Street view: Pro oder Kontra?

Es ist offensichtlich, dass die meisten sich hier gar keine Gedanken über Einbrüche machen. Vielleicht, weil sie gar kein eigenes Haus haben oder zuwenig kriminelle Energie besitzen, um sich mal in so eine Person hineinzuversetzen, die nachts irgendwo einsteigt.

Beim Datenschutz sehe ich keine Probleme, solange es keine Verknüpfung von Facebook zu Street View gibt und man gleich sieht, wo jemand wohnt. Die Sache mit der Adresse und der Bewerbung finde ich ziemlich abwegig. Welche Informationen könnte der Personalstab dadurch gewinnen, wenn er sieht, wo ich wohne? Bitte, was sagt das über die Eignung aus? Da sind die sozialen Netzwerke doch die ersten Anlaufstellen.
 
dann zeig doch mal die statistik wo drin steht, dass sich einbrüche in städten, in denen street view seit monaten/jahren eingesetzt wird, erhöht haben!
 
Odium schrieb:
die nachts irgendwo einsteigt..
Einbrecher welche Nachts zuschlagen wollen bringt Steet View aber reichlich wenig.
1) Die Aufnahmen sind über 2 Jahre alt
2) Da Aufnahmen tagsüber, ist die Beleuchtung nicht ersichtlich
3) Tagesablauf oder Urlaub, etc. nicht ersichtlich
4) Auflösung zu schlecht um Details/Schwachstellen zu erkennen
5) Nur Straßenseite sichtbar
6) Nur 20 größten Städte erfasst
7) ...
Für mich sieht das recht ungeeignet aus. Und komfortabler als mit einem Auto durch die Stadt zu fahren ist Street View nun auch nicht :rolleyes:

Da finde ich die Argumente bezüglich Bewerbung schon einleuchtender.
Von sozialem Umfeld, über Vermögen oder vieleicht noch Auto lassen sich genügend Informationen ableiten. Aber auch hier kann man sagen dass die Aufnahmen schnell veraltet seien werden.
 
Musst du bis morgen warten morphium, aber dann dürfte meine Glaskugel auch die Lottozahlen parat haben.
Nein ernsthaft, das Internet hat doch schon vieles umgekrempelt und insbesondere dort, wo man erst gar nicht damit gerechnet hätte. Kein Dieb zieht abends einfach so los, ohne das Objekt vorher einmal begutachtet zu haben. Und wenn die die mit 10 km/h in einer Wohngegend rauf und runter fahren oder gesehen werden, wie sie Bilder machen, dann ist das auch schon verdächtig. Stattdessen kann man jetzt ganz gelassen mit Google Earth + Street View einen groben Überblick bekommen.

Deine Punkte sind sicher alle richtig guest91. Auf der anderen Seite stehen Vertreter von Dörfern, die diese Aufnahmen gesehen haben und protestierten. Denen ging es nicht um Datenschutz, Neider oder sowas, sondern die bloße Vorstellung, dass deren Haus jetzt auf dem "Präsentierteller" liegt, wie einer sagte.
 
Das irgendwelche Dörfler mosern macht das Szenario von Einbrechern die anhand veralteter und ungenauer Aufnahmen die nicht darüber aussagen ob in einem Haus was zu holen ist (oder mal war als die Aufnahmen aktuell waren) aber nicht realistischer.
Von allen Argumenten der Gegner ist das Einbrecher Argument am weitesten hergeholt, zumal die äußere, zur Straße gerichtete, Fassade eines Hauses für Einbrecher eh völlig uninteressant ist da viel zu offen und einsehbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie sieht das eigentlich aus, steigen dadurch die Erfolgschancen von terroristischen Anschlägen oder verbrecherischen Taten? Ich weiß ja dann dank google wo ein hoher Zaun, Wand oder Fenster steht.
 
Testtype schrieb:
Ich weiß ja dann dank google wo ein hoher Zaun, Wand oder Fenster steht.

Nö, du weißt wo einer stand als die Bilder gemacht wurden. Aber auch die dt. Bilder sind inzw. zumeist 1-2 Jahre alt. Aktualisiert werden die wohl nicht öfter als vielleicht alle 10 Jahre mal... für Verbrecher oder Terroristen also völlig uninteressant.
 
