US-Behörden prüfen Deal von Yahoo und Google

Andreas Frischholz
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Nachdem vor kurzen Yahoo und Google bekannt gegeben haben, in Zukunft zu kooperieren, hat der US-Senat für Mittwoch eine erste Anhörung anberaumt. Neben den Auswirkungen auf den Markt für Online-Werbung soll auch geklärt werden, wie sich die Zusammenarbeit beider Unternehmen auf die Privatsphäre von Internetnutzern Auswirken kann.

Der Senat kündigte an, eine gründliche Untersuchung vorzunehmen. US-Senator Herb Kohl, Vorsitzender für Kartellangelegenheiten im zuständigen Senatsausschuss, verlautbarte, dass „die Zusammenarbeit zwischen zwei derartig bedeutenden Unternehmen, die gleichzeitig direkte Konkurrenten für Internetwerbung und Suchdienste sind, grundlegende Bedenken über eine Gefährdung des Wettbewerbs [weckt].“

Die Auswirkungen könnten weitreichende Folgen für Werbetreibende und Verbraucher haben. Wenig überraschend schließt sich auch Microsoft der Kritik an, deren Übernahmeversuche von Yahoo nach langem Hin und Her scheiterten. Die Zusammenarbeit von Google und Yahoo wird nach den Befürchtungen der Redmonder dazuführen, dass die Preise für Online-Werbung anziehen und Google 90 Prozent des Werbemarktes kontrollieren kann. Das stelle eine Gefährdung des Wettbewerbs dar.

Erste Untersuchungen hatten die Wettbewerbshüter in den USA bereits angekündigt, als Yahoo den Test von Googles AdSense-Programm bekannt gab. Beide Unternehmen sind selbstredend der Ansicht, dass die Kooperation zur keiner Beeinträchtigung des Wettbewerbs im Online-Markt führt. Im Rahmen der Bekanntgabe der Kooperation haben die Unternehmen verdeutlicht, dass es sich um keine exklusive Zusammenarbeit handelt und auch keinerlei Firmenanteile übernommen werden. Beide Unternehmen wollen zu erst Gespräche mit der US-Regierung führen und darauf der Regulierungsbehörde Bericht erstatten.

Microsoft plant unterdessen, bei der Werbung von Online-Videos mit dem Start-up Unternehmen YuMe zu kooperieren. Finanzielle Details sind derzeit nicht bekannt, allerdings soll noch in diesem Monat in Videos auf Microsoft-Webseiten Werbung über den Dienst von YuMe vermarktet werden. Der Dienst ermöglicht Werbetreibenden, über das Netzwerk des Unternehmens Inhalte zu identifizieren und gezielt Werbung zu schalten. Untätig sehen die Redmonder also keineswegs zu, wie Google seine dominierende Stellung im Markt ausbaut.