News Rebranding und Neuauflagen: Alte Technik mit neuem Namen – (wann) ist das legitim?

Die Frage ob das legitim sei, kann man aus Sicht des Herstellers und aus Sicht des Konsumenten beantworten.

Aus Sicht des Herstellers ist es legitim, mit allen erdenklichen Mitteln Profit zu erwirtschaften, solange man kein Problem mit dem Gesetzgeber bekommt.

Aus Sicht des Kunden ist es wohl deutlich weniger legitim, da das Rebranding zumindest im Hardwarebereich perse die oberflächliche Täuschung des Konsumenten über die erworbene Technik beinhaltet. Es wird alte Hardware mit einem neuen Namen versehen, der unmissverständlich Zugehörigkeit zu einer aktuellen Generation vorgaukeln soll.

Damit sollen die Verkaufszahlen von etwas angekurbelt werden, was ansonsten liegen bleiben würde. Eine offene Kommunikation über das Rebranding kann man sich von Herstellerseite gleich ersparen, kommt ja wohl auch in der Regel nicht vor, da man sonst eben überhaupt nicht rebranden müsste. Oder man macht es sehr Kleinlaut in irgendeiner Erklärung auf einem schlecht besuchten Portal oder im hintersten Winkel der eigenen Firmenwebseite - dann ist man rechtlich abgesichert und kann trotzdem Käufer in die Irre führen. Informierte Nutzer hier im Forum wissen darüber bescheid und zucken mit den Achseln....aber das ist ja auch nicht die Zielgruppe solcher Rochaden :).
 
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Es gibt meiner Meinung nach keinen validen Grund für ein Rebranding von schon vermarktete Technik. Zumindes wenn sie praktisch unberührt unter neuem Namen vermarktet wird, ist das einfach Sinnlos und dient eher der Täuschung, als irgendwie was sinnvolles zu bewirken.
Neue Produkte mit älterer Technik dagegen stellt eine gewisse Ausnahme da, wenn es eben insgesamt was neues noch nicht vorher dagewesenes ist. Aber da muss die Kommunikation transparent sein und nicht einfach nur klein in den Datenblättern stehen, die oft nicht einmal auf den Endprodukten zu finden sind.

Aber ein Laie wird normal nie wirklich was mit den Bezeichnungen anfangen können. Selbst wenn auf Produkt XY steht, CPU bassiert auf Zen 2 (nur so als Beispiel), können die wenigsten was damit anfangen, wissen dann nicht, wie aktuell die Hardware dann wirklich ist. Erst beim Vergleich von zwei oder mehreren Produkten könnten Bezeichnungen einen Unterschied machen, würden dann trotzdem nicht wissen, ob nun eine RX5700 oder eine RX6400 schneller wäre, letzteres hat schon mal die größere Zahl.
 
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tom28199 schrieb:
Golf 3 in Golf 5 Karosserie, den Aufschrei möchte ich mal erleben !!
Guck dir mal das Golf IV Cabrio an... ;)
 
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PietVanOwl schrieb:
Hersteller es offen kommunizieren
Hm also in Grafikkarten Bereich passiert das ehr selten , ob dann der pcie Bus 64 , 128 bzw 256 und höher hat wird meist unterschlagen , selbst wenn die graka die gleiche Bezeichnung hat und den kleineren Anschluss hat steht das nie auf der Verpackung

Oder prominentes Beispiel aus der aktuellen Nvidia Kollektion 4000 wo die 4070 als 4080 erscheinen sollte ....

Ach ja das liebe Marketing / BWL Team "wie können wir den Kunden über den Tisch ziehen , ach holen wir die Bosse mit ins Boot .... Irgendwer muss ja grünes Licht geben

Will nicht wissen wie oft sich die Technikabteilung an den Kopf fast , Picard lässt grüßen
 
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So lange alles offen und ehrlich kommuniziert ist, sehe ich kein Problem beim rebranden.

Aktuell hätte ich auch kein Problem wenn AMD sagen würde, die RX 6xxx Reihe läuft leistungstechnisch unter den 7x00 weiter, und man passt das Namensschema an. Würde wahrscheinlich innerhalb der Produktion einiges "günstiger" laufen lassen als jede Generation in jedem Segment neue Hardware zu bringen.

Mogelpackungen sind dagegen natürlich unschön.
 