Darüber nachzudenken und zu diskutieren halte ich für sehr wichtig, aber bitte last doch mal das Dorf in der Kirche. Jetzt wird schon angefangen mit Terrorismus und oder Verbrechen zu hantieren.

Ein Terrorist mag Streetview egal sein aber einen Tourist vielleicht nicht.

Das kann man alles drehen und wenden bis man sein gewünschtes Ergebnis erhält.

mfg
 
In einer größeren Innenstadt wird sich kaum eine Wand so schnell verschieben. Wenn jemand in den USA verdächtig viele Fotos von Gebäuden und Umgebung schießen, werden die Leute da misstrauisch, naja immerhin passierte da ja bereits etwas. Mit Streetview wird einem so was erleichtert, auch wenn es keine solch detailierten Informationen enthalten. Sie reichen immerhin schon aus, dass sich ganz Deutschland damit befasst und um eher immaterielle Werte Sorgen machen. In demokratisch angeordnete Nationen sind solche Werte auch wichtig und ich schätze sie sehr.

Doch das die Gefahren, die eher auf substanzielles gehen so stark von den zwei Kommentaren bereits heruntergespielt werden, empfinde ich als merkwürdig. Terroristische Anschläge gefährden im Sinne von "substanziell" den physikalischen Zustand von Eigentum und auch Leben.

Das hat auch nichts mit drehen und wenden zu tun, das ganze nennt man Umsichtigkeit, auf alle Faktoren eingehen und auch wenn diese Faktoren so gering sind, sie existieren. Man kann sie zwar später von einer geringeren Wichtigkeit einstufen, aber sie vorneherein zu diskreditieren... halte ich für unangebracht bei solch aktuellen Themen. Menschen die meiner Meinung sowas als "drehen und wenden" bezeichnen, wirken wie engstirnige Menschen, die andere Meinung nicht akzeptieren wollen oder können.
 
Testtype schrieb:
Wie sieht das eigentlich aus, steigen dadurch die Erfolgschancen von terroristischen Anschlägen oder verbrecherischen Taten? Ich weiß ja dann dank google wo ein hoher Zaun, Wand oder Fenster steht.

Was wollen Terroristen mit Streetviewbildern anfangen? Ich glaube die würden ne Webcam mit aktuellen Bildern vorziehen.
Aber die schauen sich das Zielobjekt sicherlich lieber in Echt an.
 
@Feuerwuchs
Du hast mit sicherheit recht, dass die Gefahr eines anschlages nicht gravierend steigen wird. Ebenso halte ich das Argument eines Einbruchs aufgrund der fehlenden Aktualität für überzogen. Nur wenn die Bilder nicht aktuell sind, werden die Bilder das auch nicht unbedingt bei der Wohnungs- oder Hotelsuche nützen. Denn vor dem Hotel könnte sich inzwischen eine Baustelle befinden, oder das hotel wurde grundsaniert usw.

Dennoch sollte man Kritik und skepsis nicht so einfach abtun. Es ist richtig, dass in Europa bis auf in Deutschland und in der Schweiz Street view relativ problemlos eingeführt werden konnte. Aber man darf die kulturellen und geschichtlichen Hintergründe nicht so ohne weiteres außer Acht lassen. Die Schweiz hat schon immer sehr großen Wert auf ihre eigenständigkeit und Unabhängigkeit gelegt. Sie ist nicht jedem Trend gefolgt und dennoch ist dieses Land alles andere als rückständig.
Deutschland hat zwei Diktaturen erlebt, in denen eine zu große Öffentlichkeit durchaus ernsthafte Konsequenzen haben konnte. Daher wird die Gesellschaft oft als bedrohlich empfunden. Die historischen Erfahrungen sind Teil unserer Kultur und können nicht einfach so negiert werden. Erschwerend kommt hinzu, dass durch das Internet das Maß der wahrnehmbaren und erfahrbaren Öffentlichkeit enorm gestiegen sind und kaum zu überschauen sind. hier wird oft das Argumetn herangezogen, dass man aber auf der anderen Seite vieles bei Facebook und Co bekannt gibt. Das mag auf viele zutreffen, aber das ist eine freiwillige Öffentlichkeit. Es ist Ausdruck meines freien Willens.

