Knapp zwei von drei PCIe-Grafikkarten sind von Nvidia

Volker Rißka
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Nachdem kürzlich die Analyse über den Gesamtmarkt der Grafiklösungen vorgestellt wurde, diese mit der vorherrschenden Stellung von Intels Grafiklösungen in den Prozessoren aber immer eine sehr eingeschränkte Sichtweise bieten, haben die Marktforscher von Jon Peddie Research jetzt Zusatzinformationen veröffentlicht.

Mit dem Report der sogenannten „add-in board“-Grafiklösungen (AIB), also herkömmlichen Grafikkarten für den PCIe-Slot, komplettiert sich das Bild. Dieses zeigt einen weiter steigenden Marktanteil von Nvidia, die mit 65,7 Prozent nun fast eine Zwei-Drittel-Mehrheit erreicht haben. AMDs Marktanteil sinkt infolge dessen auf 34,3 Prozent. Bei den ausgelieferten Stückzahlen zeigt sich das Verhältnis beinahe noch deutlicher: 9,54 Millionen Einheiten konnte Nvidia im vierten Quartal 2012 absetzen, AMD kam mit 4,98 Millionen Exemplaren nur noch auf etwas über die Hälfte der Menge des Konkurrenten.

Marktanteile bei diskreten Grafiklösungen
Marktanteile bei diskreten Grafiklösungen (Bild: jonpeddie.com)

Die fallenden Marktanteile bei diskreten Grafiklösungen summierten sich mit sinkenden Stückzahlen beim Verkauf von Prozessoren samt Grafikeinheit zu einem deutlichen Rückgang im Gesamtmarkt der Grafiklösungen bei AMD auf. Lag man im Jahr zuvor noch bei einem Marktanteil von 24,8 Prozent, waren es Ende 2012 aufgrund eines Rückgangs der Auslieferungen um 29,4 Prozent im Jahresvergleich nur noch 19,7 Prozent. Nvidias finaler Ausstieg aus dem Chipsatzgeschäft machte sich ebenfalls noch einmal negativ bemerkbar. Gegenüber dem dritten Quartal musste man ebenfalls deutliche Rückgänge bei den Auslieferungen verzeichnen und steht unterm Strich bei 16,9 Prozent. Intels Marktanteil steigt aufgrund der sich durchsetzenden Prozessormodelle samt Grafikeinheit in der Studie für alle verkauften Grafiklösungen stetig weiter an.

Marktanteile bei allen Grafiklösungen
Marktanteile bei allen Grafiklösungen (Bild: jonpeddie.com)

An Intels Vormachtstellung im Bereich der gesamten Grafiklösungen im Markt wird sich in naher Zukunft nichts ändern, sie dürfte eher noch gefestigt werden. Denn das zeigt die Entwicklung der letzten Quartale, die sich auch im vierten Dreimonatszeitraum des Jahres 2012 fortgesetzt hat. In eben diesem Quartal hatte das diskrete Grafikgeschäft den stärksten Einbruch seit dem Jahr 2008 zu verkraften, insgesamt schrumpfte die Anzahl der Auslieferungen in Q4 gegenüber dem dritten Quartal 2012 um satte 17,3 Prozent. Dabei kannibalisieren Tablets ihrerseits Notebooks, während Prozessoren samt Grafikeinheit in Notebooks und kostengünstigen PCs dazu beitragen, dass weniger diskrete Grafiklösungen benötigt werden – genau im für den Absatz wichtigen Bereiche, im Einsteiger- und Mainstream-Segment der PC-Branche, werden jedoch die größten Stückzahlen ausgeliefert. Dieser Entwicklung konnten mehr verkaufte Exemplare in höheren Preissegmenten als noch im Jahr zuvor nicht merklich entgegenwirken.