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Crifty schrieb:
Rebranding bei Hardware kann auch Vorteile bieten, also braucht jeder die neuste Technologie von zum Beispiel von Nvidia mit all den neuen Kosten

Naja , nur Mal ein fiktives Beispiel die 40er nv kommen mit einer neuen raytracing Variante was die 30er nicht kann .... Wird die umgelabelt kann sie das ja immer noch nicht ....außer der Hersteller hat vorab den Kunden verschaukelt und die können es doch


Nein rebranding gehört verboten , original Name und niedriger Preis das ist die einzige Lösung fur sowas alles andere ist den Kunden hinters Licht führen

Ist doch ganz simpel , der unbedarfte Kunde sieht im Laden zwei Karten nebeneinander greift dann zur höheren Nummer weil ja neuer ist dann aber langsamer als die mit der kleineren Nummer daneben .... Ich hab noch nirgends gesehen wo dann neben den rebranding stehtn "Achtung ich bin eine Vorgänger Karte aus liebe zur Umwelt bin ich jetzt die neue"
 
Ich hatte mal eine "Radeon R9 280X" die ja im Prinzip eine umgelabelte "Radeon HD 7970 GHz Edition" war. Beim Kauf war mir das absolut bewusst und ich habe mich daher auch nicht "betrogen" gefühlt. Da die "Radeon HD 7970 GHz Edition" eine UVP von 499$ hatte und die "R9 280X" dann knappe 1,5 Jahre später eine UVP von lediglich 299$, war das für mich OK.
 
Kapitalismus bedeutet nunmal, dass man mit möglichst wenig Einsatz möglichst viel Geld verdient. Also müssen sich die Unternehmer die Frage stellen: wie kann ich den Kunden so heftig über den Tisch ziehen, dass die dabei auftretende Reibungshitze als Nestwärme empfunden wird?

Rebranding ist da eine von vielen Methoden.

Als Kunde sollte einem das bewusst sein. Und wenn man bei einem reichen Unternehmen was kauft, wird man wohl mehr Geld bezahlen, als man an Gegenwert bekommt. Denn bei einem gerechten Geschäft hat niemand hinterher mehr als vorher.
 
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compujack schrieb:
Die Frage ob das legitim sei, kann man aus Sicht des Herstellers und aus Sicht des Konsumenten beantworten.
Das sehe ich anders. Der Hersteller soll dann einfach besser planen aber er kann nicht eine alte Generation als neu verkaufen. Er kann natürlich auch die Preise gegenüber der neuen Generation sichtlich verringern aber stillschweigend seine altes als neu verkaufen das geht nicht.

Sofern möglich, wäre es vielleicht wünschenswert, wenn ComputerBase eine Rubrik schaffen würde, wo diese Umstände aufgeführt werden. ComputerBase ist für mich die erste Anlaufstelle.
 
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Wenn ein ehemals besseres Produkt in einem neuen Produkt-LineUp eine Klasse runterrutscht mit neuem Namen, ähnlich wie das jetzt mit intel passiert ist und wo das dann auch entsprechend bepreist wird, stört mich das wenig. Specs sind Specs.

Was mich stört sind Neuauflagen von Produkten, die keinen Mehrwert bieten, außer die 1-2 neuen Features, die man auch mit einem Firmware-Update hätte bringen können und wo die Hardwareunterschiede dadurch zustande kommen, dass die Fertigung billiger ist und nicht dass etwas besseres verbaut wurde, das neue aber suggeriert besser zu sein und deswegen teurer ist, obwohl man etwas schlechteres kauft - ergo reine Gewinnmaximierung.

Da muss man imho einfach differenzieren.
 
Im Endeffekt geht es nur darum, den New-Gen-Werbeeffekt und -Aufpreis für alte, kaum mehr verkäufliche Ware zu nutzen.
Das Argument Preis-Leistung ist IMHO bullshit, weil z.B. bei GPUs das alte nicht neu gebrandete Pendant mit den gleichen Specs in den allermeisten Fällen günstiger ist und dazu noch am Gebrauchtmarkt verfügbar ist.

[Nachtrag @CB]: Wie von einigen hier schon vorgeschlagen, wünsche auch ich mir eine "Wall of Shame", wo solche Produkte klar erkenntlich aufgeführt werden.
 
Das neue Namensschema bringt zum ersten Mal echte Transparenz in das Rebranding. Von daher begrüße ich den Schritt sehr.

Davon aber abgesehen ist Mendocino nagelneu, von daher bekommt man ja trotz Zen2-Generation kein altes Produkt. Außer Barcelo, der ein Cezanne ist, gibts ja nicht viel altes bei AMD.
 
Solange es kommuniziert wird und der Preis der Technik entsprechend angepasst ist, für mich kein Problem.
 
Quasi seit dem Anbeginn der Hardware legen Hersteller Produkte mitunter unter aktualisiertem Namen neu auf. Die Tragweite der damit mitunter einhergehenden
Das liest sich nicht so gut. 2x quasi direkt nacheinander "mitunter". Ich denke das erste "mitunter" sollte wegfallen - war vermutlich auch ein Versehen oder @Vitche ?
Vor allem, weil es im 1. Satz des Artikels selbst direkt damit weiter geht:

Neuauflagen älterer Technik sind nichts Neues​

Aus der Sicht eines Herstellers kann es mitunter viele Vorteile haben,

BTT: Es gibt genug Möglichkeiten, neue Namen zu erfinden. Ich finde das auch eher verwirrend, wenn Namen "missbraucht" werden. Dient aber sicherlich eher dazu, Leute zu verwirren. Stimme also einigen hier einfach zu.
 
