BioWare: Wird „The Old Republic“ doch Free-to-Play?

Update Max Doll
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Online-Rollenspiele, die sich als nicht oder nur wenig profitabel erweisen, wurden in der Vergangenheit häufig auf die Free-to-Play-Schiene gesetzt, etwa Herr der Ringe Online. Star Wars: The Old Republic konnte sich bisher trotz sinkender Nutzerzahlen diesem Schicksal entziehen, das Spiel sei profitabel, hieß es.

Nun denkt BioWare offenbar doch über eine Umstellung des Geschäftsmodells nach, wie Lead Designer Emmanuel Lusinchi gegenüber GamesTM andeutete. Dafür verantwortlich sei nicht nur die Tatsache, dass Konkurrenz-MMORPGs kostenlos spielbar sind, sondern sich zugleich auf einem hohen qualitativen Niveau bewegen würden. Aufgrund des dynamischen Marktes im MMO-Sektor denkt man intern nun über den Wechsel des Geschäftsmodells für The Old Republic nach. Konkrete Details wollte Lusinchi allerdings nicht preisgeben, betonte aber, man werde in Zukunft „flexibel sein und sich neuen Gegebenheiten anpassen“.

Angesichts des zuletzt recht starken Nutzerrückganges versucht BioWare derzeit, das Spiel wieder für eine größere Zielgruppe attraktiv zu gestalten. Unter anderem gibt es neuerdings einen kostenlosen Trial-Modus bis Level 15 sowie die Möglichkeit, Charaktere auf andere Server zu transferieren, um der chronischen Unterbevölkerung vieler Spielwelten entgegenzuwirken. Zudem wurden umfangreiche neue Inhalte gerade für High-Level-Spieler angekündigt.

Eine Umstellung des Bezahlmodells schließt das nicht aus. Hinsichtlich des Charaktertransfers wurde bereits eine mögliche Gebührenerhebung in der Zukunft angekündigt, was zahlende Abokunden eher verärgern, Free-to-Play-Spieler hingegen weniger stören dürfte. Zudem wären neue Inhalte eine gute Gelegenheit, zusammen mit einem gleichzeitigen Wechsel des Geschäftsmodells neue Nutzer zu gewinnen. Das letzte Wort scheint hier aber noch nicht gesprochen zu sein und dürfte von der weiteren Entwicklung des Spiels in diesem Jahr abhängen.

Update

Mittlerweile wurde der Artikel von GamesTM ohne Begründung offline genommen, nachdem der Inhalt hohe Wellen geschlagen hat. Inwiefern es sich daher um eine Falschmeldung gehandelt hat, kann nicht mit Sicherheit festgestellt werden. Denkbar wäre auch eine scharfe Reaktion des Publishers. Zusammen mit möglicherweise nachträglich abgeänderten Aussagen von BioWare-Mitarbeiten zu Free-to-Play-Plänen würde das angesichts der überwiegend negativen Reaktionen zu den Aussagen Lusinchis ebenfalls Sinn ergeben.