Tipps beim Hauskauf

Peleke

Lieutenant
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Wir haben gestern ein Kaufangebot für eine Bestandsimmobilie aus den 70ern abgegeben.
Im Falle einer Einigung kommen damit etliche Dinge auf uns zu, mit denen wir uns noch nie beschäftigt haben.
Gibt es irgendwo eine empfehlenswerte (herstellerunabhängige) Anlaufstelle für Tipps, nächste Schritte, Einsparpotential etc.?
Aktuelle Fragen derzeit (neben der Finanzierung) sind u. a. was lohnt sich in Energiemaßnahmen zu investieren (Heizung, Fenster, Dämmung etc.), woher bekommt man eine gute Küche zu einem fairen Preis, wie könnte man den Innenraum neu gestalten / das Bad umbauen, welche Gewerke (Handwerker) brauchen wir (und in welcher Reihenfolge) und und und.
Ich kann zeitlich wenig selber machen und suche nach hilfreichen Tipps, wie man ca. 80% der gewünschten Änderungen zu einem "Wohlfühlheim" mit einem limitierten Budget erreichen kann.
 
Peleke schrieb:
Wir haben gestern ein Kaufangebot für eine Bestandsimmobilie aus den 70ern abgegeben.
Im Falle einer Einigung kommen damit etliche Dinge auf uns zu, mit denen wir uns noch nie beschäftigt haben.

Das ist sehr naiv, um es mal vorsichtig auszudrücken, von euch. Solche grundlegende Fragen/Sachen klärt man vor dem Kauf einer Immobilie. Ich habt euch praktisch über nix gedanken gemacht. Das grenzt an Wahnsinn. Ist ja kein Rad was man dann für 50 Euro wieder flott bekommt. AI ai ai 🙈

Fällt mir gerade schwer zu glauben das Menschen so blauäugig handeln. Oder ist das ein Troll Thread?
 
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Peleke schrieb:
Wir haben gestern ein Kaufangebot für eine Bestandsimmobilie aus den 70ern abgegeben.
Im Falle einer Einigung kommen damit etliche Dinge auf uns zu, mit denen wir uns noch nie beschäftigt haben.
Deswegen beschäftigt man sich damit auch bevor man ein Kaufangebot abgibt.
Peleke schrieb:
Aktuelle Fragen derzeit (neben der Finanzierung) sind u. a. was lohnt sich in Energiemaßnahmen zu investieren (Heizung, Fenster, Dämmung etc.),
Hängt vom Zustand des Hauses ab.
Peleke schrieb:
woher bekommt man eine gute Küche zu einem fairen Preis,
Hängt von den lokalen Anbietern und was für euch "gut" bedeutet ab.
Peleke schrieb:
wie könnte man den Innenraum neu gestalten / das Bad umbauen,
Ich könnte dir jetzt Möglichkeiten sagen. Du wirst die aber wahrscheinlich ablehnen, weil sie dir nicht gefallen. Sprich: Du musst das schon so machen (lassen), wie es dir gefällt.
Peleke schrieb:
welche Gewerke (Handwerker) brauchen wir (und in welcher Reihenfolge) und und und.
Da gibts normal nur eine logische Reihenfolge. Aber den Abrisstrupp würd ich definitiv nicht als letztes bestellen ;)
 
Tipps beim Hauskauf? Die Immobilie VOR dem Kauf angucken damit man weiß woran man ist und was man bekommt. Denn einfach ein Blanko Kaufangebot rausschicken kann auch beddeuten dass das Haus Schäden noch und nöcher haben kann und Ihr es trotzdem nehmt um danach erneut einen Haufen Geld reininvestieren müsst um all die Schäden zu beseitigen wie bsp. feuchte Wände, undichtes Dach, energetisch schlecht gedämmt mit Gas oder Ölheizung usw.
 
Ein neues Bad kostet alleine schon 25k, gute Küche 10k, Heizanlage 5k, Steuer 10k. Darüber habt ihr euch keine Gedsnken gemacht?
 