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Solange der Rebrand irgendwo im untersten Budgetbereich stattfindet und vielleicht auch noch gekennzeichnet wird (XY Edition o.ä.) denke ich, dass das gut ist. Wäre ja auch schade, wenn gute HW nicht gekauft wird, weil der Name zu alt ist. Zumeist wird Rebranding aber eher für aktive Kundentäuschung benutzt. Wobei sich da manche Firmen sowieso schwer tun - Ich will nicht wissen, wie viele Xbox One S verkauft wurden, die als Xbox Series S gedacht waren.
 
mojitomay schrieb:
Ich finde Rebranding ist prinzipiell ein Versuch den Kunden zu verwirren.
Sehe ich auch so. Warum zum Beispiel eine Geforce 4040 bringen, die technisch auf der 3050 beruht? Soll man doch einfach die 3050 preislich dort positionieren, wo man eine 4040 hingestellt hätte.

Rebranding im Budgetsegment ist letztlich nur Verarschung derer, die sich nicht so viel leisten können oder die wenig Zeit für Hardware entbehren können. Einfach die alte Hardware zu niedrigeren Preisen weiter im Programm behalten, dann sieht jeder auf den ersten Blick am Namen, dass es sich um ein kleineres oder weniger aktuelles Produkt handelt.

Ich kann ja auch keine Milch von letzter Woche zur Frischmilch ins Kühlregal stellen und sie kommentarlos 10 Cent billiger machen.
 
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Grundsätzlich habe ich nichts gegen Rebranding, so können die noch vorhandenen Chips ideal genutzt werden und es wird nichts (oder zumindest weniger) entsorgt, nur weil s etwas älter ist.

Was mir dabei aber wichtig ist, ist eine transparente Darstellung, wenn ich ein Rebranding Produkt unter neuem Namen erwerbe, dann sollte auch das Featureset des aktuellen Produkts enthalten sein oder eine deutlich Abgrenzung ersichtlich sein.

Bei der r9 280x gab es zB keinen Freesync Support wie bei der 290(x) oder der 260(x), das sind dann so Fälle, wo ich es wichtig finde, die alte Generation/das fehlende Feature klar zu bezeichnen, in anderen Bereichen sehe ich das genau so, ich möchte ohne das ganze Kleingedruckte lesen zu müssen schnell erkennen, ob ich das aktuelle Produkt oder den "Facelift" mit alter Basis habe.
 
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INDEPENDENT schrieb:
Das sehe ich anders. Der Hersteller soll dann einfach besser planen aber er kann nicht eine alte Generation als neu verkaufen. Er kann natürlich auch die Preise gegenüber der neuen Generation sichtlich verringern aber stillschweigend seine altes als neu verkaufen das geht nicht.

Sofern möglich, wäre es vielleicht wünschenswert, wenn ComputerBase eine Rubrik schaffen würde, wo diese Umstände aufgeführt werden. ComputerBase ist für mich die erste Anlaufstelle.
Ich habe ja nicht gesagt, dass ich das als Endkunde gut finde ;) - aber aus deren Sicht ist das offenbar legitim, denn sonst würden sie es ja nicht machen. Ansonsten habe ich dir ja 100% zugestimmt - hättest nur zuende lesen müssen. Sofern ich weiss, hat Computerbase immer auf die technischen Hintergründe bei Produkten hingewiesen in solchen Fällen. Natürlich ist das dann viel Lesearbeit. Evtl eine Markierung im Perfomancerating oder anderen Vergleichstabellen könnte da einen schnelleren Überblick verschaffen.
 
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mykoma schrieb:
so können die noch vorhandenen Chips ideal genutzt werden und es wird nichts (oder zumindest weniger) entsorgt, nur weil s etwas älter ist.
Braucht es denn dazu einen neuen Namen? Eigentlich können die Produkte dann ja unter dem alten Namen weiter laufen. Das wäre ja auch transparenter, als was schon gewesenes mit neuem Namen neu zu vermarkten. Der neue Name macht die Produkte ja nicht besser oder schlechter, er sorgt eher für Verwirrung oder gar Täuschung.

Neue Produkte mit "alter" Technologie ist dann was anderes, da wäre der Name wieder relativ egal nur die Transparenz sollte weiterhin stehen bleiben, klare Kennzeichnung wäre nicht verkehrt.
 
compujack schrieb:
Ich habe ja nicht gesagt, dass ich das als Endkunde gut finde ;) - aber aus deren Sicht ist das offenbar legitim, denn sonst würden sie es ja nicht machen. Ansonsten habe ich dir ja 100% zugestimmt - hättest nur zuende lesen müssen. Sofern ich weiss, hat Computerbase immer auf die technischen Hintergründe bei Produkten hingewiesen in solchen Fällen. Natürlich ist das dann viel Lesearbeit. Evtl eine Markierung im Perfomancerating oder anderen Vergleichstabellen könnte da einen schnelleren Überblick verschaffen.
Ja stimmt bitte um Entschuldigung 🙂
 
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