Lohnt die Mitgleidschaft im Lohnsteuerhilfeverein oder lieber selber machen?

C170DAW

Lieutenant
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Hallo

Ich frage mich zur Zeit wie ich die Steuererklärung für 2017 erstellen soll und möchte um eure Erfahrung bitten.

Die Einkommenssteuererklärung Jahr 2016 habe ich noch selbst mit dem Finanzamt Formblatt "Vereinfachte Einkommensteuererklärung für Angestellte" gemacht. Glücklicherweise habe ich 100% meiner Lohnsteuer wiederbekommen, da ich in 2016 nur 4 Monate gearbeitet habe und mit absetzbaren Kosten unter den 8000 € geblieben bin. Da ich im Jahr 2017 als Angestellter voll gearbeitet habe wird das dieses Jahr wohl wesentlich weniger werden...

Jetzt frage ich mich ob sich die Mitgleidschaft in einem Lohnsteuerhilfeverein lohnt. Der Beitragssatz würde ungefähr bei 130 € im Jahr liegen. Die Frage ist nun ob der Lohnsteuerhilfeverein zusätzliche Punkte findet, das es sich rechnet.

Zu meiner Situation:

- ledig, 33 Jahre
- Angestellter Ingenieur im Luft und Raumfahrtsektor (alleiniges Einkommen, keine Nebeneinnahmen)
- 46 km zur Arbeit (absetzbar)
- Riester Rente (absetzbar)
- Rürip Rente (absetzbar)
- gesetzlich Krankenversichert (TKK)
- kein Kredite / Schulden / Bafög
- keine Immobilien /Erbschaften
- keine großen Investitionen im Jahr 2017 (Waschmaschine ~450 €)
- zwischen Ende Studium (09/2015) und Arbeitsbeginn (10/2016) lag 1 Jahr Arbeitslosigkeit (Studienkosten noch absetzbar??)
- ich wohne in einer Mietwohnung deren Interior ich mir hauptsächlich bei Ebay Kleinanzeigen zusammengekauft habe

Ich vermute, dass es in meinem Fall keine besonderen Spezialfälle gibt die den Beitrag von 130 € gegenrechnen. Entfernungspauschale, Riester und Rürip sind die großen Posten meiner absetzbaren Werbungkosten.

Könnt ihr eine gute Software empfehlen? Ich habe mich bereits bei Elster online registriert, sehe aber nicht richtig durch.
 
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Wenn ich meine Steuererklärung mal selber gemacht habe, dann mit dem Programm von WISO.
Fand ich immer gut erklärt und führt Techniker recht idiotensicher durch die Formularwurst.
 
Riester und Rürup:

Beim Anbieter die Steuerident hinterlegen.
Dann werden die Beiträge automatisch gemeldet und man kann nichts falsch machen.

Hausmeister, Kaminkehrer sind z.B. noch absetzbar.
Sollte in der Nebenkostenabrechnung ausgewiesen sein.

Eine Waschmaschine ist nicht absetzbar.
 
Ich kann TAX empfehlen. Seit einigen Jahren nutze ich das schon. Du wirst alles gefragt und brauchst nur noch die Werte eintragen. Habe bis jetzt immer auf den Cent genau das bekommen was TAX auch errechnet hat.
 
JardelBenz schrieb:
Riester und Rürup:

Beim Anbieter die Steuerident hinterlegen.
Dann werden die Beiträge automatisch gemeldet und man kann nichts falsch machen.

Hausmeister, Kaminkehrer sind z.B. noch absetzbar.
Sollte in der Nebenkostenabrechnung ausgewiesen sein.

Eine Waschmaschine ist nicht absetzbar.

Rürip ist gemeldet, Riester muss ich prüfen.

Ich habe die seltsame Situation das ich seit 1,5 Jahren in meiner Wohnung lebe aber noch immer keine Nebenkostenabrechnung bekommen habe. Nach § 556 Abs. 3 BGB wäre dies eine Abweichung.

Wie auch immer wir haben einen Aufzug im Mietshaus. Laut Google kann ich die anteiligen Wartungskosten auch anrechnen lassen....
 
Hier wird befalls Wiso genutzt.
Ist echt einfach und im Vergleich zu 130€/Jahr für den LSV sind die 36€/Jahr für die Software auch ein Witz.
 
Steuer:Start sollte wohl reichen.

Ich habe Steuer:Sparbuch hier, das wäre die umfangreichere Version, bringt aber eigentlich erst Vorteile wenn andere Einkünfte als das Angestelltenverhältnis vorhanden sind. So meine Interpretation.
 