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Doch, klar. Wir haben das Haus ja besichtigt, alle Unterlagen und uns schon einige andere zuvor angeschaut.
Wir sind uns sehr sicher, dass der Preis fair ist, der Zustand gut und wir es finanzieren können (ist grundsätzlich schon geklärt, geht nur um Optimierungspotential). Hätten wir nicht so schnell ein Angebot abgeben, hätte es morgen vermutlich ein anderer Interessent gemacht (wir waren die Ersten zur Besichtigung und kennen den Makler persönlich).
Es ist trocken, gepflegt, halbwegs junge Fenster und Heizung (Gas) sowie Dachdämmung vorhanden.
Mehr geht es mir darum wie ich ca. 100.000 € bestmöglich in Maßnahmen investiere, die zu einem für uns optimalen Ergebnis führen.
Ich suche keine Vorschläge wie "Male die Wände doch in taupe, ist gerade voll angesagt", sondern mehr Quellen für potentiell benötigte Baumittel (Küche, Sanitär, Fenster), Empfehlungen für bestimmte Aufgaben (Beispiel Energie: Wer kann das am besten beurteilen, Architekt, Gutachter, Schornsteinfeger etc.) oder Tipps zum Sparen (z. B. Fliesen überkleben anstatt abzuschlagen)
 
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Ist die Elektrik, Wasser-/Abwasserrohre und die Heizungsrohre noch aus den 70ern?
Wenn ja, würde ich da alles neu machen.
Hattet ihr einen Gutachtzer mit dabei, oder gibt es ein aktuelles Gutachten, das euch vorliegt?
 
War niemand dabei, sah aber schon (in den letzten ca. 20 Jahren) modernisiert aus.
 
Auf Verdacht Abwasserrohre und Zuwasser zu erneuern macht wenig Sinn - das macht nur Sinn, wenn Schäden ersichtlich sind - Blei wurde da vermutlich nicht mehr verwendet.

Auch Heizungsrohre würde ich nur einen Drucktest z.B. machen lassen, den das werden Sanitär und Heizungsbauer anbieten - Heizung gibt es vielleicht Kalkablagerungen wenn da nicht vorgefiltert wurde, evtl kann die Durchflussmenge gemessen werden.

Sinnvoll ist Heizung => Dach => Fassade/Fenster aussen, innen einfach nach der Reihenfolge was einem wichtig ist - wenn Bad keinen FI muss eh an den Stromkasten ran.

Praktisch jeder halbwegs seriöse Handwerker erstellt Dir sicher einen Bauablaufplan mit Terminen und Tätigkeitsblöcken etc und sollte bis auf spezielle Arbeiten auch alles anbieten - oder hat Kontakte mit denen er im Idealfall langfristig zusammenarbeitet.

Bauablaufplanung selber machen ist recht viel Aufwand - weil sich Termine +/- immer verschieben oder auch mal Lücken genutzt werden.

Wir haben selber auch in ein Haus das Ende der 70er gebaut wurde - die Bauausführung war damals oft topp! - einzig die Raumaufteilung war halt etwas anders als man das heute gerne hätte xD dafür wurde aber oft sehr grosszügig gebaut - ich finde das einen echt guten Zeitraum.

Fliesen überkleben etc ja damit spart man u.U. aber an der Gesamtsumme macht das vielleicht dann 2-5% aus... sowas steht selten in einem Verhältnis das Sinn macht, wenn man Fremdausführung nutzt. Wenn man z.b. Wasserleitungen verlegt für begehbarte Dusche etc dann wird der alte Fliesenspiegel eh so zerstört dass das Ausbessern zum Überkleben die Kostenersparnisse schnell frisst.

Für z.B. Bad und Küchenplanung nutze ich ganz gerne https://pcon-planner.com/de/ inbes wenn die Räume verwinkelt sind oder gar Schrägen haben, einfach weil ich damit einen ganz guten Eindruck bekomme wie sich das evtl anfühlt - z.b. bei grossen Duschkkabinen Türgrösse etc. Man kann halt virtuell sich bewegen das hilft finde ich tatsächlich - oder auch mal Abstände messen zw Waschbecken und WC Dusche Wanne, etc.

Wir haben einige Immobilien und deshalb sicher so 3-5 Komplettbadumbauten jedes Jahr - und da ist immer mal wieder eine dabei wo man halt auch selber vorher rumspielen will was geht - ich zumindest. Gerade wenn man X(XX)L Duschen verbauen will - und das will doch (fast) jeder.
 
