Ladestandards bei USB: Ladegerät mit manchen Kabel > 1A, mit den meisten jedoch nicht (wohl aber an anderem Ladegerät)

ReactivateMe347

Lieutenant
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Hallo,

Ich habe heute ein merkwürdiges Verhalten festgestellt.
Ladegerät 1) Ein USB-Stromadapter mit 4 Ports, max 2,4A pro Port und 5,6A gesamt
Ladegerät 2) Ein Amazon-Ladeadapter von nem FireTV-Tablet mit 1,8A (1 Port)
mit einem "USB-Meter" wollte ich mal schauen, wieviel Strom Smartphones so ziehen an den jeweiligen Ladegeräten mit den einzelnen Kabeln. Ich habe ca. 10 micro-USB Kabel am Ladegerät 1 getestet - alle 0,4 - 0,5 A, nur 2 Kabel deutlich > 1A (bis 1,75A, da könnte aber auch das Smartphone die Begrenzung sein). Ich war geneigt die Schlussfolgerung zu ziehen, dass die übrigen Kabel alt und/oder kaputt sein müssen. Dann aber habe ich ein relativ modernes USB 3 A- C Kabel verwendet und auch dieses kam nur auf 0,5A.
Dasselbe Kabel lädt an Ladegerät 2 mit 1,8-2 A. Auch andere der zuvor getetsten Kabel laden an Ladegerät 2 mit 1-1,5A.

Wie kann es sein, dass 2 Kabel dem Ladegerät 1 > 1A entlocken können, die übrigen aber nicht?
Es gibt ja USB-BC als Ladestandard, was maximal 1,5A erlaubt. Da hier 1,75A an microUSB gehen kann es das nach meinem Verständnis nicht sein. Demnach müsste es sich um USB-PD Profil 1 (Korrektur: nicht Profil 2) handeln (bis 2A). aber wieso kann dann Ladegerät 1 das nur bei Kabel relaisieren, Ladegerät 2 aber offenbar an allen (5 habe ich zufällig ausgewählt getestet.

Falls es relevant ist, die beiden Test-Smartphones sind von Samsung (Snapdragon für micro-USB, Exynos für USB-C)

danke.

K
 
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Erinnert mich an:
 
ReactivateMe347 schrieb:
Demnach müsste es sich um USB-PD Profil 2 handeln (bis 2A).

Nee. USB-PD muss das Netzteil überhaupt erst beherrschen. Und dann muss das entsprechende Profil auch aktiv vom Endgerät angefordert werden.

Hier mal beispielhaft wie Ladeprotokolle und PD-Profile an einem 67W Netzteil aussehen:

1681747274573.png


1681747292293.png
 
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4nanai schrieb:
Nee. USB-PD muss das Netzteil überhaupt erst beherrschen. Und dann muss das entsprechende Profil auch aktiv vom Endgerät angefordert werden.
Das hängt vom Profil ab. Ja, 67W braucht ein spezielle Kabel - USB-PD Profil 1 nach meinem Verständnis aber nicht, laut http://www.elektronik-kompendium.de/sites/com/1809251.htm geht das mit jedem Kabel
(Ich hatte mich verschrieben, gemeint war Profil 1)
Abe rmagst du verraten, was das für ein Messgerät ist, dass da auf deinen Fotos ist?

Ergänzung ()

forstman94 schrieb:
Erinnert mich an:
Leider wird nicht aufgelöst, warum das so ist. Ich nehme an, das Latop-Ladekabel macht ausschließlich USB-PD, was die günstigeren Geräte (Luftpumpe und Powerbank) nicht unterstützen. Warum aber das Pixel-Ladegerät die Luftpumpe nicht lädt, das verstehe ich nicht. Evtl. kann die Powerbank USB-BC und die Luftpumpe nichtmal das?! Interessant jedenfalls.
 
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ReactivateMe347 schrieb:
geht das mit jedem Kabel

Wenn's nicht über aktive Elektronik ausgehandelt wird, ist es kein PD. Das geht dann auch ohnehin nur bei USB-C auf USB-C.

Am 67W Beispiel sieht man auch alle verfügbaren Profile, unter anderem 5V mit max. 3A (15W). Ladespannung müssen wie gesagt zwischen Lade- und Endgerät vereinbart werden.

USB-BC kann bis zu 1,5A, richtig

1681749254490.png



In deinem Fall wird's einfach QC 2.0 (5V bis 3A) oder QC 3.0 sein. Das ließe sich mit einem USB-Tester, der Protokolle auslesen kann, beim Ladevorgang einsehen.
 
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4nanai schrieb:
In deinem Fall wird's einfach QC 2.0 (5V bis 3A) oder QC 3.0 sein. Das ließe sich mit einem USB-Tester, der Protokolle auslesen kann, beim Ladevorgang einsehen.
Da komme ich nochmal zurück zu: Magst du verraten, was das für ein Gerät ist?

Und wenn es QC ist, wie kann es dann sein, dass das je nach Kombi Ladegerät/Kabel funktioniert oder auch nicht beim selben Zielgerät?
 
ReactivateMe347 schrieb:
Magst du verraten, was das für ein Gerät ist?
FNIRSI FNB48P

ReactivateMe347 schrieb:
Und wenn es QC ist, wie kann es dann sein, dass das je nach Kombi Ladegerät/Kabel funktioniert oder auch nicht beim selben Zielgerät?

Wenn die Datenleitungen beim Kabel komplett fehlen, dann wird nur mit 0,5A geladen.
 
Könnte ich mir auch nicht erklären.

Ließe sich nur darüber aufklären welches Ladeprotokoll das Telefon überhaupt unterstützt/anfordert und wie's dann Netzteil-seitig aussieht.
 
