AdoK schrieb:
..., dass eine Lizenz nur mit COA-Aufkleber und Installationsmedium gültig ist.
Siehe auch
http://www.heise.de/newsticker/meld...me-bei-gebrauchten-Recovery-DVDs-3163528.html
In dem Link geht es um Recovery-DVDs.
Diese sind aber nicht identisch mit den ISOs vom Microsoft-Technet, denn die Recoverys enthalten zusätzlich noch eine Datei "PID.txt", die den generischen OEM-Key des Computer-Herstellers enthält.
PID.txt:
https://technet.microsoft.com/en-us/library/hh824952.aspx
generische Keys der OEMs:
http://digital-forums.com/showthread.php/771197-Windows-7-OEM-SLP-Key-Collection
Dieses Verfahren gehört zur SLP v2.1 Aktivierungsmethode, um es den Kunden bequemer zu machen, damit die nicht manuell einen Key eintippen müssen, sondern bei Erstbenutzung einfach nur den Computer einzuschalten brauchen, wobei die Aktivierung automatisch erfolgt.
Es reicht natürlich nicht aus, einfach nur einen generischen Key in die PID.txt zu schreiben und schon funktioniert es dann überall. Das wäre nur ein Kopierschutz für den Kindergarten.
Zusätzlich prüft Windows dann, ob in der SLIC-Tabelle im BIOS ein passender individueller Eintrag vorhanden ist.
A SLP 2.1 involves checking the presence of a matching OEM-supplied key, an OEM-specific certificate and the most challenging part of the puzzle an OEM-specific ACPI_SLIC table (SLIC 2.1 table) before it can activate.
https://techdoors.wordpress.com/2012/09/26/activating-windows-7-oem-way/
Verkauft man jetzt so eine Recovery-DVD und der Käufer installiert das auf einem Computer, der entweder keine SLIC-Tabelle im BIOS hat oder aber der Key in der SLIC-Tabelle im BIOS zu einem anderen OEM gehört als der Key in der PID.txt vorgibt, dann wird Windows natürlich nicht aktiviert. Das ist ja gerade der Sinn von SLP-Kopierschutz. Dazu muss gar kein Key gesperrt worden sein.
Abhilfe: Man entfernt entweder die PID.txt aus der Recovery-DVD oder aber man benutzt das ganz normale ISO vom Microsoft-Technet, tippt normal den Key vom OEM-Aufkleber ein und kann dann telefonisch aktivieren.
Da der Verkauf von OEM-Lizenzen in Deutschland erlaubt ist, darf Microsoft die Aktivierung nicht verweigern.
Natürlich darf so ein Lizenzaufkleber nicht einfach als Fotokopie verkauft werden, sondern das muss schon der echte einzigartige sein.
Jedes Laptop enthält 2 Keys. Einmal auf dem Aufkleber und einmal in der SLIC-Tabelle.
Der Key auf dem Lizenzaufkleber ist allerdings nicht identisch mit dem Key in der SLIC-Tabelle. Theoretisch sollten beide Keys identisch sein, aber sie sind es nicht. Vermutlich wäre es für den Hersteller zu teuer, beides zu synchronisieren und deshalb hat man aus wirtschaftlichen Gründen es eben vereinfacht?
Deshalb finde ich auch das Urteil bezüglich Verkauf der OEM-Lizenz problematisch, denn der Käufer des Aufklebers kann dann sein Windows damit aktivieren, während der Verkäufer weiterhin sein eigenes Windows über den Key in der SLIC-Tabelle aktivieren könnte.
Ich weiß nicht, ob ein OEM wirklich die 2 unterschiedlichen Keys pro Laptop bezahlt hat, oder nur jeweils einen davon. Vermutlich hat er jeweils nur 1 Key bezahlt, trägt diesen Key in die Slic-Tabelle ein und klebt den Aufkleber aufs Laptop. Dann ist aber irgendwann mal ein Laptop zwischendurch runtergefallen oder wurde aus sonstigen Gründen aussortiert, so dass dann der Lizenzaufkleber auf einem anderen Laptop mit dann abweichendem Key in der Slic-Tabelle landete.
Diese Desynchronisation hat aber niemanden interessiert und wurde bis heute nicht behoben.
Als Folge davon wurde die Anzahl der OEM-Windows-Lizenzen in Deutschland durch das OEM-Urteil unerwarteter Weise "verdoppelt", da es pro Laptop 2 ungeplanter Weise unterschiedliche Keys gibt und man einen davon legal verkaufen kann.
Natürlich gibt es dann dieselbe Lizenz auf 2 verschiedenen Computern. Einmal auf dem OEM-Laptop, der in der SLIC-Tabelle den zum verkauften Aufkleber passenden Key hat und dann den Computer des Aufkleber-Käufers, der sich gar nicht bewusst ist, dass es noch einen völlig fremden Computer gibt mit genau demselben Key in der SLIC-Tabelle statt auf dem Aufkleber.
Microsoft ist in diesem Fall gearscht, da es nicht einfach so mal OEM-Keys sperren kann, weil dann nämlich auch der legale Käufer bestraft wäre.
Deshalb akzeptiert Microsoft die vielen zusätzlichen Keys.