Streetview vergrößert diese Art von wahrnehmbarer und erfahrbarer Öffentlichkeit ungefragt. Sicher der Staat tut dies zum Teil auch. Aber der Staat ist für die Menschen greifbarer als Google. Gegen den Staat kann ich demonstrieren und mich dabei stellvertretend mit Staatsdienern auseinandersetzen (in dem Fall die Polizei). Ich kann den Parteien auch bei der nächsten wahl einen Denkzettel verpassen oder eine Petition starten. Aber einem unternehmen wie Google, das oft ohne Ecken und Kanten auftritt, das nicht oder kaum greifbar ist, weil es in der öffentlichen Wahrnehmung gesichtslos ist, ist man mehr oder weniger ausgeliefert. Erschwerend kommt hinzu, dass sich Google in vielen Dingen nicht in die Karten schauen lässt und vieles im Dunkeln lässt bzw mit ihren Visionen die Vorbehalte auch noch steigert.

Google scheint dies auch in irgendeiner form erkannt zu haben, in dem sie jedem eine widerspruchsmöglichkeit einräumen. Das ist auch gut so, obwohl ich die Form des Widerspruchs und den Aufwand der damit verbunden ist kritisiere.

Eine Diskussion über Street View ist wichtig und auch richtig. Wird aber von beiden seiten zu sehr aufgeheizt. Herr Best schadet letztendlich nur, in dem er durch sein Projekt die Bedenken und Ängste zusätzlich schürt und ist auch Google letztendlich nicht dienlich. Ich habe selbst auch große bedenken gegen Street View, weil es einen trend fortsetzt, denn ich sehr bedenklich finde. Nicht aber, weil ich eine existenzielle Gefahr darin sehe.
 
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feuerfuchs schrieb:
Was wollen Terroristen mit Streetviewbildern anfangen? Ich glaube die würden ne Webcam mit aktuellen Bildern vorziehen.
Aber die schauen sich das Zielobjekt sicherlich lieber in Echt an.

Keine Ahnung bin ich Terrorist? Als erste Anhaltspunkte vielleicht? Auf der anderen Seite fürchten sich die Menschen vor dieser öffentlichen zur Schau Stellung.
 
Also ich bin pro StreetView. Ich kann ehrlich gesagt die Gründe dagegen nicht ganz nachvollziehen. Wenn ihr Angst habt das ihr Müllsäcke vor der Tür stehen habt und das euer zukünftiger Arbeitgeber sehen kann, dann stellt einfach keine Müllsäcke vor die Tür.
Schämt ihr euch etwa für euer Haus/Wohnung/etc.? Gesichter und Kennzeichen werden sowieso unkenntlich gemacht. Ausserdem bedeutet es sowieso Aufwand Name und Adresse herauszufinden und dann auch noch in StreetView die Wohnverhältnisse herauszufinden.


Aroy schrieb:
Ich zitiere hier mal einen Freund, denn ich habe keine Lust seine ganzen Argumente nochmal per Hand zu schreiben ;)
...
Ich wollte eigentlich nur darstellen, dass ich in keiner Form nachvollziehen kann, wie StreetView für mich in irgendeiner Art und Weise zu einem Nachteil werden könnte. Verärgert bin ich allerhöchstens in dem Maß, dass es der Debatte um StreetView in jeder Form an Maß fehlt und aufs ekelhafteste populistisch ausgeschlachtet wird. Und dass die Medien pennen. Wo waren die Wächter über Demokratie und Freiheit, als das SWIFT-Abkommen durchgewunken wurde? Wo waren die ganzen kritischen Berichte? Es waren deutlich weniger, als bei StreetView. Den Medien eine gewissen Voreingenommenheit gegenüber der Datenkrake Google vorzuwerfen, ist wohl gerechtfertigt.
...
Ob StreetView jetzt irgendeinen Nutzen erzeugt, lasse ich mal dahingestellt. Außer einem "Guck mal, genau da war ich im Urlaub", kann ich der Sache auch keinen nennenswerten Nutzen abgewinnen.