Deine Finanzen sind ja ziemlich unspektakulär. Von daher würde ich es einfach bei einer Steuersoftware wie WISO belassen. Da lernt man nebenbei auch noch ein wenig. Und die Steuersoftware kann man ja auch von der Steuer absetzen ;)
 
ich verwende seit jahren die Steuersoftware vom aldi für 5€.
die führt einen auch durch alles durch.
 
Ich benutze so ein Online Dienst. Lohnsteuer kompakt heißt der glaube ich. Hat auch gut mit der Absetzung meiner Fortbildungskosten funktioniert und ist auch so ein Frage-Antwort-Spielchen mit Plausibilitätscheck. Die Kosten dafür kann man übrigens gleich mit absetzen.
 
C170DAW schrieb:
Ich habe die seltsame Situation das ich seit 1,5 Jahren in meiner Wohnung lebe aber noch immer keine Nebenkostenabrechnung bekommen habe. Nach § 556 Abs. 3 BGB wäre dies eine Abweichung.

Die Nebenkostenabrechnung für das Jahr 2016 hättest du bis spätestens 31.12.2017 erhalten müssen. Sollte die erst in 2018 kommen und eine Nachzahlung fällig sein, kannst du die Nachzahlung verweigern. Grundsätzlich sollte man aber immer auf eine Nebenkostenabrechnung bestehen, da ein Teil der Kosten als haushaltsnahe Dienstleistungen steuermindernd angesetzt werden können (Treppenhaus-/Gehwegreinigung, Winter-/Gartendienst etc.). Alleine das bringt mir ca. 100 € Steuerrückerstattung jedes Jahr. Die Wartungskosten für den Aufzug sollten auch darunter fallen, solange es sich um Personalkosten handelt.

Zur Steuersoftware: Warum nicht Elsterformular? Nutze ich seit Jahren und finde ich super. Und ist vorallem kostenlos und bei so überschaubarer finanzieller Situation wie bei dir völlig ausreichend. Lohnsteuerhilfeverein wird da meines Erachtens nicht gebraucht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich frage mich eher, wie du nur auf 130€ Mitgliedsbeitrag kommst? Bei den meisten Hilfevereinen darfst du da maximal 40k/ Anno verdienen. Als Ingenieur solltest du da aber mMn deutlich drüber liegen ... denn:
"Im Jahr 2016 betrug das Durchschnittsgehalt für vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer pro Monat 4.078 Euro brutto. Das entspricht einem Jahresgehalt von rund 48.900 Euro." (https://www.absolventa.de/karriereguide/arbeitsentgelt/durchschnittsgehalt)
 
X_Clamp schrieb:
Bei den meisten Hilfevereinen darfst du da maximal 40k/ Anno verdienen.

Ich konnte grade nichts dazu finden, dass es bei den Lohnsteuerhilfevereinen ein Höchstbetrag des Arbeitslohnes gibt.
Hast du dazu mal eine Quelle?
 
S.a.M. schrieb:
ich verwende seit jahren die Steuersoftware vom aldi für 5€.
die führt einen auch durch alles durch.
Dem schließe ich mich an.
Einfach Datenübernahme aus dem Vorjahr. Zahlen ändern, fertig.
Selbst Heirat und gemeinsame Veranlagung konnte schmerzfrei übernommen werden.
 
Ich habe letztes Jahr https://www.smartsteuer.de benutzt. War auch meine aller erste Steuererklärung - in zwei Stunden hatte ich meine dann fertig.... Kostet 15€. Man wird leicht verständlich von Seite zu Seite, von Thema zu Thema geleitet.

Natürlich informieren was man alles absetzten kann. Dazu die Belege und weg damit.

Ich denke dieses Jahr verfahre ich wie @T00L
 
Zuletzt bearbeitet:
+1 für die Steuersoftware von Aldi für 4,99€

Einfach und verständlich.
 
Für das bisschen Aufwand würde ich keine 130€ bezahlen... Außerdem lernt man selbst seine Dokumente zu organisieren und vorallem zu verstehen.
 
Ich nutze seit Jahren nur noch Elster, da umsonst. Den Lohnsteuerhilfeverein würde ich mir als "normaler" Arbeitnehmer sparen. Falls du in einer Gewerkschaft sein solltest -> da ist ggf. ein Lohnsteuerservice mit drin (zumindest von Ver.di weiß ich das)
 
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