AMD investiert in Cloud-Gaming

Philip Pfab
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Der Chipentwickler AMD beteiligt sich über die Sparte AMD Ventures an CiiNOW, einem Anbieter einer Cloud-Plattform für Spiele. Durch diese Investition möchte AMD besonders von dem erwarteten Wachstum im Spielemarkt profitieren.

Die Idee hinter Cloud-Gaming ist einfach: Das Spiel wird vollständig beim Betreiber des Cloud-Dienstes berechnet. Die fertigen Bilder werden dann auf das Gerät des Kunden übertragen. Falls die derzeit noch bestehenden technischen Probleme zufriedenstellend gelöst werden, sind damit grafikintensive 3D-Spiele auch auf leistungsschwachen Rechnern, Tablets oder Smartphones möglich.

Für einen Chiphersteller wie AMD ist diese Entwicklung doppelt bedeutend: Zum einen kann der Absatz eigener Grafiklösungen in Gefahr sein. Wird das Bild bereits komplett in der Cloud berechnet, werden leistungsfähige Grafikchips im Gerät des Endnutzers nicht mehr benötigt. Gleichzeitig ist Cloud-Gaming ein gewaltiger Wachstumsmarkt: Da moderne 3D-Spiele auf zusätzlichen Geräten möglich werden, rechnen Beobachter mit steigenden Umsätzen der Spielebranche.

Zudem werden auch die Anbieter der Streamingdienste sehr viel Rechenleistung benötigen. Als mögliche zukünftige Großkunden von CPUs und Grafikchips müssen ihre Bedürfnisse bereits frühzeitig berücksichtigt werden. Die Beteiligung ermöglicht es AMD daher, sich frühzeitig auf einen Umschwung zu streamingbasierten Spielen vorzubereiten. CiiNOW wiederum kann vom Know-How eines großen CPU- und Grafikchipentwicklers profitieren. Insbesondere durch angepasste Hardware für die Server hinter der Cloud erhofft man sich deutliche Verbesserungen.