Kartenspiel Gwent: CD Projekt legt das Balancing in die Hände der Spieler

Fabian Vecellio del Monego
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Kartenspiel Gwent: CD Projekt legt das Balancing in die Hände der Spieler
Bild: CD Projekt Red

Im Oktober 2018 wurde das Minispiel Gwint aus The Witcher 3 als Online-Sammelkartenspiel eigenständig. Ziemlich genau fünf Jahre später übergibt Entwickler CD Projekt die Zukunft des Titels jetzt der Community: Sie soll ab sofort regelmäßig entscheiden, welche Karten in Gwent stärker oder schwächer werden sollen.

Nach fünf Jahren Gwent darf die Community übernehmen

Mit dem nun erschienenen Update auf die Version 11.10 geht das Kartenspiel rund um Helden, Bösewichte und Monster aus dem Hexer-Universum in seinen finalen Zustand über. Zumindest aus Sicht des Entwicklers, denn für das Balancing und damit einhergehende Meta-Dynamiken sollen ab sofort die Spieler selbst sorgen. Anstelle manueller Anpassungen zu starker oder aber zu schwacher Karten durch CD Projekt übernehmen damit der „Balance Council“ und ein Abstimmungssystem, in dem berechtigte Spieler über Buffs und Nerfs entscheiden dürfen.

Berechtigt bedeutet in diesem Kontext, dass nur Spieler, die Gwent auch tatsächlich aktiv spielen, am Balancing-Prozess teilhaben dürfen. Wer mit seinem Level mindestens bei Prestige 1 angekommen ist und außerdem entweder in der aktuellen Saison 25 Ranglistenspiele gewonnen oder aber den höchsten Rang 0 erreicht hat, darf jeden Monat bis zu zwölf Karten oder Fähigkeiten auswählen und für Balancing-Änderungen plädieren. Zur Auswahl stehen eine Stärkung oder Abschwächung der Karte selbst oder aber eine Änderung der Kartengröße, sodass diese mehr oder weniger Platz im eigenen Deck einnimmt. Sofern auf eine Karte mindestens 50 Stimmen entfallen, kann sie für die nächste Saison automatisiert angepasst werden.

Gwent soll auch ohne fortlaufende Entwicklung interessant bleiben

Das Limit liegt jedoch bei maximal 15 Karten je Balancing-Kategorie, die pro Monat neu ausbalanciert werden; mindestens müssen es wiederum 3 Karten sein. Auf diese Weise will CD Projekt sicherstellen, dass einerseits eine stetige Dynamik aufrecht erhalten wird, die die Ausbildung starrer Meta-Spielweisen verhindert; andererseits aber kein Chaos zum Beginn einer jeden Saison ausbricht.

Das Ziel des ungewöhnlichen Systems liegt damit auf der Hand: CD Projekt muss für das nicht allzu populäre Gwent nicht weiter Entwickler abstellen, die das Kartenspiel aktiv pflegen, nach wie vor aktive Spieler werden aber nicht mit Stillstand und auf Dauer langweiligen Meta-Taktiken vor den Kopf gestoßen.

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  • Hört sich gut an, aber die Zukunft muss zeigen, ob das System funktionieren kann.
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  • Na ja, ich weiß nicht so recht – ich befürchte, die Community wird das Spiel kaputt machen.
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  • Ich finde das nicht gut, CD Projekt sollte das Spiel weiterhin selbst pflegen.
    4,0 %
  • Das ist nicht gut. CD Projekt sollte die Entwicklung in diesem Fall besser ganz einstellen und alles so lassen, wie es ist.
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