MSI Mega 865 und ASUS T2-R im Test: Schlagabtausch der Multimediazwerge

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Jirko Alex
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Multimediafähigkeiten

Da bei der Betrachtung der beiden Protagonisten schon festgestellt wurde, dass ihre Ausstattung über die reine PC-Funktionalität hinaus geht, ist es nur logisch, über diesen Tellerrand hinaus zu schauen und ihre anderen Werte zu untersuchen. Denn MSIs Barebone sieht nicht um sonst aus wie eine HiFi-Anlage und auch ASUS hat nicht versehentlich eine Radioantenne in den Karton des Barebones gelegt.

Die Antenne für den Radioempfang soll hierbei einmal als Ausgangspunkt des Vergleiches der Multimediaeigenschaften sein, denn sie ist die einzige Verbindung, die beiden Barebones gemein ist. Geht man in der Betrachtung nämlich ein Stück weiter, so fallen deutliche Unterschiede in den verschiedenen Funktionen auf. Ein Beispiel hierfür wäre, dass das große Display des MSI Mega 865-Barebones viel besser zum Ablesen von Informationen geeignet ist als das kleine Anzeigefeld des ASUS-Gegenstückes. Des Weiteren vermag der PC-Nutzer die Funktionen des MSI Mini-PCs durch eine Fernbedienung zu steuern, was vor allem im HiFi-Modus sinnvoll ist.

Antenne
Antenne
Fernbedienung
Fernbedienung

Apropos HiFi-Modus, ein Begriff, der in diesem Vergleich schon mehrmals genannt wurde: Um es einmal genau zu beschreiben, ist der HiFi-Modus der wohl beste Versuch des kleinen MSI-Rackers, in den Wohnzimmerbereich zu gelangen. Denn in diesem Modus, der ebenso wie der PC-Modus durch den Druck auf den entsprechenden, mit "HiFi" markierten Knopf oder per Fernbedienung ausgelöst werden kann, gibt der Barebone CDs wieder, bringt den Hörer in den Genuss des gewählten Radiosenders oder spielt MP3-Datein ab. Der Clou an der Sache: Weder Festplatte noch der Arbeitsspeicher oder die CPU werden für diesen Modus beansprucht! Nicht nur, dass diese Hardware nicht anläuft (was sich beispielsweise in einem andrehenden CPU Lüfter äußern würde), vielmehr muss hierfür das Genannte nicht einmal eingebaut sein. Der Barebone läuft bereits im Auslieferungszustand. Netzteil rein, Radioantenne und Lautsprecher angeschlossen und es kann losgehen.

Dies hat natürlich gleich mehrere Vorteile: Einerseits spart es Strom, was bei heutigen verfügbaren Hardwarekomponenten durchaus als Vorteil angesehen werden kann. Andererseits ist der PC (oder sollte man ihn schon als HiFi-Anlage bezeichnen?) komplett geräuschlos. Störend fällt in der Tat nur ein optisches Laufwerk auf, das, will man denn eine CD hören, nicht so lautlos zur Tat schreiten kann. Auch eine DVD kann in diesem Modus nicht wiedergegeben werden, dennoch steht MSI damit sehr vielen vergleichbaren Barebones in Punkte Multimedia weit voraus.

Nicht nur ein möglicher sondern ein in unserem Test vertretener Vergleichsbarebone ist der ASUS T2-R, der leider nicht mit einem ähnlichen Feature aufwarten kann. Auch hier kann man, ohne das Betriebssystem aufzurufen, CDs wiedergeben oder einen Radiosender wählen und hören, nur werden hierfür installierte Hardwarekomponenten vorausgesetzt. Bei einer Unterstützung von Pentium 4-Prozessoren mit bis zu 3,4 GHz und dem vorhandenen Prescott-Support, den wir natürlich durch das Einbringen eines 3,2GHz schnellen Modells ausnutzten, entsteht eine nicht zu verachtende Geräuschkulisse, die wohl eher nicht wohnzimmertauglich erscheint. Besitzer eines sparsameren Prozessors, dessen Ruf nicht durch eine sehr hohe Verlustleistung geprägt ist, haben an dieser Stelle aber wohl keine Probleme. Der CPU-Lüfter kann auch leiser, was er schon beim Einbau einer Northwood 3,2 GHz-CPU bewies. Alternativ können auch andere CPU-Kühler montiert werden, entsprechende Modelle werden allerdings durch die durch das Netzteil beschränkte Höhe in ihrer Zahl dezimiert.

Die Fernbedienung, die dem MSI Mega 865 beliegt, trägt nicht unerheblich zu dessen guter Mutlimediafähigkeit bei. Zwar muss sich ziemlich genau auf den Empfängerpunkt des Barebones gerichtet werden, dann jedoch erleichtert sie die Bedienung zuverlässig auch auf größere Distanzen. Leider ließ die Reaktionsschnelligkeit bei einigen Funktionen zu wünschen übrig. So verstellte sich die Lautstärke erst nach kurzer Verzögerung. Im PC Betrieb selbst, in dem ja auch Musik gehört werden kann, die auch durch die Fernbedienung gesteuert werden kann, reagierte der Mini-PC sogar sehr verzögernd, weshalb der Tester teilweise unabsichtlich mehrmals den Knopf drückte, um etwas umzustellen. Hierbei kam es nicht selten durch die Verzögerung zu einer Aktivierung und anschließenden Deaktivierung des Befehls. Äußert ungünstig, will man beispielsweise von "lautlos" auf "normale Lautstärke" stellen.