Razer Boomslang 2000 im Test: Kugelmaus mit 2000 dpi für Spieler

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Frank Hüber
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Windowsbetrieb

Im normalen Windowsbetrieb lässt die Boomslang 2000 auch keinerlei Wünsche offen. Durch die frei konfigurierbaren Funktionen erleichtert sie sogar noch einige Anwendungen. Benutzt man manche Tastenkombinationen häufig, ist es sinnvoll dafür wirklich eine Taste der Maus zu "opfern", vor allem weil man in Windows sowieso keine 5 Tasten benötigt. Dabei hat es Razer es gut gelöst, dass man der 4. Taste neben der "on-the-fly-sensitivity" gleichzeitig noch eine zweite Funktion zuordnen kann. Dies ist möglich, da die "on-the-fly-sensitivity" nur in Verbindung mit dem Mausrad zum Einsatz kommt, so dass ein einfaches Drücken der Taste noch durch eine andere Funktion belegt werden kann. Wenn man allerdings häufig zwischen Spielen, in denen man einigen Tasten eine spezielle Funktion zugeordnet hat, und Windows hin und her wechselt, ist es wenig sinnvoll ständig die Funktionen der Tasten umzustellen. Daher sollte man sich einmal für eine Tastenkonfiguration entscheiden, je nachdem ob man mehr Windows benutzt oder mehr spielt. 

Man kann nicht unbedingt sagen, dass man mit der Boomslang durch ihre höhere Präzision die Schaltflächen in Windows genauer erreicht, aber man erreicht sie auch hier mit weniger Handbewegung. Spielt man aber eher selten oder gar nicht, lohnt sich der Kauf der Boomslang 2000 zum Preis von derzeit 99,99$, was im Moment ca. 230 DM entspricht, eigentlich nicht. Hat man hier eine gute Maus, sollte man sich das Geld sparen und lieber in andere Hard- oder Software investieren. Aber für den Windowsbetrieb ist die Boomslang in erster Linie ja auch nicht gedacht, sie richtet sich ganz klar an den Gamer.

Spielbetrieb

Wenn man sich an die Maus erst einmal gewöhnt hat, ist sie eine echte Bereicherung für den Gamer. Zwar wird sie einen schlechten Spieler nicht plötzlich zu einem herausragenden Spieler machen, aber sie unterstützt einen guten Spieler optimal darin seinen persönlichen Skill noch etwas zu verbessern. Schnelle Bewegungen sind wegen der nur geringen Handbewegung, die erforderlich ist, kein Problem und das Zielen geht dank der enormen Präzision wirklich extrem leicht.

Die Boomslang ist präziser als jede andere Maus, die ich bisher in den Händen hatte. Man sollte während des Spielen nur nicht ständig daran denken, was man für eine Maus benutzt und dass man damit besser treffen müsste, da dann meistens gar nichts mehr klappt. Spielt man aber ganz normal weiter, wundert man sich manchmal selbst, was man plötzlich alles trifft. Bisher hatte ich z.B. in Counter-Strike immer das Problem, dass ich die Intelli Mouse Explorer zu ungenau fürs Snipen fand. Auf große Entfernung rutschte ich immer über den Körper des Gegners hinweg und traf daher nicht. Mit der Boomslang 2000 kann man hingegen auch auf sehr große Entfernung sehr genau snipen und wegen der sehr guten Präzision ist es oftmals kein Problem mehr einen Gegner zu erwischen, den ich früher kaum erledigt hätte. Aber auch hier sei noch mal darauf hingewiesen, sie macht niemanden plötzlich zu einem hervorragenden Spieler, aber sie ist eine Bereicherung für gute Spieler. Außerdem fällt beim Spielen die Möglichkeit die Sensitivität während des Spielens zu verändern positiv auf. So bevorzuge ich in Counter-Strike bei den Sniper-Rifles eine langsamere Sensitivität als bei den schnellfeuernden Rifles. Bisher war es immer erforderlich die Sensitivität der Maus in der Console per Hand umzustellen, was während des Spielens störend ist und man daher eigentlich immer darauf verzichtet. Ist man bereit eine Taste der Maus für dieses Verstellen einzusetzen, kann man nun diese Veränderung ganz einfach per Knopfdruck und mit dem Scrollrad vornehmen.

Auch in Quake 3 habe ich diese Veränderung in Verbindung mit der Railgun feststellen können. Früher ließ ich sie oftmals einfach unbeachtet liegen, weil ich dachte damit sowieso nichts zu treffen. Mittlerweile hab ich keine Scheu mehr vor ihr. Man darf nur wirklich nicht darüber nachdenken, wenn man eine solche Waffe hat, sondern muss sich einfach auf Spiel konzentrieren. Wenn man mit der Razer umzugehen weiß, kommt der Rest ganz von alleine. Man muss sich aber auch beim Spielen vor allem an die Lage der 5. Taste auf der rechten Mausaußenseite gewöhnen. Ist das aber nach ein paar Tagen geschehen, hat man auch hier keine Probleme mehr mit der Maus. Insgesamt geht das Spielen leichter von der Hand. Ein Nachteil ist mir jedoch auch beim Spielen aufgefallen: Da die Maus nicht optisch ist, sondern noch über die berühmte Kugel verfügt, kommt es zu einer ungewollten Verschiebung des Mauszeigers auf dem Bildschirm, wenn man die Maus kurz anhebt und dann wieder auf das Mauspad setzt. Beim Spielen kommt dies ab und an vor, um die Position der Maus auf dem Mauspad zu korrigieren. Diesbezüglich muss ich allen optischen Mäusen einen Pluspunkt anrechnen, da dies bei ihnen nicht mehr vorkommt.