Notebook mit Ubuntu und Solarpanel für Entwicklungsländer

Ferdinand Thommes
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Die Firma WeWi Telecommunications Inc kündigt ein Notebook an, dessen Batterie mit Sonnenenergie funktioniert. Gedacht ist das Gerät für Gegenden, in denen es keine zuverlässige Stromversorgung gibt. Da die Firma aber auch für Regierungen und Militär arbeitet, zeichnen sich hier weitere Einsatzgebiete ab.

Mitarbeiter von WeWi Telecommunications kamen auf die Idee zu diesem Projekt, nachdem sie in Ghana, wo die Firma ein Büro betreibt, festgestellt hatten, dass die Versorgung der Öffentlichkeit mit Computern an der Tatsache scheitert, dass weite Teile des Landes, wie auch ein großer Teil des gesamten afrikanischen Kontinents keine oder eine sehr unzuverlässige Stromversorgung haben. Das gilt auch für die Infrastruktur wie Schulen und öffentliche Institutionen.

Das jetzt angekündigte Notebook verfügt über vier im Gehäusedeckel untergebrachte Solarmodule, die ausgeklappt werden können. In diesem Zustand wird die Batterie, sofern das Gerät dem Sonnenlicht ausgesetzt ist, innerhalb von zwei Stunden geladen, wonach es für rund acht bis zehn Stunden Energie zum Arbeiten bieten soll. Das Gerät kann aber auch direkt während des Arbeitens vom Sonnenlicht betrieben werden, wobei allerdings das spiegelnde Display enge Grenzen setzt.

Die Webseite des Projekts ist zwar sehr bunt und prosaisch, konkrete Informationen sind aber leider Mangelware. Die Vermarktung erscheint nicht dem Projekt angemessen. Über die weitere Ausstattung des Notebooks ist deshalb noch nicht sehr viel bekannt, außer das die CPU von Intel gestellt wird und das Mainboard eigens entwickelt wurde. Darüber hinaus ist lediglich die Kapazität der Festplatte mit 250 Gigabyte beziffert, der Hauptspeicher soll vier Gigabyte betragen. Als Betriebssystem wird Ubuntu vorinstalliert. Der Preis des Notebooks wird mit 250 bis 300 US-Dollar beziffert, was für Afrika nicht gerade günstig erscheint. In der ersten Auflage von geplanten 20.000 Geräten ist keine Möglichkeit für den Anschluss an das Internet gegeben, eine spätere Auflage soll die Möglichkeit zum Empfang per Satellit bieten. Ebenso in Planung ist ein Gerät mit besserer Hardwareausstattung für Kunden in westlichen Ländern, wie etwa das Militär oder Abenteuer-Urlauber.

Sol Notebook

Bereits 2010 hatte Samsung ein solarbetriebenes Notebook in verschiedenen Märkten inklusive Afrika und den USA vermarktet. Aufgrund langer Ladezyklen konnte es aber keinen Markt finden. WeWi Telecommunications hat dieses Problem laut eigenen Angaben gelöst. Zudem sei das Notebook zwar etwas schwerer als vergleichbare Modelle, aber keineswegs unhandlich, die Solarpanele seien zudem im eingeklappten Zustand unsichtbar.