besser als Debian.
 
Das habe ich absichtlich ausgespart, da es doch etwas vom Desktop-Anwender entfernt ist. Werd ich aber beizeiten mal was zu machen.
 
Ich mach grad n upgrade auf 15.04
Find es gut, dass jetzt der Controller der XBone unterstützt wird.
 
Wer eins der BQ Ubuntu Phones hat kann jetzt schon erleben, wie sich Ubuntu ohne deb Pakete anfühlt. Das scheint künztlich kaputt gemacht zu sein. apt-get ist zwar da, bricht aber praktisch jede Installation mit unaufgelösten Abhängigkeiten ab.
Es wird vor apt auch ausdrücklich gewarnt. Anwendungen hat man gefälligst aus dem Store zu beziehen.

Ubuntu Phone ist zwar nicht so dicht gemacht wie Android - man kann aber erkennen, wo hin die Reise gehen soll. Das hat noch nichts (oder nicht mehr) mit der Verschmelzung aus Smartphone und Linux Desktop zu tun.... Mal sehen, wie es da weiter geht.
 
auch von mir mal vielen dank an fethomm für die vielen lesenswerten und guten linux artikel! weiter so! :)
 
Linux fand ich das letzte Mal interessant, als die Gnome 2 aktuell war. Die konnte man noch gebrauchen und ich war schlicht begeistert davon. Alles was danach kam, war nur noch langweilig und für mich unbrauchbar. Selbst die KDE konnte mich nie überzeugen - die Gnome 2 war einfach der Hammer.

Man willl eben die Leute nicht bei Linux halten, dabei hat man soviel Potential!
 
So schlimm ist die Situation da auch nicht. Da mittlerweile viel im Browser erlwdigt wird, spielt das OS abseits von Spielen nicht mehr so die Rolle.

So lange ein brauchbarer Browser vorhanden ist, ist doch alles gut. Office wäre noch Alternativlos. Das graue, langweilig wirkende Libre/Open Office ist für mich jedenfalls keine Alternative. Da kann ich auch Google Docs oder Office Online nehmen.

Bei Spielen, ist Windows wohl ebenfalls prakrisch alternativlos.

Linux landet bei mir gerne auf Rechnern, die eher Server oder reines Surfterminal sind.
 
Daaron schrieb:
Mit anderen Worten: MINT fischt im Pool derer, die zu blöd sind die Paketverwaltung zu bedienen.

Wenn es so einfach ist einen neuen Desktop zu installieren, warum werden dann Entwickler bezahlt um Ubuntu-Derivate zu erstellen? Was machen diese Entwickler den ganzen Tag?

Edit
LF-X schrieb:
So lange ein brauchbarer Browser vorhanden ist, ist doch alles gut. Office wäre noch Alternativlos. Das graue, langweilig wirkende Libre/Open Office ist für mich jedenfalls keine Alternative. Da kann ich auch Google Docs oder Office Online nehmen.
Mit WPS Office und Softmaker Office gibt es noch andere Alternativen zu MS Office für Linux.
 
Zuletzt bearbeitet:
zett0 schrieb:
Wenn es so einfach ist einen neuen Desktop zu installieren, warum werden dann Entwickler bezahlt um Ubuntu-Derivate zu erstellen? Was machen diese Entwickler den ganzen Tag?

Die Desktopumgebung integriert sich nicht von alleine, die Qualität sichert sich ebenfalls nicht alleine. Wenn du ungepatchte Pakete direkt nach Release willst, nutz Arch, aber auch da wird es erst einmal durch Testing gejagt und, wer hätte es gedacht, getestet.

Was machen diese Entwickler den ganzen Tag? Die sorgen dafür, dass du als Nutzer nur einen Klick in der Paketverwaltung brauchst, um einen anderen Desktop zu bekommen. Das sind die von dir angesprochenen Derivate. Das Image, das du herunterlädst, ist nur eine andere Standardauswahl an Paketen.
 
Von mir auch ein Dank an Ferdi (fethomm).

Ich bin zwar Win User (der immer wieder mal Linux in VirtualBox testet ;)), finde aber seine Linux Artikel immer sehr interessant.

Ich finde ArchLinux mit Xfce irgendwie am angenehmsten. Ubuntu ist irgendwie ueberladen und aufgeblaeht. Schade, dass es bei Linux nicht jedes Kompilat (ClosedSource) auf jeder Distrubtion laeuft. Finde ich persoenlich irgendwie ein groesseres Problem als die verschiedenen Desktops.
 
zett0 schrieb:
Wenn es so einfach ist einen neuen Desktop zu installieren, warum werden dann Entwickler bezahlt um Ubuntu-Derivate zu erstellen? Was machen diese Entwickler den ganzen Tag?
Diese Entwickler, die Paket-Maintainer, sorgen dafür, dass USER am Ende tatsächlich mit 2-3 Klicks einen anderen Desktop verwenden können.
Du könntest genauso gut fragen, was Microsoft-Entwickler machen, wenn doch offensichtlich jeder Vollhonk ein Windows installieren kann.

Außerdem bieten die Derivate noch einen anderen Aspekt abseits der Oberflächen:
1.) Xubuntu und Lubuntu 12.04 waren die beiden letzten Ubuntu-Versionen, die mit einem Non-PAE - Kernel kamen. Kein anderes Derivat hat in 12.04 oder höher einen Non-PAE - Kernel.
2.) Wenn ich weiß, dass ich am Ende aufgrund meines Nutzerprofils oder meiner Hardware-Limits eh einen bestimmten Desktop verwenden werden, dann lade ich eben auch genau dieses Derivat. Das spart mir Arbeit und Bandbreite.

oiisamiio schrieb:
Schade, dass es bei Linux nicht jedes Kompilat (ClosedSource) auf jeder Distrubtion laeuft. Finde ich persoenlich irgendwie ein groesseres Problem als die verschiedenen Desktops.
Wie viel Closed Source - Content hat man denn schon? Und was läuft denn wo nicht? Quasi alles proprietäre läuft auf Debian (und somit auch auf Ubuntu) und RHEL (und somit auch CentOS). Damit sind die beiden für gewerbliche Anbieter wichtigsten Bäume abgedeckt. Wenn etwas unter Arch oder Gentoo nicht läuft, dann liegt das schlichtweg daran, dass diese Systeme abseits der Bastel-Fraktion kaum Nutzer finden, mit anderen Worten: Da ist kein Geld zu holen.
 
Also ich finde diese Snappy Sache eigentlich noch cool. Klar, im ersten Moment hab ich auch gedacht - "WTF, weg vom .deb Format?"
Aber das ist doch ein guter, gewagter Schritt in die Zukunft - diese ganze Docker-Container-Virtualisierungs-Welle ist schon cool und ich kann mir gut vorstellen dass dies die Zukunft ist für Apps auf dem eigenen Desktop.
 
Was mich immer noch umtreibt: Das Firmen mit Linux Geld verdienen, ist klar, sonst würden sie nicht Leute beschäftigen, die Linux weiterpfllegen. Was ich mich allerdings frage: Wer bezahlt Geld dafür (also für die Desktop-Varianten, bei Servern würde das Sinn ergeben)? Und wieso?
 
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