Neues vom Pentium 4 EE und Preissenkung bei Intel

Christoph Becker
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Wir schreiben das Jahr 2003, genauer den September des Jahres. AMD steht unmittelbar vor dem Launch des Athlon 64 und plant, den FX-51 mit 2200MHz als Flaggschiff im Kampf gegen Intels Pentium 4 3,2C zu veröffentlichen. Intel roch den Braten und zog in letzter Sekunde mit dem Pentium 4 3,2 EE nach.

Mittlerweile sind einige Wochen seit dem Aufruhr rund um den Launch des Athlon 64 FX-51 vergangen und auch der Pentium 4 3,2 Extreme Edition konnte im Rahmen eines Testberichtes in einigen Benchmarks seinen Mann stehen. Wirft man nun im Nachhinein einen Blick auf die Ergebnisse, so konnte dieser Prozessor gegenüber AMDs momentanen Flaggschiff durchaus aufholen, in einigen Fällen sogar überholen - jedoch mit einer Einschränkung. Während der Athlon 64 FX-51 in wenigen Fällen sogar schon käuflich zu erwerben ist (die Betonung liegt hierbei auf "wenigen"), plant Intel die Markteinführung des Pentium 4 3,2 Extreme Edition erst in einigen Wochen. Schnell trug er - wie damals auch der Athlon XP 2800+ - den Spitznamen "Papiertiger" und wurde vielerseits als "Pentium 4 Emergency Edition" verspottet. Intel hatte zwar Konkurrenz geschaffen, dennoch nur, zumindest für interessierte Käufer, imaginäre.

Papiertiger hin oder her, offenbar scheint es nun ein neues Lebenszeichen von diesem Prozessor zu geben. So haben die Kollegen von DigiTimes in Erfahrung gebracht, dass Intel im Rahmen der für den 26. Oktober geplanten Preissenkung erstmals einen Großhandelspreis für den Pentium 4 3,2 Extreme Edition veröffentlichen wird. Stolze $700 soll einer dieser Prozessoren bei der Abnahme von 1000 Stück kosten. Zum Vergleich: ein AMD Athlon 64 FX-51 kostet bei der Abnahme von 1000 Stück $733. Inwiefern Intel bei diesem Kampfpreis Verlust macht, ist uns nicht bekannt, denn letztendlich ist auch diese CPU nichts anderes als ein Xeon mit Gallatin-Core im Sockel 478-Gewand. Ähnliches Spiel betreibt AMD auch mit dem FX-51, einem Opteron mit 2200MHz zum Dumpingpreis.

Des Weiteren plant Intel laut DigiTimes am 26. Oktober ebenfalls die Einführung eines normalen Pentium 4s mit 800MHz Frontside-Bus und einer Taktfrequenz von 3400MHz. Offenbar ein Hinweis auf den verspäteten Prescott, der ursprünglich mit eben jener Taktfrequenz an den Start gehen sollte. Kosten soll das gute Stück rund $637 bei der Abnahme von 1000 Stück. Der 3,2C fällt hingegen von ursprünglichen $637 auf nun $417. Der Pentium 4 mit 3,0GHz kostet ab dem 26. Oktober nur noch $278, der 2,8C $218 und der 2,6C noch $178. Der 2,4C wird nicht mehr im Preis gesenkt und kostet somit genauso viel wie ein 2,6C.

Angesichts dieser Preise muss sich wohl AMD warm anziehen, denn zur Zeit sind die Athlon 64 Prozessoren eher Mangelware und kosten den Kunden dann auch gleich mindestens 450 bis 500€. Ein nahezu gleichwertiger Intel Pentium 4 3,2C kostet hingegen bald nur noch knapp 400 bis 450€, exklusive Speicherprobleme. Ebenfalls sehr interessant dürfte der Pentium 4 mit 3,0GHz und HyperThreading-Technologie werden. Gepaart mit einem guten Mainboard vom Typ i865PE oder i875P und schnellem DDR400-Speicher bietet diese Kombination mit Sicherheit ein durchaus annehmbares Preis-/Leistungsverhältnis.