Der Standard erlaubt bei USB-A nur max. 1,5A. Alles darüber bricht den Standard und dann kann der Standard auch nicht vorwärts und rückwärts Kompatibelität garantieren.

Wenn Hersteller halt einfach irgend etwas außerhalb des Standards definieren als "daran erkennt das Geräte, dass das Netzteil mehr als 1.5A kann", dann kann niemand garantieren dass moderne Geräte das nicht fälschlicherweise als irgendwas anderes einstufen. Da hast du noch Glück, dass es nur in die Richtung zu wenig geht und nicht dazu führt das das Netzteil überlastet wird.

Genau das ist das Problem mit tausenden non-standard Lösungen über einen Stecker, dessen Standard sich über viele Jahre weiter entwickelt.
 
Ray519 schrieb:
Der Standard erlaubt bei USB-A nur max. 1,5A. Alles darüber bricht den Standard und dann kann der Standard auch nicht vorwärts und rückwärts Kompatibelität garantieren.
?! Laut http://www.elektronik-kompendium.de/sites/com/1809251.htm soll sogar 5A über USB-A gehen? (hier allerdings wegen microB am anderen Ende nur 3A)
Ergänzung ()

4nanai schrieb:
Für andere Interessierte: Offenbar muss man bei PD mit dem FNB48P sehr vorsichtig sein, der bleibt im Zweifel offenbar standardwidrig etwa auf 20V wenn man das Gerät trennt, was das nächste Gerät grillen kann:
https://www.reddit.com/r/UsbCHardwa...ot_buy_fnb48_usb_tester_more_info_in_comment/
 
Zuletzt bearbeitet:
ReactivateMe347 schrieb:
soll sogar 5A über USB-A gehen?
Aber nicht nach Standard. Das hält vllt der typische USB-A Stecker aus. Aber nicht das Kabel hintendran. Und es gibt auch keinen Weg im Standard das zu verhandeln. Das hört außerhalb von USB-C bei USB-BC mit 1,5A auf.

Und wenn du dem nicht vertaust, dann musst du mal den Standard selbst zitieren. Der ist ja schließlich öffentlich.
 
ReactivateMe347 schrieb:
Warum aber das Pixel-Ladegerät die Luftpumpe nicht lädt, das verstehe ich nicht.
Hab mich letztens auch gefragt warum das Pixel 6a nur an der Hälfte meiner Ladegeräte lädt.
Und hab ne ganze Menge neuer Ladegeräte mit bis zu 100w. (Die einwandfrei funktionieren)
Also Google Pixel ist hier definitiv kein Maßstab.
 
cruse schrieb:
Hab mich letztens auch gefragt warum das Pixel 6a nur an der Hälfte meiner Ladegeräte lädt.
Google hält sich relativ genau an die USB-Standards was Laden über USB-C angeht, während die meisten anderen Hersteller rückwärtskompatibel zu den diversen, proprietären und den Standard brechenden alten Ladeprotokollen geblieben sind, die sie alle vor USB-C hatten.
Gerade viele Handyhersteller haben doch mit dem Anfang von USB-C noch ihre alten USB-A Ladegeräte weiter ausgeliefert anstatt in neue, standardkonforme und offiziell universelle Netzteile zu investieren. Die haben dann den Handies beigebracht, wie man die nicht standardkonformen alten Dinge, die über microUSB gemacht wurden auch durch USB-C machen kann.

Wenn ein Pixel Handy gar nicht lädt, dann in 95% der Fällen, weil das Netzteil den Standard nicht kann / signifikant bricht.
 
Ray519 schrieb:
die sie alle vor USB-C hatten.
Gerade viele Handyhersteller haben doch mit dem Anfang von USB-C noch ihre alten USB-A Ladegeräte weiter ausgeliefert anstatt in neue, standardkonforme und offiziell universelle Netzteile zu investieren. Die haben dann den Handies beigebracht, wie man die nicht standardkonformen alten Dinge, die über microUSB gemacht wurden auch durch USB-C machen kann.
Du widersprichst dir. Erst schreibst du "die Zeit vor USB-C" und dann schreibst du davon, dass die Protokolle nach USB-C übernommen worden sind.
 
Dann denke ich missverstehst du meine Antwort.

Die einzelnen Handy-Hersteller haben alte, noch nie standardkonforme Lösungen weiter fortgeführt, auch über USB-C Stecker. Das ist aber immer noch nicht standardkonform. Das bricht jetzt nicht nur die alten Standards sondern jetzt auch die USB-C Standards.

Den Standard zu brechen konnte man in USB-A Zeiten zumindest noch begründen mit "anders ging es nicht. Der USB Standard hatte keine Lösung für das Problem parat". Das verhindert zwar nicht die Langzeitfolgen bezüglich Kompatibilität und die Risiken den Standard zu brechen.
Aber jetzt, mit USB-C ist es halt schlimmer den Standard zu brechen, weil es für fast alles eine standardkonforme Lösung gibt und die nicht zu nutzen meistens nur Pfennigfuchserei oder Faulheit seitens der Hersteller ist.

Der einzelne Kunde kann es zwar gut finden, wenn sein altes Zubehör mit neuen Geräten mit neuen Steckern weiter nutzbar ist. Aber das Kompatibilitätsproblem wird dabei nur verschleppt und es häufen sich letztendlich immer mehr Probleme und Inkompatibilitäten an, bis sich die Kunden beschweren, dass da doch niemand mehr durchblickt.

Es gibt also durchaus auch sehr gute Gründe für den Clean-Cut von den Pixels: Den ganzen nicht berechenbaren und den Standard brechenden Haufen an Mist loszuwerden. Und frisch, mit zuverlässig über beliebige Hersteller kompatiblen Systemen zu starten, jetzt wo es endlich möglich ist.
 
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