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Die Sache mit dem Strom würde ich überprüfen, ob noch aus der Bauzeit oder zwischenzeitlich modernisiert worden ist. Bin gerade selbst am Haus renovieren und habe schnell gemerkt, dass oft die komplette Erneuerung vom Strom sinnvoll sein kann.
Mein Haus stammt aus den 60er Jahren, wurde aber in den 90er saniert. Nur war es damals nicht üblich, jedes Zimmer separat abzusichern. Würde auch empfehlen die Steckdosen und das Licht separat abzusichern. So hat man wenigstens noch Licht, wenn irgendein Gerät die Sicherung raushaut.
Die Wände macht man ja eh sicherlich auf, man hat ja seine Ansprüche wo im Raum eine Steckdose oder Landose sein soll.
Da hält sich dann der Mehraufwand stark in Grenzen gleich komplett zu tauschen. Alles bis zur Unterverteilung kann auch bequem in Eigenleistung erledigt werden (Schlitze, Kabel verlegen, Dosen setzen etc.). Da würde ich mir aufjedenfall die Kosten für einen Handwerker sparen.

Die Fenster würde ich einfach mal überprüfen lassen ob sie noch dicht und in Ordnung sind. Wir haben noch Alufenster, welche aber soweit in Ordnung sind. Da würde sich kein Austausch lohnen, nur um ein wenig Energie sparen zu können. Dann eher drauf warten wenn es notwendig ist. Soviel Energie verliert man bei den Fenstern nicht, da gibt es sinnvollere Investitionen am Haus.

Vor allem freu dich schon mal auf die Dinge die nicht geplant waren, sobald man mal eine Wand aufmacht oder den Boden rausnimmt :D
 
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Wie sieht der Energieausweis für das Haus aus?

Gasheizung wie alt? Service immer gemacht? Sollte die schon 25+ sein wird die bald kommen.
Überlegungen durch eine Wärmepumpe mit PV, Heizstab zu kombinieren. Lass dich hier vom Fachmann beraten.

Rollläden vorhanden? Prüfe ob die Kästen außen sind, sitzen diese direkt auf den Fenstern geht unnötig Wärme verloren. Oft ist dies nicht der Fall bei älteren Häusern. Sind die Fenster 20+ vermutlich ebenfalls neu.

Check die Haustür ob die einen Briefkasten Schlitz hat. Wenn ja neue Haustür. Geht unnötig Wärme nach draußen.
Klemm den Briefkasten außen an die Hauswand.

Wenn die Elektrik eh gemacht werden muss. Lass in alle Räume Netzwerk legen, doppel Dose. Spare nicht an Steckdosen in den Räumen.
 
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Sämtliche Stromkabel neu legen und alles separat absichern ist mit der Kanone auf Spatzen schießen.
Sofern man nicht sowieso alles aufreisst also Kernsanierung ist es viel zu teuer.
Beim Sicherungskasten und Erdung sieht es anders aus. Das sollte man sich schon mal ansehen.
 
Man holt sich einen Energieberater und erstellt einen Sanierungsplan
 
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@Peleke
Was für banale Fragen ohne fast jegliche Hintergrundinformationen zur Immobilie und Eurer Situation?
Qualität der Fragestellung --> Qualität der Antworten

Ich wünsche Euch viel Glück, Ihr werdet es brauchen!
 
Naja er wird ja sicher einen Punkt konkretisieren wenn er sich für diese Massnahme entscheided.

Ja nach Startzustand der Immobilie ist ein limitiertes Budget denke ich ok, natürlich wäre ein für das Vorhaben vollständig vorhandene Mittel besser - aber das dürften sicher nur die wenigsten haben. Wenn der Zustand in der Basis ok ist sind ja viele Dinge wie Badumbau etc "nice-to-have" aber keinesfalls unmittelbar dringend notwendig.

Zumal der Umbau im Bestand doch eh meist Überraschungen bringt wenn der denn angefangen wird, die dann eine Umplanung notwendig machen - das doch selten genauso umsetzbar, wie man das vorhatte und auch geplant hatte.
 
