Neue Prescotts für den Sockel 775

Thomas Hübner
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Wieviele Prozessoren gibt es aktuell für den Sockel 775? Diese doch so einfach wie simpel klingende Frage ist bei genauerem Hinsehen keinesfalls so trivial wie man vielleicht meint. So nämlich umfasst Intels Sockel 775-Portfolio nicht nur die bekannten Pentium 4-Prozessoren mit Hyper-Threading, die Extreme Editions oder den Celeron D.

Mal davon abgesehen, dass selbst bei diesen genannten Exemplaren verschiedene „Steppings“ existieren, die sich in ihren Features unterscheiden (Stichtwort E-0-Stepping beim „Prescott“-Kern), hat der größte Halbleiterhersteller der Welt heimlich still und leise nun auch Pentium 4-Prozessoren ohne Hyper-Threading und mit einem 533 MHz schnellen Frontside-Bus im Programm.

Auch wenn sie derzeit noch kein Händler im Angebot hat und Intels eigener Spec-Info-Finder zum Auffinden von Prozessorspezifikation die Modelle noch nicht kennt, so kann das aktuelle „Specification Update“ für Pentium 4-Prozessoren auf Basis der 90-nm-Fertigungstechnologie dieses Monats dennoch mit einigen Informationen aufwarten.

Demnach hat Intel aktuell gleich vier dieser Pentium 4-Prozessoren im Angebot. Noch im D-0-Stepping (und damit eigentlich gar nicht mehr so neu, wenngleich nirgends gelistet), buhlt ein 2,8 GHz schneller Pentium 4 mit dem S-Spec-Code SL7KH um die Gunst der Käufer. Interessanter ist dagegen das Angebot auf Basis des E-0-Steppings: Mit 2,66 GHz (SL7PT), 2,93 GHz (SL85V) und 3,06 GHz (SL87L) sollten diese Modelle auch über die erweiterten Sicherheitsfeatures (NX-Bit für Microsofts Data Execution Prevention des Service Pack 2) und das C1E (Enhanced Halt State) verfügen.

Diesen vier Prozessoren fehlt es, wie auch dem aktuellen Celeron D-Angebot für den Sockel 775, welches derzeit Prozessoren bis 2,93 GHz umfasst, wie bereits eingangs erwähnt, an Hyper-Threading. Aufgrund des 533 MHz schnellen Frontside-Bus' sind sie dafür jedoch speziell auf Intels „billig“-Chipsätze wie den i910GL zugeschnitten. Im Vergleich zu den Celeron D können jedoch die abgespeckten Pentium 4 (deren Bezeichnung oder Modell-Nummer im Handel derzeit noch unklar ist) mit einem ein MB großen L2-Cache aufwarten. Der Celeron D bietet hier nur 256 kB.

Die „neuen“ Pentium 4-Prozessoren bewegen sich im „Platform Compatibility Guide 04A“ (PCG 04A) und besitzen damit eine Thermal Design Power von 89 Watt.