So unnötig und albern ich die StreetView-Aufregung empfinde: Solange daraus nichts erwächst, kann ich damit leben. Wenn aber unsere durchgeknallten Politiker meinen, mal wieder Gesetze erlassen zu müssen, um dem bösen Google das Handwerk zu legen, und dabei z.B. die Panoramafreiheit den Bach runtergeht, dann stört mich das schon. Die Straße ist ein öffentlicher Raum - daran sollten wir nicht rütteln.

Für mich läuft das alles in die falsche Richtung. Da wo Datenschutz wünschenswert wäre, wird er an allen Ecken und Enden aufgeweicht (Swift, Vorratsdaten). An anderen Stellen wird es dann wieder grandios übertrieben. Und ich bin weiß Gott kein großer Freund von Google, denn mir sammelt Google deutlich zu viele Daten. Dass es ein Foto von meiner Häuserfront hat, ist mir noch am egalsten. Dass alle Mails, die ich an einen GoogleMail Account schicke, gescant und indiziert werden, dass ärgert mich schon deutlich mehr.

Ich stimme seiner Argumentation zu.

Ich stimme dieser Argumentation ebenfalls zu.
 
Das Video ist genau für die Leute die dann gar nicht mehr in den Urlaub fahren müssen. Der Chef sagt: Mach doch Urlaub, komm ich spendiere dir einen nach NY. Dann macht der google streetview auf XD
 
@ morphium

Das ist natürlich das Argument schlecht hin...
Natürlich ist so etwas ohne Streetview möglich...
Kleiner Tipp: Videokameras gab es auch schon vor Google.

morphium schrieb:
nur weil google meine hausfassade fotografiert hat, bedeutet das noch lange nicht, dass google weiß auf welchen seiten ich surfe... die vorratsdatenspeicherung ermöglich jedoch letzeres!
Dafür erhält Google (oder besser andere wildfremde Menschen im Internet) mühelos einen Einblick auf dich in deiner Wohnung inklusive Adresse...
http://www.streetviewfun.com/2009/just-cleaning-up/
Oder die ganze Welt weiß jetzt, wo diese üppig ausgestattete junge Dame wohnt...
http://www.streetviewfun.com/2009/nice-view-2/
 
Zuletzt bearbeitet:
fährst du für mich nach paris und zeichnest das video auf? danke! und ein zweites danke für die seite, die kannte ich noch nicht... gibt schon lustige situation - für ewig festgehalten - weiter so google :D
 
Ich hoffe die Bilder verdeutlichen die Unterschiede zwischen Birdview, Google-Earth und Streetview.
Bei manchen habe ich den Eindruck, dass sie diese nicht wirklich kennen. Wie sonst werden diese immer wieder als Vergleich herangezogen?

Wenn ich etwas unbedingt sehen will, dann fahre ich hin und schaue es mir an. Sonst reicht mir auch eine Reportage der Stadt.
Seiten wie www.streetviewfun.com zeigen ja mehr als deutlich, dass der Navigationsaspekt bei einigen alles andere als an erster Stelle steht. So kann man ganz bequem vor dem Rechner seinem Verlangen nach Voyeurismus nachgehen. Stimmt, Streetview ist uneingeschränkt eine tolle Sache und jeder der bestimmte Punkte kritisiert hat einfach keine Ahnung... :rolleyes:
 
Als Westdeutscher hätte ich mal historische Ketzerfrage: Warum war das MfS in der DDR eigentlich so schlimm, wenn wir uns über die Wiedererfindung der "Errungenschaften" heute freuen?

Dass sich in keinem anderen land die Leute so ereifern wie hier, liegt auch daran, dass sonst nirgendwo der Mensch derart in die Enge getrieben wird, was Kontrollen angeht, aber gleichzeitig in Demokratie lebt. Petzen und Gutmenschen gibts überall, aber wir heutigen Deutschen sind da schon ziemlich super. Du kannst ja keine 10 Minuten Fernsehen ohne Gutmenschentum mehr genießen.
 
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