LencoX2 schrieb:
komplett neue Heizungsanlage für 5k€? Wo gibts denn sowas? Wenn das nicht nur ein Plug&Play Austausch vom Heizkessel ist, sind für sowas auch eher 20k einzuplanen. Je nachdem, was alles fällig ist.

Punsch schrieb:
Man holt sich einen Energieberater und erstellt einen Sanierungsplan
Wäre auch mein erster Vorschlag. Insbesondere dann, wenn man wissen will, wo man v.a. energetisch sinnvoll ansetzen kann.

Ganz allgemein muss erstmal die Außenhülle dicht sein bevor man innen viel macht. Heißt, Dach und Fenster müssen dicht und in Ordnung sein. Das Dacht halt also ca. 50+ Jahre drauf. Je nach Zustand kann das die nächsten 5-10 Jahre fällig sein. Je nachdem ob Kaltdach oder direkt drunter bewohnt muss man noch mitdämmen. Mit Aufsparrendämmung und neu Eindecken ist man da schnell bei 200€/m² aufwärts. Dazu evtl. Fassadendämmung etc. Allein dadurch kann das 100k-Buget schonmal gut halbiert werden.

Auch bei den Innenräumen ist das sooo unterschiedlich, was man machen muss und will. Von Tapeten runter und neuen Bodenbelag bis komplett neuer Bodenaufbau inkl. Fußbodenheizung ist die Spanne riesig.

Mir scheint, ihr solltet euch mal ein ganzheitliches Konzept machen, wie ihr wohnen möchtet und was euch für euer Haus wichtig ist. Dazu eine eigene Prioliste was man auch an Comfort-Umbauen schnellstmöglich und was eher nachträglich machen möchte.

Wenn ihr sanieren wollt, dann 100% die Wasser-und Elektroleitungen machen. Heizungsrohre nur nach Zustand.

Bohnenhans schrieb:
Praktisch jeder halbwegs seriöse Handwerker erstellt Dir sicher einen Bauablaufplan mit Terminen und Tätigkeitsblöcken etc und sollte bis auf spezielle Arbeiten auch alles anbieten - oder hat Kontakte mit denen er im Idealfall langfristig zusammenarbeitet.
Naja... nur weil ein Handwerker Gas-Wasser-Installation macht wird er dir nicht auch direkt den Trockenbau und die Elektrik planen und anbieten. Da musst du schon eher einen Generalunternehmer suchen.
Zumindest kenne ich bei uns keinen "normalen" Handweker, der mir einfach den kompletten Bau planen würde oder mir zu allen Punkten einen Ablaufplan samt Angebot auf den Tisch legt. Er wird mir zwar sagen können, dass ich die Wasserrohre und die E-kabel vorm Wände spachteln verlegen soll, aber wohl kaum ob ich erst den E-Kasten und dann die Kabel im EG, OG oder doch erst im Keller machen soll.
 
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Die Handwerker mit denen wir zusammenarbeiten machen das eigentlich alle. Die binden die anderen Gewerke ein und koordinieren das mit ihren Tätigkeiten.

Sprich bei Badsanierung sagen wir Bad neu machen büdde - dann koordiniert der Sanitärbetrieb evtl Trockenbau (selten), Elektriker und Fliesenleger wie die zu seinen Arbeiten passen.

Bei Fassadenarbeiten sagen wir bidde Fassade neu machen/dämmen etc - dann koordiniert der Maler seine Arbeiten, evtl Abbrucharbeiten falls Balkonalagen erneuert werden, und auch den Aufbau der neuen Anlagen.

Termine zwischen Gewrken dauernd absprechen wenn sich was verschiebt / oder irgendwo ein Lücke sich auftut und Arbeiten vorgezogen werden können etc das ist doch sinnfrei dass man sich da zwischen schaltet und immer als Mittelsmann bei Nach und Rückfragen agiert.

Vielleicht bei 1-10 Mann Betrieben nicht aber ab so 20 Mann Betrieben finde ich gehört der Service einfach dazu.
 
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@Bohnenhans ok, ist ja interessant. Findet man bei uns in der Gegend leider garnicht.
Einzig nur bei Bauunternehmern, die dann die Koordination für einen übernehmen.
 
Danke für die vielen Beiträge.
Werden jetzt erst mal mit einem Architekten sprechen, um gemeinsam weitere Schritte zu bewerten und planen
 
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