Nvidia stellt GeForce GTX 480 und 470 vor

Volker Rißka
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Nach einem halben Jahr Gerüchte, Spekulationen, Verschiebungen sowie mehr Gerüchten und noch mehr Spekulationen lässt Nvidia heute endlich die Katze offiziell aus dem Sack. Mit der GeForce GTX 470 will man das gehobene Mainstream-Segment um die starke Radeon HD 5850 bedienen.

Die GTX 480 hat quasi nur ein Ziel: die Performancekrone! Die Nvidia GeForce-GTX-400-Serie basiert auf der GF100-GPU, die wohl besser unter der Bezeichnung „Fermi“ bekannt ist. Der GF100 setzt sich aus rund drei Milliarden Transistoren zusammen, die im modernen und immer noch schwer zu beherrschenden 40-nm-Prozess bei TSMC hergestellt werden. Genaue Details zur Architektur hatte Nvidia in Form von einem etwas größeren technischen Artikel bereits im Januar preisgegeben.

Vorab gab es diverse Meldungen, wie die technischen Spezifikationen zur GeForce GTX 400 genau aussehen – jetzt sind diese offiziell:

Radeon
HD 5850
Radeon
HD 5870
GeForce
GTX 285
GeForce
GTX 470
GeForce
GTX 480
Chip RV870/Cypress RV870/Cypress GT200b GF100 GF100
Transistoren ca. 2,15 Mrd. ca. 2,15 Mrd. ca. 1,4 Mrd. ca. 3 Mrd. ca. 3 Mrd.
Fertigung 40 nm 40 nm 55 nm 40 nm 40 nm
Chiptakt 725 MHz 850 MHz 648 MHz 607 MHz 700 MHz
Shadertakt 725 MHz 850 MHz 1.476 MHz 1.215 MHz 1.401 MHz
Shader-Einheiten
(MADD)
288 (5D) 320 (5D) 240 (1D) 448 (1D) 480 (1D)
FLOPs (MADD/ADD) 2.090 GFLOP/s 2.720 GFLOPS 1.063 GFLOPS 1.089 GFLOPS 1.345 GFLOPS
ROPs 32 32 32 40 48
Pixelfüllrate 23.200 MPix/s 27.200 MPix/s 20.736 MPix/s 24.280 MPix/s 33.600 MPix/s
TMUs 72 80 80 56 60
TAUs 72 80 80 56 60
Texelfüllrate 52.200 MTex/s 68.000 MTex/s 51.840 MTex/s 33.992 MTex/s 42.000 MTex/s
Shader-Model SM 5 SM 5 SM 4 SM 5 SM 5
Hybrid-CF/-SLI X X X X X
effektive Windows
Stromsparfunktion
Speichermenge 1.024 MB GDDR5 1.024 MB GDDR5 1.024 MB GDDR3 1.280 MB GDDR5 1.536 MB GDDR5
Speichertakt 2.000 MHz 2.400 MHz 1.242 MHz 1.676 MHz 1.848 MHz
Speicherinterface 256 Bit 256 Bit 512 Bit 320 Bit 384 Bit
Speicherbandbreite 128.000 MB/s 153.600 MB/s 158.976 MB/s 134.080 MB/s 177.408 MB/s

Die GeForce GTX 480 und die GeForce GTX 470 gehen dabei in einer etwas anderen Konfiguration an den Start, als bisher gedacht. Denn obwohl der GF100 eigentlich über vier Graphics Processing Clusters (GPCs) mit jeweils vier Streaming-Multiprocessors (SM) verfügt, deaktiviert Nvidia selbst bei dem Flaggschiff GeForce GTX 480 einen SM. Damit erhält der Käufer nicht die theoretisch möglichen 512 ALUs (CUDA-Cores), sondern nur 480. Warum Nvidia diesen Schritt unternommen hat, ist unklar. Gerüchte gehen davon aus, dass nur so die TDP in einem gewissen Rahmen gehalten werden sollte, andere vermuten einen Designfehler, der erst spät erkannt worden ist und einen SM unbrauchbar macht. Ein offizielles Statement dazu gibt es natürlich nicht.

Fermi-Chip für GeForce GTX 480
Fermi-Chip für GeForce GTX 480

In der Vollausstattung kommt dagegen das Speicherinterface der GeForce GTX 480 daher, das eine Breite von 384 Bit aufweist. Der Speicherausbau beträgt 1.536 MB (12 x 128-MB-Chips, jeweils zwei mit einem Speichercontroller verbunden). Auf der GeForce GTX 470 fehlt eine ROP-Partition, was bei dem Endprodukt 40 ROPs, ein 320 Bit Speicherinterface und einen 1280 MB großen VRAM bedeutet. Die TMU-Domäne der GeForce GTX 480 taktet mit 700 MHz, während die Shadereinheiten mit den doppelt so hohen 1.401 MHz angesteuert werden. Auf der GeForce GTX 470 läuft die TMU-Domäne mit 607 MHz, die Shadereinheiten mit 1.215 MHz und der GDDR5-Speicher mit 1.674 MHz. Der GDDR5-Speicher auf dem Flaggschiff wird mit konservativen 1.848 MHZ betrieben. Für zukünftige Produkte kann Nvidia die Speicherbandbreite also problemlos durch eine Erhöhung der Taktrate massiv steigern.

Die maximal mögliche Leistungsaufnahme der GeForce GTX 480 beläuft sich laut Nvidia auf 250 Watt, weswegen ein Sechs-Pin- und ein Acht-Pin-Stromstecker notwendig sind. Die GeForce GTX 470 bringt es auf immer noch 215 Watt, was jedoch zwei Sechs-Pin-Stromstecker ausreichend macht. Doch dass diese Angabe wie immer nichts über den wirklichen Verbrauch aussagt, zeigt unser Test. Dort liefert die GeForce GTX 480 unter voller Belastung ein desaströses Bild ab, auch im Idle kann man mit einem höheren Verbrauch als der Vorgänger GTX 285 und die Konkurrenz in Form der Radeon HD 5870 nicht wirklich glänzen.

Dass eine hohe Leistungsaufnahme auch direkt die Kühlung beeinflusst, ist keine neue Erkenntnis. Diese fällt bei der GTX 480 dementsprechend groß und vor allem sehr laut aus, was wiederum ein nicht gerade positiver Punkt für das neue Flaggschiff von Nvidia ist. Am Ende kann sich die Leistung der Karte, rein auf die Performance bezogen, in unserem eigenen Test freilich sehen lassen, doch mit welchen Mitteln diese Position erkauft wurde, ist in der heutigen Welt, in der der Umweltschutz und steigende Energiepreise jeden Tag in den Medien sind, mehr als fraglich.

Alle Details dazu liefert unser Artikel: Nvidia GeForce GTX 480

Nvidia GeForce GTX 480
Nvidia GeForce GTX 480
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