ATi bringt Catalyst 4.10

Christoph Becker
57 Kommentare

Es ist Oktober und irgend etwas fehlte bis jetzt. Richtig, ein neuer Catalyst-Treiber von ATi. Mit diesem hatte man sich diesen Monat offensichtlich besonders viel Zeit gelassen, schiebt nun aber das monatliche Treiber-Update nach - dieses Mal sogar mit einer Neuerung.

Als wichtigstes neues Feature im Treiber könnte man wohl „Catalyst A.I.“ bezeichnen, eine Technik, auf die wir schon genauer im Rahmen unseres Artikels zur Radeon X700 XT eingegangen sind. So handelt es sich hierbei quasi um eine intelligente Optimierung, die bei einigen Spieletiteln zum Zuge kommt. Hier ist wohl an erster Stelle Doom 3 zu nennen, das durch den Catalyst 4.10 signifikant an Geschwindigkeit gewinnen sollte. Der Clou hört auf den Namen „Shaderreplacement“ und ist bei nVidia schon lange Gang und Gebe - immerhin gewann der gelb-grüne Riese so in den letzten Jahren die Benchmarks auf Basis von Quake 3 und sorgte in den vergangenen Wochen in Doom 3 für Aufsehen.

ATi Catalyst 4.10
ATi Catalyst 4.10
ATi Catalyst A.I.
ATi Catalyst A.I.

Weitere Spiele, die von Catalyst A.I. profitieren, sind Half-Life 2 bzw. Counter-Strike: Source, Far Cry sowie Unreal Tournament 2003 und 2004. Bei anderen Titeln - hier seien mit Prince of Persia - Sands of Time und Splinter Cell nur zwei Titel genannt - wird verhindert, dass der Nutzer das bei diesen Spielen inkompatible Anti-Aliasing aktiviert. Ferner aktiviert die Stufe "low" den von ATi entwickelten TriPerth-Filtering-Pfad, der eine Mischung aus trilinearem und bilinearem Filter darstellt. Diese Filtermethode war schon seit langem in ATis Treibern aktiv, und lässt sich nun erstmals komplett deaktivieren. Dafür Daumen hoch! Die Stufe "high" lässt die Radeon-Karten nochmals etwas aggressiver filtern.

Weiterhin hat ATi mit dem Catalyst 4.10 einen Bug behoben, der zuvor Radeon-Karten mit 256 MB Texturspeicher ausgebremst hatte. Dies galt allerdings nur für Grafikkarten mit dem AGP-Bus, wie wir es in unserem Artikel zum 3DMark 05 festgestellt haben. Wer zuvor noch den Catakyst 4.9 installiert hatte, dürfte also mit solch einer Grafikkarte nochmals in vielen Applikationen einen Performanceschub verspüren. In der vor zwei Wochen veröffentlichten Beta Catalyst 4.11 war dieser Fehler allerdings schon behoben.

Um Catalyst A.I. nutzen zu können, muss man allerdings ATis Catalyst Control Center nutzen, das in diesem Treiber leider keinerlei Update erfahren hat und somit immer noch recht viel Ressourcen frisst und sich ebenfalls in der Größe des Treibers niederschlägt. So ist der 4.10er mit CCC satte 45 MB groß, der Treiber mit dem alten Control Panel hingegen nur knapp 21 MB. Das für das CCC benötigte Microsoft .NET Framework bringt es zusätzlich nochmals auf knapp 20 MB.