Shuttle SS51G im Test: Mini-Barebone mit viel dahinter

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Jan-Frederik Timm
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Das Mainboard

Das im SS51G verwendete Mainboard hört auf den Namen 'FS51' und ist nicht separat bei Shuttle zu beziehen. Um die Ausmaße der Platine erneut so gering wie möglich zu halten, bediente man sich auch dieses Mal des relativ unbekannten "FlexATX"-Formates (25,4 x 18,5 cm).

Beim Chipsatz setzt Shuttle auf den SiS 651, der sich aus SiS651 Northbridge und SiS 962 Southbridge zusammen setzt und auch den aktuellen Pentium 4 Prozessoren die richtige Arbeitsgrundlage bietet. So unterstützt der Chip den aktuellen FSB 533MHz, DDR333 und AGP4x. Erbrachte der Umstieg von DDR266 auf DDR333 bei AMD-Rechnern durch den auf 133MHz (DDR266) limitierten FSB kaum einen Leistungsgewinn, profitiert ein P4 mit FSB533 mit seiner Datentransferrate von 4,2GB/s ungemein von dem gestiegenen Speicherdurchsatz (2100MB/s -> 2700MB/s). Selbst Rambus-Systeme dürften so in manchen Anwendungen ins Wanken gebracht werden - doch dazu später mehr.

Sockel 478
Sockel 478

Für den multimedialen Touch sorgt ohne Zweifel die Southbridge SiS 962. Drei FireWire (VIA VT6306) sowie sechs USB 2.0 Ports sorgen neben Merkmalen wie ATA133 und OnBoard 10/100 MBit LAN (Realtek RTL8100B) für die richtige Ausstattung. Weiterhin mit von der Partie ist die im Chip integrierte SiS 315 Grafik. Zwar dürften die meisten Käufer des SS51G dankend verzichten und den separaten AGP-Port bestücken, für weniger ambitionierte PC-Spieler sollte jedoch auch die OnBoard Variante ausreichen. Unsere Benchmarks werden hier Aufschluss bringen.

Realtek RTL8100B
Realtek RTL8100B
VIA USB 2.0
VIA USB 2.0

Wie eingangs bereits besprochen, gehört der erstmals in einem SSF PC (Small Form Factor PC) von Shuttle eingesetzte AGP-Port eindeutig zu den Besonderheiten des Systems. Für ein Mainboard eher unüblich liegt dieser, von der Northbridge durch einen PCI-Slot getrennt, am unteren Rand der Platine. Inwiefern das Gehäuse Zusatzkarten der Marke GeForce 4 Ti4400/4600 im Wege steht, wollen wir etwas später noch genauer klären. Keine Probleme dürften jedoch beim Einsatz von Sound- oder TV-Karte im PCI-Slot auftreten.

AGP/PCI Slot
AGP/PCI Slot

Für theoretisch ausreichende Speicher-Ressourcen sorgen zwei DIMM-Slots, die es auf eine Maximalbestückung von bis zu 2GB DDR200/266/333 bringen. Selbst bei eingebauten Laufwerken ermöglicht die Ausrichtung der Slots ein kinderleichtes Aufrüsten des Rams.

Speicher Slots

Als gelungen darf in diesem Zusammenhang auch die Positionswahl der anderen Ports bezeichnet werden. Während der ATX-Stecker praktisch neben dem Netzteil sitzt, liegen die beiden IDE-Ports sowie der Floppy-Stecker für eine gute Kabelführung am Platinenrand. Auf einen separaten 12Volt Anschluss, wie ihn Intel vorsieht, hat man bei Shuttle im Übrigen verzichtet und entschied sich für eine Methode, wie sie auch Asus seit geraumer Zeit verwendet. So wird die Platine über einen konventionellen Festplattenanschluss mit ausreichend Spannung versorgt.

Bei der Implementierung des AC'97 Sounds baut Shuttle ein weiteres Mal auf den 'Realtek ALC650', wie wir ihn bereits auf Platinen wie dem MSI KT3 Ultra, dem Abit IT7, dem EPoX EP-4BEAR oder dem MSI 845E Max2-BLR gesehen haben. Der Chip kann vor allem durch seine niedrige CPU-Belastung Punkte sammeln.

Realtek Sound Codec
Realtek Sound Codec

Zu unserer Freude und für ein leises Mini-Barebone wohl angemessen hat sich Shuttle für eine passive Kühlung von der mit Grafik beladenen North- als auch der Southbridge entschieden. Die drei Molex-Lüfteranschlüße sind zudem allesamt über das Bios per "AutoGuardian" in ihrer Leistung regelbar (später mehr dazu).

Northbridge Kühler
Northbridge Kühler
Northbridge Kühler
Northbridge Kühler
Southbridge Kühler
Southbridge Kühler

Das FS51 lag uns in der Revision 1.1 vor.

Revision 1.1
Revision 1.1

Das Bios

Das Bios macht einen sehr aufgeräumten und vor allem umfangreichen Eindruck.

Bios


Eher spartanisch gestaltet sich hingegen das Menü zur Frequenzeinstellung. Zwar darf der FSB von 100-165 MHz frei gewählt und somit die CPU übertaktet werden. Die Justierung der VCore ist jedoch nicht möglich. Dafür gibt es die ganze Palette der Takt-Teiler (1:1, 3:5, 4:5, 4:3).

Auch das Menü zur Optimierung der Speichertimings beschränkt sich auf das Wesentliche. Mit der Command Rate und der CAS Latency dürfen lediglich zwei Optionen separat verändert werden. Alle anderen Fallen unter die allgemeine Einstellung "System Performance". Unsere beiden Samsung DDR400 Riegel ließen sich so maximal mit einer Command Rate von 2T, CL 2.0 und der Einstellung "Normal" betreiben.

Ein Blick auf den FSB verrät, dass Shuttle nicht mit unfairen Mitteln um die Performance-Krone zu kämpfen versucht. Der FSB liegt exakt bei 133,00MHz, was einen CPU-Takt von 2394MHz ergiebt.