Meiner Meinung nach ist es ein Fehler die Ukraine nach jahrelangen Annäherungsversuchen an den Westen einfach Putin auszuliefern. Die ukrainische Armee hat mittelfristig keine Chance gegen Russland, wird sich aber auch nicht einfach ergeben. Und Europa guckt einfach zu, wie auf europäischem Boden souveränen Staaten durch einen seit dem zweiten Weltkrieg nie da gewesenen Angriffskrieg die Existenz abgesprochen wird.
Die jetzt beschlossenen Sanktionen sind zwar richtig, werden aber kurzfristig keine Wirkung erzielen können. Putin hat mehr als deutlich gemacht, dass seine Ambitionen auch nicht bei der Ukraine enden werden. Man sollte sich nicht hinterm dem Schutzmantel der NATO verstecken; momentan mag ein russischer Angriff auf NATO-Gebiet unwahrscheinlich erscheinen. Wenn aber der russische Präsident mit seiner Besetzung der kompletten Ukraine ohne für ihn empfindlichen Gegenschläge durchkommt, werden über kurz oder lang auch unsere östlichen Nachbarn wie Polen oder die baltischen Staaten dran glauben müssen - und das wiederum führt zu einem militärischen Konflikt, der das Potential hat, sich zum 3. Weltkrieg weiterzuentwickeln - was momentan ja auch eine Begründung ist, wieso man keine NATO-Truppen in der Ukraine möchte, eben um genau dies zu verhindern. Nur wird damit aus meiner Sicht nur Zeit erkauft, da es unweigerlich in der Zukunft zu einem solchen Konflikt kommen wird.
Makaberweise bleibt nur zu hoffen, dass die ukrainischen Truppen der russischen Armee einen so großen Blutzoll abverlangen, dass Putin weitere expansorische Angriffe innenpolitisch nicht rechtfertigen kann.
Ich befürchte wir blicken dunklen Zeiten entgegen, die aber auch dazu führen können, dass sich die demokratischen Länder Europas wieder auf das Wesentliche besinnen und stärker zusammenwachsen - politisch, wirtschaftlich und militärisch.
Es bleibt abzuwarten, was Putin macht - der Westen hat seine Karten schon auf den Tisch gelegt, er wird - wie immer - nix tun.